Vorwerk als Marke war für mich Jahrzehnte (unbewußt) kein Thema. Meine Oma hatte früher immer Vorwerk Staubsauger und ich erinnere mich noch genau daran, als damals die Vertreterin da war und allerlei weiß grüne Gerätschaften Vorstellte und selbige dann ein paar Wochen später in großer Anzahl zu Hause aufschlugen. Dann war lange nichts bis ich mich vor zwei Jahren entschloss mir mal den ominösen Thermomix TM6 genauer anzusehen. Vorwerk hatte mir ein Testmuster geliehen, das Gerät hatte mich aber bereits nach zwei Wochen so überzeugt dass ich selber privat einen bestellte. Und genau deshalb wollte ich mir nun mal ansehen, ob mich Vorwerk auch mit dem dem Akkusauger namens „Vorwerk Kobold VK7 Akku-Staubsauger“ (kurz Vorwerk VK7) überzeugen könnte. Sehen wir uns nun also an, wie gut das Leihgerät sich bei mir im Alltag schlug.
Videoreview
https://youtu.be/2v7u7ev5EFQ
Verpackung & Lieferumfang
Zu allen Produkten kann gesagt werden, dass Vorwerk auf schlichten ungebleichten Karton setzt. Ab und an stößt man aber hier noch auf Kunststofffolien oder Beutelchen, da würde ich mir wünschen, diese könnte man auch noch gegen Papier ersetzen. Ich weiß das aus Produktfotos denn Vorwerk hatte mir zum Test ein Testmuster mit einigen Betriebsstunden mitsamt einem Trolley, ähnlich jener, mit denen Vorwerk Vertreter:innen die Kunden besuchen, zugestellt.
In diesem Testbericht werde ich vorrangig den eigentlichen Sauger VK7, die Turbobürste (Elektrobürste) EB7 sowie den Wischaufsatz SP7 eingehen. Hier bekommen wir dann folgende Teile geliefert:
- Motoreinheit VK7
- Elektrobürste (AKA) Turbobürste EB7
- Wischaufsatz SB7
- Ladegerät SC7
- 6x Filtertüten FP7
- 3x Wischtücher nach Wahl
Wer meine Reviews zu anderen Premium-Saugern gelesen hat dem fällt auf: A) Filtertüten? WTF? und B) So wenig Zubehör?
Beides korrekt. Grundsätzlich bin ich kein großer Freund von Filtertüten, einerseits ob der zusätzlichen Kosten, andererseits einfach weil es NOCH ein Punkt ist, um den man sich kümmern muss UND weil die Saugleistung naturgemäß mit voller Filtertüte eine andere ist als bei leerer frischer Filtertüte. Und der zweite Punkt hinsichtlich des Zubehörs ist ebenfalls korrekt, zwar gibt es TONNENWEISE Zubehör, das muss aber gesondert von Vorwerk erworben werden.
Was aber davon tatsächlich essentiell ist und was vielleicht eher nur „lustige“ Gimmicks sind, behandle ich dann weiter unten.
Ich habe weder beim Thermomix TM6 damals noch beim VK7 Besuch von Vorwerk gehabt und betrachte daher das Produkt vollkommen unvoreingenommen im Alltag. Ganz ohne Marketing-Sprech einer bei Vorwerk arbeitenden Person.
Inbetriebnahme des Vorwerk Kobold VK7
Das Gerät gibt keinerlei Rätsel auf, alle Teile sind so geformt, dass sie nur auf eine Art und Weise zusammengesteckt werden können. Verklemmen ausgeschlossen. Ich empfehle dennoch sich die kurze bebilderte Anleitung anzusehen, um das Gerät optimal nutzen zu können.
Wer mag kann sich die „MyKobold“ App herunterladen:
Damit kann der Sauger via Bluetooth mit der App gekoppelt werden und so Daten zum Verbrauchsmaterial bzw. etwaiger Wartung eingesehen werden, zusätzlich erhält man auch Einsicht wie lange und wieviel man mit z.B. dem Wischer oder der Turbobürste gearbeitet hat. Nicht notwendig, aber nett.
