Wieder mal ein Artikel, den ich mit „wer schon länger bei macmaniacs liest“ einleiten kann ;-). Wer schon länger hier mitliest hat’s mitbekommen, dass ich letztes Jahr einen Gaming PC zusammengebaut hatte. Und während mein nun fast 4,5 Jahre in Betrieb gewesener LG 27UL850W 4k Monitor mir ausgesprochen gute Dienste leistete und für Produktivität eine genial gute Wahl war, so war er für’s Spielen leider keinesfalls optimal; die Auflösung war zu hoch und Bildwiederholrate war zu niedrig. Mit den Vorgaben: Mindestens 1440p, Ultra-Widescreen und OLED sowie USB-C mit Powerdelivery und mindestens zwei weitere Anschlüsse war dann die Auswahl für einen Ersatzmonitor eher gering. Der Samsung Odyssey G8 Oled war und ist, da er schon ein Weilchen am Markt ist, das „günstigste“ und ist zugleich, ohne Frage, das schickste Gerät. Und genau diesen Monitor habe ich mir nun gekauft um sowohl produktiv am Mac zu arbeiten als auch um Spiele am PC zu genießen. Wie sich dieser Monitor in der Praxis schlägt, ganz ohne Messwerte und hochtrabende Zahlen, das liest du in diesem Artikel.
Videoreview zum Samsung Odyssey G8
Verpackung & Lieferumfang
Samsung verwendet ungebleichten Karton, setzt im Inneren aber auf Stypropor um eine sichere Lieferung des Odyssey G8 OLED Monitors zu gewährleisten. Das ist zwar verständlich, etwas mehr Innovation um auch Styropor einzusparen hätte ich mir hier aber gewünscht.
In der Verpackung finden wir Monitor, Standfuß (zerlegt in zwei Teile), VESA Adapter sowie ein (unglaublich großes) Netzgerät sowie ein Displayport zu Mini-Displayport Kabel und ein paar Anleitungen. Was wir NICHT finden ist ein HDMI auf Micro HDMI Kabel, und das empfinde ich angesichts des ausgerufenen Preises (speziell zum damaligen Marktstart) als frech. Viele Gamer allerdings dürften den PC ohnehin via Displayport anschließen und diesbezüglich daher erst mal kein Problem haben.
Anschlüsse
- Stromanschluß, Hohlstecker, 20V DC
- 1x Mini Displayport
- 1x Micro HDMI 2.1
- 1x USB-C 3.0 mit Displayport 1.4, Powerdelivery 65W
- 1x USB-C 3.0
Design des Samsung Odyssey G8
Neben der Tatsache dass der Samsung Odyssey G8 ein OLED Gaming Monitor (verbunden mit all seinen Vorteilen) ist, ist sein Design definitiv der größte Pluspunkt. Der geringe Kurvenradius des Displays von 1,8m ist meines Erachtens angenehm für Spiele, macht den Monitor aber auch für Produktives arbeiten sehr gut geeignet. Auch die Rückseite ist in sich geschwungen und abgerundet und läuft zu den Displayrändern sehr schmal aus. Das gibt dem Samsung Odyssey G8 ein sehr luftiges und ultra schlankes Design, obwohl das Display an seiner dicksten Stelle gar nicht mal soooo dünn ist. Wir finden keinen Schnickschnack, kein überdimensionales Logo und keine hässlichen Knöpfe im Sichtfeld. Als Bedienelement gibt es lediglich einen Joystick auf der Rückseite des Monitors. Für mich es es jeden Tag auf’s neue ein Genuss, diesen Monitor vor laugen zu haben.
Aufbau & Ersteinrichtung
Eine Anleitung muß man für den Aufbau dieses Monitors nicht zu Rate ziehen. Entweder montiert man den mitgelieferten VESA Adapter direkt an einem Monitorarm und montiert darauf dann den Monitor oder man verwendet den mitgelieferten Standfuß der lediglich zweiteilig ist und binnen weniger Minuten zusammengeschraubt ist, dann klickt man das extrem schlanke und schicke Display ein.
