Im Mai diesen Jahres hatte ich euch bereits eine Katzentoilette von Petkit, die Puramax vorgestellt. Zwischenzeitlich hat Petkit einen in Details verbesserten Nachfolger und ein ganz neues Produkt, die Petkit Purobot Ultra Katzentoilette vorgestellt. Die Purobot Ultra kann laut Hersteller quasi alles: Automatisches Reinigen, automatisches Verpacken des Abfalls, automatisches Nachfüllen der Mülltüte, Erkennung der Katzen über KI dank einer eingebauten Kamera. Aber… klappt das tatsächlich? Plagen die Purobot Ultra eventuell noch Kinderkrankheiten? Ich habe sie fast zwei Monate im Alltag mit zwei Katzen getestet und hier gibt’s die Resultate aus dem Alltag zu lesen.
Wie ihr vielleicht schon in den vielfältigen Reviews hier am Blog oder auch am YouTube Channel gesehen habt, sind meine Katzen sehr smarte Tiere; gemeint ist, ihre Ausstattung, wie der Wasserspender Felaqua Connect oder die Chipgesteuerten Futternäpfe mit eingebauter Waage oder auch die intelligente Katzenklappe. Man kann auch sagen, die beiden sind Vollzeit überwacht. Die Petkit Purobot Ultra setzt dem Ganzen mit ihrer schwenkbaren Kamera aber nochmal ein Level an automatisierung und Überwachung oben drauf.
Petkit hat mir nun nochmal ein Modell zur Verfügung gestellt, ich erhielt das Testmuster vor dem offiziellen Marktstart mit sehr früher Softwareversion (sowohl hinsichtlich der App als auch der Toilettensoftware).
Videoreview
Verpackung & Lieferumfang der Petkit Purobot Ultra
Ich hatte bei der Puramax angemerkt, die Schachtel sei sehr groß. Nun, die Verpackung der Purobot Ultra ist RIESIG und mit meinen 1,78m Körpergröße und der damit verbundenen „Spannweite“ meiner Arme kaum zu tragen. Das hohe Gewicht von über 20kg macht die Sache zudem ebenfalls nicht einfacher. Funfact: ein Teil der Verpackung kann sogar in einen kleinen Katzentunnel aus Karton verwandelt werden. Nette Idee!
Meine Angaben zum Lieferumgang sind bitte mit Vorsicht zu genießen, da bei einem Produkt so kurz nach dem Auslieferungsstart via Indiegogo, einer bekannten Crowdfunding Plattform, sich noch Details ändern können/könnten, speziell hinsichtlich des regulären Verkaufs.
Die Purobot Ultra kommt gut gesichert und mit recht komplettem Lieferumfang bei euch an.
Das mir zugesandte Modell kam mit folgenden Zubehörteilen:
- Fertig zusammengebaute Petkit Purobot Ultra
- Drei Müllbeutel-Nachfüllringe
- Duftspender für die Abdeckhaube des Müllbehälters
- vorinstalliertes Sieb für gröberes Katzenstreu
- zusätzliches Sieb für feineres Katzenstreu
- Anleitungen
- Aufkleber zum Aufhübschen der Purobot Ultra
- Netzadapter
Wer sich noch an meine Review der Puramax erinnern kann vermißt hier die Vorlegematte für die Katzentoilette, die ich damals noch als sehr willkommene Draufgabe vermerkte. Dass diese hier fehlte, ist sehr schade. In manchen Ländern scheint die Matte aber zum Lieferumfang zu gehören, es bleibt diesbezüglich also spannend ;-).
Inbetriebnahme
Ganz so stolperfrei wie die Inbetriebnahme des Vorgängers war’s im Falle der Purobot Ultra dann in meinem Fall nicht. Das frühe Testmuster kam noch mit einem Stecker für Amerika (ein üblicher Reiseadapter löste das Problem), auch wurde vom Zoll das Paket geöffnet und so fehlte eine der sechs Schrauben für den Kameraarm. Wenn ihr das Gerät regulär bei z.B. Amazon kauft sollte das alles natürlich kein Thema sein.
Da der Kameraarm montiert zu viel Platz in der Verpackung bräuchte muss man diesen nach Entfernen aller Klebestreifen und der Trommel zunächst festschrauben. Ein kleiner Schraubendreher liegt bei. Insgesamt dauert das keine fünf Minuten.
Als nächsten Schritt muss man den Nachfüllring für die Müllbeutel einsetzen. Dieser passt nur auf eine Art in seine Halterung, eine magnetische Abdeckung hält ihn sodann an Ort und Stelle.
Nun folgt die Kopplung mit der App. Hier hatte ich wegen früher Software kleine Probleme die der Petkit Support für mich aber löste. Auch hier, und da beziehe ich mich auf die fehlerlose Kopplung der Puramax, bin ich guter Dinge, dass das beim offiziellen Marktstart bei uns kein Thema mehr sein wird.
Ist die Purobot Ultra mit der Petkit App (dazu später mehr) gekoppelt können wir auch schon mit dem Einfüllen des Katzenstreus beginnen. Anders als die Puramax, welche die Trommel nach hinten dreht und damit die Öffnung praktisch nach oben zum Nachfüllen von Katzenstreu positionieren kann, rotiert die Trommel der Purobot Ultra wie jene einer Waschmaschine. Der Einstieg in die Katzentoilette bleibt also stets nach vorne ausgerichtet. Das erschwert das Einfüllen des Katzenstreus.
Ich persönlich benutze hier einfach eine Schüssel die durch die Öffnung passt, fülle diese außerhalb der Toilette mit Streu und kippe das dann in die Toilette. Klappt krümelfrei und alle drei bis vier Tage, damit kann ich gut leben, wenngleich ein Nachfüllen von oben natürlich praktischer gewesen wäre.
Zur Einrichtung der Purobot Ultra ist ein Verwenden der Petkit App übrigens PFLICHT. Ohne die Toilette mit der App zu koppeln kann sie aktuell NICHT verwendet werden!
Was man nun außerdem noch in der App erledigen mss, sofern nicht schon geschehn, ist im Famlien Tab die wichtigsten Protagonisten, die Katzen, anzulegen. Das alles ist selbsterklärend und ebefalls schnell geschehen. Das ungefähre Gewicht jeder Katze sollte man zuvor wissen, es kann aber natürlich nachträglich angepasst werden.
