Den eigentlich Fahrzeug-Testbericht gibt’s unter DIESEM Link, sonst wird dasviel zu lang in einer Review 😉 Deshalb gibt’s hier nun ganz im Detail alle Informationen zum R-Link 2 Multimediasystem!

Das R-Link 2 System

Renault hat einigen seiner Modelle ein ziemlich modernes Multimediasystem namens R-Link 2 spendiert. R-Link basiert im Grunde auf Android, viel merkt man davon aber nicht.
Vielfach wird in der Fachpresse das System als zu komplex oder zu kompliziert und nicht intuitiv bezeichnet. Nun, ja, BMWs i-Drive ist einfacher und intiuitiver zu bedienen – da reden wir aber auch gleich vom Klassenprimus.
Alles in allem hat Renault einen ganz guten Job gemacht (keinen hervorragenden) und man kommt mit R-Link 2 im Alltag gut zurecht. Das System reagiert flott und ist großzügig mit Features ausgestattet. Nochmal sei hier erwähnt, dass ich die „Bose“ Edition des Scénic getestet habe und hier das große R-Link System mit 8,7″ Touchscreen im Hochformat und mit allen möglichen Features verbaut ist.
Unlogisch ist das System halt an einigen Stellen auch. Wieso finde ich die Blinkerlautstärke z.B. nur in den Profileinstellungen, nicht aber in den Audio-Settings usw. Im großen und ganzen aber gibt es in der Praxis nach ein paar Tagen keinerlei Bedienprobleme.

Videoreview

Bedienkonzept

Das Bedienkonzept ist einfach. Schaltet man R-Link ein, so landet man nach einer kurzen Startphase auf dem zweiten von vier Homescreens. Der erste Homescreen zeigt eine große Uhr (digital oder analog kann gewählt werden) sowie einen Button zum Umschalten der Nutzerprofile.


Während der Scénic aktuell nicht anhand des zum Aufsperren verwendeten Schlüssels die Profile umschalten kann, so kann man stattdessen über die Nutzerprofile fast alle Einstellungen auf einen Benutzer festlegen. Egal ob der favorisierte Fahrmodus (Comfort, Eco, Sport, Neutral, frei konfigurierbar) oder auch die Einstellungen zur Helligkeit des Tachodisplays oder die lieblings Radiosender – das alles wird über die Profilauswahl gesteuert. Schön gelöst: Bringt man über einen USB-Stick oder eine SD Karte eigene Profilfotos mit ins Auto, so können diese bequem als jeweiliges Profilbild hinterlegt werden. Sieht nett aus; allerdings muss man sich eine weile spielen, bis man das korrekte Seitenverhältnis der Bilder hat, denn sonst werden diese gnadenlos verzerrt. 🙂
Der besagte zweite Homescreen kann, wie auch die (maximal) zwei weiteren, mit Widgets befüllt werden. Hier stehen Dinge wie z.B. Favoriten (zur schnellen Navigation bzw. zum Anrufen), Multisense (für die Fahrprofilauswahl) oder auch zum ökonomischen Fahren, der Luftqualität und natürlich Navigation und Multimedia zur Auswahl, meist sogar in der Größe von 1/4 Bildschirm oder 1/2 Bildschirm.
In meinem Fall verwende ich am 2. Homescreen oben Navigation und darunter Multimedia.
Will man die vielen anderen Punkte des R-Link 2 Systems abrufen, so muss man die Menütaste bemühen. Während wir für ein/aus, lauter/leiser, Fahrhilfen, Homescreen und Displayeinstellungen eigene Sensortasten rechts des Bildschirms vorfinden, fehlt eine dezidierte Menü-Taste leider; sie ist softwareseitig immer eher links unten platziert. Ich hätte mir eine Hardwaretaste gewünscht, besser noch Hardwaretasten für alle sechs Kategorien des Hauptmenüs: Navigation, Multimedia (Radio, Bluetooth, USB, SD Karte), Telefon, Apps, Fahrzeug und System.
Ganz oben am Display finden wir nützliche Statusinformationen die auch dauerhaft eingeblendet werden: Uhrzeit, Verkehrsmeldungen, Audioquelle, Nachrichten vom System oder SMS vom Handy, Handyempfang & Ladezustand sowie die aktuelle Temperatur außen.
An der unteren Displaykante finden wir die aktuellen Einstellungen der Klimaanlage wie Auto-Umluft, Temperatur, Lüftung und Luftstrom. Tippt man diese Leiste an, so gelangt man in ein den ganzen Bildschirm ausfüllendes Menü zum Thema Klimatisierung. Glücklicherweise kann man meist die Klimatisierung im Automatikmodus belassen und für die Temperatur (getrennt für Fahrer und Beifahrer) hat Renault glücklicherweise an klassiche Drehregler gedacht. Den Zugriff auf’s Klimamenü hätte ich mir aber etwas einfacher gewünscht, durch einen größeren Touch-Bereich oder z.B. wenn einer der Temperaturregler gedrückt wird (diese sind nicht drückbar), denn während der Fahrt ist die eine Zeile am unteren Bildschirmrand manchmal schwer zu treffen.
Ansonsten hat Renault aber stets auf großzügige Tasten und Touchflächen geachtet und im Allgemeinen sind die Funktionen dadurch auch während der Fahrt gut und ziemlich sicher erreichbar.

