Wir schrieben den Anfang der 2000er Jahre als ich damals einen Vollautomaten kaufte. Der war damals schon unglaublich teuer, und er wurde zudem in nun über 20 Jahren unzählige Male von mir repariert. Nun war der Zeitpunkt gekommen und mich verließen die Nerven, wieder alle Dichtungen zu tauschen und eine langwierige Fehlersuche zu starten. Nach mehreren Monaten mit einer Bialetti Mokkakanne kaufte ich mir nun also endlich die Sage Barista Touch Impress, eine Siebträger Maschine. Wie gut ich hiermit zurechtkomme und ob man die Sage Barista Touch Impress auch Anfängern bzw. „vom Vollautomaten Verdorbenen“ (wie mir) empfehlen kann, das gibt es hier nachzulesen.
Videoreview
Verpackung & Lieferumfang
Sage hat gute Arbeit geleistet und die Sage Barista Touch Impress sowohl gut als auch recht platzsparend verpackt. Die Schachtel ist hübsch gestaltet, leider aber finden wir viel Styropor im Inneren. Zumindest kommt die Maschine so aber ohne Schäden beim Kunden an.
Der Lieferumfang hat mich zudem positiv überrascht. Neben der Maschine und ihren Anbauteilen finden wir noch folgendes in der Verpackung:
- 1 Edelstahl Milchkännchen (480ml)
- 2 einwandige Siebe (single/doppelshot) für frisch gerösteten Kaffee
- 2 doppelwandige Siebe für Supermarktkaffee mit unbekanntem Röstdatum
- 1 Abstreifer (the Razor genannt), falls zu viel Kaffee im Sieb gelandet sein sollte
- 1 Reinigungsbürste für Tamper & Mahlwerk
- 1 Reinigungsscheibe &
- 2 Reinigungstabletten
- 1 Wasserfilter mit Halter
- 1 Reinigungstool für den Dampfstab
- 1 Entkalkerpulver
- 1 Wasserteststreifen zur Ermittlung der Wasserhärte
- 1 Kantenschutz für die Tropfschale (bei schwarzem Edelstahl oder trüffelschwarz als Maschinenfarbe)
Gerade, dass Milchkännchen, Bürste & vor allem auch Wasserfilter & Reiniger sowie Entkalker mit dabei ist, empfinde ich als sehr positiv und absolut nicht selbstverständlich. Klar, das Milchkännchen ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass Sage sicher gehen möchte, dass das „MilQ“ genannte automatische Milchtexturieren auch tatsächlich funktioniert. So oder so ist man mit der Sage Barista Touch Impress sofort startbereit und kann loslegen.
Design der Sage Barista Touch Impress
Ich habe mir die Sage Barista Touch Impress in der Farbe „Trüffel Schwarz“ gekauft. Der Hersteller bietet weiters die Farben Edelstahl Natur sowie „schwarzer Edelstahl“ an, letzteres ist im prinzip ein mittleres Grau mit Edelstahl-Textur, während mein trüffelschwarz ein sehr schickes mattes Schwarz ist. Diese Varianten sollten schon mal grundsätzlich für die meisten Küchen optisch passen.
Betrachten wir die Maschine von vorne so wirkt sie modern und schlicht. Oben links befindet sich der Bohnenbehälter (ich empfinde 250g Bohnen als optimale Füllmenge, 340g sollten laut Hersteller reinpassen) der zudem von einem Deckel mit dicht schließender Gummilippe verschlossen wird. Daneben finden wir oben eine kleine (unbeheizte) Abstellfläche für z.B. Zubehör oder Tassen. Letztere klappern allerdings beim Kaffeebezug nervig, falls man sie mit Untertellern dort platzieren sollte.
Auf der linken Seite der Maschine befindet sich der stabile verchromte Tamper-Hebel sowie dahinter das etwas weniger stabil (da Kunststoff) wirkende Rädchen zum Einstellen des Mahlgrades (30 Stufen).
Die Front der Maschine bietet im linken Bereich den einzigen Physischen Knopf zum Ein- oder Ausschalten, mittig ein ausreichend großes, scharfes und leuchtstarkes TFT Touchdisplay und rechts davon das eingeprägte Sage Logo.
Links im mittleren Bereich der Front finden wir die unter einer Chrom Abdeckung verborgene Tamper-Mechanik, im rechten Bereich die Brüheinheit welche etwas nach hinten versetzt zudem die Heißwasserdüse beinhaltet und schließlich rechts unter der Front befindet sich die Dampflanze.