Der Samsung Odyssey G8 ist dann mit dem mitgelieferten Standfuß auch ausreichend Stabil. Er kann sowohl in der Höhe als auch im Winkel etwas angepasst werden, einen Preis für gute Ergonomie ob großer Verstellbarkeit wird der Samsung Odyssey G8 aber nicht gewinnen. Dennoch, im Alltag ist das absolut ausreichend und man wunderbar sowohl mit dem Monitor arbeiten als, vor allem, auf ihm Spielen.
Nun, während man zur Installation meines Vorgängermonitors von LG kaum ein Wort verlieren konnte, so ist die Sache beim Samsung Odyssey G8 schon etwas anders. Denn dieser Monitor ist nicht nur ein Monitor sondern auch ein SmartTV (wenngleich ihm natürlich ein Tuner fehlt).
Weiter geht es mit der mitgelieferten Fernbedienung, die durch das Ziehen eines kleinen Plastikfähnchens aktiviert wird, man navigiert durch das Menü, verbindet das WLAN und kann, wie könnte es anders sein, gleich mal ein Update installieren. Eine Viertelstunde später klickt man sich dann weiter und wird dann mit dem „SmartHUB“ konfrontiert. Ich persönlich wollte das erst mal gar nicht sehen und das Bild meines Spiele PCs begutachten; die Quellenwahl gestaltet sich aber vorerst gar nicht soooo einfach, dazu aber später mehr.
Insgesamt gibt die Installation zwar keine Rätsel auf, wirkt aber gleichzeitig nicht so „rund“ wie sie sein könnte, wobei es schwer ist da genau mit dem Finger auf die „unrunden“ Punkte zu zeigen. Kann man alles so machen, ein Erlebnis wie bei einem Apple Produkt hat man hier aber keinesfalls zu erwarten.
Ergonomie
Der Samsung Odyssey G8 ist zwar sicher nicht der „ergonomischste“ Monitor hinsichtlich des Einstellspektrums, 120mm Höhenverstellung und +20° sowie -20° Neigung sind aber möglich. Eine Rotation ins Hochformat ist nicht möglich (bei einem 21:9 Display aber so oder so eher bedingt sinnvolll).
Bildqualität beim Spielen
Auf meinem Windows PC (allem Anschein nach generell bei einer Verbindung mit einem Computer) aktiviert der Samsung Odyssey G8 OLED automatisch den Spielemodus. Nur in diesem Modus erreicht er die beworbenen 175Hz Bildwiederholrate und unterstützt VRR (variable refresh rate, also eine variable an den Bildschirminhalt bzw. das Spiel angepasste Bildwiederholrate). Schaltet man den Monitor in den Film-Modus so verliert man eben diese hohen VRR Bildwiederholraten, hat dabei aber ein deutlich natürlicheres Bild. Ich würde sehr empfehlen, den Spielemodus wirklich nur an Rechnern zu aktivieren, die zum Spielen verwendet werden.
Entsprechend allerdings empfand ich direkt in Windows im Spielemodus das Bild als vollkommen überschärft; für mich weder für Spiele noch für Windows notwendig oder wünschenswert. Glücklicherweise kann man auch den Game-Mode diesbezüglich einstellen und das Überschärfen ausschalten.
Startet man dann ein modernes Spiel wie Horizon Forbidden West und aktiviert HDR im Spiel so haut einen der Samsung Odyssey G8 OLED sofort vom Hocker. Plötzlich blendet die Sonne richtig beim Sonnenaufgang (im positiven Sinne), Farben sind unglaublich leuchtstark und poppen viel mehr und natürlich punktet der OLED (prinzipbedingt) mit unglaublichem Kontrastumfang. Vorbei mit gräulichem schwarz von TFT. Natürlich variiert der Effekt von Spiel zu Spiel und Horizon Forbidden West ist hier sicherlich ein Paradebeispiel was Atmosphäre und Farben angeht, dennoch gibt es aktuell einfach nichts Besseres fürs Spielen. Manche Monitore sind natürlich noch deutlich schneller als 175Hz, die Bildqualität des Samsung Odyssey G8 steht aber absolut außer Frage.