Navigation

Renaults Lösung hier wird von TomTom geliefert; entsprechend sind die Karten auch recht genau und detailliert und man kann damit gut navigieren. Das Navigationssystem und speziell dessen Einstellungsmöglichkeiten sind zudem unglaublich umfangreich. Sogar Radarwarnung mittels auf der Karte einblendbarer Radarstationen ist technisch möglich (zumindest im österreichischen R-Link System).

Fast jede noch so kleine Option kann konfiguriert werden. z.B. ob bei Überschreiten der lt. Navi zulässigen Höchstgeschwindigkeit nur optisch oder auch mit Ansage gewarnt wird oder ob nur dann vor einem Radar gewarnt wird, wenn man die zulässige Geschwindigkeit überschritten hat, oder generell. „Achtung, Radar! Bitte reduzieren Sie die Geschwindigkeit!“
Alle Punkte hier aufzuführen führt zu weit – jedenfalls lässt dieses Navigationssystem funktionell kaum Wünsche offen.
Die Routenberechnung erfolgt schnell, auch Routenänderungen werden flott erkannt und übernommen. Der Bildaufbau ist allerdings ein wenig träge, speziell wenn z.B. in Tunnels oder Unterführungen das System durch Aktivierung des Abblendlichtes in den Nachtmodus schaltet; dann wird die Karte neu gezeichnet und das wirkt ein wenig unprofessionell wie aus GPRS Zeiten (wenngleich die Verzögerung durchaus verschmerzbar ist).
Nettes Gimmick: Sogar die Darstellung des Fahrzeuges kann aus einem großen Fundus an Renault-Modellen gewählt werden. Ich wählte das gelbe Conceptcar 😉

Kritikpunkt: Das Kartenmaterial ist nicht ganz aktuell, es  zeigt Juni 2016 als Erstelldatum, das ist bei einem Neuwagen ein wenig schade. Probleme damit konnte ich aber bislang keine feststellen.

Multimedia

Auch beim Thema Multimedia hat Renault geklotzt und nicht gekleckert. Hier finden wir alles, was das Herz behehrt. FM/AM Radio, Digitalradio sowie diverse Verbindungen wie SD-Karte, 2 USB Anschlüsse in der Armauflage der Mittelkonsole und natürlich die obligatorische Bluetooth-Verbindung.

Erfreulich: Die Quellenwahl muss nicht immer mühsam über das Menüsystem erfolgen sondern kann mittels einer Taste am Lenkradsateliten erfolgen. Selbiger ermöglicht zudem auch natürlich den Titelsprung sowie lauter/leiser und die Stummschaltung; vorbildlich und ohne das Lenkrad mit Tasten zu überfrachten.
Das System ist recht intelligent; wenn z.B. bei der letzten Fahrt das iPhone (es wird als iPod angezeigt, bei Kabelverbindung) verbunden war, R-Link es aber beim neuen Start nicht findet, wird automatisch auf die letzte Quelle, in meinem Fall Digitalradio, umgeschaltet anstatt einfach stumm zu sein.
Während das Widget für Multimedia am Homescreen das Albumcover Titel und Titelsprungtasten sowie play/pause anzeigt reicht ein Tippen auf das Widget aus, um die Multimediasteuerung aufzurufen. Hier kann dann Titelwiederholung oder auch Zufallswiedergabe abgerufen werden und natürlich über die Taste „Browser“ auch auf alle Playlists des iPhones zugegriffen werden.

