Zwischenzeitlich haben sich ja Sicherheitskameras hier am Blog ziemlich etabliert, und der Fundus meiner Reviews wird entsprechend immer länger. Nun gesellt sich hiermit auch die Eufy Cam 2C zu den Reviews von Arlo Pro 3Arlo Pro 2Arlo & Arlo Q oder auch  Nest (Hello, Indoor, Outdoor, IQ Outdoor), Logitech (Circle2), Withings (Home) sowie von Netatmo (Welcome). Von der Eufy Cam 2C hat man als Sicherheitskamera-Interessierter Mensch aber ziemlich sicher schon gehört, denn hier verspricht der Hersteller top Qualität, HomeKit Kompatibilität und das alles bei äußerst attraktivem Preis. Ob die Kameras aber auch liefern, was sie versprechen, habe ich mir in dieser Review für euch angesehen.

Videoreview

https://youtu.be/N1plv47X_6Y

Verpackung & Lieferumfang

Kein Lob meinerseits hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit der Verpackung. Hier wird unnötig viel zu viel Kunststoff eingesetzt. Der Lieferumfang hingegen ist vorbildlich komplett:

Eufy Cam 2C

Der Lieferumfang des von mir getesteten Zweierpacks beinhaltet das Folgende:

  • 2 Kameras mit fix verbauten Akkus (Kapazität vom Hersteller nicht angegeben)
  • Basisstation „HomeBase 2“
  • 1 Micro USB Kabel zum Laden der Kameras
  • 1 Netzgerät für den Smarthub
  • 1 Netzwerkkabel
  • 2 Stativhalterungen
  • Booklets, Aufkleber, Dübel & Schrauben

Grundsätzlich ist das Vorhandensein der „Stativhalterungen“ (ich nenne sie halt so, weil sie in Stativgewinde passen) sehr gut, leider aber sind diese Halterungen nur zum Anschrauben gedacht. Glücklicherweise bieten sie aber genug Klebefläche um z.B. mit doppelseitigen Klettband auch an empfindlichen Oberflächen montiert werden zu können.

Auf praktische Magnethalterungen muss man hier leider aktuell noch verzichten.

Inbetriebnahme, Montage & Design der Eufy Cam 2C

Inbetriebnahme

Eufy hat bei der Inbetriebnahme die Hausaufgaben gemacht, man muss lediglich die zugehörige App herunterladen und den Anweisungen folgen. Im Grunde ist jeder Schritt deutlich und einfach beschrieben, wie bei diversen anderen Herstellern auch. Lediglich beim Hinzufügen der Kameras geht Eufy einen anderen Weg und führt eine Kopplung durch Aussenden von Audiosignalen am Hub durch. Klappt einwandfrei, warum das aber auf diese Weise gelöst wurde, ist mir nicht ganz klar.

‎Eufy Security
‎Eufy Security
Entwickler: Power Mobile Life LLC
Preis: Kostenlos+
eufy Security
eufy Security
Entwickler: Anker
Preis: Kostenlos

Zunächst wird der Hub mit Netzwerkkabel und Strom verbunden, innerhalb der Eufy Security App hinzugefügt und, auf Wunsch, benannt. Wer mag, kann den Hub auch nachträglich über Wifi verbinden, hier werden aber nur 2,4GHz Netzwerke unterstützt – unverständlicherweise.

Nachdem der Hub eingerichtet und mit etwaigen Firmware-Updates versorgt wurde, kann man die Kameras hinzufügen. Einfach die Sync-Taste an der Oberseite jeder Kamera etwas gedrückt halten, schon startet der akustische Kopplungsprozess. Danach kann die Kamera benannt werden (üblicherweise anhand des verwendeten Raumnamens oder auch nach eigenem Wunsch).

Zu guter Letzt muss noch entschieden werden, ob man den Betriebsmodus auf maximale Laufzeit trimmt (kürzere Clips) oder auf optimale Überwachung (Clips dauern bis zu 60 Sekunden). Auf Wunsch kann dies zudem angepasst werden und so bis zu 2 Minuten am Stück aufgezeichnet werden. Eufy verspricht bis zu einem halben Jahr Laufzeit mit einer Akkuladung – mehr dazu später.

Auf Wunsch kann als letzter Installationsschritt das System dann auch ihn HomeKit eingebunden werden. Hier wird, wie bei batteriebetriebenen Kameras üblich, die Basisstation als Bridge zu HomeKit hinzugefügt. Eufy weist dann aber darauf hin, dass dies die Batterielaufzeit verringern kann.