Grundsätzlich unterscheiden sich aber die OLED bzw. HDR Erlebnisse deutlich von Spiel zu Spiel. Während bei Red Dead Dredemption 2 der HDR Effekt zwar vorhanden aber weit weniger präsent als in Horizon Forbidden West war, musste man beim etwas angestaubten Assasins Creed Odyssey gar die komplette Windows Umgebung auf HDR umschalten um dies im Spiel aktivieren zu können (und trotzdem wenig HDR Effekt zu spüren).
Zum Stichwort 175Hz Bildwiederholrate vermag ich persönlich eher wenig hinsichtlic der Qualität oder Notwendigkeit sagen. Neuere Monitore als der Samsung Odyssey G8 schaffen ja teils 240Hz, einige wenige sogar 480Hz Bildwiederholrtate bei HD Auflösung. Ich persönlich spielte aber bislang auf einem öden 4K Büromonitor und konnte hier persönlich nur wenige Nachteile für mein Spielen feststellen. Dennoch ist gerade die variable Anpassung der Wiederholrate auch in den von mir gespielten Spielen optisch angenehm und ich konnte keinerlei tearing mehr feststellen, was am TFT mit 60Hz durchaus vorkam. Fairerweise muss man aber auch erwähnen, dass 4k Auflösung (3840×2160 = 8,3 Millionen Bildpunkte) eine andere Herausforderung an die Grafikkarte darstellt als 3440×1440 (= 4,9 Millionen Bildpunkte). Treibt eine Grafikkarte wie meine Gigabyte RX 7900 GRE den 4k Monitor an, so sind deutlich geringere Bildwiederholraten (bei gleichen Grafikeinstellungen) möglich als am Samsung Odyssey G8 mit der vergleichsweise geringeren Auflösung, daher ist am 4k Büromonitor die 60Hz Wiederholrate in dieser Konstellation meist ausreichend, da selten höhere Wiederholraten erzielt werden können.
Ein weiterer OLED typischer Vorteil: Wir haben hier kein Verwischen bei schnellen Bewegungen, da es einfach kein/kaum Nachleuchten gibt, die Reaktionszeit der Pixel liegt hier bei 0,03ms (G/G), und im Spielemodus konnte ich auch keinerlei Input-Lag feststellen; ich bin allerdings auch hier eine schlechter Referenz was das betrifft ;-).
Die Farben erschienen mir schon mit den Werkseinstellungen absolut OK, ich habe hier sowohl im Grafik-Modus am Mac als auch im Spielemodus am PC die Einstellung „Natürlich“ gewählt, daher gibt es hier meinerseits keine Empfehlung hinsichtlich hochtrabender kalibrierter Einstellungen. Wer hier genauere Werte benötigt um ein kalibriertes Bild darzustellen, da gibt’s einige Reviews da draußen, die sich genau darauf spezialisierten.
Bildqualität bei Produktivität & Medien
So sehr man den Samsung Odyssey G8 OLED nun beim Spielen loben kann und muss – bei Produktivätitsanwendungen, sei es das Schreiben eines Artikels, sei es Text und selbst beim Ansehen von YouTube Videos: Hier muss man ein paar Dinge beachten.
Medienwiedergabe mit den eingebauten Apps
Natürlich sehen 4k YouTube Videos gut aus, leider aber liegen sie selten im 21:9 Bildformat vor und werden daher in der Regel in 16:9, also mit schwarzen Balken links und rechts des Bildes, angezeigt. Der Samsung Odyssey G8 OLED bietet hier leider dann auch kein Hochrechnen des Vollbilds auf 21:9 an, weder für YouTube noch jegliche sonstige Apps, solch Option gibt es einfach nicht.
Leider aber scheint auch bei den Herstellern der Apps kein besonderes Augenmerk auf Qualität gelegt werden. Denn einzig Netflix schafft es, das großartige OLED Panel in seiner Gesamtheit aufleuchten zu lassen, Disney+, Prime Video oder auch AppleTV Plus sind auf 16:9 beschränkt teils mit schwarzen Balken auf allen vier Seiten, bestenfalls nur links und rechts. Das ist ausgesprochen schade.
