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Pebble heißt eines der begehrtesten Gadgets das vor zwei Tagen den Sprung zu uns in die Redaktion geschafft hat. „Pebble“ ist eine sogenannte „Smartwatch“. Also eine Uhr, die „mehr“ kann, als bloß langweilig die Zeit darzustellen.
Pebble ging aus einem Kickstarter Projekt hervor. Während der Laufzeit des Projekts wurden unglaubliche 85000 Pebbles von interessierten Gadget Geeks vorbestellt. Über ein halbes Jahr mußte man sich nun in Geduld üben, bis die ersehnten Gerätchen endlich versandt wurden.

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Wie die Pebble aber im täglichen Einsatz ist, welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringt und ob sie den Preis von nunmehr 150 Dollar (umgerechnet ca. 114€) auch wert ist, das erfahrt ihr im folgenden Testbericht.

Verpackung & Lieferung

Am 15. Februar erhielten wir die Versandbestätigung. Besser gesagt, an diesem Tag tauchte eine Paketscheinnummer plötzlich auf getpebble.com auf. Das email kam nie an. Nunja. Drei Wochen später klingelte der Postbote an der Tür und überreichte gegen einen Zoll-Obulus von etwas über 24€ die Pebble. Es freut uns, dass Pebble (die Herstellerfirma heißt nämlich wie auch die Uhr) die Uhr vollständig in Karton verpackt.

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Nicht ein Fitzelchen Kunststoffverpackung ist zu finden. OK, von der Folie am Display abgesehen. Einmal an der Perforation reißen schon liegt das Schmuckstück vor uns. Der Lieferumfang ist spartanisch – aber was mehr würde man sich wünschen, außer einem Ladekabel?

Inbetriebnahme

Ein Tastendruck, 10 Sekunden Bootzeit und der Hinweis, die Pebble doch bitte mit dem Telefon zu koppeln. Das ist die Kurzfassung. Hat man die Pebble App installiert, so führt selbige durch den Prozess. Jeder, der jemals ein Bluetoothgerät mit seinem Telefon gekoppelt hat, weiß aber, was  zu tun ist. Der ganze Prozess ist in weniger als einer Minute abgeschlossen. Hier betrachten wir die Kopplung der Pebble mit dem iPhone. Mangels eines Android Gerätes können wir hierzu leider nichts sagen.

Falls jemand von unseren Lesern Pebble & Android sein Eigen nennt, ist er oder sie natürlich herzlich eingeladen, seine Erfahrungen unten in den Kommentaren zu posten!

Design & Bedienung

Mit nur 38g Gewicht (inklusive Strom im Akku ;-)) ist die Pebble ohne Zweifel ein Fliegengewicht. Tatsächlich fällt die Uhr am Handgelenk überhaupt nicht ins Gewicht…äh, sie fällt überhaupt nicht auf, meinte ich.  Das E-Paper Display ist bei Lichteinfall hervorragend zu abzulesen, in dunkler umgebung reicht ein Tastendruck um die Beleuchtung einzuschalten. Selbige wirkt etwas bläulich. Mag prinzipbedingt sein, ein sattes schwarz wäre noch einen Tick hübscher gewesen.

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Grundsätzlich ist die Bedienung selbsterklärend. Von der Uhrzeitanzeige wird die linke Taste gedrückt um das Menü aufzurufen. Die oberste rechte Taste springt im Menü nach oben, die mittlere Taste bestätigt die Auswahl und die unterste Taste springt einen Menüpunkt nach unten. Innerhalb des Menüs kann die linke Taste zum Zurückspringen um eine Menüebene verwendet werden.

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Derzeit sind die gebotenen Fuktionen noch eher „überschaubar“. Neben drei vorinstallierten Zifferblättern finden wir noch die Menüpunkte „Music“, „Set Alarm“ sowie „Settings“. Alles selbsterklärend und einfach strukturiert. Über die Pebble App können weitere Zifferblätter installiert werden. Die derzeit verfügbaren sind aber leider noch nicht wirklich „schön“. Man wird also zur Zeit eher bei den drei vorinstallierten bleiben müssen.

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Funktionen

Was kann die Pebble? Kurz und knapp: Die Musik am iPhone steuern (skip, play, pause) und die Anzeige jeglicher am Telefon eingehender Benachrichtigungen. Seien dies Kickstarter News, Emails, iMessages oder SMS oder das Anzeigen eines eingehenden Anrufs. Alles, was iOS in der Nachrichtenzentrale verwalten und auf den Sperrbildschirm legen kann, wird auch an die Pebble übermittelt.