Wer ein größeres Anwesen mit dem Eufy Cam 2C System versorgen will, der kann insgesamt bis zu 16 Kameras mit der Basisstation „HomeBase 2“ koppeln.

Montage

Man bemerkt zwar an den Halterungen, dass wir mit dem Eufy Cam 2C System ein deutlich günstigeres System als jenes von der Konkurrenz in Händen halten, die mitgelieferten Halterungen, hauptsächlich aus Kunststoff, erweisen sich in der Praxis aber teilweise sogar als praktischer als vermeintlich solidere Halterungen.

Wie bereits eingangs erwähnt, finden wir in der Verpackung keine magnetische Halterung, entsprechend haben auch die Kameras als einzige Befestigungsmöglichkeit (sofern man sie nicht in ein Bücherregal stellt) auf ihrer Rückseite ein Stativgewinde verbaut. Hier hätte ich sehr auch ein Gewinde an der Unterseite gewünscht, das gibt’s allerdings nicht, da die Unterseite von einer Gummierung und einer Lautsprecheröffnung eingenommen wird, die Gummierung dient zugleich auch dazu, den Micro USB Anschluss zu verschließen.

Die mitgelieferten Halterungen selbst sind recht schlau gelöst. Man kann die hintere Platte, welche zwei Bohrlöcher hat, abschrauben. In dieser Platte wiederum steckt ein Kunststoffteil mit Gummieinsatz, das wiederum den Kugelkopf der Halterung fixiert. So kann man durch das Zusammenschrauben alles in einem Rutsch fixieren.

Die Rückenplatte selbst hat glücklicherweise eine fast ebene Rückseite, womit man wiederum sogar eine Befestigung mit z.B. Klettband wie im folgenden Bild durchführen kann. Noch besser hätte ich hier ein alternatives Schraubteil gefunden mit noch größerer Grundfläche und Klebefläche.

Design des Eufy Cam 2C Systems

Mich freut’s, dass mittlerweile fast alle Kamerahersteller einfach Wert auf recht Schicke Kameras legen. Rein vom Design her würde ich die Eufy Cam 2C irgendwo zwischen Arlo Pro 2 und 3 ansiedeln. Sie hat ein eher „eckiges“ Aussehen. Vorne das schon vielfach gesehene Hochglanz-Plastik in schwarz. Wir finden das Kameraobjektiv, Statusleuchte, Infrarot LEDs sowie Mikrofon und LED Licht.

Auf der Rückseite befindet sich das Stativgewinde, auf der Unterseite ein gummierter Sockel unter dem wir den Micro USB Anschluss zum Aufladen finden.

Die Kameras empfinde ich als insgesamt hübsch und ganz gut gelungen. Dass der Lautsprecher vorne an der Unterseite verbaut ist, ist eher suboptimal, falls die Kameras in ein Regal gestellt werden, hier wäre ein Stativgewinde praktischer gewesen.

Die Basisstation ist ebenfalls gut gelungen. Sie erinnerte mich ein wenig an die AirPort Extreme Basisstationen letzter Generation. Wie bei anderen Kamerasystemen hat auch die Eufy Cam 2C als System sowohl in der Basisstation als auch in jeder Kamera eine Sirene verbaut. Speziell die Sirene in der Basisstation ist ausreichend Laut, jene in den Kameras reichen definitiv, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Obwohl die Baisstation einen USB Anschluss aufweist (zum Aufladen der Kameras), so wird dieser nicht zum Erweitern des Speichers benötigt, da das Eufy Cam 2C System 16GB fest verbauten Speicher aufweist. Das ist, speziell wenn wir den günstigen Anschaffungspreis betrachten, vorbildlich – großes Lob meinerseits!!

Alles in allem gefällt mir das Eufy Cam 2C System optisch ausgesprochen gut. Die Kameras sind kompakt und ganz hübsch, die Basis ebenfalls. Super!

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Bildqualität der Eufy Cam 2C

Nun, wir finden hier Kameras mit Full HD Videoaufnahme vor. Das bedeutet 1920×1080 Bildpunkte und das ist solide. Die Kamera stellt Farben recht gut dar, sie sind eher auf der stärker gesättigten Seite. Die Bildschärfe ist gut, allerdings kommt es schnell zu Artefakten im Bild wenn sich z.B. im Außenbereich viele Blätter zeitgleich bewegen. Worauf  man leider verzichten muss: HDR.

Im Innenbereich fallen Bewegungsartefakte nicht ganz so stark ins Gewicht, allerdings bemerkt man diese dennoch deutlich, speziell beim Beginn jeder Videoaufzeichnung.