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Unverständlich aber dass bei Auswahl der Playlist diese nicht sofort losspielt, sondern man stattdessen auf irgendeinen Song tippen muss. Ansonsten ist die Lösung sehr gut. De facto würde ich ich jedem die Kabelverbindung empfehlen (nicht nur weil das iPhone flott aufgeladen wird), sondern weil sie (falls Vorhanden) sowieso auch für Carplay notwendig ist und das System die Verbindung schneller über USB aufbaut als über Bluetooth.

Einziger kleiner Minuspunkt: Hat man sein Smartphone (wie üblich) via Bluetooth gekoppelt und auch die Bluetooth Audiowiedergabe aktiviert, so mault R-Link wenn man das iPhone via Kabel ansteckt. Damit das dann funktioniert muss die BT Audio Funktion manuell im Menü deaktiviert werden und nur noch die Bluetooth Freisprecheinrichtung verwendet werden. Nervt ein wenig, aber nachdem man es einmal eingestellt hat, passt das auch.

Acht geben muss man aber, wenn man denkt, man könne einfach iTunes Musik auf einen USB Stick oder eine SD Karte kopieren und so abspielen. Durch den Kopierschutz einiger Titel den man noch haben könnte, werden diese Titel dann einfach übersprungen. Das Abspielen direkt vom iPhone ist daher zielführender.
Das Multimedia-Menü bietet zudem auch Zugriff auf Fotos und Videos, die technisch am Bildschirm (bei Fahrzeugstillstand) abgespielt werden können. Wer’s braucht…
Die Audioqualität der Bose-Edition (wie der name schon sagt wurde hier Audio-Hardware von Bose verbaut) ist sehr gut, nichts übersteuert, der Klang ist klar und satt und gut ausgeglichen. Im Scenic kann man in meinem Fall nur steuern, wohin der Klang zentriert werden soll (frei positionierbar im Fahrgastraum) und natürlich Bässe und Höhen.
Während für Radioempfang die Mittelwelle (AM) abgeschaltet werden kann, so kann man Digitalradio nicht deaktivieren.

 

Speziell in schlecht versorgten Gebieten ist das schade, denn so wird beim Durchschalten der Quellen am Bediensatelliten ständig Digitalradio (DR) mitangezeigt.

Auch schade: Die Standardantenne des Scénic ist (vorerst) die einzige, die mit Digitalradio kompatibel ist. Die viel schickere Haifischflossenantenne kann nicht mit Digitalradio.
Die Senderauswahl, Frequenzauswahl und auch Favoritenspeicherung ist vorbildlich. So kann man am ersten Tab des Radiomenüs die Frequenzen abklappern während am zweiten Tab bereits alle gefundenen Sender direkt ausgewählt werden können.

Das dritte Tab der Presets zeigt alle gespeicherten Sender an. Ein etwas längeres Tippen auf einen der Speicherplätze speichert sofort den aktuell laufenden Sender. Top!

Telefon

Punkto Telefonanbindung sticht die R-Link Lösung weder positiv noch negativ hervor. Wir finden eine klassische Bluetooth-Kopplungslösung vor, mehrere Smartphones können verbunden werden. Das Auto verbindet sich aber immer mit dem zuletzt vorgefundenen Telefon was bei zwei Personen mitunter zu Problemen führen kann, wenn dann eben das falsche Telefon verbunden ist.

Wer es in den iPhone Bluetootheinstellungen freigibt, kann über R-Link auch die SMS Nachrichten einsehen, ein Tippen auf das Symbol der R-Link Titelleiste reicht. Ruflisten (alle, abgehend, eingehend) sind standard. Ich konnte zwar gelegentliche Bluetooth Verbindungsabbrüche feststellen, allerdings nie währned eines Gesprächs.

