Vor einigen Jahren, genauer gesagt kurz nach der Anschaffung eines Ofens im Wohnzimmer, musste ich mir überlegen, wie ich die Räume in unserer Wohnung heize, auch, wenn der neu Schnellbrenner angeheizt wird. Das Problem: da das Thermostat für die gesamte Wohnung in unserem Wohnraum platziert ist, schaltet die Gas-Heizung für alle Räume aus, weil ja die Temperatur über den Holzofen erreicht wird. Das ist eher ungünstig.
Damals hatte ich mich für eine Heizungssteuerung von ELV, mit einzelnen Heizkörperthermostaten, Raumthermostaten und einer Steuerungseinheit an der Therme, welche den Wärmebedarf anmeldet, entschieden. Dieses Patent ist jetzt seit 4 Jahren anstandslos gelaufen aber man hatte immer wieder mit kleinen „Problemchen“ zu kämpfen: Die Stellmotoren waren recht laut – nicht fein, wenn die in der Nacht loslegen und auch die Batterien der Heizkörperthermostate musste ca. alle 1,5-2 Monate wären der Heizphase getauscht werden. Die Meldung zum Batterien tauschen war sein sehr nerviger, diffuser Piepton, welcher absolut nicht geortet werden konnte (bei 5 Thermostaten ebenfalls eher ungünstig) und ab und zu sind die Thermostate vom Heizkörper gefallen…
Schlussendlich musste was neues her, eine tado° Smarte Heizungssteuerung!
Diese Review ist in mehrere Teile aufgeteilt die mit Abstand von 1-2 Wochen veröffentlicht werden!
- Teil 1: Installation
- Teil 2: Bedienung & Problemlösung
tado° mach auch Werbung dafür, dass man sich bis zu 31% Heizkosten mit einer smarten Heizungssteuerung sparen kann, denn diese heize nur, wenn man auch wirklich zuhause ist. Individuell kann man sich auf der tado°-Homepage sogar ausrechnen lassen mit welcher Ersparnis man rechnen kann.
Ausgangssituation
Mit einer eigenen Therme im Dachboden (wir wohnen im obersten Geschoss) muss man sich natürlich überlegen, wie das alles optimal angesteuert wird. Aktuell waren da:
- 3 Raumthermostate
- 5 Heizkörper Regler
- Steuerungseinheit für Wärmebedarf an der Therme
- 3 Fensterkontakte
All diese Geräte haben per Funk miteinander kommuniziert, man konnte dieses sogar mit einiger Bastelarbeit in eine Heimautomatisierung integrieren, diese wird hier aber eher nur am Rande erwähnt.
Installation
Generell muss man zuerst im Webinterface angeben, wie das System zuhause aufgebaut ist, Tado fällt das leichter, bei Installationen von bekannteren Herstellern als bei meinem ELV/Conrad System. Ich musste einmal meinen Aufbau bekannt geben und bekam dann eine Anleitung, welche auf meine Konfiguration abgestimmt war. Es waren von meiner Seite aus noch ein paar Fragen zur verbauten Thermensteuerung usw. zu beantwortet, aber summasumarum war das nach wenigen Stunden erledigt.
Natürlich ist man da etwas vorsichtig, vor allem dann, wenn man auf ein neues System umstellt und somit wurde z.B. die Steuerung für den Wärmebedarf parallel zum alten System installiert (ist ja nur ein Kontakt in parallel-Schaltung).
Zuerst richtet man die Internetbridge ein, diese wird direkt per LAN an den Router angeschlossen – Wifi steht hier nicht zur Auswahl. Ich persönlich würde Wifi nicht benötigen, allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass mancher gerne die Bridge etwas freier platzieren würde. Der Anschluss per LAN ist aber mit Sicherheit eine verlässlichere Lösung als eine Einbindung per Wifi!.
Nachdem das Extension Kit (der Wärmebedarfsregler) installiert (Strom anschließen, und zwei Kabel auf ein Relais) war, habe ich den einfachsten Raum umgestellt: das Kinderzimmer; ein Heizkörper, somit auch nur ein Heizkörperregler.
Sehr gut bebildert und beschrieben wird man durch die Installation geführt, da kann man eigentlich nichts falsch machen. In meinem Fall habe ich das übrigens hauptsächlich am iPad (übers Webinterface) gemacht, damit ich möglichst mobil bin. In der App gibt es zwar auch den Punkt „Gerät hinzufügen“, das kann aber leider (noch) nicht für die Smarten Heizkörper-Thermostate verwendet werden, dort wird man auf die tado° Homepage verwiesen.
Anschließen habe ich das Wohnzimmer in Angriff genommen (Smartes Wandthermostat und zwei Regler an den Heizkörpern). Wie sich anschließend herausstellte, kam es in der Konstellation zu kleinen Problemen – mehr dazu in Teil 2, wo es um dann die Bedienung geht.
Die Einrichtung selbst war genau so einfach und bereitete keinerlei (direkte) Probleme. Man drückt die Pairing Knöpfe an Bridge und Smart Thermostat und ist prinzipiell schon fertig. Erwähnt dazu sei, dass ich hier keinerlei Verkabelungen vornehmen musste, da das Thermostat bei mir ausschließlich per Funk mit der Bridge und dem Extension Kit kommuniziert. Das ist je nach Konstellation unterschiedlich. Wenn ich ein Kabel vom Wohnzimmer zur Therme hätte, könnte ich mir zum Beispiel das Extension Kit sparen.
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Schlussendlich noch sollte das Schlafzimmer mit zwei Heizkörpern umgestellt werden, hier hatte ich zuerst meine Bedenken, weil diese Heizkörper am weitesten von der Internetbridge entfernt sind. Wie sich herausstellte waren meine Bedenken aber unbegründet und auch hier funkte die Internetbridge ohne Probleme zu den Reglern.
Nach kurzer Zeit war also das komplette System installiert und einsatzbereit:
Zugegeben im Vergleich zum Vorgängersystem war die Installation um Vielfaches einfacher und intuitiver. Zu diesem Zeitpunkt waren dann alle alten Geräte mit Ausnahme der Thermensteuerung schon eingemottet und die iOS App auf zwei Geräten installiert.
In Teil zwei geht es dann vorwiegend um die Bedienung des Heizungssystems inklusive Einrichten der Heizzeiten und die Lösung kleiner Problemchen. Auch habe ich mich nicht gescheut, beim Support lästig zu sein und für euch ein paar zusätzliche Infos zu erfragen – zu diesem Zeitpunkt, glaube ich, hatten sie es schon bereut, mir das System testweise zur Verfügung gestellt zu haben. 😉
Nächste Woche geht’s weiter mit Teil 2!
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