Wie die Ansichten sich doch ändern; waren früher für mich „OverEar“ Kopfhörer eher ein no-go und hatte ich mir früher nie das Zocken mit Kopfhörern vorstellen können, so ist das mittlerweile schon fast meine erste Wahl geworden. Viel direkter ist der Sound hier z.B. – auch läßt sich (in kleinem Rahmen) mit Kopfhörern, wie eben den Teufel Cage Pro, auch ein bisschen Raumklang umsetzen. Teufel wirbt zudem mit sehr langer Akkulaufzeit, latenzfreier Überrtragung dank proprietären USB-Dongle, Gaming Beleuchtung und speziell belüfteten Ohrpolstern. Was an dem ganzen Marketinggerede dran ist, gibt es hier nachzulesen.
Videoreview
https://youtu.be/wLAm9VMOZQw
Verpackung, Lieferumfang & Inbetriebnahme
Verpackung der Teufel Cage Pro Kopfhörer
Teufel setzt schon viel umgebleichten Karton ein, bitte aber noch die Plastikbeutelchen weglassen. Dass das heutzutage alles auch mit Papier gelöst werden kann, zeigen andere Hersteller. Die Verpackung ist aber stabil und soweit ok.
Lieferumfang
Im Lieferumfang der Teufel Cage Pro finden wir alles Notwendige:
- Kopfhörer
- Analoges 3,5mm Klinkenkabel
- Ladekabel USB-A auf USB-C
- magnetisch haltendes Mikrofon
- USB-A Dongle für die latenzfreie Tonübertragung beim Spielen
Inbetriebnahme
Wer die Teufel Cage Pro als das nutzt, wofür sie vom Hersteller konzipiert wurden, nämlich als Gaming Headset, sollte hier unbedingt auch die zugehörige Teufel App für Windows PCs installieren. Diese App ist aktuell aber NUR für Windows verfügbar, am Mac oder dem iPhone können die Cage Pro daher NICHT über eine App gesteuert werden, wenngleich eine Bluetooth Kopplung natürlich möglich ist. Die App wird aber technisch NICHT benötigt um die Cage Pro sofort nutzen zu können. Sobald der Dongle angesteckt ist können die Cage Pro als Audioausgabegerät bzw. natürlich auch als Eingabegerät angesteuert werden.
Klang der Teufel Cage Pro
Wie immer eingangs der Hinweis, dass das Klangempfinden vollkommen subjektiv ist und sich für jeden Menschen unterscheidet. Ich persönlich fand den Klang, speziell beim Spielen als sehr gut, speziell wenn man den Raumklangmodus aktiviert. Für diese Kopfhörer würde ich aber deutlich die Nutzung der in der App verfügbaren Equalizer Einstellungen empfehlen die tatsächlich sehr gut für unterschiedliche Spiele geeignet sind. Warum? Nun, z.B. RPGs ist es z.B. essentiell Schritte orten zu können. Ist der Gegner hinter mir? Ist er links oder rechts? Der Equalizer betont entsprechend die notwendigen Frequenzen subtil was zu einem besseren Klangerlebnis führt.
Ohne die Nutzung des Equalizers empfand ich die neutrale Einstellung als etwas flach und zu wenig „luftig“. Die „Bühne“ dürfte genre etwas breiter sein, die Bässe eine Spur stärker und auch die Mitten etwas wärmer. Aber insgesamt kann man das anpassen über die App und ich hatte beim Spielen sehr gute Erfahrungen mit den Cage Pro. Daher: Unbedingt die App verwenden und den Klang an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Die Treiber der Teufel Cage Pro können definitiv mehr als es die flache neutrale Einstellung zunächst vermuten lässt.
Möchte man sie auch zum Musikhören verwenden so gelten ähnliche Überlegungen. Ohne Equalizer empfand ich den Klang als gute Mittelklasse (in diesem Preissegment versteht sich), mit Equalizer war er durchaus gut. Auch hier vermisste ich eine Spur Luftigkeit. Zum Ausgerufenen Preis von 199EUR dürften die Cage Pro aber gerne noch eine Spur mehr Klang bieten, für meinem Geschmack. Getestet mit Windows PC + App sowie iPhone & Mac.
7.1 Virtueller Raumklang
Auch das verspricht Teufel für das Cage Pro Headset. Was darf man sich davon erwarten? Nun, hier kommt es auf sehr viele Faktoren an. Zunächst muss auch das gespielte Spiel entsprechend abgemischt sein. Ich spiele Aktuell Assassins Creed Valhalla das schon einige Jahre am Buckel hat. Hier ist zwar mit aktiviertem Raumklang eine merkliche Klangverbesserung da (ich habe fast ausschließlich diese Einstellung genutzt), aber mehr als um festzustellen ob mein Pferd nun nach dem Ruf von links oder rechts antrabt war dann da nicht wirklich möglich.