Gut gelöst: Kommt ein Anruf rein, so werden Name & Nummer mit großen gut erreichbaren Tasten „annehmen“ oder „ablehnen“ oben im R-Link  Display angezeigt.

Apps & Updates

Es hätte so viel Potential im Auto einen Appstore anzubieten. Hätte. Denn leider hat Renault hier viele Dinge falsch gemacht. Ich verstehe schon, dass Renault die Mobilfunkverbindung des Autos nicht dazu verwenden will, um Gigabytes an Daten für Systemupdates oder Apps zu laden. Renault hat sich daher überlegt, dass man das doch über einen USB Stick oder eine SD Karte mit mindestens 8GB Daten erledigen könnte…

Renault mit Henne-Ei-Problem

Wird solch Medium mit FAT Formatierung an den Scénic angeschlossen, so erstellt das Auto zwei Ordner am Medium, damit der Computer fortan das spezifische Auto daran erkennen kann und nur passende Updates zur Verfügung stellt. Über eine App namens „R-Link 2 Toolbox“ sollen Apps und Updates auf dem Stick oder der SD Karte deponiert werden um dann einfach am Auto installiert werden zu können. Und eine Website namens „R-Link Store“ wiederum stellt den Softwarekatalog dar, aus dem gewählt werden kann, was besagte Toolbox-App letztlich auf den Stick spielt. Soweit die Theorie.
Vieles an Verwirrung (und viele Forenteilnehmer stimmen mir da zu) könnte Renault vermeiden, läge dem Auto einfach eine step-by-step Anleitung bei, wie die Anleitung zu erfolgen hat. Dem ist aber nicht so. Zudem unterscheiden sich die Online-Tools von Renault von Land zu Land. Was in Deutschland „MyRenault“ heißt, heißt in Österreich mein-renault. Wo in Deutschland auf besagter Seite auch die Toolbox-App heruntergeladen werden kann, findet man in Österreich nix. Selbiges gilt für Updates udgl. Die am Auto installiert werden könnten. Gemeinsam haben beide Seiten, dass man sich mit Namen und FIN (Fahrzeug Identifikationsnummer) anmelden kann. Leider aber reicht dieser Zugang dann nicht, um sich auch beim
R-Link Store anzumelden, das wiederum ist getrennt.
Geht man nun zum Store und möchte sich anmelden, so wird im Zuge dessen die Seriennummer des R-Link 2 Systems abgefragt. DIESE wiederum hat man aber nur, wenn man besagten USB Stick mit den beiden Ordnern aus dem Auto mit der R-Link 2 Toolbox App verbindet zu der wiederum auf der
österreichischen Seite kein funktionierender Link verfügbar ist der Link gut versteckt zus ein scheint.

Mac Download:
https://rcs-rlmanager.aw.atos.net/archives/mac/RLink2Toolbox-latest.dmg

Windows Download:
https://rcs-rlmanager.aw.atos.net/archives/win/RLink2Toolbox-latest.exe

Verfügbar IST nur ein Link zur R-Link Toolbox App (die zum alten System gehört und nicht kompatibel ist). Hat man sich also irgendwo aus dem Netz die korrekte Toolbox installiert, die Seriennummer herausgefunden, bei R-Link angemeldet, so hat man irgendwann Zugriff auf den Appstore. Gewisse kleinere Apps kann man natürlich auch direkt im Auto laden, Softwareupdates aber nicht.

R-Link Store (Österreichische Version)

Haben wir die Anmeldung bewerkstelligt, so läuft die Geschichte einfach ab. Man klickt auf Kaufen der jeweiligen App (es gibt kostenlose und kostenpflichtige), bestätigt selbiges und die Toolbox App bietet sodann die App zur Installation am USB Stick an. Sobald dieser mit dem Auto verbunden wird, startet die Installation. Grundsätzlich also OK.


