Sure Petcare hat mir leihweise den neuen Microchip Futterautomat Connect zum Testen geschickt. Und da ich ja bekennender Elektronik- und Gadget Freak bin, darf die Redaktionskatze, die ihr ja bei manchen Videos auf meinem YouTube Channel bereits kennengelernt habt, dem natürlich in nichts nachstehen. Der Futterautomat hat sich also zur Katzenklappe Connect hinzugesellt, Zugang zum Futter ab jetzt nur noch per Microchip, und ich allzeit informiert über Futterkonsum und Fresszeiten. Ob die viele Technik einem das Leben in der Praxis aber erleichtert oder erschwert, habe ich mir für euch für mehrere Wochen angesehen.
Videoreview
https://youtu.be/nrZ87DSXdO4
Lieferumfang
Der SureFeed Microchip Futteratuomat Connect ist ja nicht eben billig, entsprechend löblich ist üppige Lieferumfang.
Weil man nicht nur eine einzelne Schale in den Automaten einsetzen kann, sondern, auf Wunsch auch zwei Halbschalen, liefert SureFeed auch gleich alles mit. Wir finden eine Halteplatte für die Einzelschale sowie zwei halbe Halteplatten für die Halbschalen und natürlich die zugehörigen Kunststoffschalen in die man das Futter füllt.
Auch eine Silikonmatte, die den „Eingangsbereich“ des Futterautomaten Connect sauber halten soll, finden wir in der Verpackung. Auch hier hätte ich mir etwas weniger Kunststoff als Verpackungsmaterial gewünscht, aber nun gut.
Was NICHT mit dem reinen Futterautomaten mitgeliefert wird, ist der Hub sowie Batterien. Ihr solltet also rechtzeitig vier Batterien der Größe C bestellen (Affiliate Link) um gleich loslegen zu können. In meinem Fall benötigte ich den Hub nicht, da er ja für die Katzenklappe Connect bereits im Einsatz ist. Habt ihr noch KEINEN Hub, so ist dieser Pflicht, um die neuen (connected) Funktionen überhaupt nutzen zu können!
Design
Gut, seien wir uns ehrlich, Futternäpfe unterliegen nur begrenzt hohen Ansprüchen an Design und Haptik. Meist entscheiden Haustier Besitzer beim Futternapf eher in Richtung Keramik oder Metall oder hinsichtlich der Größe und vielleicht noch, ob eine hübsche Pfote oder doch eher ein Katzen Konterfei aufgedruckt ist.
Nun stellt der SureFeed Microchip Futterautomat Connect andere Ansprüche. Da muss eine Wiegefunktion integriert werden, da muss die Mechanik für den möglichst dichten und möglichst robusten Verschluss umgesetzt werden und natürlich muß das Lesegerät für den Microchip der Katze (oder des kleinen Hundes) ebenfalls so integriert sein, sodass das richtige Tier jederzeit Futter bekommen kann. Entsprechend sieht der Futterautomat zuallererst funktionell aus. Er ist weder „hübsch“ noch „hässlich“ (das liegt ja ohnehin im Auge des Betrachters) und auf unnötigen Schnickschnack wurde verzichtet.
Dominiert wird das Design von der bügelartigen Konstruktion des Chip-Lesegerätes. Nur wenn Katz‘ oder Hund Kopf und Hals darunter platzieren geht die Klappe des Microchip Futterautomaten Connect auch auf. Fehlauslösungen durch vorbeigehende Menschen ausgeschlossen.
Ganz vorne am Gerät befindet sich eine art „Trittbrett“ das mit verschiedenfarbigen Silikonmatten ausstaffiert werden kann – eine graue Matte wird mitgeliefert. Sollte euer pelziger Liebling gerne mal kleckern, so landet es zumindest auf der Silikonmatte und muss nicht mühsam aus Ritzen des Futterautomaten gefummelt werden.
Direkt vor der eigentlichen Aufnahme für die Futterschale befinden sich je zwei LED Balken, die den Füllstand anzeigen, mehr dazu weiter unten. Dann folgt das große Oval des Aufnahmebereichs für die Futterschale(n), dahinter die Deckelmechanik.
Auf der Rückseite des Geräts finden wir dann noch einige Knöpfe (von links nach rechts):
- Taste zum Öffnen der Klappe (schließlich haben wir Menschen ja (noch) keinen Microchip
- Taste zum Anlernen eines weiteren Haustiers
- Taste zum aktivieren des „Trainingsmodus“ für ein technisch noch unversiertes Haustier
- Setup Taste
- Taste zum Nullen der Waage
Auf der Unterseite des Gerätes finden wir schließlich noch zwei Klappen für die Batterien sowie in der Mitte eine große Zugangsöffnung um eventuell daneben gegangenes Futter einfach wieder entfernen zu können, sehr schlau.
