Der Markt an intelligenten Lautsprechern (also smart speakers) wächst unaufhaltsam und wird zunehmend Unübersichtlicher. Irgendwie hat man das Gefühl, Alexa würde überall eingebaut und es würde mich ja auch gar nicht wundern, wenn recht bald auch Kühlschrank und Backofen mit Alexa ausgestattet wären. Auch Ultimate Ears, hat nun mit dem „Blast“ (und seinem großen Bruder, dem Mega Blast) zwei kompakte und portable Lautsprecher inklusive Alexa im Portfolio. Für euch getestet: Der Blast. Also sehen wir uns mal an, ob dieses Konzept aufgeht!

Verpackung & Lieferumfang

Am bewährten und bekannten Konzept hat UE hier nichts geändert. Eine recht üppige Verpackung beherbergt den Lautsprecher gut gesichert, Netzgerät, Ladekabel sowie verschiedene Adapterstecker und ein Booklet finden wir ebenfalls in der bunten Verpackung. Das Auspacken macht schon mal Lust auf mehr, die Verpackung entspricht der gehobenen Preisklasse.

Design

Optisch unterscheidet den Blast recht wenig von seinen Vorgängern wie Boom oder Boom 2.  Wir finden einen Lautsprecher in bekannter Zylinderform, der an seiner Unterseite einen Micro-USB (leider kein USB-C) Anschluß aufweist.

Die Oberseite ist geziert von zwei Tasten, einer Mitteltaste inklusive weißer LED um den Blast ein oder aus zu schalten und eine etwas kleinere Taste inklusive LED um Alexa direkt zum Zuhören zu bewegen (oder eine etwaige Stummschaltung über die App anzuzeigen).

An der langen Seite finden wir die bekannten Plus- und Minustasten für die Lautstärkeregelung. Nach wie vor besteht Ober- und Unterseite sowie der Steg, welcher die Lautstärkeregler beherbergt, aus gummiertem Kunststoff, der Rest ist mit buntem Stoff bespannt. Hier getestet, die blaue Variante; nebst dieser kann man aber den Blast noch in schwarz, gelb, türkis, bordeaux oder weiß erstehen. Da sollte dann doch für jeden Geschmack etwas dabei sein. Rot hätte ich vielleicht noch ganz cool gefunden 😉

Alles in allem ist das Design gewohnt schick, birgt aber die bekannten Nachteile, dass man die Lautstärke am Lautsprecher (sofern man nicht Alexa bittet) nur mit Umgreifen regeln kann, und dass bei aufgestelltem Lautsprecher das mitgelieferte Kabel nicht angesteckt werden kann, das Gerät also zum Laden oder für Netzbetrieb umgelegt werden muss. Dafür gibt es aber (kostenpflichtige) Abhilfe 😉

Inbetriebnahme

UE macht die Inbetriebnahme einfach. UE App herunterladen und einfach den Anweisungen folgen. Das Schöne daran, die App findet den entsprechenden Lautsprecher, der direkt nach dem ersten Einschalten auch sofort paarungsbereit blinkt (kicher), sofort und zeigt ihn (inklusive der gekauften Lautsprecherfarbe) an. Die WLAN Einrichtung verläuft vorbildlich und nach einem Login beim Amazon-Konto ist auch Alexa sofort bereit. Im Zuge des Setups kann auch gleich das Bluetooth-Pairing erledigt werden und alles ist bereit.

Nachdem die Einrichtung abgeschlossen wurde kann der Blast dann auch über die Alexa App angesprochen und konfiguriert werden. Hier hat UE wirklich gute Arbeit geleistet.

Klang

Nun, wie gut oder schlecht ein Lautsprecher klingt, hängt von der Messlatte ab. Zunächst mal ohne Wertung, wie klingt der Blast? Sehr gut, keine Klagen. Langfassung? Der Blast schafft es, ebenso wie schon seine Vorgänger, einen Raumfüllenden Klang bei sehr kompakter Größe zu erzeugen. Dabei überrascht der kleine Lautsprecher durch durchaus präsente Bässe und gute Mitten. Die Höhen empfand ich als eine Spur zu Scharf aber durchaus noch OK.