Bildqualität Eufy Cam 2C Tageslicht

Insgesamt ist die Bildqualität gut, aber Eufy könnte durchaus noch nachbessern. So weist z.B. jeder Clip am Anfang eine deutlich zu hohe Lautstärke, auf die dann leiser wird. Das ist mühsam, wenn man mehrere Clips sichten will oder muss.

Betrachten wir die schwarzweiß-Nachtsicht der Eufy Cam 2C so fallen einerseits die geringeren Kompressionsartefakte auf, andererseits ist die Bildschärfe aber auch geringer. Insgesamt ist hier die Bildqualität auf einem Niveaus, wir es auch von anderen Kameras kennen.

Auf Wunsch kann man in den Einstellungen jeder Kamera zudem definieren, ob der kleine LED Scheinwerfer beim Erkennen einer Bewegung zusätzlich aktiviert wird. Wählt man diese Option, so kann man die Helligkeit der LED einstellen, weist aber natürlich etwaige Einbrecher deutlich auf das Vorhandensein der Kamera hin. Am besten ausprobieren, die Farbnachtsicht mit ihrem kleinen Scheinwerfer kann manchmal praktisch sein, manchmal sind die Ergebnisse eher suboptimal.

Insgesamt bin ich mit der Bildqualität der Eufy Cam 2C zufrieden.

Sonderfunktion der Eufy Cam 2C: Personenerkennung & NAS Speicherung

Hier überraschte mich das Eufy Cam 2C System durchaus. Obwohl keine serverseitige Analyse stattfindet, so der Hersteller, so werden dennoch Personen erkannt. Man kann also die Benachrichtigungen so einstellen, dass man nur dann über eine Bewegung benachrichtigt wird, wenn es sich um eine Person handelt, nicht aber wenn die Nachbarskatze durch den Garten streunt. Sehr gut! Eine Erkennung anderer Objekte als Personen ist gegenwärtig aber nicht möglich.

In der App sagt der Hersteller, dass nur tagsüber die Personenerkennung funktioniere – ich erhielt aber während meines Tests auch für Clips in der Nacht meist korrekte Meldung über erkannte Personen. Vermutlich will Eufy sich hier nur absichern, damit Nutzer nicht zu viel vom Algorithmus der Kameras erwarten. Nettes Detail: Wir eine Person ohne das Gesicht erkannt, so wird ein Personensymbol in der Ereignisübersicht angezeigt, wird das Gesicht erkannt, so wird es vergrößert dargestellt. Aktuell kann man diese erkannten Gesichter noch nicht mit Namen versehen, der Hersteller scheint hier aber an einer entsprechenden Funktion zu arbeiten.

Wer ein NAS (einen Netzwerkspeicher) sein Eigen nennt kann zudem auch eine Speicherung direkt auf dem NAS durchführen. Mangels NAS konnte ich dies aber nicht testen.

Die Eufy Security App

Eufy hat mit der Eufy Security App die Hausaufgaben durchaus zufriedenstellend gemacht, wenn auch manche Übersetzungen noch etwas holprig sind oder vergessen wurden. Die Eufy Security App ist zwar nicht die Beste da draussen aber im Alltag absolut problemlos nutzbar und recht logisch aufgebaut.

Grundsätzlich finden wir am unteren Bildschirmrand drei Tabs „Geräte“, „Ereignisse“ und „Sicherheit“.

Die Geräteübersicht bietet uns natürlich die Kamerabilder sowie Statusinformation hinsichtlich Wifi Empfang, Akkuladezusand (eine Prozent-Anzeige wäre nett), Betriebsmodus, Ereignisanzahl und Einstellungen. Auch die Basisstation scheint hier auf.

Eufy Cam 2C Geräteübersicht

Unter „Ereignisse“ finden wir die aufgezeichneten Clips. Oben gibt’s einen Zeitstrahl um das Datum auswählen zu können, darunter alle Clips aller Kameras. Clips können natürlich gefiltert werden, z.B. nach Kamera oder ob sie am lokalen oder Cloudspeicher (NAS) liegen. Gut.

Eufy Cam 2C Ereignisübersicht und Filter

Der dritte Tab der App steuert die verschiedenen Modi: Zuhause, Abwesend, Aus, Geofencing und Zeitplan. Neue Modi können bei Bedarf auch selbst definiert werden, bestehende aber auch angepasst werden.