Wer häufig solche Inhalte konsumiert bzw primär den Samsung Odyssey G8 als quasi „Fernseherersatz“ verwenden möchte, sollte eventuell vom Kauf absehen, da das ständige Anzeigen schwarzer Balken zu einer sehr ungleichmäßigen Abnutzung des OLED Bildschirms führt.
Produktivität: Texteingabe & Videoschnitt
Wer, wie ich bislang, ein 4k Display im einsatz hatte und von iPhone, iPad und damals auch vom iMac „Retina Bildschirme“ gewohnt ist, dem sticht zunächst der viel „unschärfere“ Text ins Auge. Hier kommen zwei Dinge zum Tragen. Einerseits der zunächst standardgemäß aktivierte Spielemodus des Samsung Odyssey G8 der das Bild überschärft (das kann man abschalten) und andererseits die für diese Generation OLED Panels typische anders als üblich angeordneten Pixel (ab der Panel-Generation 2023/24 sollte sich das bessern, nicht aber für dieses Modell, den G8). Diese etwas verschobene Pixelanordnung (pentile Anordnung) der Pixel führt zu deutlich mehr Ausfransung am Text und auch Windows Cleartype z.B. schafft hier leider kaum Abhilfe. Außerdem führt diese Pixelanordnung auch gerne mal zu Farb-Ausfransungen am Text. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass nach einer Woche Betrieb des Samsung Odyssey G8 mir diese „Unschärfe“ oder auch Farbsäume kaum mehr auffallen und mich dies nicht im Alltag einschränkt oder den insgesamt positiven Eindruck des wunderschönen Samsung Odyssey G8 für mich schmälert.
Texte schreibe ich auf beiden Maschinen, sowohl auf meinem Spiele PC wie auch dem MacMini. Die Bildqualität ist hier ident. Den Videoschnitt erledige ich hauptsächlich am Mac, für diesen Anwendungsfall hat man bei einem 21:9 Monitor natürlich sowohl Vor- als auch Nachteile. Das Ultra-Breitbild ist natürlich genial, um möglichst viel der Timeline darzustellen. Umgekehrt aber natürlich reduziert sich die effektiv nutzbare Höhe der Timeline, nutzt man also viele Spuren, A-Roll, B-Roll, Audiospuren usw. wird’s etwas enger als bei konventionellerem 16:9 oder 4:3 Bildschirmformat. Insgesamt würde ich aber eher die 21:9 Darstellung für meine Projekte als vorteilhaft bezeichnen gegenüber dem vorherigen 4K Display. Die geringere Auflösung ist für mich hier nicht relevant.
Die eingebauten Lautsprecher
Ja, natürlich hat dieser Monitor auch Lautsprecher eingebaut. Und die kann man tatsächlich gut nutzen, de facto sind sie deutlich besser klingend als z.B. jene im oben genannten LG 27UL850W. Ich persönlich nutze sie sehr selten, nachdem ich die Teufel Ultima 25 Aktiv nach meiner Review gekauft hatte. Die verbauten Lautsprecher im Samsung Odyssey G8 kann man natürlich nicht mit „richtigen“ Lautsprechern vergleichen, sie klingen aber wirklich ordentlich.
OLED, Burn-IN, Panelcare
Zuallererst muss gesagt werden dass JEDER OLED Bildschirm einem gewissen Risiko unterliegt, dass sich Bildinhalte „einbrennen“ können. Nachdem wir hier eben Organische Leuchtdioden (OLED) haben, nutzen sich diese je nach Intensität der Benutzung ab. Wer also ständig 16:9 Inhalte anzeigt, also links und rechts am 21:9 Bildschirm schwarze Balken hat, nutzt den mittleren Teil des Bildschirms deutlich stärker ab als den äußeren und das wird unweigerlich zu unerwünschter ungleichmäßiger Abnutzung führen.