Den unteren Bereich der Front nimmt die Tropfschale ein; diese ist ausreichend groß um nicht täglich ausgeleert werden zu müssen, das Chrom des Abtropfgitters wird aber von üblichen Keramiktassen recht schnell verkratzt.
Auf der Rückseite der Sage Barista Touch Impress finden wir den Wassertank der mich durch eine sehr intelligente und praktische Griff-Mechanik begeistert. Griff und Deckel bilden nämlich im Normalzustand eine schicke flache Einheit, während der Griff dennoch zum Entnehmen des Tanks sehr praktisch und großzügig ausfällt. Durch breite „Nasen“ auf der Rückwand der Maschine kann der Tank auch fast blind perfekt wieder eingesetzt werden. Mit 2l Fassungsvermögen ist er auch groß genug um auch größere Kaffeekränzchen zu versorgen, hier wird eher die Zubereitungsdauer als das Wasser zum Problem. Ich tausche das Wasser natürlich täglich.
Für mich persönlich zählt die Sage Barista Touch Impress definitiv zu einer der schönsten Siebträgermaschinen, nicht zuletzt weil sie auf Schalter und Hebel verzichtet, mit Chrom verhältnismäßig sparsam umgeht und einen sehr modernen Look hat.
Inbetriebnahme
Das Schwierigste an der Inbetriebnahme ist wohl, die Maschine samt Styropor aus der Schachtel zu bekommen. Ich empfehle, das am Boden zu machen. Hat man die Maschine vom Styropor befreit so müssen lediglich ein paar Klebestreifen entfernt werden.
Sage gibt an man solle alle Anbauteile gründlich mit etwas Seifenwasser reinigen, für die Abtropfschale habe ich mir das aber natürlich erspart. Es muss lediglich der Bohnenbehälter aufgesetzt und verriegelt werden und der Wasserfilter 5min in klarem Wasser eingeweicht werden bevor er samt Filterhalter in den Wassertank eingesetzt werden kann.
Im Prinzip ist es nicht notwendig die Inbetriebnahme hier aufzuschreiben, denn die Maschine leitet einen Schritt für Schritt durch all diese Punkte. Entsprechend ist die Inbetriebnahme vorbildlich gelöst.
Ein einziger Punkt hat bei mir zunächst für Verwirrung gesorgt: Im Siebträger war bei Lieferung eines der Doppelwandigen Siebe vorinstalliert. Diese sind für Kaffeemehl aus „älteren“ Supermarkt-Kaffeebohnen gedacht bei denen in der Regel das Röstdatum unbekannt ist, nicht aber für frisch gerösteten Kaffeebohnen. Ich hatte nicht darauf geachtet, das solltet ihr besser machen, wenn ihr euch für die Sage Barista Touch entscheidet und euch auch frisch gerösteten Kaffee eines Rösters eures Vertrauens gönnt.
Warum das ein „Problem“ war? Nun, weil die Maschine im Zuge der Einrichtung sowohl die Kaffeemenge die ins jeweilige Sieb passt erkennt und einstellt, als auch den Mahlgrad des Kaffees vorschlägt damit der Espresso im optimalen Zeitraum (in der Regel sollten das zwischen 25 und 30 Sekunden sein) durch den Kaffee gepresst wird. Hat man nun der Maschine aber gesagt man verwende das einwandige Sieb, tatsächlich ist es aber das doppelwandige, so passt natürlich absolut nichts mehr zusammen. Also: Vorher gucken und besser machen als ich.
Hat man also das richtige Sieb im Siebträger so führt einen die Maschine perfekt durch den Prozess und nach 2-3 Portionen Kaffeebohnen läuft perfekter Espresso aus dem Siebträger in die Tasse.
Wann ist Kaffee nun „perfekt“?
Nun, jeder empfindet das etwas anders. Ich bin kein Barista und, so ungerne ich es zugebe, ich bin eher kein „Feinschmecker“ was Kaffee angeht. Das merke ich immer, wenn ich versuche, alle möglichen „Noten“ die Kaffeeröster auf ihren Packungen angeben zu schmecken, was eher selten bis nie bei mir klappt.
Grundsätzlich würde ich sagen: Wenn ihr mit der Sage Barista Touch einen Espresso zieht oder selbigen zu einem Americano oder auch Cappuccino macht, zählt vorrangig ob er EUCH schmeckt und nicht, ob er nun 24 oder 34 Sekunden durch den Kaffeepuck lief.
