ipad-iconLange lange hatte ich auf dieses Gerät gewartet. Als Apple vor einer Weile das ursprüngliche iPad Mini veröffentlichte schied selbiges leider ob der wenig zeitgemäßen Performance (auf dem Level des iPad 3) und vor allem ob des fehlenden retina Displays aus. Nun hat Apple nachgebessert und liefert das iPad Mini mit retina Auflösung sowie hinsichtlich der Geschwindigkeit en par mit iPhone 5S sowie iPad Air.

Ich will euch nun das iPad Mini Retina vorstellen, auf seine Vorzüge und Nachteile eingehen und euch einen Eindruck vom Gerät bieten.

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Verpackung & Lieferumfang

Nun, Überraschungen sind hier keineswegs zu erwarten. Wie alle iPads und das iPhone 5S wird auch das iPad Mini Retina in einer hübsch weißen Verpackung geliefert die das Produkt groß auf der Front darstellt. Beigelegt ist ein Tool um den Simkarten-Tray zu öffnen, Booklets sowie ein Netzgerät und USB auf Lightning Kabel. Nach wie vor werden den iPads keine Kopfhörer beigelegt.
Daß das iPad dabei in/auf einer Kunststoffschale liegt könnte Apple verbessern und hier ebenfalls Karton verwenden.

Hardware & Design

Wer das ursprüngliche iPad Mini kennt wird kaum Überraschungen erleben. Gewohnt hochwertig präsentiert sich auch das diesjährige Retina Modell, allerdings dieses Jahr in „space grau“ und weiß anstatt schwarz und weiß. Ein goldenes Modell befindet sich (noch) nicht im Angebot.

Die Front nimmt großflächig das 7,9″ retina Display ein, direkt darunter befindet sich der altbekannte Home-Button (ohne TouchID).

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Die rechte Seite zieren Stummschalter bzw. Rotationssperre und die Lautstärketasten sowie im unteren Drittel die Öffnung für die Nano-Simkarte.

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Unten finden wir Stereolautsprecher sowie den Lightning Anschluss und rechts oben den Ein/Ausschalter.

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Auf der Rückseite finden wir oben die 5 Megapixel Kamera sowie eine (beim getesteten Modell) schwarze Abdeckung, welche die Antennen sowie ein Mikrophon beherbergt und mittig darunter das Apple-Logo in schwarz.

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Verglichen mit iPad 1 bis 4 weist auch das Retina iPad Mini vermindert Ränder links und rechts des Bildschirmes auf. Durch intelligente Erkennung ob sich in diesen Bereichen ein Daumen befindet, sind Fehlbedienungen aber dennoch fast ausgeschlossen.
Insgesamt ist das iPad Mini Retina in space grau unglaublich hochwertig verarbeitet und es ist einfach eine Freude, das kleine, leichte Gerät zu halten und natürlich zu bedienen. Im direkten Vergleich mit seinem Vorgänger ist es aber marginal dicker und schwerer geworden (was niemand bemerken dürfte, der nicht mit Briefwaage und Schiebeleere nachmisst ;-)).
Alle Tasten weisen gewohnt perfekte Druckpunkte auf, sind gut zu erreichen.

Etwas unverständlich – wie schon beim iPad Air – das Fehlen des TouchID Sensors. Zu sehr habe ich mich beim iPhone 5S bereits an dieses Feature gewöhnt und mühsames Eintippen des iTunes Kennwortes fällt so plötzlich viel mehr ins Gewicht als vor dem Marktstart des iPhone 5S.

Um das Thema Hardware abzuschließen: Das iPad Mini Retina ist ein ausgesprochen leichtes (330-340g je nach Modell) und kompaktes (200 x 135 x 7,5mm) Gerät das durch die spacegraue Oberfläche unglaublich edel wirkt. Gusto und Geschmäcker sind aber natürlich verschieden – so wird natürlich auch die weiß/silberne Variante durchaus viele Abnehmer finden. Verglichen mit der dunkleren Färbung des Vorgängermodelles ist spacegrau natürlich auch wesentlich weniger anfällig für sichtbare Kratzer (Stichwort: scruffgate).

Kleines Manko am Rande: Das iPad Mini Retina ist leider durch den ausschweifenden Einsatz von Klebstoffen recht schlecht zu reparieren, wie iFixit herausgefunden hat. Das ist schade, hat man doch ein iPad eher länger als ein Telefon im Einsatz.

Das retina Display

Viele (mich eingeschlossen) haben sehnlichst auf das iPad Mini mit eben einem retina Display gewartet. Schlicht zu grob war das bisher mit 1024×768 Pixeln aufgelöste Display des alten iPad Mini. Apple hat diese Auflösung verdoppelt und somit weist das Display des neuen iPad Mini 2048×1536 Bildpunkte auf – durch die geringere Pixelgrösse wirkt es sogar noch schärfer als das Display des iPad Air mit 9,7″.

Die hohe Auflösung und die damit verbundene Darstellungsqualität ist nach wie vor beeindruckend und eines der größten Kaufargumente, zumal Apple auf aktuelle Hardware setzt.

Die Farbqualität des neuen Displays allerdings lässt leider aber viel Raum nach oben. Ich bin kein Freund übersättigter OLED Displays sondern jener Displays, welche die Farben möglichst naturgetreu wiedergeben. Hier zeichneten sich Apples iPhone 5 und iPad 3/4/Air bislang durch überragend akkurate und gut kalibrierte Bildschirme aus. Das iPad Mini Retina kann leider aber an die Farbtreue nicht anknüpfen und liefert im direkten Vergleich zum großen Bruder mattere und weniger akkurate Farben. Auch professionelle Tests bescheinigen dieses Manko bislang und sagen dem neuen iPad Mini alte Bildschirmtechnik mit hoher Auflösung nach.