Das liest sich nun langwierig ist aber in der Praxis in ca. 15-20min erledigt, und dann ist die Purobot Ultra auch betreibsbereit. Wer mag, und ein Paket damit gekauft hat, kann dann noch den „N60“ Geruchsbeseitiger in den Deckel der Abdeckhaube für den Abfallbehälter einschieben. Dieser Geruchsbeseitiger ist meiner Meinung nach nicht notwendig, riecht aber gut. Eine Bedüftelung der Trommel selbst ist bei der Purobot Ultra NICHT möglich und davon würde ich ohnehin abraten, ebenso von duftendem Streu oder Duftzusätzen.
Beschreibung des (mitgelieferten) Zubehörs
N60 Duftbeseitiger
Kennt ihr noch diese Raumdeos mit einer Art Gel-Stein der über die Zeit austrocknete und dabei den Raum beduftete, so aus den 1980er Jahren? Ungefähr so funktioniert auch der N60. Der Duftstoff wird immer kleiner über seinen Nutzungszeitraum von etwa zwei Monaten und beduftet dabei den Innenbereich der Abdeckhaube des Abfallbehälters. Allerdings ist der Abfallbehälter immer gut verschlossen, die Abdeckhaube ebenfalls, und daher dringen so oder so kaum Gerüche nach draussen was den N60 wiederum nur für extremst empfindliche Nasen sinnvoll macht.
Verschiedene Siebe fürs Katzenstreu
Vorinstalliert ist das gröbere blaue Sieb, das sich in meinem Test als perfekt funktionierend herausgestellt hat. Wir verwenden schon seit Jahren das Cats Best Holzstreu (Affiliate Link) und sind sehr zufrieden damit. Durch die relativ großen Öffnungen sollte mit diesem Sieb aber auch grobes Tofu Streu oder auch „Smart Pellets“ gut klappen, dazu kann ich aber selbst nichts sagen.
Wer feineres Streu verwendet, kann aber das, erfreulicherweise mitgelieferte, feinere graue Sieb einsetzen. Dieses ist nutzerfreundlich in die Trommel geclippst und kann schnell zum Reinigen entfernt werden. Deutlich praktischer als bei der Puramax.
Müllbeutel heißen jetzt „Nachfüllringe“
Vorbei die Zeit des Müllbeutelwechsels – ja, wirklich! Die Purobot Ultra macht das nämlich selbst. Ich hatte mir nicht vorstellen können, wie das funktionieren soll, es klappte aber tatsächlich im Testzeitraum absolut fehlerfrei, aber mehr dazu weiter unten beim Thema automatische Verpackung. Petkit hat jedenfalls die Müllbeutel in sogenannte „Nachfüllringe“ gepackt; im Grunde ist in solch einem Ring einfach ein Gehäuse um einen Schlauch Plastik drinnen, den man da rausziehen könnte, wenn man wollte. Ein Ring reicht für mindestens 10 Verpackungs bzw. Nachfüllvorgänge (laut Hersteller) und kostet ca. 11EUR, damit ist das System schon mal ca. doppelt so teuer als die Beutel für eine Puramax zu ordern; ein Betrieb ohne Nachfüllring ist nicht vorgesehen.
Das Design der Purobot Ultra
Während ich die Puramax damals noch als eine der schickeren automatischen Katzentoiletten bezeichnete so trifft das auf die Purobot Ultra eher nicht zu. Die automatische Packstation für den Abfall benötigt prinzipbedingt sehr viel Platz der in einem großen Block hinter der Trommel untergebacht ist. Das führt nicht nur zu einer extrem großen Bautiefe der Petkit Purobot Ultra sondern eben auch zu etwas unharmonischem Design – zumindest in meinen Augen.
Von vorne betrachtet aber wirkt die Purobot Ultra durchaus schick und schlank.
Grundsätzlich finden wir im vorderen Bereich die Trommel. Diese ist mit 7l immer noch relativ groß aber kleiner als bei der Puramax. Da die Katzen aber in der Trommel anders als in jener der z.B. Puramax Platz nehmen erscheint mir die Trommel der Purobot Ultra ergonomischer für die Katzen. Unter der Trommel finden wir nach wie vor einen Sensor, der die unmittelbare Nähe einer Katze erkennt. Rechts der Trommel ist der Arm mit der schwenkbaren Fischaugenkamera, LED Licht, Tasten und Lautsprecher montiert. Der hintere Teil mit dem großen Abdeckhaube beherbergt das „Abfallsammelzentrum“ 😉 und natürlich den Antrieb der Trommel.
Was mich extrem freut: Petkit hat gehörig nachgebessert, was Dichtheit und auch Reinigbarkeit angeht. Der an sich sowieso dichte und zur Entnahme versiegelte Müllbeutel sitzt nochmal in einem separaten transparenten Kunststoffbehältnis das zur Reinigung ebenfalls einfach entnommen werden kann.
Und unter der Trommel, die hinsichtlich der Streu-Matte nochmals deutlich besser abgedichtet ist als z.B. die Puramax, befindet sich ebenfalls eine kleine transparente Schale die man ebenfalls entleeren könnte, sollte sich aus (für mich vollkommen unnachvollziehbaren Gründen) Flüssigkeit unter die Trommel verirren. Das macht einem das Leben im Fall der Fälle nochmal leichter, falls man stehpinkelnde Katzen hat. Super!
Abmessungen & Gewicht der Purobot Ultra
Tiefe 83cm
Breite 53cm
Höhe 61cm
Gewicht 20kg
Display, Kamera & Steuermöglichkeiten am Gerät
Wie schon bei der Puramax setzt Petkit hier erfreulicherweise nach wie vor auf zwei Tasten direkt am Gerät, diese Tasten sind am Kameraarm angebracht. Man kann also nach der Ersteinrichtung die wichtigsten Funktionen auch ohne App abrufen, für das automatische Müll verpacken muss man so oder so die Taste am Gerät u.a. doppelt drücken.
Das Display ist (nach wie vor) Briefmarkengroß aber gut ablesbar, die Übersetzung ist aber (ebenfallsnach wie vor) teils etwas holprig. Aber ich habe da ein wenig mitgeholfen, vielleicht verbessert sich das mit einem der nächsten Updates! Direkt am Gerät kann sowohl derStreu-Wechsel als auch das waagrechte Verteilen des Streus (Nivellierung) und natürlich die Reinigung oder das Verpacken ausgewählt und ausgeführt werden – ganz ohne die App, wenn nötig. Das Vorhandensein von zwei Tasten und einem Display ist super und nach einer Eingewöhnungszeit muss man auch keine Texte mehr lesen um schnell die gewünschte Funktion anzuwählen.