Der Akku kommt üblicherweise nur wenig geladen, man sollte ihn also zuallererst voll laden. Das dauert mit dem mitgelieferten Ladegerät etwa zwei Stunden und ist damit erfreulich schnell!
Danach schiebt man den Akku in den Deckel ein, setzt die Filtertüte ein (sofern nicht bereits vorinstalliert bei Auslieferung), setzt Deckel mit Akku wieder ein und montiert die gewünschte Bürste. Der VK7 steht selbständig sowohl mit der Turbobürste als auch mit dem Wischer und auch mit der optionalen Parkett… äh Hartbodendüse klappt das einwandfrei, was meiner Meinung nach ein entschiedener Vorteil zu vielen Konkurrenzprodukten ist die oft zwingend eine Wandhalterung oder einen Aufsteller benötigen und umgekehrt während der Reinigung störend am Boden herumliegen, sollte man etwas erst wegräumen müssen, das reduziert das Bücken deutlich.
Man stellt also den VK7 erst mal 2h in’s Eck, klickt das Ladegerät ein und wartet bis das hübsche Display am Akku von 0% auf 100% hochgezählt hat, dann kann’s losgehen.
Design & Ergonomie
Der Vorwerk Kobold VK7 ist unweigerlich als Gerät von Vorwerk zu erkennen. Weiß mit etwas schwarz und grünen Akzenten – das kennt man auch vom Thermomix bereits. Es gefällt mir sehr gut und ist wesentlich schonender für manche Augen, als z.B. ein in grau/lila gehaltenes Gerät – letztlich ist das aber natürlich Geschmacksache, mir persönlich gefällt beides.
Die Farbe weiss bei einem Staubsauger birgt aber natürlich schnell die Gefahr dass Gebrauchsspuren unschön zutage treten, stärker noch als bei andersfarbigen Geräten; und so zeigt auch mein Testmuster durchaus Gebrauchsspuren. Natürlich kann man das Gerät und die Zubehörteile mit einem Lappen sauber haltenGriff, die Frage ist aber, wer putzt seinen Staubsauger im Alltag? Funfact: Beim Kauf über eine(n) Vorwerk Repräsentanten/in reinigt euch diese Person einmal im Jahr den VK7.
Der VK7 ist recht „stromlinienförmig“ gehalten und optisch sofort als klassischer Staubsauger zu erkennen. Das Design ist schlicht und im ausgeschalteten Zustand sehr dezent, bleibt er in einer Ecke des Raumes stehen so wirkt er kaum störend. Tatsächlich macht das einfache Abstellen des Gerätes es ungleich zugänglicher als wie wenn man es in einen Kasten hängt.
Der Gebogene und mit einer angenehm rauen Textur versehene Tragegriff kann 180° geschwenkt werden. Standardgemäß ist er ausgeklappt und ermöglicht bequemes aufrecht stehendes Reinigen während zusammengeklappt der VK7 einerseits besser in kleinere Schränke passt, andererseits so aber auch praktisch in einer Hand getragen werden kann, während die andere Hand z.B. mit der Polsterdüse am Schlauch (die bei mir Zeit ihres Lebens wie bei Oma damals „Polsterboy“ heißen wird) Pölster oder Matratzen bearbeitet. Optional verkauft Vorwerk dann auch gerne einen Tragegurt um den VK7 zu schultern während man z.B. das Auto reinigt. Wie (ob das) praktisch das in der Praxis ist, da kommen wir später noch dazu.
Praktische schlaue Design Details
- Der schwenkbare Haltegriff mit boost Taste
- Der Entriegelungshebel für die Bodendüse direkt am Haltegriff, man muss sich nicht bücken
- Dass der Staubsauger mit den meisten Bodendüsen montiert einfach abgestellt werden kann
- Wartungsklappen an fast allen Düsen um Verstopfungen bequem zu beseitigen (Hand hoch wer hier schon mal mit dem Kochlöffel nachgeholfen hat bei anderen Saugern ;-))
- Vormotorfilter mit praktischer Halterung falls man der Abluft noch etwas „Duft“ hinzufügen möchte
- In den Akku integriertes Ladezustandsdisplay das je nach Betriebszustand die Orientierung wechselt.
