Mit der Finanzverwaltung ist es ja so eine Sache. Eigentlich ist es ja eine Notwendigkeit, die eigenen Einnahmen und Ausgaben etwas im Blick zu behalten. In der Praxis sehen aber viele Menschen davon ab, einfach weil der Großteil der verfügbaren Software zu kompliziert oder zu „aufgeblasen“ ist oder zumindest so erscheint. MoneyWiz‘ Entwickler haben sich eines ganz groß auf die Fahnen geschrieben: Einfachheit. Zu sehr großen Teilen ist das auch ganz gut gelungen.

MoneyWiz gibt es derzeit für sowohl iPhone/iPod Touch als auch für das iPad. Hier erschien vor kurzem auch ein Update mit Retinagrafiken für’s neue iPad.

Was also macht MoneyWiz zur empfehlenswerten Software? Wird es hiermit wirklich einfach, Einnahmen und Ausgaben im Blick zu behalten? Funktioniert die beworbene Synchronisation zwischen den Geräten? Schauen wir mal…

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Ich will in diesem kurzen Testbericht weniger auf Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Varianten von MoneyWiz eingehen als auf die grundlegenden Funktionen und vor allem das zu Grunde liegende Konzept: Einfachheit.

Im Folgenden Bericht zeigen wir hauptsächlich Bilder der iPad Variante, da diese einen besseren Überblick über die gebotenen Funktionen bietet. In einem der nächsten Updates soll übrigens auch das (bereits ausgesprochen stimmige) Design der iPhone Version an das der iPad Version angepasst werden. In der Galerie am Ende des Artikels finden sich auch zahlreiche Screenshots vom iPhone!

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Übersicht

MoneyWiz will, so die Entwickler, es wirklich jedem ermöglichen, einfach den Überblick über die eigenen Finanzen zu behalten. Dazu bietet die App recht einfache Tools. Zum Einen können natürlich Konten angelegt werden. Zum Anderen gibt es aber auch Budgets, um Ausgaben verschiedenster Kategorien zu überwachen. Auch an wiederkehrende und geplante Buchungen wurde gedacht. Ein Highlight sind zu guter letzt dann auch die Reports die sowohl statisch als auch dynamisch erstellt werden können.

Der Einstieg

Wird die App zum ersten Mal gestartet, kann einerseits gewählt werden, ob man eine Synchronisation mit einem bereits bestehenden „Sync Everything“ Konto durchgeführt werden soll (dazu später mehr), andererseits kann ein neues Konto erstellt werden. Dies ist natürlich obligatorisch, denn ohne Konto, keine Finanzverwaltung.

Ist ein Konto erstellt, so kann man selbst entscheiden, ob man sogleich beginnen möchte, die laufenden Buchungen zu erfassen, oder ob man zunächst in den Einstellungen die „Kategorien“ die für Buchungen zur Verfügung stehen, den eigenen Bedürfnissen anpassen möchte. Unter Kategorien sind hier Ausgaben- oder Einnahmenarten wie z.B. „Lebensmittel“ oder „Gehalt“ gemeint. Ist man hier von Anfang an ordentlich, ist das Erstellen von Budgets im weiteren kinderleicht.

Wird eine Ausgabe erfasst (über den Plus-Knopf rechts unten), so weist sie ganz aussen rechts einen roten Streifen auf. Handelt es sich um eine Einnahme, so ist dieser Streifen grün. Auf der linken Seite jeder Buchungszeile befinden sich ebenfalls rote und grüne Marker. Diese dienen dazu, um eine Buchung als geprüft oder ungeprüft zu markieren. So könnte man z.B. eine Eintragung festhalten, bei der man sich über den genauen Betrag nicht sicher ist, die man z.B. zu Hause anhand einer eventuell vorhandenen Rechnung genauer ansehen muss.

Natürlich können jeder Buchung eine Beschreibung sowie der Empfänger der Zahlung (oder der Einzahler), ein Datum und sogar ein Foto (z.B. des Belegs) hinzugefügt werden. So bekommt man Buchung für Buchung eine immer bessere Übersicht über den Verlauf der Finanzen. Sehr praktisch hierbei ist übrigens auch der fest integrierte Taschenrechner (rechts neben Settings). Er steht in jeder Ansicht sofort zur Verfügung und kann neben Rechenaufgaben auch kurzerhand zur Währungsumrechnung verwendet werden.

Natürlich können auch Transfers zwischen zwei Konten sowohl angelegt als auch über die Planung in beliebigen Intervallen definiert werden.

Budgets

Richtig sinnvoll wird die Finanzverwaltung allerdings erst mit Budgets (ausser man hätte, wie hier im Test, ein monatliches Einkommen von 5000€ 😉 Prinzipiell lassen sich Budgets mit Intelligenten Wiedergabelisten in iTunes vergleichen. Wo in iTunes ein Interpret überwacht wird und so automatisch neue Songs des selben in der betreffenden Wiedergabeliste landen, überwachen Budgets vorgegebene Kategorien und summieren die Ausgaben (oder Einnahmen) der gewünschten Kategorien. So kann z.B. ein Budget erstellt werden, das die Kategorie Haushalt (die wiederum Lebensmittel, Haushaltsartikel usw. beinhaltet) überwacht und mit 400€ monatlich festgelegt ist. Ein schneller Blick auf die Budgets zeigt nun sofort an, wieviel vom betreffenden Budget schon verbraucht wurde. Wird ein Budget nicht gänzlich erschöpft im festgelegten  Zeitraum, so kann man auf Wunsch den übrig gebliebenen Betrag ins nächste Monat mitnehmen.