Selbst ich habe aber bei diversen Tests tatsächlich merkbare Unterschiede zwischen z.B. einer „Extraktion“ eines Espressos von nur 20 Sekunden und einer in 30 Sekunden geschmeckt. Und ich empfand das Ergebnis tatsächlich bei den meist empfohlenen 24-27 Sekunden Extraktionszeit am wohlschmeckendsten da am ausgewogensten.
Warum will man aber nun eine Sage Barista Touch Impress?
Ja, warum eigentlich? Zwar gilt bei Espresso-Maschinen Preisen (wie auch bei Vollautomaten) „the sky is the limit“ was den Preis angeht, mit ca. 1200€ ist eine Sage Barista Touch Impress nun eben aber auch nicht gerade billig und einen Siebträger mit 9 bar Druck bekommt man auch deutlich günstiger. Warum aber will man diese?
Nun, da gibt es mehrere Punkte. Für mich war z.B. weit vorne das Design. Ich persönlich finde solch eher grobschlächtige Siebträgermaschinen mit Kippschaltern und Drehknöpfen wie aus den 70ern eher nicht schön und würde solch Gerät nicht in meiner Küche haben wollen. Klar, vollkommen subjektiv aber für mich ein Grund, mir überhaupt die Sage Barista Touch Impress angesehen zu haben.
Der zweite wichtige Punkte für mich war: Ich will mich eiiiiigentlich nicht mit Kaffee, Siebträgern, Brühtemperatur oder anderem Gedöns beschäftigen, mag aber trotzdem guten Kaffee wie man ihn im Restaurant oder der Kaffeebar bekommt. Und ohne quasi ein „Kaffeestudium“ ist dies, also die perfekte Kombination aus Mahlgrad, Kaffeemenge, Anpressdruck des Kaffees im Sieb sowie Durchlaufzeit durch das Sieb bei konstantem Druck und idealer Temperatur nur schwer und meist mit steiler Lernkurve zu bewerkstelligen. Und genau hier springt die Sage Barista Touch ein.
- Milchauswahl
- Temperatureinstellung
- Zubereitungsmenü
- Wassermengenauswahl
- Kaffeemengenauswahl
- Siebauswahl
- Einstellungen
Sie schlägt einen mittleren Mahlgrad vor, man sagt ihr ob man einen einfachen oder doppelten Shot Espresso will. Dann wird gemahlen und mit dem Tamper-Hebel der Kaffee im Sieb komprimiert (getampert). Stellt die Maschine dabei fest, dass noch Kaffee fehlt, so reicht ein Tastendruck um etwas mehr zu mahlen. Ist dann die Menge perfekt, wird sie gespeichert, fehlt immer noch was, wird nochmal kurz gemahlen. So stellt die Sage Barista Touch die perfekte Menge Kaffeemehl ein.
Weiter geht’s dann mit dem Brühvorgang der hier mit 9 bar Druck und ca. 93°C erfolgt. Hier misst die Sage Barista Touch Impress, wie lange das Durchlaufen des Wassers dauert. Geht’s zu schnell, so muss das Baratza-Mahlwerk feiner eingestellt werden. Feineres Kaffeemehl führt zu langsamerem Durchlaufen des Wassers durch das Sieb.
Umgekehrt: Wurde zu fein gemahlen und das Wasser lief zu langsam durch das Sieb, so empfiehlt die Sage Barista Touch Impress, den Mahlgrad auf etwas gröber zu stellen. So tastet man sich mit 2-3 Shots an das perfekte Ergebnis für die gerade verwendete Bohne heran. Wechselt man die Bohnen, so muss man den Prozess wiederholen.
Verändert man den Mahlgrad, so ändert sich aber auch die benötigte Kaffeemenge! Feinerer Kaffee kann mit dem Tamper stärker zusammengepresst werden, man benötigt entsprechend mehr gemahlene Bohnen als bei gröber gemahlenem Kaffee.
Ist aber dann mal die Maschine auf die Bohnen eingestellt, so gestaltet sich der gesamte Prozess überaus einfach. Man schaltet die Maschine ein und sie ist binnen Sekunden bereit und heiß. Ich trinke am Morgen z.B. gerne einen Americano (könnte man hier in Wien auch einfach Verlängerter nennen). Man kann hier einerseits die bereits einprogrammierten Standardgetränke nutzen oder selbige anpassen. Ich verwende z.B. eine geringere Wassermenge im Americano. Wähle ich hier also „niedrig“ anstatt der standard Wassermenge, so bietet mir die Sage Barista Touch Impress sofort mit dem Diskettensymbol eine Speichermöglichkeit meiner eigenen Kreation an, sogar ein Symbol kann gewählt werden. Diese eigene Kreation landet dann ganz vorne im „Kaffeekarussell“ am Display, bis zu acht solcher eigener Kreationen kann man auf der Sage Barista Touch Impress speichern.