Etwas weniger schlaue Design Details
- Ein separater Riegel um den Akku entnehmen zu können und dass dieser in den Deckel eingeschoben ist verkompliziert den schnellen Wechsel
- Der Anschluss des mitgelieferten Ladegeräts kann nicht direkt am Akku angedockt werden, man muss ihn also im Gerät laden
- Zumindest eine Fugendüse fehlt bei der Standardaustattung und muss extra gekauft werden, das hätte man noch irgendwo unterbringen müssen.
- Insgesamt ist der VK7 speziell mit der Turbobürste schon recht schwer, mit Wischaufsatz noch schwerer.
Insgesamt ist der VK7 ein schöner Sauger mit gefällig schlichtem Design der zudem auch noch mit der optionalen Wandhalterung, zu der es sogar ein separates Ladegerät für einen Zweitakku gibt, erweitert werden kann.
Betriebsgeräusch des Vorwerk Kobold VK7
Weil wir das hier heute mal chronologisch erzählen fange ich hiermit an. Ihr wisst von meinen diversen Reviews zu Geräten aus dem vereinigten Königreich, dass diese oftmals eine nicht zu vernachlässigende Lautstärke mit sich bringen. Hier muss ich sagen, dass der Vorwerk Kobold VK7 außerordentlich leise ist. Im Standardbetrieb (also der kleinsten Automatikstufe) hatten ihn weder die beiden Katzen noch der Hund als Gefahr identifiziert was ich als sehr positiv werte.
Die Turbobürste erkennt zudem Teppiche automatisch und verstärkt die Leistung der Bürste automatisch um mehr Schmutz aus den Teppichen zu entfernen. Dabei steigt natürlich die Lautstärke, sie ist aber immer noch recht angenehm niedrig, wobei ich mir eine etwas flottere Teppicherkennung wünschen würde; speziell wenn man doch öfter über die Teppichkante flutscht dauert es immer eine Sekunde oder zwei bis Bürstenleistung & Saugstärke nachgezogen wurden.
Gewicht des Geräts & Zubehörs
- Motoreinheit 2,3kg
- Turbobürste 1,6kg
- Hartbodendüse 0,9kg
- Wischaufsatz 3,5kg
- Motoreinheit + Turbobürste 3,9kg
- Motoreinheit + Wischaufsatz 5,7kg
- Motoreinheit + Hartbodendüse 3,2kg
Bedienung des Vorwerk VK7
Um den Vorwerk Kobold VK7 zu bedienen gibt es, wie bereits erwähnt, insgesamt vier Tasten. Auf der Oberseite des Haltegriffes befinden sich +/- sowie dazwischen die Ein/Aus Taste und auf der Unterseite des Haltegriffes finden wir die Turbotaste. Insgesamt stehen drei Saugstufen und die Boost-Stufe zur Verfügung, allerdings ist die Position der Turbo-Taste für längere Nutzung sehr unergonomisch (was vermutlich ob des extrem erhöhten Stromverbrauchs auch die Intention ist ;-)).
Betreibt man den VK7 mit dem Wischaufsatz so kann man die beigegebene Feuchtigkeitsmenge über die +/- Tasten steuern, es ist auch ein wischen ohne Feuchtigkeitszugabe möglich (wenngleich auch wenig zielführend meiner Meinung nach).
Der grüne Hebel am Handgriff kann einfach betätigt werden um den VK7 aus der jeweiligen Bürste zu ziehen und z.B. so schnell zwischen Turbobürste und Wischaufsatz zu wechseln. Das ist sehr sehr komfortabel, da ein Bücken entfällt. Man denkt gar nicht, wie praktisch dies ist, bis man sich daran gewöhnt hat.