Die Petkit App
Ich hatte zwar viele Kritikpunkte an der Petkit App bei meiner vorhergehenden Review, viele davon hat Petkit aber gelöst, speziell was die Übersetzung anging. Nein, die war für die Puramax natürlich weit weg von perfekt aber sie besserte sich. Umso überraschter war ich, dass die gegenwärtige Petkit App (Version 11.1) nach wie vor teilweilse übersetzt ist, dass einem die Haare zu Berge stehen. Aber: Ich bin guter Dinge, dass Petkit da zeitnah nachbessern wird, und ein wenig mitgeholfen habe ich selbst auch.
Anmeldung
Wie eingangs erwähnt ist die App und damit ein Petkit Konto Pflicht. Die Anmeldung selbst verläuft aber einfach und ist OK. Da ich bereits einen Account habe, habe ich das Anmelden über Apple nicht gesondert getestet.
Bedienung & Funktion
Hier sind viele Bereiche nach wie vor gleich wie bei schon bei meiner Petkit Puramax Review gezeigt/erklärt.
Petkit hat an eine Vielzahl an Funktionen gedacht, die zum größten Teil Sinn machen. Grundsätzlich wählt man zwei Hauptbereiche über den unteren Bereich der App. Erstens die eigene „Familie“, also im Prinzip eine Zusammenfassung aus Haustier-Aktivitäten, Gerätschaften von Petkit und den Personen, die darauf Zugriff haben, und zweitens dem Nutzerprofil, über das die Haustiere und weitere Funktionen eingestellt werden.
Der Tab Familie (jener mit dem Tierkopf-Symbol)
Petkit hat hier viele Funktionen reingepackt, was ich grundsätzlich als positiv bewerte. Weniger positiv ist aber, dass ich damit auch dann konfrontiert werde, wenn ich mir z.B. nur eine Petkit Purobot Ultra für eine Einzelkatze geholt habe. Dann interessiert mich ziemlich sicher keine gassigehen Erinnerung für Hunde und eventuell auch das Tiergewicht nicht. Leider kann man diese vier ersten Punkte die permanent oben im Familienbereich angezeigt werden weder ausblenden noch ändern.
Direkt unter diesen vier Punkten „Fütterungsrechner“, „Erinnerung“, „Gassigehen“ und „Tiergewicht“ wird dann die PetKit Purobot Ultra angezeigt, inklusive des zuletzt aufgenommenen Bildes der Kamera, Anzahl der Toilettengänge am aktuellen Tag, durschnittlicher Benutzungsdauer des Tages sowie dem Verbleibenden Nachfüllring mit Ampelfarben, zusammen mit (anfangs) einigen „Virtuellen“ Geräten. Das ist nett gemeint, hier hätte ich mir aber nach dem Hinzufügen der Purobot Ultra gewünscht, dass die App mich fragt, ob ich weiterhin die virtuellen Geräte angezeigt haben möchte. Leider ist das mit diesen sehr unübersichtlich; die bekannte Wischgeste zum Entfernen dieser virtuellen Geräte klappt nicht, aber wenn man genau guckt gibt’s bei jedem virtuellen Gerät in seiner linken oberen Ecke ein kleines Minuszeichen, das man zum Entfernen verwenden kann. Nun gut.
Tippt man wiederum direkt die Purobot Ultra im Tab Familie an, so gelangt man zur…
Detailseite der Petkit Purobot Ultra Katzentoilette
Hauptaugenmerk legt Petkit (verständlicherweise) auf die Kamerafunktion. Ab Werk ist die Kamera ins Innere der Toilette gerichtet, sie KANN aber auch nach außen gedreht werden, was ich für meinen Test auch gemacht habe.
Gucken wir uns nun also die Detailseite an, so sehen wir zunächst das große runde Bild der Fischaugenkamera und rechts oben einen Knopf um die Übertragung des Tones vom zu Hause ein oder aus zu schalten.
Unter dem Kamerabild finden wir links, wie oft und durchschnittlich lange die Toilette pro Sitzung im Schnitt am aktuellen Tag benutzt wurde und rechts davon Knöpfe um das Licht einzuschalten und die Kamera zu rotieren.
Diese Karte kann zudem nach links gewischt werden um eine seitliche schematische Darstellung der Purobot Ultra zu sehen. Ist z.B. der Nachfüllring fast leer so erscheint dieser Bereich rot hervorgehoben inkl. link zu weiteren Informationen. Gut gemacht aber auch wieder schlecht übersetzt. „wenn am Müllbeutel ein Warnsignal ertönt…“ gemeint ist ein Aufdruck, der erst dann am Müllbeutel sichtbar wird, wenn der Nachfüllring fast komplett leer ist. Nun ja.
Scrollen wir weiter runter sehen wir im Fall der Fälle eine Infobox, z.B. zu leerem Nachfüllring und dann, sofern man „Care+“, einen kostenpflichtigen Dienst (mehr dazu weiter unten), abgeschlossen hat, den Bereich „VLOG“. Hier erstellt Petkit einmal täglich abends ein kurzes Video mit fröhlicher Musik zu dem, was die Kamera so aufgezeichnet hat.
Unterhalb der VLOG Sektion wiederum startet die Zeitleiste. Die beherbergt alles, was die Purobot Ultra so aufgezeichnet hat. Richtet man die Kamera in den Raum so sind das natürlich auch vorbeilaufende Katzenbesitzer oder der Saugroboter. Generell wird zwischen „alle“, „Besuch“, also wenn die Katze z.B. in die Toilette guckte sie aber nicht benutzte und eigentlichem Toilettengang unterschieden, wobei aktuell ohne KI wenig Unterschied zwischen „Alle“ und „Besucht“ besteht.
Schön wäre hier, wenn die App sich merkte, was man in der Regel auswählt; ich möchte da in 90% der Fälle nur den Toilettengang sehen und nicht immer manuell umschalten müssen.
Über der Zeitleiste kann zudem auch noch zu einem anderen Kalendertag gewechselt werden oder ein Bereich mit den Toilettengängen und deren Dauer des heutigen Tages eingeblendet werden. Diese Ansicht mag ich sehr und auch hier wäre es schön, wenn die App sich merkte, dass ich das immer eingeblendet haben möchte.
Neben der jederzeit möglichen Live-Ansicht des Kamerabildes können wir bei den Toilettengängen uns einerseits jeweils nachträglich ein Video des Toilettenganges ansehen, hier zeichnet die Kamera tatsächlich den gesamten Toilettengang auf, andererseits können wir nach der Reinigung auch noch ein Video der Reinigung abrufen, zusätzlich erhält man einen eigenen Button „Abfall prüfen“ um direkt ein Foto des Geschäfts zu begutachten – das nutzt man in der Praxis am häufigsten. Warum?
