HEM6-100-1 Optoma, ach Optoma. Was macht ihr mit mir? Da bekomme ich Kopfhörer zu testen und ein Modell nach dem anderen zeigt die Schwächen meiner privaten In-Ears immer und immer wieder stärker auf?! So geht das nicht Leute 😉

Optoma, liebe Leser, kennt ihr nicht? Dann wir’s Zeit. Die bauen nämlich geniale Audioprodukte. Unter der Marke „Nuforce“ werden da DA-Wandler, Verstärker und eben auch Kopfhörer vertrieben. Die Primo 8 sowie die BE6 durften wir bereits testen. Nun sind die HEM6 an der Reihe.

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Verpackung & Lieferumfang

Wer im Premium-Segment Produkte verkauft, der achtet auf die Verpackung. So werden die HEM6 mit einem Füllhorn an Ohrstöpseln aus Silikon sowie jenen aus dem von mir so geschätzten „Memory-Schaum“ geliefert. Ebenso mit dabei:  zwei unterschiedlich Kabel, ein vergoldeter 3,5mm auf 6,3mm Klinkenstecker-Adapter und ein Reinigungswerkzeug und zwei kleine Klettbänder zum Einfangen der Kabel.

Alles läßt sich perfekt in einem robusten Etui, das natürlich ebenfalls mitgeliefert wird, verstauen.

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Als sei das noch nicht genug so finden wir Ohrteile und das Etui mit dem Zubehör in einer hochwertigen Klappbox aus Kunststoff. Diese wiederum wird in einer matt schwarzen Kartonschachtel geliefert die auch zugleich als Kurzanleitung dient.

In Summe ist sowohl Lieferumfang als auch die Verpackung ausgesprochen hochwertig und komplett – genau so stellt man sich das als Premium-Käufer auch vor.

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Inbetriebnahme

Ja, auch bei kabelgebundenen Kopfhörern kann man von Inbetriebnahme sprechen; dann nämlich, wenn sie, wie die HEM-6 modular aufgebaut sind! Wie eingangs erwähnt liegen den In-Ears nämlich zwei Kabel bei. Ein „verdrilltes“ reines Audiokabel, welches beste Tonqualität bieten soll und ein „normaler“ anmutendes Kabel mit integriertem Mikrofon sowie einer Steuertaste (Play, Pause, Titelsprung) – die Lautstärke muss immer am zuspielenden Gerät geregelt werden.

Man muss sich also als Käufer zunächst entscheiden, welches Kabel man verwenden möchte (persönlich griff ich zum verdrillten Kabel da ich ohnehin selten telefoniere). Als Ohrstöpsel wählte ich die weichen Schaum-Teile da ich diese persönlich am liebsten trage.

Die Kabelenden sowie die Buchsen an den eigentlichen Kopfhörern sind vergoldet und farblich gekennzeichnet, damit auch der rechte Hörer wirklich das rechte Signal erhält und nicht umgekehrt.

Design

Absolut unscheinbar. Während HEM2 in rot und HEM4 in blau daher kommen, sind HEM6 und HEM8 schlicht schwarz.    Viel mehr kann man im Grunde zum Design nicht sagen.

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Klang

Irgendwie habe ich jetzt hier ein Problem. Ein positives Problem. Optoma hatte mir bislang ja schon die BE6 sowie die Primo8 zum Test gesandt und jedes mal habe ich mich vor Superlativen überschlagen. Auch muss ich hier natürlich nochmals anmerken: Mein Messinstrument sind meine Ohren und keine hochtechnisierten Prüfeinrichtungen um Frequenzgänge oder tatsächliche Verzerrungen zu testen.