Saugen & Reinigungsleistung mit der Turbobürste EB7
Mit montierter Turbobürste EB7 hatte ich also meinen Test des VK7 begonnen. Denn, seien wir uns mal ehrlich, wer schnell mal zwischendurch die Bude sauber machen möchte fummelt meist nicht gesondert mit Hartboden & Teppichbürste rum. Wie bereits erwähnt war der ersteindruck der EB7 sehr gut, sehr leise. Gleichzeitig war ich extrem skeptisch, ob solch leises Gerät überhaupt gut saugen könnte. Kann es aber tatsächlich, sofern die Filtertüte nicht gerade randvoll ist. Im Flur haben wir sehr niederflurige Läufer, die, trotz Vorlegematte der automatischen Katzentoilette, quasi ständig mit Katzenstreu „bestreut“ sind. Die Turbobürste EB7 hat sofort den kurzflorigen Teppich erkannt und stärker gebürstet und als Ergebnis hervorragend das Streu und auch Fellreste aufgesaugt. Auch Streu auf den Fliesen und natürlich sonstiger Schmutz werden sehr gut aufgenommen.
Widersetzt sich ein Steinchen, so kann man den Boost-Knopf drücken und die Turbobürste räumt die vordere Gummilippe motorisch aus dem Weg und erhöht die Saugleistung auf Maximum. Das klappt sehr gut und saugt Fell und sonstige kleinere Partikel selbst aus 10cm Entfernung noch ein, während mittelgroße Körner direkt vor der Düse sehr gut eingesaut werden können.
Nun ist die eigentliche reine Saugleistung des Motors gar nicht mal „klassenführend“, Vorwerk hat aber allem Anschein nach die Bürste und die Luftführung so gut designt, dass man auch ohne die größte Saugkraft am Markt zu einem sehr guten Ergebnis kommt. Finde ich gut!
Auch auf Hochfloorigen Teppichen erreicht die EB7 erstklassige Staub- und „Zeug“ aufnahme von allem was da halt so über den Tag verteilt am Boden landet. Brösel vom Frühstück, Kartonschnippsel vom Kratzbrett der Katzen, Fell usw.
Was der VK7 mit der EB7 aber _nicht_ erkennen kann ist die eingesaugte Schmutzmenge oder Art. Sauge ich Fliesen und bewege mich in einen Bereich in dem mir z.B. beim Backen der Zucker auf den Boden rieselte, so ändert der VK7 die Saugstärke nicht automatisch. Das wäre noch eine willkommene Funktion die eigentlich in dieser Preisregion nicht fehlen darf.
Schlaue Details an der EB7
- Die Bürstenwalze ist zweigeteilt mit je einer Klappe links und rechts. Sowohl Klappen selbst als auch die Bürstenwalzen können unabhängig voneinander nachgekauft und getauscht werden, sofern notwendig.
- Die vordere Gummilippe wird motorsich Hochgezogen wenn man den Boost-Knopf drückt um nicht den Schmutz vor sich her zu schieben.
- Eine Wartungsklappe hilft Verstopfungen bequem zu beseitigen.
- Stellt man den VK7 mit der EB7 bei laufendem Betrieb aufrecht ab, geht er aus und auch wieder an, sofern man ihn kurze zeit später wieder nach hinten in den Saugbetrieb kippt, das gilt auch für den Wischaufsatz.
- Gerade Kleinteile und Gummilippen können teilweise günstig direkt von Vorwerk bezogen werden was die Lebensdauer erhöht
Was gefällt mir weniger an der EB7?
- Insgesamt ist dier Bürste relativ schwer und auch sperrig weil nicht nur breit sondern auch tief; wer, wie ich, häufig Treppen saugen muss tut sich hier schwer.
- das Testmuster klapperte etwas bei hoher Bürstendrehzahl
Wischen & Reinigungsleistung mit dem Wischaufsatz SB7
Hier war ich ja am skeptischsten. Und grundsätzlich würde ich mir bei einem Bodenwischer neben einem Frischwassertank auch einen Abwassertank wünschen, sodass quasi nicht EIN Bodentuch alleine den Schmutz aufnehmen muss.