Das hört sich profan an, ist aber Gold wert. Denn mit einem Klick kann ich so herausfinden ob meine Katze Durchfall hat oder alles in Ordnung ist. Tatsächlich hat meine Langhaarkatze „brav“ während des Testzeitraumes einmal etwas Durchfall bekommen was dann zeitlich und per Foto sowohl sehr gut festzustellen war, als auch zeitlich einzugrenzen war. Das Hauptziel des ganzen Kameraarms war damit für mich schon mal erreicht!
Auf eben dieser Detailseite der PuraMax gibt’s zudem ein Schnellmenü um die Purobot Ultra sofort einen Reinigungszyklus starten zu lassen, die Gegensprechanlage zu starten, den Müll zu verpacken oder das Streu in den Abfallbehälter zu entleeren. Ich verwende da aber in der Praxis eher die Tasten am Gerät.
Ein Schraubenmutternsymbol oben rechts bietet dann Detaileinstellungen der Purobot Ultra, hier nur ein Auszug:
- Petkit Care+ Abonnement
- Kamera (die Kamera kann komplett abgeschaltet werden)
- Kamera nur zu gewissen Zeiten einschalten
- Mikrofon ein oder ausschalten
- Nachtsichtmodus (Infrarot) aktivieren
- Welche Videos erstellt werden sollen (alles, Toilettengang usw)
- Licht beim Reinigen aktivieren
- Kätzchenschutz: Für Kätzchen wird so jegliche automatische Reinigung deaktiviert.
- Automatische Reinigung nach jeder Benutzung und Zeit zwischen Toilettengang und Reinigung
- Zeitlich geplante Reinigung oder unnötige wiederholte Reinigungsvorgänge vermeiden
- Adsorption verbessern (um Abfall besser mit Streu zu „ummanteln“, wichtig wenn man weiß es gibt ein Durchfall-Event)
- Einstellung der Sprachausgabe
- diverse andere Einstellungen wie wann das Display an ist, Gewichtseinheiten, Gerätesprache usw.
Der Tab Benutzerprofil
Hier finden wir das eigene Benutzerprofil sowie jene der Katzen. Überall kann ein Foto hinterlegt werden, und bei den Katzen zudem das Gewicht, Geschlecht und auch der Kastrationsstatus festgelegt werden. Der Zugriff kann mit weiteren Familienmitgliedern geteilt werden, sofern diese sich ebenfalls ein Petkit Konto zulegen (möchten).
Es gibt auch einen Punkt „Verbrauchsmaterial“, der aber irgendwie nur den Status von z.B. Geruchsentferner oder Abfallbeutel Nachfüllring anzeigt.
Unter Tagesübersicht könnte man sich, bei weiteren Petkit Produkten im Haushalt, auch weitere Daten zur Fütterung, des Wasserkonsums oder auch ob man mit dem Hund gassi war, einsehen. Ähnlich wie es z.B. auch das System von Sure bietet. Weitere Petkit Produkte habe ich aber nicht im Einsatz.
Die Sache mit der Deutsch & die Bedienbarkeit der App
Folgender Text ist leider für die Purobot Ultra nach wie vor gültig und stammt aus meinem Testbericht zur Puramax, für die aber einige Teile der Übersetzung bereits ausgebessert wurden:
Was ich extrem schade finde ist, wie sehr die gute Erfahrung mit der Petkit Puramax im Alltag unter der schlecht übersetzten App leidet. Es ist mir einfach schleierhaft, wie eine weltweit agierende und bekannte Marke an so schlechte Übersetzer kommen konnte.
Vieles ist schwer verständlich, vieles ist komisch, vieles ist umständlich übersetzt und generell werden Worte nach dem Zufallsprinzip umgebrochen.
Thema Deutsch: Dann wird von „Klogängen“ geredet. Sagt das tatsächlich jemand? Ich meine, wäre da nicht einfach „Benutzung“ schöner? Dann steht als Anzahl „5Mal“ da ohne Abstand usw. usf. Es wirkt einfach nicht stimmig. Bei der Heuteansicht steht „Heute Toilette 5Mal“. Und wer Hilfe sucht, gelangt zu englischen Seiten. Auf der „Meine Familie“ Seite steht dann „Petkit Puramax 5Mal Toilettenzeiten“ und „Voll“ direkt über der Reinigungsflüssigkeit, mit der eigentlich der Duftspender gemeint ist. All diese Kleinigkeiten trüben einfach den Gesamteindruck und hätten mit einem professionellen Übersetzer so viel besser gemacht werden können!
Benachrichtigungen
Benachrichtigungen über die Benutzung der Petkit Purobot Ultra kamen alle verlässlich an. Wer die Einstellungen der Benachrichtigungen nicht sofort findet: Diese finden sich im rechten Tab „Konto“, das mit der Personensilhouette, und dann rechts oben unter dem Schraubenmuttern Symbol. Man kann hier, erfreulicherweise getrennt voneinander, Benachrichtigungen für
- Abfallbehälter
- Reinigung
- Annäherung der Katze
- Toilettengänge
- leeren Nachfüllring für Müllbeutel
einstellen. Ich habe bei der Purobot Ultra lediglich die Benachrichtigung für das Annähern einer Katze, das kommt einfach zu oft bei uns vor, da die Purobot Ultra im Alltag im Flur steht, sowie jene für die erfolgte Reinigung abgeschaltet. Mit zwei Ausnahmen hat die Purobot Ultra in meinem Test mit hunderten Toilettengängen immer zuverlässig gereinigt weswegen ich darüber nicht gesondert informiert werden muss.
Funktionen der Petkit Purobot Ultra Katzentoilette
Die Funktionen habe ich ja schon in der App Sektion beleuchtet. Eingehen möchte ich also hier nur noch auf die Wichtigsten:
Automatische Reinigung & Reinigungsverzögerung
Der wohl wichtigste Aspekt einer automatischen Katzentoilette ist das automatische Reinigen. Das Gerät erkennt (stand Oktober 2024) über in seine Füße integrierte Waagen sowie den Einstiegssensor und die Kamera, wenn sich eine Katze nähert und/oder in der „Trommel“ befindet. Ist das der Fall wird keinerlei Aktion also Reinigung gestartet, mit Ausnahme der Aufnahme über die Kamera. Dabei setzt die Purobot Ultra standardgemäß in dunkleren Umgebungen auch nur die Infrarot-Nachtsicht ein und schaltet erst zur Reinigung das LED Licht zu, wo ohnehin keine Katze mehr in der Trommel sein kann.
Sobald aber die Katze die Petkit Purobot Ultra wieder verlassen hat, wird das Gewicht der Katze am Display angezeigt und der eingestellte Timer (kann man einstellen, Standard ist 1 Minute) läuft los. Nach dem Ablauf des Timers startet die Reinigung. Diese Verzögerung ist auch wichtig, da nicht jedes Streu gleichermaßen schnell und gut klumpt.