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Versteht mich nicht falsch – im täglichen Gebrauch ist der Bildschirm hervorragend. Text wird extrem scharf und mit gutem Kontrast dargestellt, Farben sind schön und durchaus leuchtend. Liegt allerdings direkt neben dem neuen Mini ein großes iPad 3/4/Air so werden die Unterschiede leider deutlich – leider vermag eine Kamera dies nur schwer einzufangen.

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Dennoch ist das Retinadisplay ein klarer Fortschritt zum direkten Vorgängermodell und kann jedem iPad Mini Fan nur wärmstens empfohlen werden. 1024×768 geht einfach gar nicht mehr.

Performance

Sowohl das iPad Mini Retina als auch das iPad Air wurden schon diversen Benchmarktests unterzogen. Ohne Zweifel weisen beide Geräte extrem gute Performancewerte auf – dies zeigt sich auch im täglichen Gebrauch. Es gibt kaum bis keine Wartezeiten, Apps starten schnell, speziell Multitasking wird zum Genuss. Zwischen iPad Air, Mini Retina und iPhone 5S konnte ich keinen nennenswerten Geschwindigkeitsunterschied feststellen. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen – fetzt, passt 🙂

Für alle Fans von Spezifikationen: Das kleine iPad ist nun mit einem A7 Chip (wie auch das iPad Air oder iPhone 5S) ausgestattet, welcher mit 1,3GHz getaktet ist. Das liegt knapp unter den 1,4GHz des iPad Air. Begleitet wird die CPU von 1GB Ram, ist natürlich 64bit fähig, und an Speicherplatz können nun 16, 32, 64 oder 128GB ausgewählt werden *. Das Retinadisplay verdoppelt die Auflösung von 1024×768 auf 2048×1536 Bildpunkte bei nunmehr 326ppi. Sauber!

Akkulaufzeit

Bemerkenswert ist, dass das iPad Mini Retina trotz des Retina Displays sowie der wesentlich schnelleren CPU keinerlei Einbußen der Akkulaufzeit mit sich bringt. Nach wie vor sind 10h Dauerbetrieb gar kein Problem. Diversen Tests zufolge hält das iPad Mini Retina als Hotspot sogar einen ganzen Tag (24h!) durch, bevor es an die Steckdose muss. Vorbildlich! Subjektiv muss ich sagen: Stimmt. Läuft und läuft und läuft.

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Mobilfunk

Mangels eines Mobilfunkvertrages mit LTE Tarifen hier in Österreich kann ich leider nichts zu erreichbaren Geschwindigkeiten in unseren LTE Netzen berichten. Generell sollte LTE aber bei A1 und T-Mobile (Stand Anfang Dezember 2013) möglich sein. Sollte Drei die Erlaubnis erhalten, die bestehende 1800MHz Frequenz für LTE nutzen zu dürfen, dürfte sich auch Drei in naher Zukunft unter die iPad-LTE-kompatiblen Anbieter einreihen. Hoffen wir mal das Beste.
3G Geschwindigkeiten sind gewohnt gut, hier spielt vielmehr die Auslastung der Mobilfunkzelle eine Rolle als die theoretisch mögliche Übertragungsgeschwindigkeit des iPads.

Kamera

Nun, ich bin kein Fan des fotografierens mit Tablets. Das habe ich bereits mehrfach gesagt. Dennoch, natürlich kann jeder mal in die Lage geraten, eben nur das Tablet zum Fotografieren dabei zu haben. In diesem Fall sollte natürlich auch die Kamera akzeptable Bilder erstellen. Zum iPad Mini Retina ist zu sagen, dass seine 5 Megapixel Kamera solide Aufnahmen zustande bringt. Nichts außergewöhnliches aber auch nichts, das zu großer Enttäuschung führen dürfte. Gute Smartphone-Kameras wie die eines Samsung Galaxy S4 oder HTC One oder natürlich auch jene des iPhone 5 oder 5S sind dem iPad Mini Retina aber weiterhin überlegen.

Die folgenden Aufnahmen entstanden mit der rückseitigen Kamera. Die Bilder der Frontkamera sind für Facetime-Anrufe durchaus ausreichend, bei schlechtem Licht aber stark verrauscht.

Fazit

Das iPad Mini Retina ist ohne Zweifel das am hochwertigsten anmutende kleine Tablet am Markt. Durch die Verwendung von Aluminium und Glas erschafft Apple wieder überragende Qualitätsanmutung. Akkulaufzeit und Performance stimmen, ebenso Optik und Haptik. Alles perfekt.
Einziger Minuspunkt: Das Display kann leider nicht das hohe Niveau vom iPad Air erreichen und bietet im direkten Vergleich blassere Farben und weniger Gammut sowie Farbtreue. Das ist schade.
Die Preispolitik ist ebenfalls etwas merkwürdig, denn nur 90€ trennen iPad Mini Retina und iPad Air. Viele Nutzer dürften sich für das Air entscheiden (wobei auch die 100€ Unterschied zwischen iPhone 5S und 5C für mich zu gering ausfallen) – aber das muss dann wohl Apples marketing Abteilung wissen.

Preislich ist alles von 389€ (16GB, nur Wifi) bis 779€ (128GB, 3G/LTE + Wifi) drin.

Das iPad Mini Retina im Apple Online Store kaufen *

Ich würde das iPad Mini Retina wieder kaufen, allerdings hoffe ich beim nächsten Modell auf ein gleichwertiges Display im Vergleich zum iPad Air.

* = affiliate Link