Vorwerk setzt beim VK7 mit seinem Wischaufsatz SB7 aber eben auf genau letzteres, und wie oft das Tuch gewechselt wird obliegt dem Besitzer. Man „kann“ also das ganze Haus mit einem Tuch wischen oder es in jedem Raum auswaschen oder wechseln. Wir finden am SB7 einen Frischwassertank vor, den man mit Wasser und optional auch einem Reinigungsmittel (vorzugsweise von Vorwerk) versorgen kann, den sehr schweren und massiven Wischaufsatz inkl. einem Vorwerk-grünen Aufnahmerahmen für die Reinigungstücher.
Hier kann man sich für Standardtücher, extra Weiche Tücher sowie jene speziell für empfindliche Parkettböden entscheiden, zusätzlich gibt es auch noch Tücher für die Trockenreinigung. Je dreier Pack sind hier ca. 40EUR für die Tücher zum Nassreinigen und 30EUR für die Tücher zur Trockenreinigung fällig. Ich empfinde das als sehr fair gepreist zudem diese Tücher ja bei 60° in der Waschmaschine hygienisch gereinigt und wiederverwendet werden können und man mit drei Stück gut durch die Woche kommen sollte. Den Saugwischer kann man übrigens ohne Aufpreis als Set mit einer Gattung Tücher und einem zugehörigen Reinigungsmittel kaufen.
Wischen im Alltag
Nun, zuallererst muss gesagt werden, dass der Vorwerk Kobold Saugwischer gut funktioniert und in Summe einem das Leben tatsächlich erleichtert. Wieviel das allerdings zutrifft ist hier stark vom Anwendungsfall abhängig. Wer viele Teppiche hat und quasi „dazwischen“ hauptsächlich wischen möchte und zudem viele Treppen zu bewältigen hat hat weniger Nutzen bzw. Komfort vom SB7 als Leute mit vielen ebenen Flächen ohne Teppiche. Ich persönlich hätte sehr gerne den Saugwischer im Alltag, weil ich ihn als deutlich komfortabler empfinde, als Kübel zu füllen und ständig den Mopp auswringen zu müssen und manuell Druck auf den Boden ausüben zu müssen – denn mit 5,7kg für den Wischsauger hat das Gerät genug konstanten Anpressdruck am Boden um Verschmutzungen gut zu lösen. ABER: Durch die notwendige Befüllung und Montage eines sauberen Tuchs sowie dem Umstecken der Düsen nimmt man den Saugwischer definitiv nicht mal „schnell zum Wischen zwischendurch“ – also, ich zumindest nicht. Das Gerät ist eher für die wöchentliche feuchte Reinigung als „das schnelle Wischen zwischendurch“.
Funktionsprinzip des Vorwerk Kobold Saugwischer SB7?
Das Prinzip ist eigentlich einfach. Der Wischaufsatz für den VK7 hat zunächst, wie erwähnt, ein recht hohes Eigengewicht, was letztlich für den notwendigen Anpressdruck der Mikrofasertücher auf dem Boden sorgt.
Am vorderen und hinteren Ende des Moduls finden wir Düsen, mit denen das Gerät leichtere Staubpartikel einsaugt, bevor mittig eine angebrachte Platte zu oszilieren beginnt. Auf diese bewegliche Platte wird ein Rahmen mit dem jeweiligen Reinigungstuch angebracht, Düsen verteilen Feuchtigkeit aus dem Wassertank auf dem Tuch und damit dann auch am Boden. Das geschieht außerordentlich gleichmäßig und gut dosiert sodass der Boden trotz deutlich sichtbarem Feuchtigkeitsfilm DEUTLICH schneller wieder trocknet als mit manellem Mopp und herkömmlichem Bodenreiniger.
Reinigungsleistung
Tatsächlich ist die Reinigungsleistung des SB7 ausgesprochen gut, sofern man natürlich NICHT das ganze Haus mit einem Tuch wischt. Es nach jedem Raum zu wechseln ist nicht notwendig aber alle 2-3 Räume würde ich persönlich euch schon empfehlen, ein sauberes Tuch aufzuziehen. Generell ist aber die Schmutz Aufnahmefähigkeit, speziell des Standardtuches, ausgesprochen gut.