Auch das erstellen der Budgets verläuft ausgesprochen einfach und recht intuitiv. Ein Hilfe-Knopf bietet in jedem Dialogfeld die Möglichkeit, weiterführende Informationen abzurufen.

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Geplante Buchungen / Kalender

Wir alle kennen und „lieben“ sie. Geplante Buchungen. Daueraufträge. Einzugsaufträge und wie sie auch alle heissen mögen. Es handelt sich also um Ausgaben (oder auch Einnahmen) die in gewissen meist festen Abständen wiederkehren. Kabel TV z.B. bucht vielleicht immer am 5. des Monats 60€ vom Konto ab, das Gehalt kommt am Monatsersten usw. All diese Buchungen können bequem erfasst werden und man wird, auf Wunsch über Push, beim fällig Werden einer Buchung erinnert. Es genügt dann ein antippen der fälligen Buchung um auszuwählen, ob man den Betrag bezahlen will, oder zurück zur Übersicht geht. MoneyWiz bietet zudem einen sehr schön gemachten Kalender der neben Markierungen für fällige Buchungen auch eine Art „Finanzvorschau“ liefert, wenn man einen Tag länger antippt.

Berichte

Zu guter letzt die Königsklasse in der Finanzverwaltung. Berichte. Wer kennt sie nicht, die bunten Diagramme der Finanzbonzen die Ausblick in die Zukunft zu vermitteln suchen, oder einfach nur die traurigen roten Zahlen widerspiegeln. MoneyWiz bietet eine ganze Reihe an Berichten. So kann das gesamte Kapital aller Konten, oder aber Trends oder die einzelnen oder gesamten Kategorien in bunte Diagramme gepackt werden. Erstellte Berichte können zudem gespeichert werden, manche sogar als aktive Berichte. Diese werden beim Aufruf neu erstellt. Auch die Berichte werden bei aktivierter Synchronisation zwischen den Geräten abgeglichen. Ganz einfach im Hintergrund und ganz ohne Aufwand.

iPhone & iPad

Wie schon eingangs erwählt ist MoneyWiz (derzeit) für iPhone (iPod Touch) sowie iPad erhältlich. Ein Vögelchen hat uns aber gezwitschert, dass fieberhaft an einer Mac Version gearbeitet wird.

Was mir persönlich an MoneyWiz besonders gut gefallen hat war die Liebe zum Detail, die hier sowohl in die Grafiken des Userinterfaces als auch die Bedienung gesteckt wurde. Alles fühlt sich gut an und läuft zuverlässig. Am iPad 1 macht MoneyWiz aber nur bedingt Spaß, hier ist das alte iPad mittlerweile einfach etwas zu langsam. Aber das trifft auf 90% aller heutigen Apps zu und soll nicht als Kritik aufgefasst werden.

Synchronisation

Während manche Konkurrenzprodukte versuchen, eine Synchronisation über iCloud zu verwirklichen und dabei vor teils größere Probleme gestellt werden, setzt MoneyWiz auf die eigenen Server. Im Test funktionierte dies hervorragend und flott. Der Nachteil für den Nutzer, wie bei jeder Cloud-Lösung, ist natürlich, dass seine Daten (in diesem Falle seinen Finanzdaten) auf fremden Servern liegen. Mangels einer Mac-Version ist derzeit natürlich auch keine Synchronisation mit einem Mac im Mittelpunkt möglich. Ob dies eventuell einmal kommen wird, vermag ich derzeit nicht  zu sagen.

Die Einrichtung der Synchronisation ist kinderleicht. eMail Adresse eingeben und Passwort festlegen – das war’s. Etwas befremdlich allerdings war der Fakt, dass es kein „double-opt-in“ gab, im Test also nicht über eMail um die Bestätigung der Anmeldung gebeten wurde. Hier sollte vielleicht noch nachgebessert werden.

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Tips

  • Es ist empfehlenswert ein Konto nach dem anderen anzulegen und korrekt einzurichten.
  • Sind alle Konten mit aktuellen Kontoständen angelegt, so sollten unter Einstellungen > Allgemein die Kategorien den eigenen Bedürfnissen nach angepasst werden. Am Einfachsten wird es sein, einfach mal die Buchungen der eigenen Konten im Onlinebanking genauer unter die Lupe zu nehmen und Anhand dieser die Kategorien zu bearbeiten.
  • Die Synchronisation zwischen zwei iOS Geräten funktioniert schnell, problemlos und im Hintergrund. Sehr gut gelöst!

Fazit

MoneyWiz zählt definitiv nicht zu den billigen Apps (iPhone 3,99€, iPad 3,99€, nicht universal) ist aber jeden Cent wert. Die Entwickler haben viel Wert auf einfache Bedienung und hervorragendes Design gelegt. Am iPad erinnert die Detailverliebtheit fast schon an Tweetbot. Die iPhone Version soll demnächst auch „runderneuert“ werden, darauf freuen wir uns schon.

Wer plant, künftig seine Finanzen mit iOS Geräten zu verwalten ist bei MoneyWiz goldrichtig.

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