Auch beim hier getesteten Modell „HEM6“ fallen mir, ehrlich gesagt, nur Superlative ein. Egal, wie basslastig (Don’t Be So Shy (Filatov & Karas Remix) – Imany) die zugespielte Musik auch war, egal, wie klar und brilliant die Stimme (Diamonds and Rust – Joan Baez) war oder wie filigran das Geigen Solo von Ann Sopie Mutter – die HEM6 haben alle, aber auch wirklich alle Anforderungen mit höchster Brillanz erfüllt. Höhen wurden kristallklar wiedergegeben ohne dabei überspitzt oder zu hart zu klingen und dies, selbst wenn nebenher grooviger Tiefbass präsent war. Die getrennten Treiber für Höhen, Bässe und Mitteltöne scheinen absolut das ziel zu erfüllen und eröffnen ein unglaublich offenes, klares und luftiges Klangbild, egal in welcher Lebenslage. Übertroffen wurden diese InEars bislang nur von meinen Piega Standlautsprechern, und das auch nur, als sie an Optomas Vorverstärker STA200 angeschlossen waren.

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In Summe waren die HEM6 definitiv die besten Ohrhörer die ich bislang auf meinen Hörorganen tragen durfte. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich diese Aussage auch bei einem der nächsten Optoma/Nuforce Reviews treffen werde. Die Jungs und Mädels von Optoma bauen irgendwie einfach geniale Hardware. Wie immer aber gilt auch hier: probehören, nach Möglichkeit. Letztlich entscheidet der eigene Geschmack.

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Tragekomfort

Hat man mal überlauert, wie genau diese Kopfhörer am Kopf und im Ohr montiert werden müssen, so tragen sie sich, als seien sie nicht da. Und das ist für mich die größte Auszeichnung, die ich einem Kopfhörer gegen kann. Dank der Schaumstoff-Stöpsel sitzt der Kopfhörer perfekt und durch seine form wird er quasi vom Ohr selbst gehalten. Die nach vorne und über die Ohrmuschel nach hinten weggeführten Kabel wiederum vermeiden lästige Einkopplungen von Bewegungen des Kabels selbst. Auch nach vielen Stunden konnte ich keinerlei Druckstellen oder irgendetwas unbequemes an diesen Kopfhörern feststellen.

Besondere Features

  1. Getrennte Treiber für Höhen, Mitten und Bässe, daher außerordentliches Klangbild ohne Verzerrungen
  2. Die HEM6 können damit einen Frequenzbereich von 18Hz bis 40000Hz abdecken, was ein außerordentlich großer Bereich ist (größer als bei einer herkömmlichen CD)
  3. Umfangreiches Zubehörpaket mit zwei Kabeln (mit und ohne Fernbedienung), vergoldete Kontakte, Tauschmöglichkeit des Kabels usw.
  4. Dank hohem Frequenzbereich die Möglichkeit, hochauflösendes Audio wiederzugeben.
  5. Wer noch mehr technisches lesen will, hier die Hersteller-Homepage.

Preis

Während die Primo 8, das bisherige Topmodell, bei etwa 560€ angesiedelt sind und die BE6 bei um die 100€ verlangt der Hersteller für das Mittelklassemodell der neuen „HEM“ Reihe 450€. Ordentlich – wenngleich gerechtfertigt. Etwas teurer geht’s aber trotzdem noch, das Spitzenmodell HEM8 schlägt mit 600€ tiefe Löcher ins Budgets, die kleinen Brüder HEM4 und HEM2 mit je 350€ bzw. 250€. Immer noch viel Geld, bedenkt man, dass die meisten Leute oft mit den Kopfhörern von der Stange durch die Welt laufen.

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Fazit

Nach all den bisher getesteten Produkte von Optoma und er Nuforce Serie sind auch diese Kopfhörer wieder hervorragend. Als Nachfolger der „Primo“ Serie verbessern sie in einigen Punkten den schon hervorragenden Vorgänger und fächern die Preisstruktur zudem etwas breiter auf.

„Hi-Res Audio“ scheint hier – zumindest was meine Ohren mir sagen – kein Werbeversprechen zu sein und, immer eine hochwertige Zuspielquelle vorausgesetzt, macht das Hören zum wahren Genuss.

Mein einziger klitzekleiner Kritikpunkt gilt der Fernbedienung in einem der beiden Kabel – sie ist zu rund, dadurch kippt sie leicht zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her und macht die Bedienung unnötig schwierig. Außerdem hätte ich persönlich eine Lautstärkeregelung schön gefunden.

Summa summarum: Wer das notwendige Kleingeld hat: Zuschlagen.

© des in diesem Artikel verwendeten Bildmaterials: Optoma.de