Auch die Durchfeuchtung der Tücher klappt sehr schnell. Vorwerk hat hier mehrere Düsen an der Unterseite des Wischaufsatzes verteilt sodass binnen 30 Sekunden das Tuch definitiv feucht genug ist um ordentlich zu wischen. Das Tuch vor dem Einsatz feucht zu machen ist definitiv NICHT notwendig.
Tatsächlich konnte ich auch eingetrocknetes Zeug in der Küche recht schnell und perfekt entfernen, durch das Gewicht des Geräts und das Prinzip des oszilierenden feuchten Tuchs kann man den Kobold SB7 Saugwischer einfach etwas am verschmutzen Bereich verweilen lassen und weg ist der Dreck.
Kippt man das Gerät nach hinten und „hält“ es mit dem Fuß an der grün gekennzeichneten Stelle fest, so kann man damit den Rahmen mit dem schmutzigen Wischtuch auswerfen und dann schnell mit einem sauberen Tuch bestücken. Inte
Schlaue Details am Saugwischer SB7
- Die Tücher können einfach und genau am Rahmen montiert werden und auch ohne sich bücken zu müssen wieder ausgeworfen werden
- Die befeuchtung der Tücher erfolgt schnell und automatisch, man muss sie nicht manuell befeuchten
- Die integrierte Saugfunktion entfernt vor und nach dem Vibrierenden Wischtuch kleinere Schmutzpartikel zuverlässig
- Der Wassertank ist zwar klein aber mit klaren Marken versehen, in seinem Verschluß befindet sich eine Dosierhilfe die perfekt für das Vorwerk reinigungsmittel abgestimmt ist. Super praktisch und ohne Kleckern!
- Die Wischtücher wirken extrem hochwertig, dick, saugfähig und reinigen tatsächlich sehr gut.
Das ist am Saugwischer zu bedenken
- Er ist sehr schwer. Ja, das Gewicht ist notwendig um genug Druck auf den Boden auszuüben. Anders als bei einem Mopp muss man hier aber halt permanent mit dem Gewicht zurecht kommen.
- Der Saugwischer SB7 ist realtiv groß und man kommt damit nicht in die Ecken einer Treppe, Stufen werden damit also nicht vollflächig sauber und generell kommt man nicht bis ganz in die Ecken.
- Der Wassertank ist verhältnismäßig klein, sodass nach 2-3 mittelgroßen Räumen eine neue Füllung notwendig ist.
Akkulaufzeit
Da hätte ich mir definitiv mehr erwartet, obwohl die Akkulaufzeit nicht per se schlecht ist. Maximal 30min kann man mit dem VK7 mit der Turbobürste bei mir im gemischten Betrieb auf Teppich, Fliesen & Parkett saugen bis man an die Ladestation muss. Das ist OK, klappt aber auch nur in der kleinsten „Auto“ Saugstufe; speziell wenn man bei schon recht vollem Staubbeutel die Saugstufe erhöht weil Schmutz nicht mehr in gewohntem Maße aufgenommen wird leert sich der Akku entsprechend recht schnell.
Ich persönlich komme damit gerade so aus, wenn ich, angenommen, tatsächlich an einem „Putztag“ das ganze Haus gründlich saugen möchte. In der Praxis hat man mit Hund und zwei Katzen den VK7 aber meist täglich und dafür immer mal wieder kürzer im Einsatz. Will man nach dem Saugen aber auch noch die Böden wischen (und das möchte man nicht auf tägliche Etappen aufteilen) ist ein zweiter Akku schon fast Pflicht. Entsprechend würde ich hier für mich persönlich einen zweiten Akku benötigen. Kostenpunkt 149EUR, ich würde dann aber auch Wandhalterung & Premiumladegerät haben wollen um immer sowohl Sauger als auch Zweitakku griffbereit und voll geladen bei der Hand zu haben.