Wer sich ein Statistik-Overlay von z.B. AMD Adrenaline permanent rechts oben über dem eigentlichen Spielinhalt anzeigen läßt wird auch hier ggf. einen dauerhaften Schatten produzieren, auch der Spieler der tagein tagaus immer das selbe Spiel spielt und so gewisse Spielinhalten permanent anzeigt, kann hier später mal Probleme bekommen. Dito, wer den Bildschirm anstatt zum Spielen als „normalen“ Bildschirm verwendet und die Windows Taskbar permanent eingeblendet hat.
Kurzum: Jegliche statische Inhalte die über einen längeren Zeitraum unverändert angezeigt werden KÖNNEN dem Bildschirm schaden.Je nach Bildschirm kann das schneller oder langsamer passieren. Ist das aber ein Problem? Ich denke eher nicht. Ich habe schon vorm Samsung Odyssey G8 die Taskbar in Windows (wie auch das Dock am Mac) ausgeblendet und verwende unter Windows den Dunkelmodus weil’s mir dort besser gefällt. Ich verwende für Apps selten Vollbild, entsprechend sind die Fenster immer mal wieder wo anders platziert. Und bei Spielen muss man schon sehr lange das selbe Spiel zocken um tatsächlich z.B. durch gewisse Statusanzeigen des Spieles ein dauerhaftes Einbrennen zu verursachen.
Wie alle OLED Bildschirme kümmert sich aber natürlich auch der Samsung Odyssey G8 OLED Monitor um die Pflege des Displays. Nach dem Ausschalten geschieht ein „panel care“ das die Pixel auffrischt und angleicht, das kann man auch manuell starten, sofern notwendig. Weiters verwendet der Monitor „pixel shifting“, also das Verschieben des Bildinhaltes um einige Pixel, um dem Einbrennen entgegen zu wirken; guckt man sehr genau hin, so sieht man, dass der Bildinhalt nie ganz mittig das Bild ausfüllt; es ist immer irgendwo ein etwa 2-4mm ungenutzter Rand. Jetzt gerade da ich das schreibe links vom und unter dem Bild. Ab und an wechselt das dann eben um das Panel zu schonen. Für mich im Alltag kaum wahrnehmbar.
Bei normaler Nutzung sollte man hier mit dem OLED Panel keine Probleme haben. Bei ausgiebiger Nutzung als „Fernseher“ allerdings sollte man, wie oben bereits erwähnt, Vorsicht walten lassen.
Samsung Odyssey G8 & HomeAssistant
Eine Integration in HomeAssistant ist sofort möglich, allerdings sind die Steuermöglichkeiten begrenzt. Der gewünschte Eingang, die Lautstärke sowie Ein/Aus können gesteuert werden. Ggf. könnte man dies mit einer Automation bzw. einer Lichtszene kombinieren, in meinem Fall verwende ich diese Integration aber nicht aktiv.
Samsung Odyssey G8 & SmartThings
Das kann ich leider mangels anderer Samsung Geräte nicht testen.
Die Fernbedienung
Untypisch für einen Monitor ist die mitgelieferte Fernbedienung. Hier hat’s Samsung gut gemeint aber leider nicht zu Ende gedacht. Ja, wenn ich einen Monitor mit Smarten Funktionen ausstatte und so ganz ohne PC z.B. Netflix oder Disney+ gucken kann, macht eine Fernbedienung absolut Sinn. Aber meiner Meinung nach hätte man anstatt der Fernbedienung vier dezidierte Tasten für Netflix, Prime usw. zu verpassen mal besser an eine Quellenwahl-Taste gedacht um schnell zwischen den Anschlüssen wechseln zu können. Die fehlt aber schmerzlich.
Ansonsten reagiert die Fernbedienung aber flott und zuverlässig, sie ist weiß und schick und die Tasten haben einen ganz guten Druckpunkt. Der Akku ist fest verbaut, kann aber bequem über USB-C geladen werden, der Ladezustand wird direkt am Monitor angezeigt. Wir finden ein Steuerkreuz mit OK in der Mitte sowie die übliche Lautstärkewippe, Kanalwahl im falle von Online-Fernsehsendern, eine Play/Pause Taste sowie eine Mikrofontaste.
