thermo1Fieber messen ist ja im Grunde ein leidiges Thema. Eigentlich können wir doch alle heil froh sein, es nicht tun zu müssen. Umgekehrt: WENN wir es tun müssen dann geht’s uns oder unseren Lieben üblicherweise schlecht bis mies bis hundsmiserabel. Und wenn mann dann selbst solch kleine Tätigkeit wie das Fiebermessen eine Spur angenehmer gestalten kann, so ist das  doch toll, oder? Das hat sich vermutlich auch Withings gedacht und das Thermo auf den Markt gebracht…

Verpackung & Lieferumfang

Wie alle Withings Produkte kommt auch das Thermo in weißer Kartonverpackung daher. Schick wie eh und je und so kennen wir es ja bereits von unseren Reviews von der Aura, der Withings Activité, dem Blutdruckmessgerät, der WBS-1 oder auch der Heimkamera Home. Hmm, ich glaube ich habe eine persönliche Affinität zu dieser Marke, kann das sein?? Lach.

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Scherz beiseite. Die Verpackung verzichtet auf Kunststoffe, nur ein kleines Bändchen hält das Thermo sicher an Ort und Stelle. Vorbildlich und hochwertig – könnte von Apple sein. Lieferumfang gibt es nicht, die Batterien sind vorinstalliert, ebenso die knallgrüne Abdeckkappe für den Sensor. Man kann also sofort loslegen.

Inbetriebnahme

Kinderleicht, mal wieder. Zunächst wird die Thermo App geladen (gemessen kann prinzipiell auch gänzlich ohne Setup).

‎Withings Thermo
‎Withings Thermo
Entwickler: Withings
Preis: Kostenlos
Thermo - Smart Fever Managemen
Thermo - Smart Fever Managemen
Entwickler: Withings
Preis: Kostenlos

Ein tap auf „Thermo installieren“, ein langer Tastendruck am Thermo und ein WLAN Passwort – schon ist Thermo betriebsbereit. Ja, Thermo sendet seine Daten über’s 2,4GHz WLAN, auf Wunsch. Bei Verwendung von modernen 5GHz WLANs wirft die App leider einen Fehler aus. So muss für die Temperaturaufzeichnung nicht mal das Handy in unmittelbarer Nähe sein. Alle Messwerte werden zuverlässig über’s WLAN auf das Handy gespielt.

Design

Ich finde das Thermo hübsch. Dank der knallgrünen Farbakzente wirkt es peppig und erfrischend anders. Im Prinzip finden wir ein zylindrisches Gerät, besser gesagt, einen gequetschten Zylinder. Ach was, einfach die Fotos ansehen. 😉 Das Thermo hat eine gute Größe und ein klar ablesbares weißes Display aus Leuchtpunkten. Durch den Blitz erscheint es schwer ablesbar in meinen Fotos, in der Praxis ist das aber nicht so. An Bedienelementen gibt es nur einen Knopf sowie eine „Touchzone“ auf der rechten Seite des Displays um zwischen den Nutzern zu wechseln indem man nach oben oder unten wischt.

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Auf der Rückseite, quasi hinter dem Display finden  zwei AAA Batterien Platz, erfreulich, dass Withings das Thermo bereits mit vorinstallierten Qualitätsbatterien ausliefert. Sehr schön!

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Der verwendete Kunststoff ist matt weiß und wirkt hochwertig, zeitgleich ist das Thermo angenehm zu halten und zu bedienen.

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Im Alltag & Thermo App

Um mit dem Thermo die Temperatur bzw. das Fieber zu messen drückt man die Taste, richtet Thermo auf die Mitte der Stirn und fährt dann zur Schläfe. Hat Thermo die Temperatur an der Schläfenarterie gemessen so vibriert es zweimal und zeigt die Temperatur an. Eine farbige LED zeigt mit Ampelfarben, ob Fieber vorliegt oder nicht, sobald man den zugehörigen Benutzer gewählt hat. Die selbe Temperatur bedeutet ja bei Kleinkindern etwas anderes, gerade beim Unterscheiden zwischen „erhöhter Temperatur“ und „Fieber“, als sie das bei Erwachsenen tut..

Rechts der Temperatur erscheint bei mehreren Nutzern ein kleiner animierter senkrechter Balken – hier kann mit Wischgesten nach oben oder unten zwischen den Nutzern umgeschaltet werden und mit einem Tastendruck der Messwert gespeichert werden. Selbiges geschieht im Normalfall über WLAN, wenige Sekunden danach zeigt auch das Handy via Push-Benachrichtigung die gemessene Temperatur an. Derzeit sind diese Pushes leider noch Englisch, während die App selbst auf Deutsch vorliegt.

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Hat man bereits ein Withings Konto mit verschiedenen Nutzern, so werden diese automatisch auch in der Thermo App angezeigt; dabei kann Thermo bequem die gesamte Familie verwalten. Perfekt.

In der App wiederum finden wir ebenfalls alle angemeldeten Nutzer und können per tap die gewünschte Person auswählen um alle Messwerte anzuzeigen; ein Pfeil zeigt jeweils an, ob die Temperatur im Vergleich zum vorherigen Messwert gestiegen oder gefallen ist. Ich würde mir hier noch eine Anzeige klassischer Temperaturkurven wünschen. Gerade bei einer schweren Grippe wäre es hier hilfreich alles auf einer Zeitskala ablesen zu können.

Ebenfalls schön ist auch die Möglichkeit, Medikation bzw. Krankheitssymptome ebenfalls in der Thermo App zu dokumentieren. z.B. um zu aufzuzeichnen, wie nach Einnahme von z.B. Ibuprophen das Fieber gesunken ist um eventuell ein paar Stunden später wieder anzusteigen bzw. um ggf. eine nicht vorhandene Wirkung der Medikation zu dokumentieren.

Video

Fazit

Ich will so’n Ding. Ihr wisst ja, ich mag Geräte die „einfach funktionieren“. Geräte, die tun, wofür sie konstruiert werden, ohne wenn und aber. Und das, wenn geht, in hübsch und strombetrieben. Man ist ja Geek. 😉

Withings‘ Thermo erfüllt all dies. Die Einrichtung ist in 2 Minuten erledigt, das Messen funktioniert zuverlässig, berührungsfrei und rasend schnell und dank der App werden die Messwerte übersichtlich gespeichert. Ich wünsche mir für die App noch eine ordentliche Fieberkurve um so den Temperaturverlauf auch optisch etwas besser darstellen zu können – aber auch ohne solch Kurve liegt das Thermo Welten vor angestaubten Ohr- oder gar anderen Digital- oder Quecksilberthermometern.

Also nochmal: Ich will das Thermo haben; auch, wenn der eigentliche Einsatzzweck, krank zu sein, ja eigentlich kein schöner ist und natürlich 99€ zwar gerechtfertigt sind, aber dennoch ein stolzer Preis für ein Fieberthermometer sind.