Die ersten Eindrücke zu Nintendos neuer „next Gen“ Konsole, der Wii U, sind ja im Netz zu finden und natürlich gibt’s auch einen ausführlichen Testbericht zur Konsole hier auf MacManiacs.at nachzulesen.
Heute geht’s aber um einen der prominentesten Launchtitel der neuen Konsole: Ubisofts „Zombi U“.
Die Story
Wir befinden uns in London. Einem düsteren London nach der „Zombiapokalypse“. Durch eine Seuche hat sich der Großteil der Bevölkerung in Zombies verwandelt die nun die Gegend unsicher machen.
Der Spieler selbst ist einer der wenigen überlebenden. Er findet sich nach dem ersten Zombiangriff im „Safehouse“ wieder, geleitet von einer Stimme ohne Gesicht, „prepper“ (zu deutsch ungefähr „Vorbereiter“ oder „Versorger“). Nachdem das Notstromaggregat angeworfen ist und man dem ersten Untoten einen Kricket-Schläger sowie den Rucksack entwendet hat, wird man in’s Geschehen gestürzt.
Der Prepper geleitet einen über die Lautsprecher des Wii U Gamepads durch’s Spiel (sofern man sich nicht gerade tief im Bunker iher Majestät befindet) und gibt Anweisungen zur jeweiligen Mission.
Die eigentliche Story, also wie es zu der Zombieapokalypse kam, wird nach und nach im Spiel weitererzählt. Mal findet man eine Zeitung, mal erklärt der Prepper einige Details.
Wie lange wirst du überleben?
Diese eine erste Zeile am Spielbildschirm stellt sich als Leitspruch des gesamten Spiels heraus. Es geht weder darum, die meisten Zombies vom untoten in den toten Status zu befördern, noch darum, die stärksten Waffen zu sammeln oder das grösste Inventar zu besitzen. Es geht darum, zu überleben.
Das Safehouse
Wie schon erwähnt startet das Spiel, ebenso wie jede einzelne Mission und auch neue Versuche, wenn man verstorben ist, im Safehouse. Legt man sich auf’s Bett, so kann die Lebensenergie wiederhergestellt werden, zugleich wird das Spiel gespeichert. In einer Kiste kann Inventar gehortet werden und an den Rechnern am Schreibtisch wird die neue Mission jeweils erklärt.
Das Spielprinzip
Das Spielprinzip ist einfach und effizient zugleich. Der Prepper gibt dem Spieler Missionen zu erledigen. Diese werden natürlich mit der Zeit komplexer und schwieriger positiv (sprich: lebendig) abzuschließen.
Mit ZL wird der Kricketschläger gehoben, mit ZR geschlagen. Mit X können kleinere Hindernisse überklettert oder es kann unten durchgekrochen werden, natürlich gibt’s auch z.B. Leitern die genutzt werden können.
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Zombie U zeigt hier perfekt, wie gut das Wii U Gamepad in einem Spiel eingesetzt werden kann. So wird über das Gamepad das Inventar (der Rucksack) verwaltet, die Waffen gewählt, die Umgebung durch hochhalten gescannt, Schlösser gehackt oder auch Türen markiert.
Über das Radar können Bewegungen im Umkreis erkannt werden. Doch Vorsicht: Auch Ratten oder Raben die sich an den Leichen gütlich tun, werden als Bewegung erkannt. Über das Gamepad kann auch die lebenswichtige Taschenlampe aktiviert werden. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Die Akkus der Lampe sind endlich, und wer nicht aufpasst, steht plötzlich in einem rabenschwarzen Korridor einem Zombie gegenüber und hört nur dessen markerschütternde Schreie ohne sich verteidigen zu können. Und ein Biss endet tödlich. Ab ins Safehouse. Neustart der Mission.
Neuer Spielcharakter. Inventar verloren. Nunja, nicht ganz, schafft man es mit dem „neuen“ Protagonisten zu der Stelle, an der der „alte“ gemeuchelt wurde, so kann, dessen Enthauptung vorausgesetzt, das Inventory gesichert werden. Fair, aber manchmal alles andere als einfach.
Schaurig schöne Atmosphäre
Ich gebe gerne zu – dies ist mein erstes First-Person Spiel seit Jahren. Uncharted oder Tomb Raider, welche nicht aus der „ich“ Perspektive gespielt werden, können nicht mit Zombie U verglichen werden. Wer aus einem dunklen Korridor in strömenden Regen hinaus tritt und dann kaum mehr die Hand vor Augen sieht und in weiter Ferne plötzlich einen der Untoten schreien hört, der weiß, was ich meine.