Was als sehr positiv zu bewerten ist: Anders als z.B. die Konkurrenz aus dem vereinigten Königreich lädt der Akku des VK7 recht flott wieder auf, in etwas mehr als einer Stunde ist man schon auf über 90% Akkuladung und kann weiter saugen, ca. 2h dauert es dann, bis der Akku komplett voll ist.
Das viiiiiielfältige Zubehör des Vorwerk Kobold VK7
Dass Vorwerk eine eigene Zubehörpreisliste für Produkte zu den Kobold Staubsaugern hat, sagt schon mal einiges aus. Wenn man wirklich alles kaufen möchte liegt man weit jenseits von 2000EUR. Das halte ich aber in keinster Weise für nötig, gemessen daran, wie oft man vieles Zubehör nutzen wird. Natürlich ist das aber von Haushalt zu Haushalt unterschiedlich.
Ich persönlich würde mir z.B. zur Turbobürste und dem Wischaufatz definitiv auch die HD7 Hartbodendüse zusätzlich besorgen. Sie weist eine schwenkbare dreieckige Düse auf und kommt bei mir auf den Treppenstufen tatsächlich bis in die letzte Ecke. Kostenpunkt? Ca. 90EUR.
Weiters würde ich persönlich mir noch die Autodüse und den Flexschlauch holen, usammen 64EUR.
Und dann ist die Frage, wie man mit dem Vorwerk VK7 Pölster & Sofas absaugen kann. Die Turbobürste ist dafür zu sperrig und groß, eine kleine Turbobürste wie bei mancher Konkurrenz gibt es nicht. Dafür verkauft Vorwerk den Polsterboy (aka Elektro Polster Bürste ;-)). Satte 299EUR sind hierzu für Pölster bzw. Sofareinigungfällig (oder 399EUR wenn man auch Matratzen reinigen und auffrischen möchte).
Fassen wir das mal in meinem persönlichen konkreten Anwendungsfall zusammen:
Vorwerk VK7 Motorteil, Turbobürste EB7, Saugwischer SP7 (als Paket): 1439EUR
- Hartbodendüse 89EUR
- Ersatzakku 149EUR
- Wandhalterung 15EUR
- Premiumladegerät + Halteplatte 130EUR
- Autodüse & Flexschlauch 64EUR
- macht 1876EUR
Wenn man das so liest hat man das Gefühl sich im Mercedes Konfigurator zu befinden. Einerseits ist es schon OK für optionales Zubehör Geld zu verlangen und die meisten Zubehörteile sind durchaus preislich im Rahmen, andererseits sollte Vorwerk dem VK7 zumindest ein Basisset an Düsen beilegen. Zumindest eine einfacher Fugen- und Polsterdüse muss bei dieser Preisklasse einfach drinnen sein.
Folgekosten?
Nun, da kommt’s natürlich stark darauf an, ob man mit den originalen Produkten arbeiten möchte, oder mit Nachbauprodukten. Bei den Filtertüten könnte man, sofern man kein Allergiker ist, sicher auch mal günstige Nachbauten von Amazon testen (habe ich nicht). Das kommt aber natürlich auch stark darauf an, wie oft man die Tüten wechseln muss. Wischtücher & Reinigungsmittel sind langlebig bzw. ausgibig, hier sehe ich für normale Haushalte nicht wirklich große Probleme einfach die Originalteile zu verwenden.
- Filtertüten 6 Stück 19,90EUR (3,30EUR/Stk.)
- Wischtücher zum nass wischen 3Stk. für 39,90EUR (13,30EUR/Stk. bei 60°C waschbar)
- Reinigungsmittel 500ml (100 Anwendungen): 11EUR (0,11EUR/Anwendung)
Das bewegt sich also alles in normalem Rahmen. In meinem Anwendungsfall mit zwei Erwachsenen, zwei Katzen und einem Hund, also täglichen kleinen Saugaktionen rund um die Katzentoilette und einmal wöchentlich dem „Großputz“, mit mehreren hoch und niedrigfloorigen Teppichen, Parkettböden und Fliesen komme ich mit einem Staubbeutel 2-3 Wochen aus, bis er randvoll ist. Sagen wir mal Kostenpunkt 5EUR monatlich oder 60EUR Jährlich. Die Reinigungstücher zum Wischen sowie das Reinigungsmittel sehe ich als Vernachlässigbar an, sofern man nicht täglich größere Flächen wischt.