Persönlich finde ich den SureFeed Microchip Futterautomat Connect „Funktionell hübsch“, wenngleich vielleicht noch ein Ticken mehr Design auch nicht geschadet hätte.
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Inbetriebnahme
Grundsätzlich ist nicht viel zu tun; zunächst Batterien einlegen und danach die Halterung für die gewünschten Futterschalen einsetzen. Also die Taste zum Öffnen des Automaten drücken und nun entweder die zwei einzelnen Halteplatten für die zwei Einzelschalen oder eben die kombinierte Halterung für die große Futterschale einsetzen.
Möchte man die App nicht nutzen und den Futterautomaten ohne seine „Connect“ Funktion nutzen, so muss man nun nur noch Futter einfüllen und die Klappe wieder schließen. Drückt man den Haustier-Hinzufügen Knopf, so wartet das Lesegerät auf das Haustier und speichert es, sobald es sich mit dem Kopf dem Futter nähert.
Natürlich aber möchten wir alle Funktionen nutzen, also laden wir erst mal die App:
Wie man Hub und App erstmalig einrichtet habe ich euch ja schon in meiner Review zur Microchip Katzenklappe Connect erklärt.Hat man also den Hub bereits installiert muß man nur das Menü öffnen und unter „meine Produkte“ auf + tippen und den Anweisungen folgen. Die Verbindung zum Hub ist in wenigen Sekunden hergestellt (Achtung, die Entfernung sollte 10m nicht überschreiten!) und bestehende Haustiere können bequem übernommen werden. Super gelöst.
Nun wird noch eingestellt, ob man die Doppelschalen oder Einzelschalen nutzen möchte. Mit ersteren kann man z.B. dem pelzigen Liebling Trocken- und Nassfutter zur Verfügung stellen und getrennt einwiegen.
Man sagt zudem auch noch, was die Soll-Füllmenge je Portion ist. Wenn man also, so wie ich, Einzelschälchen mit je 100g Nassfutter füttert, stellt man als Portionsgröße 100g ein.
Befüllung
Die Befüllung läuft ebenfalls ganz einfach ab: Man öffnet mit der rechten Taste die Abdeckung, setzt eine leere Futterschale ein und setzt mit der anderen Taste die Waage auf Null.
Nun befüllt man die Schale bis die LED Balken davor komplett grün leuchten.
Durch die zuvor eingstellte Portionsgröße erreicht man bei einem komplett grünen Balken (in meinem Fall) genau die 100g. Nun schließt man die Abdeckung wieder und erhält auch sofort die Push-Benachrichtigung, dass der Futternapf mit so und so viel Gramm Nassfutter (oder Trockenfutter, wenn man das eingestellt hat) befüllt wurde. Fertig.
Das sind zwar ein paar mehr Schritte als bei einem „nicht connected“ Futterautomaten, der Prozess ist aber extrem einfach und man hat das binnen 1-2 Tagen intus. Insgesamt sehr gut gelöst.
App, Benachrichtigungen & Einstellungen
Ich würde euch jetzt gerne sagen, dass seit dem Testbericht der Katzenklappe connect Sure die App so unglaublich verbessert hat, dass es ein Genuß ist, sie zu nutzen… öhm… nein, haben sie nicht. Ja, es gab updates und ja, der Start der App hat sich merklich beschleunigt, dennoch ist die App nach wie vor der Schwachpunkt auch dieses guten Produkts.
Technisch funktioniert die App einwandfrei. Benachrichtigungen z.B. kommen unverzüglich auf dem Telefon, egal ob Android oder iPhone, an. Allerdings dauert es am iPhone (oder iPad) eine gefühlte Ewigkeit, is die App sich öffnet, auf einem P30 pro mit Android klappt das deutlich schneller. Auch sieht man in der App zwar alle Informationen, aber die optische Aufbereitung ist einfach nicht so gut umgesetzt, wie es möglich wäre.