Und natürlich hängt das Mögliche auch vom Spiel selbst ab. Horizon Zero Dawn Remaster wie auch The Last Of Us Part 1 remaster hören sich beide ausgesprochen gut an, besser als AC Valhalla z.B. Aber die Ortung einer Maschine „hinter“ derm Spieler ist in allen Fällen eher schwierig.
Selbst wenn man den in die Teufel App integrierte (mehr dazu weiter unten) Testfunktion für den 7.1 Sound nutzt so kann man nur erahnen, dass die Geräusche, die als „hinten“ gekennzeichnet sind, auch tatsächlich von hinten kommen.
So schön es wäre mit 7.1. virtuellem Raumklang eine Bühne wie jene eines top ausgestatteten Heimkinos mit 7+1 Lautsprechern zu erhalten: Das liefern die Teufel Cage Pro leider nicht.
Lautstärke
Ich bin normalerweise etwas empfindlich, was die Lautstärke angeht. Über die Verbindung mit dem USB-Dongle hatte ich tatsächlich die Teufel Cage Pro meist mit recht hoher Gerätelautstärke (bezogen auf den Einstlelbaren Lautstärkebereich) betrieben, damit das richtige HiFi Feeling aufkam; an meinem Spiele PC war das dann auf Setting 80-90 von 100. Die gelieferte Lautstärke des Cage Pro ist absolut OK es zählt aber über den Dongle nicht zu den lautesten am Markt. Über Bluetooth schein mir etwas lautere Töne möglich zu sein.
Die Teufel App für den PC
Als PC Spieler begrüße ich die App, bietet sie doch eine Vielfalt ein Einstellmöglichkeiten, wenngleich ich dennoch auf ein baldiges Update hoffe ;-). Und auch wenn natürlich klar ist, dass der PC Gaming Markt das Haupt-Ziel von Teufel für dieses Produkt ist, so ist es dennoch schade, dass es die App nicht für den Mac oder auch Linux zu geben scheint und auch die Teufel App am iPhone fängt mit den Cage Pro nix an.
Insgesamt ist die App recht selbsterklärend, keine der Einstellmöglichkeiten geben Rätsel auf. Selbst eine Shortcut-Funktion (die ich selbst nicht nutzte) ist eingebaut und bieten so vielfältige Steuermöglichkeiten. Besonders praktisch: Die frei belegbare Multifunktionstaste. So kann man schnell den DTS Surround Modus einschalten/ausschalten oder auch LED Helligkeit, Farben, Mikrofon, Equalizer, Game/Chat Balance oder auch Play/Pause mit nur einem Button (nur eine Funktion kann auf die Taste gelegt werden) steuern. Für ein Gaming Headset ausreichend und vor allem blind erreichbar und bedienbar.
Was mich an der App aber tierisch nervte: Mal ist DTS Surround abgeschaltet beim Einschalten der Kopfhörer, mal ist es an. Das ist absolut nicht vorhersehbar. Ich muss also jedes einzelne Mal vor dem Starten eines Spieles die App öffnen um zu kontrollieren, ob DTS Surround auch tatsächlich an ist. Ja ich kann das über die Taste aktivieren aber je nach Spiel oder Szene oder Spielsituation ist der Unterschied manchmal so gering, dass ich es nicht klar unterscheiden kann, ob das nun aktiv ist oder nicht. Und nachdem es bei diesem Headset keine Sprachausgabe gibt fehlt mir die Rückmeldung.
Design & Bedienelemente
Ich empfand die Teufel Cage Pro als wunderbar unaufgeregte (nicht aufgedonnerte) Gaming Kopfhörer. Das Design ist schwarz/grau mit Ausnahme der Zuleitungen zu den Ohrteilen welche knallrot sind. Gefällt mir! Auch an Bedienelementen sind diese Kopfhörer als Gaming Headset konzipiert. Wir finden sehr gut ertastbare Tasten, links eine einrastende Taste für das Mikrofon sowie einen Drehregler für die Lautstärke, rechts eine programmierbare Taste (ich habe hier den Raumklang drauf gelegt gehabt), einen Schiebeschalter um zwischen Bluetooth und USB-Dongle umzuschalten sowie die Ein-Aus Taste.