Die Qualität der Apps an sich ist allerdings sehr gemischt und bislang fand ich keine „must-have“ Apps die mir tatsächlich das Leben erleichtern würden. Fairerweise ist das R-Link2 System bereits so dermaßen voll ausgestattet, dass das eigentlich kein Problem ist.
Spannender sind dann schon System- und Kartenupdates. Wer nun aber denkt, Renault würde Kartenupdates in der jeweiligen Sektion des
Appstores verstecken, der irrt. Denn jeder neue Kunde HAT ja ein Abo für
Kartenupdates. Entsprechend, so anscheinend die Logik im R-Link Store, werden solche Updates unter „Meine Produkte“ und dann „Meine Produkte
verwalten“ geführt. Hier zeigt die Website dann das R-Link System und
darunter die „SD Karte“ an. NUR beim Klick auf die SD Karte wiederum
kann man, so vorhanden, ein „12 Monate Kartenupdate EU“ finden. Hakt
man dies an und klickt auf installieren, so stehen die fast 6GB Daten zum Download auf den USB Stick und in weiterer Folge der Installation am Fahrzeug an.

Haben wir DAS also geschafft, so muss man nur noch den Stick vor Fahrtbeginn am Auto anstecken und die Installation startet automatisch. Bei mir meldete der Scénic „incompatible Voice“, installierte aber trotzdem alles korrekt. Lediglich viel Zeit (45min in meinem Fall) und Geduld das System NICHT zu berühren, muss man mitbringen. Sorry Renault, wenn ihr für das Updaten diese Lösung wählt, müsst ihr zumindest einen High-Speed Kartenleser oder USB Anschluß mit USB 3 anbieten. Wer hat schon zeit 45min nicht mal die Klimatisierung einstellen zu können?!
Ich liebe den Scénic, aber hier hat Renault hinsichtlich Apps und Softwareupdates einfach Mist gebaut und muss dringend nachbessern. Glücklicherweise stehen weder System- noch Kartenupdates im Wochenrhythmus an, weswegen der Zustand vorerst verschmerzbar scheint.

Fahrzeug

Unter „Fahrzeug“finden wir Punkte wie Lichtambiente, Sitze, Multisense aber auch die Fahrassistenten oder den Bordcomputer sowie einige Anwendereinstellungen.

Das Lichtambiente (grün, rot, blau, lila, braun) kann nämlich frei gewählt werden und ist nicht fix an den Multisense-Modus geknüpft. De facto kann man nach belieben die Farben von Multisense ändern und auch bestimmen, wo im Auto überall die Ambientbeleuchtung aktiviert sein soll und wo nicht.

Über den Unterpunkt „Sitze“ kann nicht nur die Massage aufgerufen werden, es können nämlich auch die Rücksitze umgelegt werden. Wer die Lederausstattung erstanden hat, kann hier auch die Sitze verstellen.

Ein eigener Menüpunkt ist „Driving Eco 2“ der zum möglichst verbrauchsarmen Fahren animieren soll, ähnlich wie dies auch schon mein Mini Countryman implämentiert hatte.

Interessant auch die Funktion der Überwachung der Luftqualität. Ich bin allerdings skeptisch, was die Realitätsnähe betrifft. Hätte der Scénic Recht, müsste ich in Wien schon längst erstickt sein 😉 Umgekehrt habe ich zu Hause immer wunderbare Luft…. vielleicht hat er doch Recht, der Scénic?

Natürlich hat auch der Scénic Reifendrucksensoren an jedem Rad. Erfreulich, dass diese am Rad sitzen und nicht nur der Radumfang gemessen wird. Dadurch können die Sensoren auch den genauen Druck anzeigen anstatt nur „ok“ oder „nicht ok“.  Auch dies finden wir als Unterpunkt des Menüs Fahrzeug; es kann zusätzlich zudem im Tachodisplay über den Bordcomputer abgerufen werden.

Zuguterletzt gibt es auch noch den Punkt Benutzereinstellungen der vermutlich am Interessantesten sein dürfte. Hier finden wir z.B. das Verhalten beim Aufsperren, das automatische Verriegeln beim Anfahren oder ob die Keycard zum automatischen Öffnen und Schließen verwendet werden soll. Auch die Blinkerlautstärke kann hier in drei Stufen eingestellt werden, ebenso können Begrüßungstöne oder automatische Beleuchtungen ein- oder ausgeschaltet werden.