Bei einem Reinigungsvorgang bewegt sich die Trommel langsam im Uhrzeigersinn. Dabei rutscht das Streu durch das Sieb, während die Klumpen und sonstigen „Produkte“ über das Sieb in eine Rutsche kullern. Dreht sich die Trommel dann wieder gegen den Uhrzeigersinn in ihre Ausgangsposition zurück rutscht der Abfall nach hinten in den Abfallbehälter. Der Eingang bleibt stets frei und nach vorne gerichtet, Katzen könnten also jederzeit hinausspringen.
Die Petkit Purobot Ultra macht, wie auch die Puramax gegen Ende der Reinigung noch zwei zusätzliche kleinere Schwenks um das Streu eben zu verteilen. Klappt im Alltag wunderbar.
Automatisches Verpacken, Müllbeutelwechsel, Funktionsweise
Nun, viel spannender als die Reinigung (wenn man schon automatische Katzentoiletten kennt) ist das zweite große Kaufargument der Purobot Ultra, das automatische Verpacken der Abfälle.
Da muss ich ein wenig ausholen und es wird etwas technisch: Ich habe ja schon erwähnt, dass der „Nachfüllring“ im Prinzip ein gefalteter Müllsackschlauch ist. Quasi ein Müllsack der auf beiden Seiten offen ist (außer halt jener für die erste Verwendung). Und Petkit hat das extremst schlau gelöst, wie ich finde. Einerseits erkennt die Purobot Ultra sowohl, ob kein Nachfüllring oder auch keine Abdeckung des Nachfüllrings installiert ist, andererseits funktioniert das alles tatsächlich vollautomatisch bzw. auf Tastendruck.
Beim Einsetzen eines neuen Nachfüllrings ist also dieser Müllsack quasi noch nicht aus dem Ring „herausgezogen“. Petkit hat in die Puramax ein recht starkes Gebläse (eher einen Absauger) eingebaut. Legen wir also jetzt einen neuen Nachfüllring ein, so saugt dieses Gebläse einen Müllbeutel aus dem Nachfüllring der dank schlauer Konstruktion tatsächlich sehr gut den gesamten Abfallbehälter ausfüllt. Zwei klappen verschließen danach Abfallbehälter und Müllbeutel.
Erfolgt eine Reinigung so werden diese Klappen geöffnet, sobald sich die Trommel wieder in die Ausgangsrichtung bewegt. Sobald die Trommel wieder stillsteht schließen sich die Klappen und halten so etwaige Geräuche auch innerhalb des Abfallbehälters bzw. Müllbeutels.
In meinem Fall mit zwei Katzen und 5-8 Toilettengängen pro Tag (groß wie klein) muss dieser Packvorgang alle drei Tage gestartet werden. Bei 10-12 Packvorgängen je Nachfüllring kommen wir also in meinem Fall über einen Monat pro Nachfüllring aus, das belegt auch mein Test. Vom 14.9. bis zum 27.10. hielt der erste Nachfüllring, 12 mal konnte der Abfall verpackt werden dann tauchte am Müllbeutel ein aufgedrucktes Achtung-Symbol auf. Ich habe dann testhalber den verbleibenden Müllbeutel herausgezogen und da wäre sich ziemlich sicher kein weiterer Verpackungsvorgang ausgegangen. Insofern ist vor allem der Hinweis mit dem Symbol der wichtigste Indikator dass man tatsächlich einen neuen Nachfüllring einsetzen muss.
Ist der Müllbehälter also voll, so erkennt die Toilette das daran, dass die Klappen vom Abfallbehälter nicht mehr korrekt schließen. Solange man nun keinen Verpackungsvorgang ausführt, so wird auch keine automatische Reinigung mehr durchgeführt. Ein Verpacken kann aber natürlich jederzeit durchgeführt werden, auch, falls die Maschine noch nicht einen vollen Abfallbehälter meldet.
Wie funktioniert nun das Automatische Verpacken der Purobot Ultra?
Beeindruckend und sehr gut funktioniert sie, auch aus technischer Sicht, finde ich. Hier öffnen sich zunächst die Klappen, dann klappt der gesamte Rahmen mit Nachfüllring ein Stück hoch und wieder runter, damit wirklich alles in den Müllbeutel rutscht. Danach klappt die gesamte Einheit innerhalb der Abdeckhaube 90 Grad hoch, das Gewicht des Abfalls hält den Müllbeutel samt Inhalt an Ort und Stelle. Das Hochklappen zieht also etwas Müllbeutel aus dem Ring. Dann komprimieren zwei Kunststoffteile das obere lose Ende zwei Mal um beim Dritten mal mit einem sich erhitzenden Schweißgerät für Folien den Beutel zu verschweißen. Und das klappt tatsächlich absolut einwandfrei. Der Beutel ist luftdicht verschweißt und gleichzeitig abgetrennt und kann einfach aus der Purobot Ultra entfernt werden.
Über die verbauten Waagen in den Füßen der Purobot Ultra erkennt die Maschine zudemm, wann der verschweißte Beutel entfernt wurde. Startet man nun über ein Doppelklick auf die OK Taste am Gerät den Nachfüllvorgang so wird ein frischer Beutel in den Abfallbehälter gesaugt und es kann weiter gehen mit der Befüllung durch die Katzen.
Ab dem neunten Verpackungsvorgang fängt die Purobot Ultra zudem an zu warnen, mit einem Roten Banner sowohl in der Geräteübersicht („Bald aus dem Müllsack“ – „Soon out of trashbags“ – tolle Übersetzung) als auch in der Detail- und schematischen Ansicht, dass die Müllsäcke bald aus sind bzw. der Nachfüllring getauscht werden sollte. Ob sie das tatsächlich sind sieht man auch direkt sobald ein Aufdruck am Müllbeutel erscheint. Dann spätestens ist es Zeit einen neuen Nachfüllring einzusetzen. Es kann nämlich sein, dass zwar das Nachfüllen nochmals klappt, nicht aber das Verschließen bei vollem Müllbeutel weil vielleicht zu wenig Material im Nachfüllring übrig ist. Daher: Nachfüllring tauschen, sobald die Markierung sichtbar wird.
TLDR: Sehr viel Text, ich weiß. Dauert in Summe keine Minute das Verpacken auszuführen. Dann kann man den verschweißten Abfallbeutel zum Müll bringen, komplett ohne Geruchsbelästigung. Top!
Benötigt man diese automatische Verpackung?