Vorwerk Service
Leider (oder glücklicherweise) kann ich hierzu nichts berichten; beim getesteten Sauger handelte es sich ja um ein gebrauchtes Leihgerät seitens Vorwerk das ich für zwei Monate nutzen und testen durfte.
Vorwerk Berater
Idealerweise wünscht sich ja Vorwerk, dass eine(r) der Vorwerk Berater:innen bei euch vorbeikommt und euch den VK7 vorstellt, die möglichen Zubehörteile erklärt und dann selbiges verkauft. Bei meiner Thermomix Review habe ich ja gesagt, dass ich davon für mich persönlich den Mehrwert nur bedingt erkenne. Für den Thermomix bin ich auch nach wie vor für mich persönlich dieser Meinung.
Beim VK7 sehe ich die Sache aber etwas anders; hier gibt es dermaßen viel Zubehör und auch praktische Anwendungsbeispiele die ein Berater bzw. eine Beraterin einem neuen Kunden näherbringen kann, dass ich hier tatsächlich empfehlen würde, einfach mal eine Vorstellung des VK7 bei Vorwerk zu bestellen. Dann kommt eine Freundliche Person vorbei und zeigt euch alles was möglich ist und wie man den VK7 und das Zubehör optimal nutzt, obendrein habt ihr dann eine Ansprechperson bei der eine SMS oder Email reicht „ich bräuchte bitte zwei Packungen Staubbeutel“ und es wird sich um alles gekümmert, eine Person die mit Rat und Tat zur Seite steht und zudem kostenlos einmal im Jahr den VK7 für euch reinigt (Stand Oktober 2024). Das kann man schon machen finde ich.
FAZIT zum Vorwerk VK7 Akku Staubsauger
Vorwerk hat hier einen sehr guten und durchdachten Staubsauger gebaut. Das Gerät wirkt ausgereif, ist sehr ergonomisch konzipiert und überzeugt mit sehr guter Reinigungsleistung, sei das Saugen, sei das Teppiche zu bürsten, sei das Aufwischen. All diese Disziplinen beherrscht das Gerät wunderbar. Ersatz- und Zubehörteile sowie Verbrauchsmaterialen sind größtenteils preislich in tolerierbarem Rahmen und können bequem nachbestellt werden, der extrakosten sollte man sich aber natürlich bewußt sein.
Ich würde mir zwar einen leichteren VK7 und bessere Akkulaufzeit wünschen, würde aber persönlich sofort in den Vorwerk Shop laufen und einen VK7 holen. Wäre da nicht der Elefant im Raum – der Preis. Und der ist einfach zu hoch. Kann man beim Thermomix noch argumentieren, dass vergleichbare Geräte z.B. von Bosch auch nicht soooo viel günstiger wären, so muss man auf den reinen Staubsauger bezogen schon sagen, dass ein wir für den VK7 mit Hartbodendüse 670EUR berappen und nochmals 400 für die Turbobürste oben drauf legen dürfen. Packen wir noch ein paar Düsen um 90EUR daruf sind wir bei groben 1160EUR für einen reinen Akkusauger und damit schon gut und gerne 400EUR über der Premium-Konkurrenz. Ohne wischen zu können, wohlgemerkt.
Also ja, empfehlen kann ich euch den VK7 definitiv wenn gute Leistung, Qualität, durchdachtes und vielfältiges Zubehör und natürlich der Service und auch die Marke Vorwerk für euch oberste Priorität haben. Wer stärker auf den Preis achten möchte oder muss oder wer ein leichtes Gerät sucht oder auch einfach eine längere Akkulaufzeit benötigt ohne den Akku wechseln zu müssen, muss sich bei einem anderen Hersteller umsehen. Für mich persönlich ist der hohe Preis der von mir benötigten Kombination leider der Spielverderber.
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