Jedes Bedienelement ist für sich gut ertastbar, super gelöst! Die Cage Pro sind zum größten Teil aus Kunststoff gefertigt, wer hier also vielfach als hochwertig angesehens Metall erhofft, wird vielleicht enttäuscht sein – dafür sind die Teufel Cage Pro angenehm leicht.
Auf der linken Seite finden wir zudem noch eine 3,5mm Klinkenstecker Buchse für analoge Tonverbindungen sowie den USB-C Anschluß der hier nur zum Aufladen verwendet wird. Sehr dezent nach hinten gerichtet sind dann auch noch zwei Bereiche die farbig beleuchtet werden können, angebracht. Diese Elemente nutzt der Cage Pro zudem zum Anzeigen des Ladezustands in Ampelfarben nach dem Einschalten. Nette und praktische Idee!
Dass der USB-C Anschluß hier nur zum Aufladen verwendet wird ist bei den Teufel Cage Pro kein Grund zur Abwertung. Dank des USB-Dongles und der grundsätzlichen Konzeption ist hier ja über den Dongle problemlos eine latenzfreie Audioverbindung möglich. Die Cage Pro können natürlich auch während des Aufladens genutzt werden.
Tragekomfort
Von den von mir bisher getesteten Kopfhörern weisen die Teufel Cage Pro definitiv den besten Tragekomfort auf, was auf mehreren Punkten basiert. Erstens sind sie mit nur 333g relativ leicht, anders als andere Kopfhörer sind bei den Teufel Cage Pro nur die Seiten der Ohrpolster aus Kunstleder gefertigt, die Auflagefläche ist aus Stoff. Anscheinend begünstigt das tatsächlich die Luftzirkulation, denn ich hatte mit den Cage Pro deutlich weniger heiße Ohren als mit jedem anderen OverEar Kopfhörer bislang. Die Poster sind zudem dünnwandiger als z.B. bei den EKSA E910 was umgekehrt mehr Platz für die Ohren einräumt und den Komfort weiter steigert.
Der obere Polster am Bügel ist angenehm weich und leitet das Gewicht gut ab, die Verstellmöglichkeit ist recht groß und sollte auch für größere Köpfe gut ausreichen.
Insgesamt wäre mein einziger Verbesserungsvorschlag die Höhe der Ohrpolster noch etwas zu vergrößern damit die Ohren noch eine Spur mehr Platz haben – aber das fällt vermutlich in die Kategorie persönliche Präferenz. Für gerade mal 15EUR kann man übrigens bei Teufel Ersatzohrpolster kaufen, ein absolut fairer Preis, nicht so überzogen wie ich es z.B. bei den (hervorragenden) Shure Aonic 60 gen2 bemängelt hatte.
Teufel Cage Pro als Headset?
Gaming Headsets weisen ja oftmals ausziehbare oder klappbare Mikrofone auf, die dann recht nah an den Mund herangebracht werden können. Die Teufel Cage Pro gehen hier einen anderen Weg, das Mikrofon wird hier magnetisch gehalten. Dabei ragt es fast einen Zentimeter in das Kopfhörergehäuse hinein und hält so absolut sicher. Tolle Lösung finde ich; einerseits kann die Montage des Mikrofons quasi blind erfolgen, andererseits hat man alle Vorteile eines justierbaren Mikrofons.
Die Qualität des Mikrofons ist zwar nicht auf Studio-Niveau (man würde keine Video Nachvertonung damit machen wollen oder Tonaufnahmen erstellen) aber sowohl für einen Office Betrieb als auch zum Gaming in entsprechenden Spielen ist die Qualität ausgesprochen gut, klar und angenehm laut. Gefällt mir! Einzig mit der Positionierung muss an eine wenig aufpassen damit es nicht zu laute „pop-Geräusche“ gibt. Ich verwende bei Headsets außer für gelegentliche Meetings (für die ich etwas schlankeres wie das Eksa S30 bevorzuge) diese Mikrofone nie, weswegen ich es als extra praktisch ansehe, hier einfach das Mikrofon abnehmen zu können!
Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit des Teufel Cage Pro ist außerordentlich gut, wenngleich nicht ganz die Herstellerangabe von 68h (bei mittlerer Lautstärke) erreicht wird. Mit ausgeschalteter Gaming Beleuchtung brachte ich es (bei recht hoch eingestellter Lautstärke) über die USB-Dongle Verbindung auf 55h Laufzeit. Das ist extrem gut. Und da ich mich gerade durch 100% AC Valhalla zocke ist das tatsächlich ein belastbarer und nicht hochgerechneter Wert. Mit der Beleuchtung und die selbe Funkverbindung kam ich auf ca. 23h Laufzeit. Laut Hersteller ist die Laufzeit bei Nutzung von Bluetooth nochmal 20h länger. Das habe ich aber nicht getestet.
