Hach, die Welt des Kaffees. Ihr wisst ja, ich bin Kaffee-Junkie. Ich trinke viel Kaffee und das täglich. Seit 20 Jahren war hier ein Jura Vollautomat im Einsatz (mit kleinen Unterbrechungen für Cremesso und Nespresso Tests). Als die neue Wilfa Svart WSP-2A angekündigt wurde war klar, ich musste sie unbedingt testen. Der Hersteller hat mir das Gerät für ein paar Wochen kostenlos für meinen Test zur Verfügung gestellt.  Also: Kaffeefilter, nordisches schlichtes Design aber angeblich mit verbesserter Brühtechnik… Was sie so kann, das erfahrt ihr alles in diesem Test.

Videoreview

Verpackung & Lieferumfang der Wilfa Svart WSP-2A

Die Verpackung ist schick, allerdings setzt der Hersteller auf Unmengen an Styropor. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Schade!

Wilfa WSP-2A Verpackung

Die Kaffeemaschine selbst besteht aus der Basis, dem Filterhalter mit Deckel, dem Wassertank sowie der Gläsernen Kaffeekanne mit jeweils Deckeln. Einen Löffel zum Portionieren des Kaffeepulvers finden wir ebenfalls noch in der Verpackung nebst der Bedienungsanleitung. Was ich vermisste: Zumindest einen Kaffeefilter. Für jene Menschen, die ohnehin von einer Filterkaffeemaschine kommen ist das natürlich kein Thema. Da aber immer mehr Menschen wieder „Back to the roots“ zum Filterkaffee kommen, wäre das eine gute Idee, ein paar Kaffeefilter beizulegen.

Design

Die Wilfa Svart WSP-2A ist ohne Zweifel ein Schmuckstück. Das fällt schon beim Auspacken auf. Schwer, viel gebürstetes Metall. So fühlt sich Qualität an. Optisch besteht die Wilfa Svart WSP-2A aus zwei Elementen, dem Wassertank auf der linken und der Brühgruppe auf der rechten Seite.

Wilfa WSP-2A

Inbetriebnahme

Tja, schon länger her etwas ohne App getestet zu haben. Entsprechend einfach ist die Inbetriebnahme. Alle Teile kurz durchspülen mit etwas Wasser und zusammenbauen. Der Wassertank kann einfach über eine Schraubbewegung (ohne Druck!) festgeschraubt werden und sitzt dann sicher und fest. Auch der Filterhalter und die Kanne können schnell und einfach eingesetzt werden. Als Kaffeefilter nutzt man Normale Filtertüten aus dem Supermarkt, Größe 1×4. Denkt daran die Fälze er Filtertüte umzuknicken, dann passt sie perfekt in den Filterhalter.

Der Wassertank hat praktische Füllmengenangaben (0,5l, 0,75l usw.) und direkt unter der Wassermenge eine Empfehlung, wieviel Gramm Kaffeepulver man verwenden solle. 15g werden pro Tasse mit 0,25l empfohlen. Das habe ich probiert, und mir hat der Kaffee so optimal geschmeckt, dazu gleich mehr.

Wilfa WSP-2A

Also, Tank abnehmen, Wasser füllen, festschrauben, Filter in den Halter, Kaffee in den Filter, Deckel Drauf und in die Maschine einsetzen.

Wilfa WSP-2A

Nun reicht ein Berühren der Start-Taste um den Brühvorgang zu starten. Alles in allem super einfach, natürlich aber ist ein Vollautomat, vorzugsweise mit Einschaltzeit-Vorwahl noch komfortabler.

Wilfa WSP-2A

Der Brühvorgang

Bei günstigen Kaffeemaschinen läuft meist Wasser einfach ins Heizelement und wird so durch den entstehenden Druck nach oben zum Filter transportiert. Wifa setzt in der WSP-2A aber eine kleine Pumpe ein, die für einen kontinuierlichen Wasserfluss sorgt.

Oben, direkt über dem Filter, befindet sich sich zudem eine Art „Duschkopf“, der das heiße Wasser gleichmäßiger über dem Kaffeepulver verteilt.

Wilfa WSP-2A Duschkopf

Der letzte Punkt, mit dem sich die Wilfa Svart WSP-2A von der Konkurrenz profaner Filterkaffeemaschinen absetzen will ist dann die Regulierbarkeit der Durchflussgeschwindigkeit. Stellt man eine Tasse, also 0,25l Kaffee ein, so fließt das Wasser wesentlich langsamer durch den Kaffeefilter als bei vollem Tank. Das hilft einerseits, dass natürlich der Filter nicht überläuft, andererseits reguliert es aber die Einwirkzeit des heißen Wassers auf den Kaffee.

