Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein Verfechter von klassischen Spielekonsolen wie der Playstation oder auch der Xbox bin und seit Kindheitstagen mindestens ein Nintendo System im Wohnzimmer nutze. Dennoch muß ich gestehen, dass das Spielen am iPhone zunehmend interessanter wird – wäre da nicht die Sache mit dem „in der Hand halten“ und die Sache mit dem Abhandensein physischer Tasten. Beides für mich zum Spielen der meisten Spiele ein absolutes no-go. Dank iOS 7 und einer neuen Schnittstelle ermöglichte Apple es aber nun, Gamecontroller für das iPhone zu bauen. Logitech ist einer der ersten Hersteller die hier vorpreschen und mit dem „Powershell“ einen Gamecontroller für das iPhone 5 oder 5S anbieten. Aber… taugt solch Controller etwas? Billig ist er ja nicht gerade und die Werbung ist vielversprechend. Im folgenden Bericht erfahrt ihr also meine Erfahrungen zum Logitech Powershell Gamecontroller.
Verpackung & Lieferumfang
Nun, Logitech setzt hier weiterhin auf transparenten Kunststoff und aufklapp Verpackung. Das ließe sich schöner und umweltfreundlicher lösen. Zumal das Aufklappen der Verpackung ohne dann den Controller in Händen zu halten und zu befühlen wenig Sinn macht. Neben einem Ladekabel (für den eingebauten Akku sowie das iPhone) finden wir auch noch ein Adapterkabel um den Kopfhöreranschluss des Telefons nach außen zu führen in der Verpackung.
Bedienelemente
Grundsätzlich finden wir alles, was man zum Steuern von Spielen benötigt. A, B, X und Y Tasten, Schultertasten sowie ein D-Pad. Mittig hinten befindet sich eine LED, die auch als einziger Indikator anzeigt, ob der Controller (bei Verbindung mit einem Netzgerät) geladen wird, oder voll geladen ist.
Natürlich gibt es auch einen Schacht über den der Adapter für den Kopfhöreranschluß montiert werden kann, ebenso einen kleinen Schiebeschalter der den eingebauten Akku, bei Bedarf, zuschaltet. Auf der Unterseite finden wir zuguterletzt noch den Micro USB Anschluß zum Aufladen des Powershell.
Look & Feel
Auf den ersten Blick wirkt der Controller durchaus hochwertig, wenngleich er ein sehr geringes Gewicht hat. Dies ist der Kunststoffbauweise geschuldet. Grundsätzlich ist der Controller (für einen Controller) ausgesprochen flach gebaut was durchaus für die Portabilität von Vorteil gewertet werden kann. Die Rückseite des Powershell ist mit weichem gummiartigem Kunststoff überzogen und sorgt für relativ guten Halt in der Hand.
Mit klassischen Controllern von Xbox oder Playstation lässt sich der Powershell aber leider nicht im entferntesten vergleichen. Da fehlen Analogsticks, da fehlt die vollends ergonomische Form und auch das satte Gewicht. Eine längere Spielesession lässt sich am Powershell zwar besser als nur am iPhone bewerkstelligen, für ein Gerät dieser Preisklasse (wir jeden von eklatant mehr Geld als für einen echten Konsolencontroller auf den Tisch zu legen ist) wäre durchaus noch mehr Ergonomie wünschenswert.
Ist das iPhone montiert so ist die Stabilität des Controllers OK, ohne iPhone verwindet sich das Gerät allerdings merklich, die dünnen Mittelstege bieten hier leider wenig Stabilität. Auch hier dürfte es durchaus massiver zugehen.
Das Spielen
Nun, generell natürlich steht und fällt das Spielen mit der Gamecontrollerunterstützung des jeweiligen Spiels. Natürlich ist das nicht die Schuld des Powershell, wird ihm aber natürlich indirekt zum Problem. Zwar unterstützen einige hochkarätige Spiele die neuen Gamecontroller, die Mehrzahl tut es halt aber (noch) nicht. Das muss natürlich vor dem Kauf eines Gamecontrollers für iOS (derzeit) bedacht werden.
Eine kleine Auswahl derzeit kompatibler iOS Gamecontroller Spiele >>>
Steht natürlich das Lieblingsspiel bereits auf der Liste der unterstützten Spiele, so wendet sich das Blatt. 6 Tasten + D-Pad ergeben ein gänzlich anderes Spielgefühl als für z.B. Jump’n’run Spiele am Touchscreen herumfummeln zu müssen.
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Allerdings sind die Druckpunkte der Tasten nicht so gut wie sie sein könnten und das D-Pad ist relativ klein geraten.
Alle Tasten sind gut zu erreichen und generell liegt der Controller ganz gut in der Hand. Dennoch, für den Preis von knapp unter 100EUR hätte ich mir einfach „mehr“ erwartet. Hochwertiger, noch bessere Druckpunkte der Tasten und etwas mehr „Material“, das die Hände umschließen können. Nicht immer ist kleiner und leichter gleich besser – wenngleich dies durchaus in diesem Fall von Logitech so gewollt sein dürfte.
In Summe lassen sich aber die unterstützten Spiele zufriedenstellend auf dem Powershell spielen und durch den Eingebauten Akku wird eine Zeit lang auch der iPhone Akku nicht strapaziert.
Fazit
Gemischt gemischt, mein Fazit. Einerseits muss man zwar (für manche Anwender) als Vorteil des Powershell seine kompakte und leichte Bauweise nennen – für Spiele zwischendurch passt er immer irgendwo in eine Jackentasche ohne merklich ins Gewicht zu fallen, so ist man für kleine Spiele zwischendurch immer bestens gerüstet.
Genau dieser Vorteil aber dürfte eher versierte Spieler dann aber wieder abschrecken. Zu leicht, zu wackelig und zu wenig ergonomisch ist der Powershell um mal wirklich länger darauf zu spielen. Selbst für mich, der nicht allzu große Hände hat führt der Powershell recht schnell zu merkbaren Ermüdungserscheinungen.
Persönlich hätte ich mir einfach „mehr“ Gerät für’s Geld gewünscht. Eine noch ergonomische Form, bessere Druckpunkte der Tasten, Analogsticks und vielleicht sogar ein Rumble-Feature. Eben etwas, dass den Powershell so handschmeichelnd macht wie einen Playstation oder Xbox (oder auch ProController der Wii U). Speziell dann, wenn man den Preis von fast 100EUR betrachtet.
Wer sich also für diese neue Generation an iPhone Gamecontrollern interessiert sollte vor dem Kauf genau überlegen, welche Art von Spieler er ist. Wer das Telefon nur gelegentlich auf der Fahrt ins Büro kurz aus der Tasche holt um etwas zu zocken (und obendrein nicht den Telefonakku belasten will) ist beim Powershell goldrichtig. Wer jedoch Performance wie von „den Großen“ erwartet, dürfte unter Umständen enttäuscht werden.
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