Nun, „benötigen“ tut man das natürlich nicht. Aber da sind wir dann bei der selben Frage ob man eine automatische Katzentoilette benötigt oder einen Farbfernseher. 😉
Ist es aber komfortabel und deutlich angenehmer als alle anderen Lösungen? Auch das kann man bejaen – natürlich ist es komfortabler zweimal doppelt eine Taste zu drücken und dann einen verschweißten Beutel vor die Tür zu stellen als einen Müllsack zuzuschnüren oder manuell mit dem Schäufelchen die Geschäfte der Katzen zu entsorgen.
Bedenken was die automatische Verpackung angeht?
Zuallererst natürlich erzeugt man Plastikmüll in Form der Müllsäcke und des Gehäuses des Nachfüllrings; zumindest Müllsäcke benötigt man aber aber quasi mit allen automatischen Katzentoiletten. Allerdings könnte man andere Modelle, sofern man sehr gerne Abfallbehälter reinigt, auch teils ohne Beutel betreiben.
Weiters ist man bei der Purobot Ultra auf die proprietären Nachfüllringe von Petkit angewiesen. Ich gehe zwar von breiter Verfügbarkeit beim Hersteller und auch auf Amazon aus, allerdings ist ein Benutzen handelsüblicher Mülltüten ausgeschlossen.
Und: Zwar funktionierte das Verpacken bei mir absolut einwandfrei und ohne jegliche Zwischenfälle, dennoch stellt die ganze Mechanik unweigerlich „mehr das kaputt gehen könnte“ dar.
Gewichtsmessung & Katzenzuordnung
Wie schon erwähnt erfasst die Petkit Purobot Ultra (wie auch die Puramax) bei jedem Toilettengang das Gewicht der Katze. Das ist super! Was mir fehlt: eine manuelle Kalibrierung der Waage; war ich z.B. am Tag zuvor mit der Katze beim Tierarzt und kenne daher das exakte Gewicht und dieses würde, aus welchem Grund auch immer, stark von dem von Purobot gemessenen abweichen, würde ich hier gerne direkt in der App sagen können, dass die Katze z.B. grundsätzlich 300g schwerer oder halt leichter ist.
Während also ich mit dem Schreiben dieses Testberichts im Oktober die Purobot Ultra die Katzen nur ausschließlich am Gewicht erkennen konnte so hat Petkit über ein App- und auch Softwareupdate der Toilette etwas der versprochenen AI nachgereicht. Man kann nun je Haustier Fotos (vorzugsweise erst mal Gesichtsfotos) hochladen und nun erkennt die Purobot Ultra die Katzen auch wenn sie sich frontal annähern. Dann steht nicht mehr nur „Haustier erscheint“ sondern direkt der Name des Haustiers, sofern erkannt.
In jedem Fall ist dieses häufige Aufzeichnen des Gewichts super um frühzeitig etwaige gesundheitliche Probleme zu entdecken. Frisst die Katze normal verliert aber an Gewicht ist das genau so besorgniserregend wie stetig steigendes Gewicht trotz reduziertem Futter.
Zusammen mit dem verläßlich aufgezeichneten Foto jedes Toilettenganges bzw. genauer gesagt seines Resultats hat man so als von Katzen gehaltene Person jederzeit einen guten Einblick was da so abgeht während zeitgleich die leidigsten Themen der Katzenhaltung (von Tierarztbesuchen abgesehen) vollautomatisiert ablaufen.
Kätzchenschutz
Persönlich habe ich das nicht genutzt da es aktuell (nach wie vor und leider) keine Babykatzen im Haushalt gibt. Dennoch ist es gut, dass auch die Purobot Ultra für diese Eventualität gewappnet ist und sich durch den Kätzchenschutz alle „automatik“ Funktionen deaktivieren lassen. Gerade bei sehr kleinen Katzen wäre die Gefahr sonst durchaus vorhanden, dass diese bei einer automatischen Reinigung eventuell im Abfallbehälter eingesperrt werden würden! Ich persönlich würde aber solch kleine Katzen auch nicht unbeaufsichtigt im Haus herumlaufen lassen…
Offiziell ist die Purobot Ultra für Katzen bis 8-10kg und ab etwa 6 Monaten oder ca. 1,5kg geeignet.
Sichere Konstruktion
Speziell in den letzten Wochen & Monaten gingen (absolut berechtigte) Aufschreie von Katzenbesitzern durch die sozialen Medien hinsichtlich unsicherer Katzentoiletten die teils Katzen verletzt und sogar getötet hatten. Und nicht jedem Katzenbesitzer kann man genug technisches Verständnis abverlangen, zu erkennen, ob eine Katzentoilette potentiell zur Gefahr werden kann oder eben nicht.
Zur Petkit Purobot Ultra kann ich aber sagen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass dieses Gerät zu einer Gefahr für eine ausgewachsene Katze werden kann. War schon bei der Petkit Puramax kein Risiko, so ist das hinaus springen aus der Purobot Ultra nochmal einfacher für Katzen, da der Eingang ja immer an der selben Stelle ist. Und selbst unsere waghalsige Waldkatze wollte bislang noch keine Ehrenrunde in der Trommel drehen ;-).
Davon abgesehen ist das Gerät sehr rigoros was das Stoppen angeht, und besitzt neben der Kamera viele Sensoren. Sobald eine Katze sich nähert oder gar die Toilette betritt dreht sich da gar nix mehr.
Die Kamera
Neben der automatischen Verpackung des Mülls ist die Kamera natürlich der große „Star“ dieser Katzentoilette. Hier hakt Petkit auch so ziemlich alles ab was machbar ist. 180° Rotation, 210° Blickwinkel, Kratzfest, IPX-5 Wasserfest, LED Licht & Infrarot Nachtsicht, Gegensprechfunktion, 1080p Aufnahme und künftig KI.
Die Qualität der Aufnahmen ist Fischaugenkamera-Typisch natürlich verzerrt, der Funktionalität tut das keinen Abbruch. Die Qualität der Aufnahmen ist OK, ewas schärfer oder besser bei schlechtem Licht dürften sie aber durchaus sein. Das, wofür die Kamera konzipiert wurde, erreicht sie aber in jedem Fall. Die Aufzeichnung und Auswertung der Toilettengänge. Sofern man die Kamera in den Raum richten möchte, schnappt sie ggf. auch noch den einen oder anderen Lustigen Moment mit den Katzen auf.
Natürlich aber schwingt bei einer Kamera im Haus immer das Thema Datenschutz mit. Und über Eines muss man sich im Klaren sein: Videoaufnahmen des Zuhauses landen beim Petkit Server, vermutlich in China. Und nachdem keine Firma vor Hackern gefeit ist könnte solch Kamera natürlich auch mißbraucht werden, wie die kürzlichen Ereignisse bei einem Hersteller von Saugrobotern erst zeigte.