Insgesamt benutzt man die Fernbedienung gerne, die fehlende Quellenwahltaste reduziert den Mehrwert aber massiv.
Samsung SmartHub & Software aus der Hölle
Samsung positioniert den Samsung Odyssey G8 ja quasi auch als Smart TV. Direkt nach der Einrichtung wird man auch mit allerlei TV-Müll begrüßt. Glücklicherweise lassen sich diese Apps ausblenden und man muss sich daran nicht weiter stören, eine Deinstallation ist aber nicht möglich. Bloatware at it’s best und das bei solch hochpreisigem Produkt. Glücklicherweise gibt’s eigentlich alle großen Streaminganbieter direkt auf der Samsung Plattform, Netflix, Prime Video und Disney+ sind unter anderem auch bereits ebenfalls vorinstalliert, man muss sich nur noch einloggen, sofern man ein Konto für einen der besagten Dienste hat.
Man befindet sich also erst mal nach dem ersten Einschalten am Home-Bildschirm, auch erreichbar über die dezidierte Home-Taste der Fernbedienung. Hierüber hat man dann Zugriff auf „Workspace“ um direkt auf Office Anwendungen zugreifen zu können (das habe ich nicht getestet) oder „Medien“ was im Prinzip den ganzen Rest umfasst, sowohl externe Quellen wie mein PC und der Mac als auch Prime, Netflix & Co. In 16:9. Ja, dieser Samsung Hub funktioniert ausschließlich in 16:9, zwar sind die Bereiche links und rechts des Inhalts nicht schwarz, ausgenutzt wird der 21:9 Bildschirm aber dennoch nicht; von Samsungs eigenem SmartHub. Hmm.
Nicht falsch verstehen, WÄRE dies ein Fernseher wäre das durchaus „OK“. (Also, nicht dass das eigene Menüsystem nicht den gesamten Bildschirm nutzt, sondern die Art der Medien/Eingangsauswahl). Aber es IST nun mal kein Fernseher. Es ist ein Monitor mit ein paar Extras! Für einen Fernseher mag ein etwas zögerliches Menüsystem noch durchgehen, aber bei einem Monitor, speziell einem der für Gaming optimiert ist, nervt jede Verzögerung, und diese Verzögerungen sind nun mal präsent und das überall. Drücke ich die Home Taste muss der SmartHub geladen werden, das dauert dann schon mal 1-2 Sekunden und verdeckt meinen kompletten Bildschirminhalt (nochmal, es ist ein f*ing Monitor!!). Will ich dann den Eingang wechseln, so muss ich die Home Taste der Fernbedienung drücken, entweder über die obere App-Leiste gehen die neben Netflix & Co. auch die Verbundenen Eingänge anzeigt, diesen wählen und die OK Taste in der Mitte des Steuerkreuzes drücken, oder ich klicke nach links, nach unten, wähle Verbundene Geräte, klicke nach rechts, nun wird ein Overlay eingeblendet, ich klicke weiter nach rechts bis zum gewünschten Eingang. Sorry Samsung, das ist einfach mies gemacht.
Über den Joystick am Gerät geht’s eine Spur einfacher. Joystick drücken, rechts Input auswählen, Joystick drücken, Quelle wählen, nochmal bestätigen und gut ist. Aber WEHE man klickt eine Sekunde zu früh den Joystick, dann passiert gleich gar nix mehr…
Die Software des Samsung Odyssey G8 ist aber generell so eine Sache. Irgendwie hat man teilweise das Gefühl als hätten unterschiedliche Abteilungen bei Samsung das Userinterface designt. Da gibt’s die Einstellungen des Spielemodus die sich komplett vom restlichen Userinterface unterscheiden. Und dann wären da zwei unterschiedliche Varianten an „Einstellungen“ die im Grunde beide exakt die gleichen Einstellmöglichkeiten bieten.
