Eine gefühlte Ewigkeit hat’s gedauert bis nun endlich der „Pencil“ von 53 (die Firma heißt tatsächlich so) auch bei uns in Europa verfügbar war. Seit kurzem nun kann der Pencil bei Amazon bestellt werden. Ob der Bluetooth-Stift für iPads (die zugehörige App ist nur für iOS verfügbar) auch das hält, was 53 verspricht, wollen wir uns nun ansehen.
Verpackung
Der Pencil wird in einem Kartonröhrchen geliefert. Nicht nur außen finden wir Karton, auch innen finden wir, außer einer Schutzfolie am eigentlichen Stift, keinen Kunststoff. Wunderbar! Mitgeliefert wird eine Ersatzspitze sowie ein Ersatzradiergummi und natürlich die Anleitung und der Pencil selbst. Alles in Allem eine gelungene, hübsche und auch nachhaltige Verpackung.
Design
Ohne Zweifel ist der Pencil der schönste Eingabestift der derzeit für Geld zu bekommen ist. Zumindest, wenn man mich fragt.
Ich habe das Modell in matt schwarzem Aluminium für euch getestet, alternativ gäbe es den Stift auch noch aus Walnussholz (siehe oben) – allerdings gegen Aufpreis. Optisch erinnert der Stift am ehesten an einen klassischen Zimmermannsbleistift; er ist eher flach und ungefähr so lang wie übliche Stifte.
Das Gewicht ist perfekt ausbalanciert. Mit der Spitze zieht man zum Laden auch gleich die eigentliche Elektronik aus dem Stift heraus, die Spitze kann einfach mit einer Drehbewegung demontiert und gegen eine neue getauscht werden. Das Design ist hochwertig und schlicht, das würde ich mir für alle Gadgets wünschen!
Videreview
Inbetriebnahme
Wie bei jedem Gadget erstmal aufladen. Der Pencil kommt zwar schon vorgeladen, aber man will schließlich möglichst lange ohne den Gang zur Steckdose arbeiten können. Nun sollte noch die App „Paper“, ebenfalls von FiftyThree, installiert werden. Procreate und Noteshelf sind mittlerweile aber auch mit dem Pencil kompatibel, wirklich alle Funktionen können aber meist nur mit Paper (bzw. zuerst dort) genutzt werden.
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Paper bietet links unten ein Stift-Icon. Wird selbiges mit dem Pencil angetippt (Bluetooth muss aktiviert sein) so verbindet sich der Stift sofort mit dem iPad und man kann loslegen. Die App weist zudem darauf hin, man solle die Multitouch-Bedienung des iPads deaktivieren, damit die Handballenerkennung funktioniert. Das sind keine leeren Worte, ohne diesen Schritt ist der Pencil bzw. die App nicht vernünftig zu nutzen.
Zeichnen & Schreiben mit dem Pencil
Vorweg muss gesagt werden, dass der Pencil durch seine weiche Spitze weniger für das Anfertigen handschriftlicher Notizen geeignet ist als zum Malen. Letzteres funktioniert sehr gut, allerdings unterstützt erst iOS 8 eine Erkennung der Strichstärke über die Auflagefläche der Stiftspitze. Bis einschließlich iOS 7 hingegen muss man mit den Tools der Paper-App vorlieb nehmen; das ist natürlich (derzeit) noch ein massiver Nachteil den sich fast alle Zeichenstifte teilen.
Paper ist aber so oder so eine der besten Mal-Apps am Markt. Bei Verwendung des Pencils kann z.B. mit dem Pencil gemalt, mit seiner Rückseite radiert und mit den Fingern die Farbe verwischt werden. Toll. Etwas störend ist aber die Verzögerung welche die App beim Malen an den Tag legt. Man hat das Gefühl dass die gemalte Linie immer einen Tick der eigentlichen Stiftbewegung hinterherhinkt. Hier sollte nachgebessert werden. Wer mit dem Pencil schreiben will wird aber eher enttäuscht sein. Durch die weiche Spitze will sich kein wirklich gutes Schreibgefühl einstellen (schon mal probiert mit Pinsel und Wasserfarbe Schreibschrift zu schreiben? ;-)). Dafür, das muss man natürlich erwähnen, wurde der Pencil aber auch nicht konzipiert. Zum Schreiben eignen sich andere Stifte wie z.B. Adonits Jot wesentlich besser.
Akkulaufzeit
Solide. Während des Testzeitraums konnte ich den Akku nicht kleinkriegen. Wer natürlich wirklich viel malt dürfte entsprechend öfter den Akku des Stifts aufladen müssen.
Fazit
Wie gesagt, der Pencil ist meines Erachtens der schönste Eingabestift seiner Art. Neben dem Zeichnen oder auch (bedingt) dem Schreiben kann er natürlich auch zur Bedienung des iPads verwendet werden. Ob das bei iOS praktikabel ist sei mal dahingestellt. Der Stift ist hochwertig und gut verarbeitet, er verrichtet seinen Dienst anstandslos und zuverlässig. Wer allerdings viel unterwegs ist dürfte irgend eine Form von Schutzhülle oder Etui vermissen, damit die Stiftspitzen nicht ungeschützt dem anderen Inhalt der Tasche oder des Rucksacks ausgesetzt sind. Die Spitzen sind recht weich und wirken beim Anfassen filigran, weshalb man hier gut aufpassen sollte. Die Verzögerung bei der Eingabe ist derzeit der einzige nennenswerte Nachteil. Speziell mit iOS 8 und der dann erweiterten Andruckerkennung wird der Pencil nochmal ungleich interessanter!
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