Wieviel AI bzw. KI kann die Purobot Ultra?
Nun, wie oben erwähnt beschränkt sich die KI (künstliche Intelligenz) vorerst auf die Erkennung Tier ja/nein und seit Neuerstem das Erkennen des Tieres am Gesicht wenn es sich frontal zur Kamera nähert. Was ich mir noch wünschen würde wäre eine ebenfalls zuverlässige zuordnung des Tieres auch von seiner Seitenansicht und natürlich auch dann, wenn es flott vorbeimaschiert. Da die Purobot Ultra aber schon grundsätzlich sehr zuverlässig Tiere erkennt (es gibt kaum Ereignisse die mich zeigen, 99% sieht man nur die Fellnasen) bin ich da guter Dinge dass Petkit auch den KI-Teil des Verkaufsversprechens zügig fertigstellt.
Wie nehmen die Katze die Purobot Ultra an? Wie lange dauerte das?
Wie zuvor gibt es hier nur meine persönlichen Erfahrungen; und natürlich waren meine beiden Tiger bereits automatische Katzentoiletten gewohnt.
Interessanterweise störte sich der Bub an der Kamera. Diese habe ich nämlich nach außen gerichtet um mehr Clips für die VLOG Funktion zu erhalten. Betritt aber dann die Katze die Toilette so schwenkt die Kamera autoomatisch nach innen summt dabei leise aber hörbar. Das hat den Kleinen (er bleibt mein Baby auch wenn er mittlerweile ein 2 Jahre alter 5kg Kater ist) anfangs stark verunsichert. Nach einer Woche war das für ihn aber auch kein Thema mehr.
Wie immer gilt aber: Jede Katze ist unterschiedlich; manche Katzen dürften länger benötigen, um sich umzugewöhnen, in jedem Fall muss hier auch der Geek geduldig sein und der Katze bzw den Katzen die Zeit geben, die sie benötigt, um die neue Toilette anzunehmen. Ihr solltet auch davon absehen, Toilette UND Streu-Marke zeitgleich zu tauschen, sofern möglich. Meine Katzen waren bislang da zwar total tolerant, was einen Streuwechsel anging, das trifft aber eben nicht auf alle Katzen zu. Es kann durchaus auch dazu kommen dass die Katzen aus Protest neben der Toilette ihr Geschäft verrichten – Geduld und Verständnis ist also oberstes Gebot!
Reinigung der Purobot Ultra
Das Material das Petkit bei der Purobot Ultra verwendet ist relativ wenig anfällig dafür, dass Schmutz kleben bleibt. Auch die Matte auf der das Streu ruht ist gut beschichtet (darf daher nicht geschrubbt werden!) und wasserabweisend. Ich musste auch nach mehreren Wochen Dauertest lediglich einmal die Trommel reinigen.
Schnellreinigung zwischendurch
Ich empfehle, Einweghandschuhe zu tragen und mit feuchter Küchenrolle speziell das untere Ende der „Rutsche“, wo also die Klümpchen und sonstige Abfälle in den Müllbehälter fallen, zu prüfen und direkt vor dem Beutelwechsel zu reinigen, eben so auch den Halter des Nachfüllringes. Ansonsten immer mal wieder gucken, ob im inneren der Trommel etwas klebt.
Die große Trommelreinigung
Darüber hinaus ist eine gründlichere Reinigung der Trommel alle 2-4 Wochen (je nach Katzen(anzahl) & Verschmutzung) anzuraten. Dann sollte man die Trommel mit Wasser reinigen (z.B. im Garten, am Balkon oder in der Wanne/Dusche). Man sollte nur darauf achten, die Matte, auf der das Streu ruht, gründlich zu trocknen, bevor man die Purobot Ultra wieder in Betrieb nimmt. Wie erwähnt wurde anscheinend die Beschichtung der Matte verbessert, tatsächlich konnte ich immer erst etwa drei Wochen nach der Reinigung erkennen, dass langsam Klumpen an der Matte zu haften beginnen; ein gutes Zeichen, dass mal wieder eine Reinigung fällig ist ;-).
Nachdem die Purobot Ultra aber nur die vordere oder hintere Öffnung der Trommel hat muss hier zum Entleeren quasi zwingend das Entleerungsprogramm genutzt werden, sofern man nicht schaufeln möchte. Erfreulicherweise benötigt man hierzu aber kein zusätzliches Platikteil am Sieb. Nach dem Entleeren der Trommel kann diese einfach mit Wasser und sanftem Reiniger gereinigt werden.
Ich empfehle, vor allem die Matte für das Streu extra schonend zu behandeln gründlich zu trocknen, bevor man diese wieder einsetzt. Und hierbei fällt im Vergleich zur original Puramax auf, dass deutlich an der Abdichtung zwischen Matte und Trommel gearbeitet wurde. Undichtigkeiten konnte ich aber so oder so bei keiner der Toiletten und mit meinen Katzen feststellen und dank einer kleinen Lasche mittig im vorderen Bereich der Matte kann sie auch recht einfach aus der Trommel gelöst werden.
Streuwechsel bzw. Nachfüllen
Muss oder möchte man (nach der Reinigung) das Streu wechseln so muss man das frische Streu hier leider entweder direkt aus einem kleinen Beutel mit Streu einfüllen oder z.B mittels einer Schüssel. Nicht optimal aber auch kein Problem in der Praxis.
Wie oft füllt man Streu nach?
Ich fülle bei zwei Katzen alle vier Tage eine Schüssel Holzstreu nach.
Betriebsgeräusch
Während die Kamera weitestgehend geräuschlos ist so ist bei der Purobot Ultra der Antrieb der Trommel doch deutlich zu vernehmen. Das Gerät ist nicht laut aber dennoch deutlich im Betrieb zu hören, definitiv ist der Antrieb lauter als bei der Puramax. Die Geräusche sind definitiv für das Wohnzimmer geeignet, weniger für das Schlafzimmer.
Im Alltag
Im Alltag ist die PetKit Purobot Ultra, von ihrer Größe abgesehen, unauffällig. Sie verrichtete während des Tests absolut zuverlässig ihren Dienst, und solange es zu keinen Verdauungsproblemen bei den Fellnasen kommt, hält sich auch der Reinigungsaufwand, wie oben beschrieben, sehr in Grenzen. Einmal pro Monat Trommel entfernen, in der Badewanne oder, vorzugsweise, mit Gartenschlauch ausspritzen, trocknen, fertig. Selbst der Aufwand Mülltüten zu wechseln entfällt und zeitgleich hat man die Fellnasen dank der Kamera noch besser im Blick wenn man nicht zu Hause ist. Komfortabler kann mich sich das Leben als Katzenhalter kaum machen.