But wait, there’s more. Stöhn. Wacht das Display auf (was man glücklicherweise über einen Punkt in den Einstellungen ermöglichen kann (Einstellungen > Verbindungen > Externe Geräteverwaltung)) so sehen wir zunächst das Samsung Odyssey G8 Logo, dann zwar das Bild der letzten Quelle (fein), dann im oberen Bildschirmbereich richtig groß Eingang & Auflösung und dann poppt im unteren Bildschirmbereich eine Leiste der Gaming Einstellungen auf (sofern, wie jetzt hier gerade, unter Windows der Spielemodus eingeschaltet ist, was zwingend notwendig ist um die vollen 175Hz Wiederholrate nutzen zu können) die keine Transparenz hat, also erst mal die Windows Taskleiste komplett verdeckt.
Danach sehen wir, wieder im unteren Bildschirmbereich JEDES EINZELNE MAL eine halbtransparente Einblendung, die darauf hinweist, dass man über die Play/Pause Taste, wenn man sie gedrückt hält, eben diese leidige Gaming-Leiste einblenden kann. Am Mac ist das Ganze weniger schlimm da dieser bei mir eben NICHT im Spielemodus läuft, es gibt also eine Einblendung weniger.
But wait, there’s still more: ARGH. Die eingangs erwähnte automatische Quellenwahl funktioniert meistens, aber definitiv nicht immer. Manchmal schließt man das Büronotebook über USB-C an (der Samsung Odyssey kann USB-C Powerdelivery was wunderbar funktioniert) und der Monitor acht korrekt auf, manchmal nicht. Ist der Monitor auf HDMI oder USB-C gestellt und der SpielePC mit Displayport wird aufgeweckt, so schaltet der Odyssey G8 meistens nicht um bzw. wacht nicht auf. Es gibt hier nämlich einen Unterschied zwischen Standby und ausgeschaltetem Zustand der dem Nutzer aber nur bedingt ins Auge sticht. Unser Einstellungen > Allgemein > Ein/Aus Energiesparen ist nämlich eine Ausschaltzeit von 4h angegeben. Das heißt, wenn ich den PC schlafen schicke und innerhalb von vier Stunden wieder an den Monitor komme geht er recht zufällig wieder an, komme ich später zum Monitor zurück dauert’s länger, SOFERN er dann aufwacht. Ich nutze diesen Monitor nun schon fast vier Monate tagein tagaus aber wann genau er wie reagiert konnte ich nicht sicher herausfinden.
Software aus der Hölle TL&DR
Popups und Infos werden zu häufig, zu groß dargestellt, TV Funktionen sind viel zu prominent für einen Gaming Monitor und die Software wirkt generell inkonsistent (Design, Aufmachung) und schlecht (16:9 auf einem 21:9 Display, Latenzen in Menüs) gemacht.
Kann man mit der schlechten Software leben?
Ja, ja, das geht schon. Es trübt halt aber den guten Gesamteindruck (ja, der ist immer noch gut, selbst nach dem letzten Absatz). Die Tausend Hinweise, Leisten, pop-schießmichtots verschwinden größtenteils und den Panelcarehinweis klickt man halt mit der OK Taste der Fernbedienung weg, dann ist in der Regel mindestens für den Rest des Arbeitstages Frieden und die Quellenwahl über den Joystick bekommt man auch ganz gut hin nach ein paar Wochen. Aber, wie geschrieben, das alles sind vergeudete Chancen seitens Samsung. Nachdem der Samsung Odyssey G8 nun doch schon eine Weile am Markt ist habe ich, ehrlich gesagt, auch wenig Hoffnung, dass Samsung hier noch groß nachbessern wird.
Eingebaute Sprachassistenz, erspar‘ ich mir nun einen Echo?
In Kurz: Nein, absolut nicht. Samsung hat dem Odyssey G8 Alexa oder Bixby als Sprachassitenten verpasst. Bixby verlangt das Anlegen eines Samsung Kontos. Ähm, nein, Samsung, not gonna happen?! Im Übrigen kann die Mikrofontaste der Fernbedienung ausschließlich mit Bixby verwendet werden. Und Alexa funktioniert einfach gar nicht. Sagt man das Wort, so zeigt der Monitor kurz „Lade Alexa“, und danach geschieht einfach nix.