Geladen wird über USB-C; zwar ist hier kein extrem schnelles Laden möglich, die Pipipause zwischendurch reicht aber durchaus für fast eine weitere Stunde Zocken.
Verbindungen
Wie bereits erwähnt ist die einzige nicht mögliche Verbindung Audio über USB-C aber ansonsten funktioniert sowohl die analoge Verbindung über 3,5mm Klinkenkabel als auch über Bluetooth und natürlich den eigenen USB-Dongle. Was aktuell bei meinem Testmuster (Firmware 3.0) nicht klappt ist multipoint Bluetooth. Aktuell scheint es bei mir so als könne man die Teufel Cage Pro nur mit einem bluetooth Gerät koppeln. Trennt man zu diesem die Verbindung und versucht, ein anderes zuvor gekoppeltes Gerät anzusteuern, so erhält man von bisherigen Gerät die Meldung, die Verbindung klappe nicht und man müsse die Kopplung neu starten.
Das ist natürlich für ein Gaming Headset in der Regel weniger relevant als für klassische Kopfhörer die öfter mal mit verschiedenen Geräten verwendet werden. Beim Cage Pro wird man eher den USB-Dongle, sofern man mehrere Geräte nutzt, abziehen und einfach beim nächsten PC oder der Konsole anstecken oder eben beim Gaming auf die nahezu latenzfreie USB-Dongle Verbindung setzen und für zwischendurch bluetooth am Smartphone nutzen.
Ebenfalls eine immer willkommene Sache ist die gute alte klassische Analogverbindung. Teufel liefert ein knapp über einem Meter langes gewebeummanteltes 3,5mm Klinkenkabel mit, so kann auch ganz ohne Akku oder Soundveränderung der Kopfhörer der Klang direkt genossen werden. Tatsächlich empfand ich diese Analogverbindung als ausgesprochen gut klingend zum Musikhören am PC.
Hinweistöne
Teufel setzt leider nur auf Töne, was die Information über den Betriebszustand betrifft. Das empfinde ich grundsätzlich als schade, denn eine Sprachansage „Verbunden“ oder „Verbindung fehlgeschlagen“ oder „Surround ein“ ist viel verständlicher als als Nutzer die Bedeutung der Töne erlernen zu müssen. Das ist natürlich kein Beinbruch, schöner wären (abschaltbare & konfigurierbare) Sprachansagen aber allemal. Wer natürlich andere Teufel Geräte mit Funkverbindung kennt, wie z.B. die Teufel Ultima 25 Aktiv Lautsprecher, die ich mir nach meiner Review privat von Teufel damals gekauft hatte, der fühlt sich dennoch sofort zu Hause und weiß die Töne der Teufel Cage Pro zu deuten.
Hellhörigkeit
Zwar sind die Teufel Cage Pro nicht schalldicht, die Umgebung bekommt also bei lauten Tönen oder lauterer Musik durchaus mit, was gerade gespielt wird, dennoch sind sie etwas weniger hellhörig als manch andere Over-Ear Kopfhörer.
Fazit
Für ca. 200EUR liefert uns Teufel hier ein grundsolides Gaming Headset das extrem viel richtig macht. Der super groß dimensionierte Akku schafft selbst mit Beleuchtung und allem pi pa po fast einen ganzen Tag Laufzeit (23h), und ohne Lichtspektakel sogar weit über 2 Tage (55h). Dabei ist das Teufel Cage Pro extrem angenehm zu tragen (keine heißen Ohren bei mir), ist nicht zu schwer, weist eine stabile Funkverbindung zum mitgelieferten Dongle auf (in meinem Fall unten/hinten am Spiele PC angesteckt) und kann zudem, wenn man mag, auch noch via Bluetooth mit einem anderen Gerät verbunden werden. Klanglich ist das Cage Pro im Mittelfeld angesiedelt, liefert guten Klang und auch über das Mikrofon ist man sehr gut verständlich und das vor allem auch in einer angenehmen Lautstärke. Abgerundet wird der sehr gute Gesamteindruck durch schickes Design und eine dezente konfigurierbare und abschaltbare Gaming Beleuchtung.
Verbesserungswürdig war beim Testmuster mit Firmware 3.0 Bluetooth Multipoint, also das Koppeln und auch Wechseln zwischen/mit mehreren Geräten, das klappt bei mir nicht. Außerdem hätte ich mir in dieser Preisklasse durchaus Sprachfeedback zu allen Funktionen gewünscht anstatt Töne raten zu müssen, ob eine Funktion nun an oder nicht ist.
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