Eufy Cam 2C - Tab Sicherheit

Ich habe z.B. im „Zuhause“ Modus alles so eingestellt, dass die Kameras zwar aufzeichnen (hauptsächlich für meinen Testbericht) aber keine Benachrichtigungen versandt werden. Für den „Abwesend“ Modus wiederum werden dann natürlich Benachrichtigungen an die Bewohner des Hauses versandt. Wer mag, kann zusätzlich zudem entweder die Sirene der Kamera, die Sirene der Basisstation oder beide aktivieren.

Einzig was aktuell nicht klappt: Als Auslöser können nur Videoereignisse (Bewegungen), nicht aber Geräusche gewählt werden.

Webinterface?

Nope, ein Webinterface bietet das Eufy Cam 2C System nicht. Das ist aber natürlich genau eines der Verkaufsargumente:  Kein Cloudspeicher, alles bleibt lokal gespeichert, sagt der Hersteller. Dank HomeKit kann man aber jederzeit auf die Kameras zugreifen, HomeKit Secure Video (also das Speichern der Videos direkt am iCloud Account) wird, Stand April 2020 aber leider noch nicht unterstützt.

Alexa & Google Assistant Integration

Alles mit dabei, das Eufy Cam 2C System kann bequem sowohl über Alexa als auch Google Assistant aufgerufen werden, hat man also z.B. einen Echo Show im Einsatz, so wird auch das Kamerabild auf Zuruf angezeigt.

Steuerung von An- und Abwesenheit

Zu Beginn meines Tests funktionierte des Umschalten zwischen Zuhause und Abwesendmodus nicht ganz zuverlässig. Nach einem App-Update jedoch funkionierte das perfekt. Sobald die letzte Person das Haus verlassen hatte, erhielt man eine Push-Benachrichtigung, dass das System nun entsprechend den Modus gewechselt hatte.

Lautsprecher, Mikrofon & Gegensprechfunktion

Die Lautsprecher der Kameras sind OK, ebenso die Mikrofone. Die Sirenenfunktion klappt gut und ist ausreichend laut. Gegensprechen klappt ebenso, qualitativ ist der kleine Lautsprecher der Kameras aber nicht wirklich für längere Gespräche zu gebrauchen. Alles in allem aber durchaus OK.

Akkulaufzeit

Die Gartenkamera, welche auf Farb-Nachtsicht gestellt war, zeigt mir heute 31% Ladung an (das kann nur über HomeKit in Prozent eingesehen werden, die Eufy Security App liefert hier nur eine ungenaue Balkenanzeige), jene Kamera die im Flur mit schwarzweißer Nachtsicht im Einsatz war zeigt 51% an. Beide Kameras waren so eingestellt, dass sie auch aufzeichneten, wenn man zu Hause war – das führt natürlich zu einem Vielfachen an aufgezeichneten Clips als wenn die Kameras nur bei Abwesenheit laufen (dafür sind sie ausgelegt).

Beim Einsatz der Kameras in einem HomeKit Haushalt dürfte also im Normalbetrieb, also „Kamera aus wenn die Bewohner zu Hause sind“ durchaus 4-5 Monate Laufzeit möglich sein. Das ist aber zugegeben ein Schätzwert meinerseits. Ich bin jedenfalls mit den genannten Akkuzuständen durchaus zufrieden, denn das System hat hier 2888 Bewegungen aufgezeichnet und dabei 5,9GB an Videodaten auf seinem internen Speicher abgelegt.

Im Alltag

Seit besagtem Softwareupdate der App bewähren sich die Kameras ohne Fehl und Tadel im Alltag. Ich hatte die Kameras über einen Monat im Einsatz und sie waren so eingestellt und es gab keinerlei negative Vorfälle zu berichten, der Zugriff auch von außerhalb funktionierte perfekt.

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FAZIT

Das Kamerasystem von Eufy mit dem klingenden Namen „EufyCam 2C“ ist mit ca. 250€ für Basis inklusive zweier Kameras zwar nicht wirklich billig, gegen die Konkurrenz von Arlo (Arlo Pro 3 ca. 550€), Nest (je Kamera mindestens 200€) oder auch Logitech (Circle 2 ca. 200€ pro Kamera) aber extrem attraktiv gepreist. Sowohl die Qualität der Hardware als auch die Bildqualität überzeugen, wenngleich die Bildqualität als durchaus gut, wenn auch nicht hervorragend angesehen werden kann. Zusammen mit der guten App, langer Akkulaufzeit und zuverlässigem Betrieb kann man die Eufy Cam 2C also definitiv empfehlen.