Was, wenn das Internet Ausfällt?
Jo, dann reinigt die Purobot Ultra zwar nach wie vor und kommuniziert über ihr Display bzw. mit Sprachausgabe (gegenwärtig nur auf Englisch), jegliche Kamearfunktionen funktionieren aber nicht mehr; die Purobot Ultra scheint keinen eingebauten Speicher zu haben – was also nicht sofort an Petkits Server gesandt wird verschwindet im Nirvana. Das musste ich leider in diesem recht frühen Produktstatium merken als einfach mal der Server nicht antworten wollte; man wartet und wartet bis das Video abspielt, sofern es überhaupt abspielt. An meinem Internet lag’s nicht, das kann ich als Problem ausschießen. Das ist auch mein größter Kritikpunkt, dass bei Internetausfall man keinerlei Speicher in der Maschine hat um noch mit zu bekommen, ob Katzen die Toilette während dieser Zeit benutzt haben, oder nicht.
Folgekosten?
Ja das ist hier gar nicht mal soooo einfach zu beschreiben. Denn neben dem etwaigen Geruchsbeseitiger N60 (ca. 3EUR/Monat bzw. 19EUR für 3 Stück) muss an Nachfüllringe gedacht werden (ca. 12EUR für mindestens 10 Beutelwechsel, in meinem Fall ca. 1,5 Monate Betrieb). Aber das ist eben noch ein weiterer Kostenfaktor:
Petkit Care+: noch ein Abo
Was mir aber etwas aufstößt (und das geht auch vielen frühen Nutzern in z.B. Facebook Gruppen so) ist das Petkit Care+ Abo; und das, obwohl der Einstiegspreis zu 3,99USD monatlich recht moderat bepreist ist. Die Purobot Ultra ist eine der teuersten Katzentoiletten, da wäre die Möglichkeit einen SD-Karten-leser zu verbauen durchaus möglich gewesen. Viele Kunden würden sich ohnehin aus Komfortgründen für das Abo entscheiden, wenn ihnen die Wahlmöglichkeit gelassen werden würde – so meine Vermutung.
So aber, sieben Tage zum Testen sind inklusive, muss ein weiteres Abo abgeschlossen werden. Netflix, Prime, Tado, Apple One, 1Password usw. usf. – alle wollen monatlich Geld abbuchen und ich persönlich bin davon absolut kein Freund, von ganz wenigen Ausnahmen wie z.B. Home Assistant abgesehen.
- Gratis gibt’s ohnoe Abo nur Bilder nachträglich zu begutachten und die VLOG-Videos in verminderter Qualität. Live streaming funktioniert immer.
- Bei 3,99USD geht’s los mit dem Abo; Videos werden hier einen Tag lang bei Petkit vorgehalten, die automatisch erkannten „Highlights“ eine Woche. Das VLOG liegt mit Abo in höhrerer HD Qualität vor.
- Wirft man 6,99USD ein, so sind Videos & Highlights eine Woche anstatt nur einen Tag verfügbar.
- Bei 11,99USD monatlich sind es dann 30 Tage.
Fairerweise muss man aber sagen, dass die Purobot Ultra mit vielen der tollen Features auch ganz ohne Abo gut funktioniert. Live-Ansicht, das automatische Reinigen, Fotos aus dem Betrieb und natürlich die Benachrichtigungen. Und natürlich ist auch klar, dass auch für den Hersteller hier nicht zu vernachlässigende Datenmengen anfallen. Persönlich empfinde ich aber speziell das Einstiegsabo als zu teuer. Hier wären 99cent pro Monat angebrachter als 3,99, bei gerade mal einem Tag Speicherdauer der Videos sollte das schon machbar sein, Petkit. Und bitte einen ganzen Monat Testzeitraum mit allen Features zu jedem Purobot Ultra aktivieren, nicht nur sieben Tage.
Undichtigkeiten?
Las man früher speziell zur Original Puramax z.B. noch von gelegenltichen Undichtigkeiten so scheint mir das bei der Purobot Ultra gänzlich ausgeschlossen. Selbst wenn sich ein Tröpfchen unter die Trommel verirren würde, so würde es im oben genannten Auffangbehälter landen.
Was würde ich mir wünschen?
Einen eingebauten SD-Karten Leser um die Reinigungsdaten und Videos direkt und privat auf meiner eigenen SD Karte gespeicher zu haben ohne alles direkt an den Petkit Server zu senden. Gerne optional für Nerds.
Pro & Contra zur Petkit PuraMax
PRO
- zuverlässig
- extrem dicht und smart konstruiert
- lässt keine Gerüche ins Haus bzw. die Wohnung
- geräumige Trommel
- geräumiger Müllbehälter
- umfangreiche Einstellmöglichkeiten
- gute Protokollierung der Toilettengänge, Müllentleerung
- praktische Erinnerungsfunktionen & Benachrichtigungen
- funktionell gute App
CONTRA
- teuer
- sehr groß
- Übersetzung der App
- proprietärer Nachfüllring für Müllbeutel
- volle Funktionalität nur mit Abo
FAZIT
Petkit hat offensichtlich sehr viel Zeit und Herzblut in die Entwicklung der Purobot Ultra gesteckt und eine der fortschrittlichsten und definitiv für den nutzer komfortabelsten automatischen Katzentoiletten entwickelt. Konsequent wurden Punkte anderer Geräte aufgegriffen und verbessert und weniger Aufwand hatte ich noch nie rund um’s Thema Katzenklo. Hinzu kommt die allzeitige Überwachung per Kamera und verlässliche Fotos des großen oder kleinen Geschäfts der Fellnasen, was auch aus gesundheitlichem Aspekt bei Katzentoiletten sonst zu kurz kommt.
Dem gegenüber steht einerseits ein (konstruktionsbedingt) extrem großes (und auch schweres) Gerät das erst mal Platz finden will. Dieses ist dann von proprietären Nachfüllringen für die Müllbeutel abhängig und um alle Funktionen in vollem Umfang nutzen zu können benötigt man ein Bezahlabo.
Wer das Geld für die Purobot Ultra hat und ausgeben möchte und mit den genannten Nachteilen leben kann, erhält ein (zumindest in meinem begrenzten Testzeitraum) zuverlässig funktionierendes und unglaublich komfortables, durchdachtes Gerät dass speziell ab 2-3 Katzen einen großen Mehrwert jedes Katzensklaven darstellt.
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