So, nun zum Vergleich: Messen wir den Blast an einem Sonos, so spielt der Sonos:One oder Play:1 hier durchaus sein Volumen aus. Zwar ist hier der Schall stärker gerichtet da als klassischer Lautsprecher konzipiert, dennoch ist hier das Gesamtergebnis ausgewogener.

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Misst man den Blast am klassischen Amazon Echo, so ist er sowohl in Klarheit des Klangs als auch hinsichtlich der Lautstärke dem Echo hörbar überlegen, wenngleich der Echo in den Mitteltönen etwas besser klingt, bei Bässen und Höhen aber das Nachsehen hat.

Verglichen mit dem Echo Show finden wir ein ähnliches Bild, der Show ist dem Blast speziell in den Höhen überlegen, Mitten und Bässe reproduziert er allerdings mit angenehmerer, vollerer und wärmerer Färbung.

Alles in allem bin ich mit dem Klang des UE Blast außerordentlich zufrieden.

Alexa

Hinsichtlich der Integration und vor allem der Zuverlässigkeit von Alexa war ich skeptisch. Amazon selbst verbaut ja Spezialmikrofone in seine Echos die selbst aus größerer Entfernung im Raum die Stimme zuverlässig identifizieren und mich im Alltag nie enttäuschten. Gerade da man am Blast keine Mikrofone (= Löcher im Gehäuse)  zu sehen bekommt ließ ich mich überraschen.

Und auch hier hat mich der Blast überrascht und damit glücklich gemacht. Ich habe ihn einfach mal neben die Echos im Haus gestellt und so benutzt, wie ich auch die Echos benutze. Vom Sofa aus, neben (auf kleiner Stufe) laufendem Dunstabzug, bei moderat laut spielender Musik und bei laufendem Wäschetrockner. Die Ergebnisse, sprich, die Aktivierung von Alexa und das Ausführen der Kommandos verlief stets wunderbar. In grenzwertigen Situation hatten die Amazon Echos zwar einen Vorsprung, aber das ist in der Praxis meist eher vernachlässigbar.

Auch konnte ich keine Aufgabe finden, die der Blast nicht genau wie die Echos durchführte. Sei es die Heizungssteuerung von Tado, das Türschloss von Nuki oder das Licht im gesamten Haus – alles funktionierte einwandfrei.

Wo man hingegen Abstriche machen muss ist z.B. „Drop-In“, jener Service also der quasi Echos zur Gegensprechanlage oder Telefon-Ersatz avancieren lässt. Das funktioniert mit dem Blast gar nicht – Drop-In bzw. Anrufe können mit dem Gerät nicht konfiguriert werden.

Das selbe Bild zeigt sich leider auch beim Thema „Multi-Room-Audio“. Auch hier bleiben Nutzer des Blast leider außen vor.

Akkulaufzeit

Der Hersteller veranschlagt 12h Laufzeit.  Hier muss man natürlich sagen, dass selbige stark von der Benutzung abhängen wird. Wer 12h laut Musik hören will, dürfte schneller in die Schranken gewiesen werden als jemand der den Lautsprecher hauptsächlich für Alexa nutzt.

In meinem Test jedenfalls mit 12h Bereitschaft mit gelegentlichem Musikhören konnte ich den Akku nicht leer bekommen.

Fazit

Absolute Empfehlung denn die Nachteile des Blast sind schnell aufgeschrieben: Er ist teuer & es ist kein Lade-Dock in der Verpackung. Ansonsten: Extrem viel Lautsprecher für’s Geld. Dank des unten befindlichen Ladeanschlusses für das (optionale) Dock kann der Lautsprecher im Dauerbetrieb laufen ist aber dank 12h Akkulaufzeit portabel und bringt damit, WLAN vorausgesetzt, Alexa auch bis ins letzte Winkelchen des Hauses oder der Terrasse. Dabei überzeugt der Blast mit tollem rundum-Klang, auf Wunsch hoher Lautstärke und guten Mikrofonen für Alexa. Letztere funktioniert zudem genau so zuverlässig, schnell und gut wie bei Amazons eigenen Echos. Absolut empfehlenswert.

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