Es gibt zwar viel Whitespace, also „freie Bereiche“ in der App, was normalerweise der Übersichtlichkeit zu Gute kommt, viele Daten werden aber nicht angezeigt. Rechts oben finden wir ein Glockensymol für Benachrichtigungen, dort finden wir aber nur System-Benachrichtigungen, die sich zudem nicht löschen lassen. Dass der Futterautomat dem System hinzugefügt wurde interessiert mich nach einigen Wochen irgendwie nicht mehr. Außerdem gibt es ja rechts unten dann noch das Icon mit der Uhr das alle Events der Geräte nochmals zeigt, sprich, Tier hat gefressen oder das Haus betreten usw. Da wäre es viel zielführender, alles zusammenzufassen und wichtige Events wie z.B. einen niedrigen Batteriestand eines Geräts eben mit einem roten Punkt zu kennzeichnen.
Oder die Angaben über die Anzahl der Fütterungen und die Zeit am Futerautomaten. Warum nicht anstatt von Zahlen Diagramme sprechen lassen? So sähe man auf einen Blick auch gleich historische Daten, ohne tiefer in eine Diagrammsektion tauchen zu müssen.
Und wo wir gerade bei den Diagrammen sind: Da könnte man soooo viele schöne Sachen machen, aber Sure Petcare verschenkt hier einfach Potential. Ja, man kann die Fressvorgänge und den Futterverbrauch anzeigen, Skalierung und Anzeige sind aber leider stark verbesserungsbedürftig. Gilt auch für die Anzeige des verbrauchten Futters, die Balkendiagramme sind super, nur ist die Monatsanzeige unbrauchbar durch eigenwillige Datumsangaben (was soll ich mit 13-19 und 27-2) anfangen?
Wie gesagt, man kommt mit der App sehr gut über die Runden, aber der Hersteller könnte hier mit etwas Investition in einen guten User Interface Designer so viel mehr bewerkstelligen…
Anlernen & Fütterung
Nun, jeder Katzenbesitzer wird wissen, was ich meine, wenn ich sage: Jede Katze ist unterschiedlich und vor allem auch eigensinnig. Man kann niemals davon ausgehen, dass das Futter, das die letzten Wochen anstandslos vertilgt wurde, auch heute noch gut genug ist, oder das Vorhandensein eines neuen Napfes oder eben dieses Futterautomaten nicht eventuell für Verstimmung in der Katzenwelt führt. Da muss man als Lakai der Katze nun mal durch 😉
Ist die Katze neu am SureFeed Microchip Futterautomaten Connect, so hat der Hersteller, wie schon am normalen Futterautomaten oder auch der Microchip Katzenklappe einen Lernmodus eingebaut. Dabei bleibt die Verschlußklappe am Futter zunächst offen stehen um das Tier nicht zu verschrecken. Ich mußte dies aber schon damals nicht mit meiner Katze üben, sie riecht ja viel besser als wir Menschen und kann sich auch quasi nur aus einer Richtung dem Napf nähern, von daher öffnet eben die Klappe sobald er Microchip erkannt wird und das klappt in unserem Fall einwandfrei.
Was das Gerät aber NICHT kann, ist ein Zeitgesteuertes zur Verfügung stellen von Futter. Wenn man also möchte, dass die Katze nur, angenommen, immer zwischen 7 und 9 Uhr Morgens Futter bekommt – das lässt sich hier nicht umsetzen.
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Reinigung
Die Reinigung ist, selbst wenn eure Katze viel kleckert beim Fressen, einfach. Was seitlch ggf. aus dem Napf fällt kann einfach über die große Klappe direkt darunter entfernt werden. Der Rest des Gehäuses kann bequem mit einem feuchten Lappen gereinigt werden und der aufklappende Deckel kann einfach entriegelt und zum Reinigen abgezogen werden.
Sure selbst sagt, dass lediglich die Edelstahl Schalen (optional erhältlich) in den Geschirrspüler gegeben werden dürfen, ich packe aber auch die Kunststoffschalen seit über einem Jahr täglich in den Geschirrspüler und alle sind in gutem Zustand (ich hatte bislang den normalen Futterautomaten ohne Microchip Erkennung oder Connect im Einsatz). Da Sure es aber nicht empfiehlt, die Kunststoffschalen in den Geschirrspüler zu packen rate ich euch natürlich auch nicht dazu ;-).