System

Das Menü „System“ dient dazu, die Flut an Einstellungsmöglichkeiten des Scénic zu bündeln. Hier können Benutzerprofile verwaltet werden, Displayeinstellungen vorgenommen werden oder auch Sprache, Datum, Uhrzeit, usw. angepasst werden. Schön z.B. die Möglichkeit, eigene Fotos von einem USB Stick oder eine SD Karte einem Benutzerprofil zuzuordnen. Neben den ganzen Einstellungen wird hier auch das System auf Werkseinstellungen zurückgesetzt.

Sprachsteuerung

Die Sprachsteuerung ist für mich leider unzureichend gelöst. Entweder sind die verbauten Mikrofone schlecht oder schlecht platziert oder das System ist einfach schlecht gemacht. Ich wollte z.B. in Wien die Navigation zur Trabrennstraße starten, das System war auf Deutschland gestellt. Zwar hätte das System mich mittels Sprache auch das Land ändern lassen, erfolgreich war ich aber nicht. Zudem reagiert das System während der Sprachsteuerung ausgesprochen träge auf Tastendrücke und lässt zudem nicht zu, dass man mit einem Tastendruck die spracheingabe überspringt um zum nächsten Punkt zu springen. Überhaupt ist das System leider von seiner Flexibilität nicht ansatzweise verleichbar mit Alexa (nicht mal mit der grottigen Siri). Startet man die Sprachsteuerung, so muss man sich meist ganz genau an die zur Verfügung stehenden Befehle welche auch am Display stehen, halten. Grundsätzlich kann man das so machen, aber das führt irgendwie die Sprachsteuerung ein Stück weit ad absurdum da ich so erst wieder auf’s Display gucken muss, was ich als nächstes sagen darf. Hier sollte Renault Alexa einbinden, von mir aus über die Mobilfunkverbindung des Smartphones, dann fluppt das auch.
Natürlich kann man durch längeres Drücken der Sprachsteuerungstaste auch direkt Siri aufrufen; diese leidet aber anscheinend auch an den Mikrofonen und hört sich überdies (seltsamerweise) im Renault viel unnatürlicher und blechener an, als wenn man sie direkt am Smartphone (ohne Verbindung zum Auto) aktiviert. In Summe bedarf Renaults Sprachsteuerung jedenfalls häufiger Nutzung und weist eine recht steile Lernkuve auf, bis man sie einigermaßen intuitiv und verlässlich nutzen kann.

FAZIT zum R-Link2 System

Nun fahre ich bereits viele Wochen mit dem Scénic durch die Lande und kann durchaus sagen: Ich genieße das R-Link System. Einige „Eigenheiten“ hat es, ganz klar,  nichts davon würde für mich das System aber unbedienbar oder mangelhaft machen. An einigen Punkten könnte Renault aber durchaus nachbessern. z.B. eine größere Anzahl an Widgets anbieten, dem Audio-Widget schnelltasten für Wiederholung und Zufallswiedergabe verpassen oder einfach bei Kabelverbindung selbige der Bluetoothübertragung vorziehen. Auch die allgemeine Systemgeschwindigkeit ist absolut ausreichend, das Nutzererlebnis wäre aber noch besser, wäre das System nur einen Tick schneller. Meiner Meinung nach nichts, das Renault nicht mit einem umfassenden Systemupdaten hinbekommen könnte. Da stellt sich dann halt nur die Frage, wie sehr der Hersteller solche Updates dann priorisiert.

Summa sumarum ist das R-Link2 System ein treuer Begleiter im Alltag und sorgt fast nie für Ärger. die TomTom Karten sind zwar von 2016 (da wäre bald mal ein Update angebracht) aber bislang kam ich immer gut ans Ziel. Wir befinden uns hier im Scénic zwar nicht auf BMW iDrive Niveau, sind aber gar nicht mal so weit davon entfernt wie der günstigere Preis des Renaults vermuten ließe.

Hier geht’s zum Testbericht des Renault Scénic 4