Früher waren ja Filterkaffeemaschinen verschrien, recht bitteren Kaffee zu erzeugen, da die Gerbstoffe durch lange Brühzeiten oftmals zu stark aus dem Kaffeepulver ausgespült wurden.

Die Pumpe jedenfalls läuft sehr leise und ist kaum hörbar; auf klassische Kaffeemaschinengeräusche muss man aber dennoch nicht ganz verzichten ;-).

Mit einem Vollautomaten kann man aber natürlich das Erstellen von Filterkaffee nicht vergleichen. Wer immer nur eine Tasse trinkt und das z.B. dreimal über den Tag verteilt, wird nicht glücklich sein. Für jede einzelne Tasse den Filter mit dem nassen Kaffeepulver zu entsorgen, einen neuen Einzusetzen usw. usf. ist natürlich nicht komfortabel, da müssen wir uns nix vormachen.

Wer aber mehr Kaffee trinkt und, so wie ich, z.B. mindestens 0,5l am Stück erstellt, hat den Vorteil, mehrmals  zur Maschine gehen zu können, um heißen Kaffee nachzuschenken.

So schmeckt der Kaffee aus der Wilfa Svart WSP-2A

Ich hatte ja so ein bisschen Angst, als die Maschine mit der Post kam. Filterkaffee hatte ich zuletzt vor 25 Jahren getrunken und ich hatte, ehrlich gesagt, kaum überragend positive Erinnerungen daran. Wilfa macht aber mit der WSP-2A alles richtig und die Maschine produziert sehr gut schmeckenden Kaffee der nicht zu bitter wird. Mit dem Resultat bin ich vollends zufrieden. Natürlich gibt’s bei der Filtermaschine keine Crema am Kaffee, aber das ist verschmerzbar.

Warmhalten & Smartness?

Die Maschine hält den Kaffee bis zu 40 Minuten warm bzw. sehr heiß. Ja, es ist klar, dass warm gehaltener Kaffee recht schnell vom aromatischen Heißgetränk zur Aufrollhilfe für Zehennägel mutieren kann, aber wenn ich schon eine Filtermaschine habe und 1,25l Kaffee in einem Rutsch zubereiten kann, dann würde ich mir z.B. wünschen, die Warmhaltedauer z.B. von 30-90min einzustellen und auch die Temperatur justieren zu können (60, 70, 80°C). Das fehlt der Wilfa Svart WSP-2A leider alles. Auch legt sie nicht sofort los, wenn sie mit dem Strom verbunden wird, eine Automatisierung über z.B. eine Smarte Steckdose ist leider nicht möglich – schade.

Wilfa Svart WSP-2A

Man hätte z.B. über die eine Taste einfach mit z.B. Warmhaltemodi machen können. Doppeltipp schaltet von 40min auf 80min Warmhalten z.B. Tjo, leider gibt’s das alles nicht.

Fazit zur Wilfa Svart WSP-2A

Also ich ganz persönlich liebe sie heiß, trotz der kleineren Abstriche oben. Für mich, der früh Morgens schon mal gerne 2-3 Tassen trinkt und zudem nicht ultra heikel ist, was Kaffee angeht (Stichwort warmhalten), ist diese Maschine praktisch, da ich bereits am Vorabend alles vorbereite und am Morgen dann ein Tastendruck reicht, um 5min Später eine genügend große Menge Treibstoff für den Tag zu haben, der obendrein auch noch sehr gut schmeckt und aus kaum einer schöneren Kaffeemaschine kommen könnte.

Aber: Die Wilfa Svart WSP-2A ist leider außerordentlich teuer für das, was sie kann. Man bezahlt für das Design (das, wie gesagt, wunderschön ist) aber an Innovation bringt diese Maschine, abgesehen vom Duschkopf, der leisen Pumpe und der parktischen Durchflussreguliereung eher wenig Neues mit, da hat der Hersteller etwas Potential verschenkt.

Aktuell ist die Wilfa Svart WSP-2A aber die einzige Kaffeemaschine die ich mir anstatt des Vollautomaten in die Küche stellen würde, weil sie einfach so traumhaft schick ist.