FAZIT zum SureFeed Microchip Futterautomat Connect
Da ich ja bereits eine Katzenklappe von SureFeed seit über zwei Jahren im Einsatz hatte, auch die Katzenklappe Connect sich im Alltag einwandfrei bewährt, hatte ich auch vom Microchip Futterautomat Connect nichts anderes erwartet. Einmal in Betrieb genommen läuft das Gerät ohne Fehler tagein, tagaus. Unsere Katze frisst genau so gerne wie beim einfachen Futterautomaten nur, dass ich nun genau weiß, wann und wieviel. Damit kann ich nun auch Rückschlüsse ziehen, ob etwas nicht stimmt mit dem Liebling. Dass die Klappe geöffnet bleibt, solange der Microchip erkannt wird ist super, da war der allte Futterautomat manchmal ein wenig fehleranfällig. Billig ist der Microchip Futterautomat Connect nicht, fast 200€ muss man hinlegen, will man das Gerät inklusive Hub kaufen, ich empfinde ihn aber das Geld wert. Wenn’s um den pelzigen Liebling geht, ist ja meist das Beste gerade gut genug.
Zu verbessern ist vor allem die App. Sie muss deutlich schneller laden, auf allen Geräten, und das Design bedarf einer Generalüberholung. Außerdem würde ich mir ein Webinterface wünschen, und ein Android Widget und natürlich eine Smarthome Anbindung zu IFTTT oder Alexa. „Alexa, wieviel Futter hat die Katze noch?“. Alles Software Dinge, die man lösen könnte. Letzter kleiner Kritikpunkt: Akkubetrieb wäre fein. Verwendet man Akkus anstatt der großen Batterien ist die Haltbarkeit leider deutlich geringer und man ist ständig am Wechseln der Akkus.
Alles in allem ist der Microchip Futterautomat Connect ein solides Produkt, wie ich es von Sure Petcare erfreulicherweise „gewohnt“ bin. Wer also gewillt ist, das Geld über den Tresen wandern zu lassen: Zuschlagen.
Google half auch mir:
https://forum.iobroker.net/topic/31220/vorlage-surepetcare-sureflap-surefeed
und
https://github.com/alextoft/sureflap
Letzeres funktionierte sofort, jetzt muss ich nur noch rausbekommen, ob und was SureFeed so kann.
@Andreas, kannst du mir n paar links geben, wie du das bewerkstelligst hast? Pi und reichlich Programmiererfahrung vorhanden. 🙂 Ich brauche das unbedingt für den SureFeed… danke!!
Danke, habe den Automaten seit heute auch (mal Einen zum Testen, ich habe ja drei Katzen), und die Klappe habe ich auch seit einem Jahr. Ich vermute, die Sache mit dem Timer könnte man sogar selber lösen, falls man z.B. ein Raspy oder anderes Linux System permanent am Laufen hat; dort kann man zeitgesteuert (z.B. crontab) Aktionen per API an den Surepet Server schicken. Bei der Klappe konnte ich so z.B. eine meiner Katzen nachts um 4 automatisch einschliessen, während die anderen noch raus durften (wegen Tierarztbesuch am Tag darauf), was man normalerweise ja nicht kann (timergesteuert geht nur „Alle Einsperren“, nicht individuell). Ich bin fast sicher, das geht analog für das Zuweisen und Ausschliessen von Katzen zum Feeder, was dann einem zeitgesteuerten Zugang gleich käme (ist aber nur Spekulation). Das Problem ist, dass Surepet die API leider nie publizierte, man muss das also selber reversen, was Surepet wiederum nicht zu mögen scheint. Sie haben offensichtlich Null Interesse an einer freien Entwickler-Community.
Erwähnenswert ist ausserdem noch, dass es laut Anleitung einen „Intruder Modus“ gebe, so dass z.B. nicht eine der anderen Katzen ans Futter kommt, wenn die „Erlaubte“ am Essen ist, was v.a. im Trainingsmodus nützlich wäre (es läuft dann wohl darauf hinaus, dass das Futter offen bleibt, ausser wenn eine der „unerlaubten“ Katzen fressen will). Beim Surefeeder ohne Connect konnte man das über Schalter am Boden einstellen, die gibt es im Connect aber gar nicht mehr. Anscheinend muss man dazu zwingend über den Support gehen (was ich mal versucht habe – keine Ahnung, ob das klappt), was ich ziemlich lächerlich finde – wir sind ja keine kleinen Kinder, die man bevormunden muss. Ich vermute, das würde auch über die API gehen, sie waren aber zu faul, das in die App oder Webseite aufzunehmen.
Das ist natürlich toll, wenn man sich so helfen kann!
Ich fürchte aber dass der „Markt“ für Leute die sich so weit damit befassen können einfach zu klein ist, dass Sure da irgendwelche Energie reinstecken würde eine API zu öffnen usw…