Ich wähle also meinen Americano aus, das Sieb schiebe ich in den Halter unterm Mahlwerk und tippe am Bildschirm das Mahlsymbol an. Die ideale Menge Kaffee wird gemahlen und mit dem Tamper-Hebel links an der Maschine wird der Kaffee perfekt verdichtet.
Nun spanne ich das Sieb in den Siebträger ein, stelle meine Tasse darunter und tippe in meinem Fall das Wasserglas an, das mir beim Americano automatisch angeboten wird. Das sagt der Sage Barista Touch Impress, dass sie zuerst Heißwasser in meinen Ember Becher lassen soll und direkt darauf folgend meinen Espresso. So erhalte ich einen wunderbaren Americano mit Crema oben drauf. In diesem Fall muss ich mich um gar nix mehr kümmern und kann, während die Maschine meinen Kaffee zubereitet, schon mal die Sure Petcare Katzennäpfe füllen, damit die pelzigen Kinder versorgt sind.
Würde ich einen Cappuccino zubereiten, so würde ich das mitgelieferte Milchkännchen bis irgendwo zwischen min/max Markierung mit Milch füllen und die Dampflanze positionieren. Dann drücke ich einfach auf das Milchsymbol und die Sage Barista Touch Impress schäumt zunächst die Milch ideal auf um sie dann auf 65°C aufzuheizen; die ideale Temperatur für Milch im Kaffee. Dann stelle ich das Milchkännchen zur Seite (natürlich mit etwas rotieren und auf die Arbeitsplatte klopfen), und bereite meinen Espresso zu um sodann den Milchschaum über den breiten Rand es Kännchens in die Tasse laufen zu lassen.
Der Clou hier ist aber, dass die Sage Barista Touch Impress tatsächlich unterschiedliche Milch-Textur erzeugt. Während ein Latte ja eher samtige Milch mit weniger dichtem Schaum und davon mehr erfordert, liefert die Maschine für Cappuccino stärker geschäumte Milch, genau, wie man das möchte. Wieviel Milch man dann verwendet, bleibt einem freilich selbst überlassen.
Bei der Einrichtung der Sage Barista Touch Impress fragt die Maschine übrigens auch, was denn die Standardmilch sei. Zur Auswahl steht Kuhmilch, Soja, Mandel oder auch Hafermilch, man ist also auch gut versorgt, sollte man keine Kuhmilch trinken.
Alles in allem ist die Zubereitung extrem komfortabel und definitiv für mich weniger Arbeit als z.B. meinen alten Milchaufschäumer von Nespresso zu bemühen, den ich danach mühsam reinigen muss.
An Programmen finden wir übrigens folgende in der Maschine:
- Flat White
- Caffè Latte
- Cappuccino
- Espresso
- Long Black
- Babyccino
- Heiße Schokolade und
- Tee
Freilich sind die letzten drei nur Varianten von heißem Wasser bzw. heißer Milch.
Wie schmeckt der Kaffee?
Nun, ich habe es ja schon erwähnt: Weder bin ich ein Barista noch „Feinschmecker“ was Kaffee angeht; ich kann für mich guten von schlechtem Kaffee unterscheiden aber „leichte nussige oder schokoladige Noten“ vermag ich nicht zu schmecken, selbst wenn es auf der Packung steht.
Was ich aber definitiv sagen kann ist: Geschmacklich steht der Kaffee aus der Sage Barista Touch absolut auf einem Niveau (für mich persönlich halt) mit jenem Kaffee aus den besten Kaffee Bars oder Kaffeehäusern. In keinem Café habe ich besserne Cappuccino oder Espresso Macchiato getrunken als jenen, den mir nun zu Hause die Sage Barista Touch produziert. Klar, für Latte-Kunst bin ich zu doof und generell ist die geschäumte Milch im Café fluffiger oder seidiger, aber der Kaffee ist absolute Spitzenklasse.
Welchen Kaffee verwende ich?