Ich bin nicht zart besaitet, aber bei diesem Spiel stellen sich mir regelmäßig sämtliche Haare auf. Man zückt unweigerlich den Schläger, blickt nach links und rechts, tastet sich voran, immer darauf bedacht, alles im Blick zu behalten… dumm nur, wenn der Zombie am Dach eines Containers war und hinterhältig von hinten angreift. Der Tastendruck der R Taste um sich schnell um 180 Grad zu drehen, will gut geübt sein….
Alleine schon das schnelle atmen der Spielfigur, das ängstliche winseln, dies alles schaffen eine angsterfüllte Atmosphäre die Fans des Horrorgenres zu begeistern mag.
Sei vorsichtig, sei sparsam!
Monition ist rar. Medpacks sowieso. Molotow-Cocktails oder Leuchtraketen findet man etwas öfter aber nichts im Überfluß. Meist muss man versuchen, mit weggeworfenen Müsliriegeln oder Energydrinks über Wasser zu bleiben. Apropos – im Wasser ist Vorsicht geboten; ist es zu tief, kann man sich nicht verteidigen…
Zombie U erzieht zur Vorsicht. Schritt für Schritt vortasten, lauschen, umschauen, mit dem Gamepad die Umgebung scannen. Ein Schrei in der Ferne, schon beschleunigt sich der Puls… zeigt das Radar mehrere Zombies an ist es oftmals ratsam sie zu umgehen. Wie schon erwähnt, bloß keine Aufmerksamkeit erregen…
Denn wenn der Charakter stirbt ist oftmals das Inventar und eventuell durchgeführte Upgrades an Waffen oder Fähigkeiten dahin. Unwiederbringlich. Denn man muss ja zunächst erstmal zum Ort des Todes zurückkehren.
Verbesserungsbedarf?
Nun, jein. Dass man das Spiel z.B. nicht an jeder beliebigen Stelle speichern kann, ist sicher dem Gesamtkonzept geschuldet. Allerdings ist man sich als Durchschnittspieler dessen Anfangs leider nicht bewusst. Man weiß Anfangs einfach nicht, dass ein Beenden des Spieles einen unweigerlich ins Safehouse zurückkatapultiert. Zudem speichert man dort indem man sich ins Bett legt. Gut und schön, allerdings wird das Bett mit „Speicher“ bezeichnet, was nur auf den zweiten Blick den Zusammenhang eröffnet. Ich sehe nicht ein, warum ich als Spieler, wenn ich z.B. weg muss, nicht einfach speichern kann, um genau dort fortzusetzen, wo ich aufgehört hatte…
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Punkto Grafik hat man ebenfalls schon detailreichere gesehen. Versteht mich nicht falsch, die Grafik ist toll und stimmig, düster, einfallsreich – dennoch kennt man von anderen Spielen einfach noch MEHR Details, mehr Einzelteile, schärfere Texturen. Und ich bin mir sicher, dass die Wii U durchaus fähig wäre, dies zu realisieren. Angemerkt sei hier aber auch dass wir hier auf sehr hohem Niveau motzen 😉
Pro
- Unglaublich schauderhaft gute Umsetzung
- Perfekte Stimmung und Spannungskurve
- Sehr gut abgemischter Ton
- Hoher aber schaffbarer Schwierigkeitsgrad
- Perfekte Integration des Gamepads ins Spielgeschehen
- Nichts für schwache Nerven!
- Sehr gute grafische Umsetzung, es wurde auf viele Details des londoner Umfelds geachtet.
Contra
- Speicherlösung suboptimal
- Grafik könnte durchaus noch detaillreicher sein (Gras, Texturen, Zombies etc.)
Fazit
Ubisoft hat hier einen großen Treffer gelandet. Abgesehen von Kleinigkeiten die schnell ausgebessert werden könnten, wurde alles perfekt umgesetzt. Natürlich richtet sich Zombi U an Fans des Genres, ganz klar. Aber wer diese Art von Spielen mag, sollte umgehend zugreifen; und wer nicht ohnehin bereits die Wii U sein Eigen nennt, sollte als Fan zum Zombi U Pack greifen.
Beide Daumen hoch für Zombi U!
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