Hier kommen wir aber leider zum großen Stolperstein der Pebble: iOS. Pebble selbst würde alles anzeigen, was das Telefon ihr über Bluetooth zuspielt. Leider aber behindern derzeit anscheinend Fehler (oder Beschränkungen) in der Implementation von Bluetooth auf iOS die korrekte Kommunikation mit Pebble. Es macht den Anschein, als würde iOS mit Pebble als „Freisprecheinrichtung“ oder etwas ähnlichem kommunizieren. Dies würde erklären warum Tante Siri manchmal denkt sie müsse mit Pebble anstatt dem Nutzer sprechen 😉

2013-03-08 18.55.24Solange jedenfalls die bestehende Bluetooth-Verbindung nicht unterbrochen wird, ist alles Gut. Wehe aber, Telefon und Pebble entfernen sich zu weit voneinander… dann nämlich werden nur noch iMessage und SMS Benachrichtigungen sowie Anrufinfos an die Pebble übermittelt. Keine Emails, keine sonstigen Benachrichtigungen. Nada. Um die Benachrichtigungen prinzipiell bzw. auch nach einer gekappten Bluetoothverbindung wiederzubeleben, muß bei der jeweiligen App in den Benachrichtigungseinstellungen einmalig von z.B. „Banner“ auf „kein“ umgeschaltet werden und wieder retour auf Banner.

Dann klappt’s wieder mit den Benachrichtigungen; zumindest bis zur nächsten unterbrochenen Bluetoothverbindung. So macht das natürlich auf DAuer keinen Spaß, denn so muss ja noch viel mehr darauf geachtet werden, das Telefon ständig in Reichweite zu haben!

Batterielaufzeit und so

Der Hersteller gibt eine Laufzeit von etwa einer Woche an. Erfahrungsberichte der allerersten Nutzer sprachen von 3-5 Tagen (was ich für realistischer halte). Geliefert wird die Pebble mit etwa halbvollem Akku. Für 2 Tage lieferte er in meinem Fall Strom.

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Geht der Füllstand zur Neige, so wird ein kleines Batteriesymbol im Menü und bei Benachrichtigungen angezeigt. Ab da hält Pebble noch etwa 16h durch. In etwa zwei bis drei Stunden ist die Uhr dann wieder voll geladen.

Die Pebble App

Im Appstore finden wir auch eine passende App für Pebble. Wirklich „gebraucht“ wird diese App aber nicht. Noch nicht. Denn derzeit kann die App im Grunde nur einen Ping an die Uhr senden und zusätzliche Zifferblätter einspielen. Künftig aber sollen über die App auch neue Progrämmchen auf der Pebble installiert werden können. Rosige Aussicht also!

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Das gefällt!

Das Geringe Gewicht, die wertige Anmutung trotz Kunststoffgehäuse und Glas, die moderne Technik und die Konzentration auf’s wesentliche ohne die Uhr zu überfrachten. Mit solider Akkulaufzeit und ausgesprochen gut lesbarem Display sowie Vibrationsalarm eine Freude zu benutzen.

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Das muss verbessert werden!

Diese Bluetooth-Geschichte. Klar, wenn man den Entwicklern glaubt hat hier Apple Mist gebaut. Dennoch, für mich als Nutzer ist es halt einfach nicht machbar, ständig das Telefon nahe der Uhr zu behalten nur um nicht Gefahr zu laufen, dass ich bald gar keine Benachrichtigungen außer iMessage & SMS bekomme. Zusätzliche Ziffernblätter (schöne!) und natürlich auch kleinere Apps (Runkeeper z.B.) würde man sich in naher Zukunft natürlich ebenfalls wünschen.

Ein weiterer vielfach zitierter Kritikpunkt: Die Uhr zeigt immer nur eine Benachrichtigung an. Sprich, erhält man zwei Emails in Folge und sieht das erste nicht, so zeigt das Display beim nächsten Wimpernschlag nur die zweite Benachrichtigung an. Einmal weggeklickt ist die Benachrichtigung auch unwiederbringlich von der Uhr verschwunden, es muss also das Telefon zu Rate gezogen werden.

Fazit

Trotzdem die Pebble kleinere Problemchen hat macht es Spaß, sie zu benutzen. Wenn vor allem das Bluetoothproblem gelöst werden könnte, müsste das Telefon kaum mehr aus der Tasche geholt werden.  Uneingeschränkt empfehlen für Gott und die Welt können wir den kleinen Helfer derzeit noch nicht. Wenn sich der Hersteller an das Versprechen häufiger Softwareupdates hält, Bluetooth zuverlässiger wird und rasch Zifferblätter und Funktionen nachgereicht werden, wird Pebble aber sicher der Renner; mehr noch, als sie ohnehin schon ist.

Gekauft werden kann Pebble unter www.getpebble.com