apppaylevenDiesmal lest ihr hier im Blog einen etwas ungewöhnlichen Beitrag. Zwar ein Testbericht aber gänzlich anderer Thematik als sonst. Es geht um Kartenzahlungen und zwar für Klein- und Kleinunternehmer. Die Anwendungsbeispiele sind schier unendlich – man will z.B. bei Willhaben.at etwas verkaufen und angenommen Kartenzahlung anbieten (OK, das bietet sich jetzt nur bedingt ob der Gebühren und der Kosten für das Lesegerät an) aber nur mal so als Beispiel. Oder aber ihr seid selbstständige Grafiker oder Fotografen und habt ganz „gewöhnliche“ Kunden. Hier könnte es sehr praktisch sein, Kreditkartenzahlungen akzeptieren zu können. Und genau das macht Payleven möglich…

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Persönlich war ich ausgesprochen skeptisch. Meist sind jegliche Dinge, die sich um’s liebe Geld drehen, nämlich kompliziert, umständlich und frustrierend. Hier aber wurde ich durchaus positiv überrascht, denn der gesamte Ablauf gestaltet sich so einfach wie möglich. Will man Payleven nutzen, so meldet man sich an, natürlich ist dafür eine valide Bankverbindung von Nöten, und bestellt einen Kartenleser am besten gleich mit. Kostenpunkt: 79€ (excl. MwSt.), einmalig. So bald das Lesegerät geliefert und eingerichtet wurde, können Zahlungen akzeptiert werden.

Hardware & Einrichtung

Relativ einfach, wenngleich das Lesegerät keine wirklich hochwertige Qualitätsanmutung mit sich bringt. Hochglanz-Kunststoff in schwarz und schwammige Drucktasten; das ginge für 79€ (excl. MwSt.) schon besser. Zumal dauert die Bootsequenz eine gefühlte Ewigkeit, sofern das Gerät sich nicht im Standbymodus befindet. Auch hier: Verbesserungsbedarf vorhanden.

Diese Mängel mal zur Kenntnis nehmend ist der Kartenleser schnell mit dem iPhone oder Android Gerät gekoppelt (Taste 0 gedrückt halten, dann der übliche iOS/Android Kopplungsprozess) und muß nur noch in den Optionen der kostenlosen Payleven App ausgewählt werden. Das war’s.

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Im Test hatte ich leider Pech mit einem Kartenleser der sich partout nicht verwenden wollen ließ. Glück im Unglück: Ich machte Bekanntschaft mit einem unheimlich bemühten und recht kompetenten und freundlichen Support. Das ist ja auch schon mal was. Ich wurde angerufen und es wurde an einer Lösung des Problems gearbeitet – am Schluss wurde das Gerät getauscht. Kann immer mal vorkommen.

Der Kartenleser weist neben dem üblichen Ziffernblock sowie einer „annehmen“ und „ablehnen“ Taste noch einen, leider schwer zugänglichen, Ein/Aus-Schalter auf der linken Seite auf. Auf der rechten Gehäuseseite finden wir dann noch einen MicroUSB Anschluß zum Aufladen – dank eingebautem Akku kann der Kartenleser nämlich ohne lästiges Kabel auskommen. Mitgeliefert wird aber lediglich ein USB Kabel, kein Netzgerät. Auch dies würde ich für 79€ (excl. MwSt.) erwarten. Hinsichtlich Akkulaufzeit: Nunja. Hätte man z.B. auf Bluetooth 4 LE gesetzt, würde das Lesegerät dank OLED Display vermutlich einen Monat mit einer Akkladung auskommen. Im Test waren es 1-2 Tage, wer viele Zahlungen entgegennimmt dürfte den Kartenleser wohl gleich an einem Netzgerät angeschlossen betreiben.

Bedienung

Sind Smartphone & Kartenleser gekoppelt und das Lesegerät im Standbymodus so verbindet es sich schnell via Bluetooth mit dem Smartphone. Wird die App gestartet so reicht die Eingabe des Betrages und auswählen des Kartenlesers als Bezahlweg. Eine Barzahlung wäre theoretisch auch möglich. Der Kunde wird daraufhin aufgefordert, die Kreditkarte einzustecken und ggf. den PIN einzugeben. Die Zahlung wird gestartet und, sofern verifiziert, die Unterschrift des Kunden direkt am Smartphone Display gefordert. Hierzu liegt dem Kartenleser ein kleiner Stift bei um dem Kunden nicht ein „malen mit dem Finger“ zumuten zu müssen. Der Stift selbst ist OK, könnte aber ebenfalls etwas hochwertiger ausfallen.

Nach erfolgter Unterschrift kann der Kunde nun noch, nach Wunsch, seine Email Adresse eintragen um einen Beleg der Zahlung inklusive Shop, Uhrzeit und sogar Geoposition unverzüglich zugestellt zu bekommen. Sehr fein! Sogar die Unterschrift ist nochmals vermerkt.

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Das Portal

Auf der Payleven Website (ebenso über die App) hat man dann als Verkäufer natürlich jederzeit eine Transaktionsübersicht. Ersichtlich sind die Umsätze sowie das, was Palyeven auf das Konto buchen wird. Die Buchungen landeten in meinem Test nach 3-4 Tagen am Girokonto. Hier könnte man den Prozess noch eine Spur beschleunigen. An Gebühren fallen 2,75% des Bezahlten Betrages an. Bezahlt euch also ein Kunde angenommen 100€ so landen auf eurem Konto 97,25€. Dies sind aber dann auch schon die einzigen Spesen die anfallen. Grundsätzlich ist der Maximalbetrag pro Transaktion mit 10000€ begrenzt – ja, wenn ich bloß solch Limit auf meiner Kreditkarte hätte 😉

Schön auch die Möglichkeit bezahlte Beträge dem Kunden rückerstatten zu können. Durch Pineingabe abgesichert kann so schnell und unbürokratisch z.B. wegen einer Reklamation eine Zahlung rückerstattet werden.

Fazit

Funktioniert. Punkt. Gerade Kleinunternehmen mit kleineren Zahlungen finden hier für geringe Gebühr eine recht einfach funktionierende Lösung um auch Kreditkartenzahlungen annehmen zu können. Payleven sollte aber für 79€ (excl. MwSt.)hochwertigere Hardware anbieten.

Was meint ihr? Wart ihr schon in der Situation Zahlungen über Kreditkarte annehmen zu wollen? Nutzt ihr bereits Payleven oder ein anderes Unternehmen? Mich würde eure Meinung interessieren! Schreibt’s in die Kommentare! 🙂