Nun, hier muss jede Person wohl zum „Röster der Wahl in der Nähe“ greifen, sofern man nicht unsummen an Porto bezahlen möchte. Ich hatte zunächst Hausbrandt-Kaffee probieren wollen, dort konnte man mir aber keine Auskunft über das Röstdatum geben – also ließ ich das sein. Dann stieß ich auf Rauwolf, eine kleine Rösterrei in Wien die mit einige Kaffeesorten mit seltsam anmutenden Namen wie „Theobroma Amygdalum“ oder „Criollo Gratus“ anbietet. Ich entschied mich für ein Probierpaket dreier Sorten und blieb letztlich (vorerst) beim Theobroma Amygdalum.
Qualität und Handarbeit hat aber natürlich ihren Preis. 19,80€ sind hier für das halbe Kilo „Theobroma Amygdalum“ fällig. Eine Kaffee aus Arabica Bohnen Yellow Cutuai aus Brasilien, Bourbon & Caturra aus Guatelmala sowie Heirloom aus Äthiopien. Ob ich hier auf Dauer bei „Rauwolf“ bleibe oder ob des Preises eine etwas günstigere Alternative suche, sehen wir in ein paar Monaten.
Klappt das mit dem automatischen Milch aufschäumen?
Nuuun, manchmal. Und ich habe leider noch nicht herausgefunden, woran es liegt. Bei den ersten Lattes und Cappus wurde die Milch perfekt, als diese Milch aufgebraucht war klappte es plötzlich nicht mehr so gut. Liegt das an der Milch? Liegt’s an einer geänderten Positionierung des Milchkännchens? Ich weiß es nicht. Eine verschmutzte Düse kann ich ausschließen, und selbst drei Milchsorten später komme ich zu keinem schlüssigen Ergebnis… Feinporiger Schaum klappt gut, aber grobporiger voluminöser Schaum wie man ihn am Cappuccino haben möchte klappt plötzlich nicht mehr.
Update 10.10.2024
Mit der richtigen Milch klappt’s meistens wunderbar. Für mich als jemand der meist (keine Werbung) bei Hofer oder Spar hier in Österreich einkauft ist es entweder die Hofer Bio Vollmilch oder die Schärdinger Vollmilch. Mit der erstgenannten bekomme ich keinen Milchschaum aus dem MilQ System der Sage Barista Touch Impress. Mit der Schärdinger Vollmilch klappt es hingegen zuverlässig gut. Woran’s liegt kann ich nicht sagen; nachdem ich aber seit ich die Sage Barista Touch Impress besitze doch mindestens an vier Tagen der Woche einen Cappuccino genieße bleibe ich einfach bei der Schärdinger Milch – keine Experimente.
Reinigung & Wartung
Wer hier schon länger mitliest weiß, dass ich jegliche Produkte die nicht in den Geschirrspüler dürfen verabscheue. Dafür gibt es doch heutzutage echt keinen Grund mehr. Hier büßt die Sage Barista Touch Impress ein wenig Ansehen ein, denn laut Hersteller darf außer dem Milchkännchen keines der Zubehörteile in den Geschirrspüler. Bohnenbehälter oder auch Tropfschale und Wassertank müssen also mühsam von Hand gespült werden, der Siebträger ebenfalls.
Ich habe mir angewöhnt Freitags die Tropfschale und auch den Siebträger gründlich mit Spülmittel zu reinigen und meist zwischen den Bezügen den Siebträger ordentlich unter warmem Wasser auszuspülen und zu trocknen, das hält die Maschine auf einem guten Sauberkeitslevel.
Auch wenn eine gründliche Reinigung nicht häufig notwendig ist, wöchentlich reicht, sehe ich nicht ein, weshalb Sage nicht zumindest diese drei Teile (mit Ausnahme der lackierten Front der Tropfschale) geschirrspülertauglich designt. Aber vermutlich ist ihnen einfach die Gefahr zu groß, dass Kunden die lackierten Teile mit in den Geschirrspüler packen und es dann zu einem bösem Erwachen mit Schäden am Lack kommt.
Von diesen Ausnahmen abgesehen hilft einem die Sage Barista Touch Impress aber auch hier weiter. Bei der Erstinstallation testet man das hauseigene Wasser auf die Wasserhärt und stellt die Maschine entsprechend ein. Sollte (ja, auch mit installiertem Wasserfilter) eine Entkalkung notwendig werden, so weist die Maschine darauf hin. Selbiges gilt auch für die Reinigung der Dusche über dem Sieb. Sollte hier eine Reinigung notwendig werden so legt man die mitgelieferte Gummischeibe inklusive einer Reinigungstablette ein und die Sage Barista Touch Impress kümmert sich um den Rest. Man kann aber natürlich auch diese Reinigung verschieben, am 5 Uhr Morgens Kaffee hindert sie euch also nicht.