Stromverbrauch des Samsung Odyssey G8
Eine genaue Aussage lässt sich hier natürlich OLED-Typisch nicht treffen da eben nur leuchtende Pixel auch Strom verbrauchen. Stelle ich einen Kinofilm in 21:9 mit HDR dar ist der Verbrauch ungleich höher als bei einem standard YouTube Video in 16:9.
Alleine schon die Wahl eines dunklen Hintergrundbild sowie des dunklen Modus in Windows beeinflusst den Stromverbrauch merklich. Zwischen 50W und maximal 130W ist hier alles möglich, wobei meiner Erfahrung nach der Verbrauch im Bereich zwischen 60 und 80W pendelt, generell erzeugen beim OLED helle Bildinhalte und hohe Wiederholraten einen höheren Verbrauch.
Technische Daten
Die technischen Daten könnt ihr schön übersichtlich und vergleichbar bei Geizhals einsehen (affiliate Link).
Keine Kinderkrankheiten dank Softwareupdates?
Wer sich etwas ältere Reviews dieses Monitors durchliest, der wird gelegentlich auf Problemchen wie „Screen goes blank“ oder auch andere Kinkerlitzchen stoßen. Ich konnte in den Monaten mit diesem Monitor diesbezüglich nichts feststellen. Samsung scheint hier aktiv diese Probleme ausgebessert zu haben.
FAZIT
Sodele, wie lautet nach dem ganzen Text oben aber nun mein Fazit zum Samsung Odyssey G8? Würde ich mir den Monitor wieder kaufen? Ganz klares ja. Der Monitor hat ein hervorragendes, helles und farbenfrohes Bild und kann, mit etwas Geduld, auch so eingestellt werden, dass die Farben natürlich wiedergegeben werden – auch den Spielemodus kann man einstellen und so letztlich für alle Anwendungsfälle (z.B. Bürotätigkeiten am Mac, Spielen am PC) die perfekte Einstellung finden, etwas Geduld vorausgesetzt. Die für dieses OLED Panel verbaute „pentile-Matrix“ reduziert zwar die Textschärfe, in der Praxis hält sich dies für mich aber im Rahmen und fällt mir nicht mehr negativ auf. Die verbauten Lautsprecher sind anständig und reichen für den Büroalltag absolut aus und die Anschlüsse sind zwar gut gewählt aber durch die verbauten „mini“ Varianten unpraktisch.
Optisch ist der Samsung Odyssey G8 für mich einer der schönsten Monitore; er bedient sich der selben Designtricks die Apple lange mit seinen iMacs verwendet hatte, nämlich einer gewölbte Rückseite die so ein ultra dünnes Gehäuse suggerieren, obwohl dies natürlich deutlich dicker ist als es die Ränder vermuten lassen. Der silbern schwarze Standfuß ist dezent und insgesamt ist dieser Monitor einfach ein Schmuckstück auf meinem Schreibtisch.
Der wichtigste Punkt, das hervorragende Spieleerlebnis letztlich, bringt mir jeden Tag immense Freude. Wenn ich mit Aloy an den Stränden des versunkenen L.A. spazieren gehe ist die Farbenpracht, das HDR Erlebnis einfach fast unschlagbar. Aber auch bei grafisch deutlich einfacheren Spielen wie Enshrouded oder älteren Spielen wie RDR2 denkt man sich jedes mal wenn Arthur bei der Morgendämmerung aus einem Wäldchen Richtung Sonnenaufgang reitet: „Boah wie geil sieht das bitte jetzt aus!“
Ideal ist der Samsung Odyssey G8 als reiner Gaming Monitor. Also der Monitor verbunden mit einem PC. Wer keine lästige Quellenwahl benötigt kann den Smarthub getrost ignorieren und einfach nur einen tollen Monitor genießen.
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