Weshalb ist hier eine Reinigung sinnvoll? Nun, das ist technisch bedingt. Das Wasser wird ja mit 9bar Druck durch das Kaffeemehl gedrückt; ist die Zubereitung abgeschlossen, so öffnet innerhalb der Maschine ein Ventil um Druck abzubauen, dabei fließt immer wieder eine geringe Menge Wasser zurück in die Tropfschale. Genau um diese Schlauchwege und natürlich auch die Dusche an sich sauber zu bekommen ist solch Reinigung ab und an sowohl ratsam wie auch notwendig.
Selbiges gilt auch für’s Entkalken. Das ist zwar natürlich dank Wasserfilter (die zudem sehr sehr günstig als Nachbau bei Amazon zu erstehen sind, Affiliate Link) nur sehr selten notwendig, beim Siebträger aber dennoch essentiell. Hier ist ja der konstante Druck von 9 bar notwendig und hier können selbst geringe Kalkablagerungen zu einer deutlichen Druckreduktion führen die dann natürlich maßgeblich den Geschmack des Kaffees beeinträchtigt.
Die Sage Barista Touch Impress erkennt übrigens auch, falls die Dampflanze einer Reinigung bedarf; das hat mich ehrlich gesagt überrascht; auch hier leitet die Maschine durch den Prozess die Lanze aufzuschrauben und mit dem mitgelieferten Tool zu reinigen. Top!
Was mag ich besonders an der Sage Barista Touch Impress?
Tatsächlich habe sich über die letzten Monate viele sehr praktische Pluspunkte an der Maschine herauskristallisiert:
- Das Baratza Mahlwerk ist erstaunlich leise und liefert extrem gut gemahlenes Kaffeemehl
- Generell ist die Maschine im Betrieb leise, was mir sehr gut gefällt
- Der großzügige Wassertank ist im Alltag praktisch, ich muss nie unter Tags nachfüllen
- Alles an der Maschine wirkt hochwertig (mit zwei kleinen Ausnahmen, siehe unten)
- Der große Lieferumfang stellte sich als sehr praktisch für einen sorgenfreien Start heraus
- Das Ergebnis, wunderbar zubereiteter Kaffee, steht für sich
- Latte oder Cappuccino gelingen tatsächlich auch ohne Wissen rund um’s Milchaufschäumen, leider aber nicht immer
Was stört mich an der Sage Barista Touch Impress?
Hier muss man wirklich auf die Suche gehen um „Mängel“ zu finden, tatsächlich trübt für mich persönlich nichts davon meinen guten Eindruck der Maschine.
- Das Einspannen des Siebs bedarf manchmal mehr Kraftaufwand als man erwartet
- Der Bohnenbehälter könnte eine Spur satter in der Maschine sitzen
- Der Drehwähler zum einstellen des Mahlgrads ist aus Kunststoff, was nicht ganz zum hochwertigen Gesamtbild passt
- Der Kantenschutz der Tropftasse sieht übel billig aus, sofern man ihn montiert
- Da die Maschine keinerlei Verbindungen wie WLAN oder USB hat kann die Software nicht aktualisiert werden
- Keines der Zubehörteile darf in den Geschirrspüler (mit Ausnahme des Edelstahl Milchkännchens)
- Latte oder Cappuccino gelingen tatsächlich auch ohne Wissen rund um’s Milchaufschäumen, leider aber nicht immer
Fazit zur Sage Barista Touch Impress
Die Frage aller Fragen lautet: Würde ich mir diese Maschine erneut kaufen? Definitiv ja. Würde ich mir, sofern ein gleich bepreister Vollautomat gleich guten Kaffee machen würde, diesen zulegen? Vermultich nicht – die Sage Barista Touch Impress macht das Kaffee Zubereiten mittels eines Siebträgers dermaßen komfortabel dass die Vollautomatenvorteile nicht mehr so stark ins Zeug fallen.
So oder so habe ich bislang noch keinen Kaffeevollautomaten gesehen, dessen Produkte auch nur annähernd an jene der Sage Barista Touch Impress herangekommen wären. Hier stimmt Design, Preis und vor allem die Qualität des erzeugten Kaffees perfekt zusammen. Ich hoffe also auf viele viele Jahre mit der Sage Barista Touch Impress und vermisse tatsächlich den Vollautomaten überhaupt nicht.
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