Im August zur IFA auf einem kleinen Presseevent von Nuki gab’s einen ersten mini mini Blick auf das neue Nuki Keypad 2.0. Damals war ich schon sofort angefixt, versprach das kurz dargestellte Bildchen doch einen Fingerabdrucksensor. Es wurde Herbst und dann kam endlich die offizielle Ankündigung. YAY. Nun habe ich das Nuki Keypad 2.0 etwas mehr als einen Monat im täglichen Einsatz eines drei-Personen-Haushalts. Aber, ist das (nach wie vor vollkommen optionale) Nuki Keypad 2.0, welches nun mit Fingerabdrucksensor deutlich teurer als das „einfache“ Basismodell ist, den Mehrpreis wert? Finden wir es heraus.

Videoreview

Verpackung & Lieferumfang vom Nuki Keypad 2.0

Wie erwartet, ist die Verpackung vorbildlich. Nuki verwendet kein Plastik, so soll das sein. Innerhalb der Verpackung finden wir das Keypad inklusive der Halteplatte mit Klebestreifen und innerhalb des Keypads selbst sind vier AAA Batterien, die für 12 Monate Betrieb reichen sollen, bereits vorinstalliert.

Nuki Keypad 2.0

Natürlich finden wir auch noch ein Büchlein mit Anweisungen in einigen Sprachen innerhalb eines hochwertigen Papierschubers, ich denke aber, hier würde aber ein Kärtchen mit Pictogrammen ausreichen. Letztlich läuft ja ohnehin alles über die Nuki App.

Montage am Türstock

Während das Vorgängermodell sowohl geklebt als auch geschraubt werden konnte, so fehlen der Halteplatte des Nuki Keypad 2.0 leider Bohrlöcher. Während ich auch nicht bohren wollen würde, hätte ich zwecks der Flexibilität die Bohrlöcher an Nukis Stelle belassen, wo sie waren. Auch bietet sich eventuell manchmal keine Klebemöglichkeit (z.B. weil nur Fassade zur Auswahl steht), auch da wäre man für ein paar Bohrlöcher dankbar.

Nuki Keypad 2.0

Nuki verwendet beim Keypad wie auch beim Türschloss selbst extrem stark klebendes doppelseitiges Klebeband von 3M. Da fällt, egal bei welcher Temperatur, das Keypad sicher nie vom Türstock. Aber wehe, man muss es demontieren, da ist es schneller ein gebohrtes Loch zu kitten und zu überstreichen, als das Klebeband abzubummeln ;-).

Design & Haptik

Wer das alte Keypad „in echt“ kennt, der ist sofort vom neuen Design und der neuen Haptik angetan. Für sich nun nichts bahnbrechendes – dennoch wirkt das Nuki Keypad 2.0 deutlich hochwertiger als das kleine Keypad ohne Fingerabdrucksensor. Hier lohnen sich die (aktuell) 80€ Aufpreis schon mal.

Nuki Keypad 2.0

Nach wie vor ist das Nuki Keypad 2.0 rechteckig und schwarz, nach wie vor finden wir entlang der oberen Kante zunächst 6 weiße LEDs, darunter dann 10 Tasten (1-9 sowie <) und wiederum darunter den neuen Fingerabdrucksensor – pre-Face-ID-iPhones lassen grüßen ;-).

Nuki Keypad 2.0

Weg ist das „Gummi Verhüterli“ vom einfachen Nuki Keypad, die zehn Tasten weisen Allsamt einen guten Druckpunkt auf und sind ob ihrer Größe endlich auch sicher selbst mit Wurstfingern zu treffen, sollte man doch mal den Code eingeben müssen.

Insgesamt ein perfekter erster und auch zweiter Eindruck. Übrigens: Nach wie vor fehlt dem Keypad die NULL. Warum? Weil wir Menschen nun mal einfach gestrickt sind und „000000“ als Code gerne verwendet wird. Außerdem verhindert die Null auch recht effektiv die Eingabe von Geburtsdaten als Zahlencode.

Nuki Keypad 2.0

Die LEDs sind übrigens recht praktisch im Alltag. Legt man den Finger auf den Sensor, so zeigen sie den Leseprozess an, leuchten alle, kann der Finger wieder weggenommen werden. Hält man die Pfeiltaste für den Pairing-Modus so bekommt man ebenfalls visuelles Feedback, gleichfalls wenn man über die Tasten einen Code eingibt, entspricht jede LED einer Stelle des (immer) sechsstelligen Zutrittscodes.

Installation mit der Nuki App

Seit meinem Test des einfachen Nuki Keypads sind nun auch schon wieder einige Jahre ins Land gezogen, an der Installation hat sich aber nichts geändert. Nach wie vor wählt man im Menü der Nuki App „meine Geräte Verwalten“ und sodann das Keypad. Allerdings sollte Nuki hier das Bild noch austauschen, sodass es das auch das neue Nuki Keypad 2.0 widerspiegelt.

Wichtig: Wer das Vorgängermodell des Nuki Keypad 2.0 nutzt, muss dieses zuerst vom Nuki Smartlock 3.0 (Pro, oder auch Nuki Smartlock 2) trennen, sonst lässt sich das neue Nuki Keypad nicht verbinden. Ansonsten dauert die Installation aber keine fünf Minuten.

Als einen der letzten Installationsschritte wird dann der erste Keypad-Nutzer angelegt, weitere können natürlich jederzeit hinzugefügt werden. Jeder Nutzer kann mehrere Fingerabdrücke registrieren (es bietet sich jeweils der linke und rechte Zeigefinger an). Insgesamt können 200 Zutrittscodes registriert werden, die Anzahl der Fingerabdrücke ist aber auf 20 Stück limitiert. In der Praxis sollte das aber auch für eine recht große Familie reichen ;-).

Wichtig: Die Zutrittscodes sowie auch die den jeweiligen Codes zugewiesenen Fingerabdrücke sind natürlich im Nuki Smartlock und nicht im Keypad gespeichert. Ein Diebstahl des Keypads ist also vollkommen sinnlos, die Sicherheit des Zuhauses wird also nicht kompromittiert.

Ach ja, eines noch: Wer noch das originale Nuki Smartlock 1.0 verwendet, kann dieses neue Keypad leider nicht nutzen.

Wie schnell wir der Fingerabdruck gelesen?

Sehr schnell. Sofort wenn der Finger aufgelegt wird startet der Leseprozess und ist binnen einer Sekunde abgeschlossen; danach kommuniziert das Keypad mit dem Nuki Türschloss was im nochmals 1-2 Sekunden dauert, je nach Signalstärke.

Wozu nun also das Nuki Keypad 2.0?

Eigentlich hatte doch Nuki immer beworben, das Nuki Smartlock öffne die Türe automatisch, wenn man davor stünde. Wozu braucht man denn nun anscheinend doch ein Keypad?

Ich berichte da einfach mal aus meinem Alltag: Als wir nur eine Katze (mit Freigang hatten) war „Auto Unlock“ einfach sowieso nur genial. Als aber der Kater mit Herzproblemen einzog, musste man schon besser aufpassen. Und nun, da ein Kitten eingezogen ist, will man natürlich mit allen Mitteln vermeiden, dass das Baby einfach so rausspaziert. Während Auto-Unlock bei 2 von 3 Familienmitgliedern schon länger ausgeschaltet war, habe ich es erst mit dem Keypad 2.0 deaktiviert, trotzdem ich es nach wie vor ein tolles Feature finde.

Aber so hole zunächst den „täglichen Müll AKA Postwurfsendungen“ aus dem Briefkasten (nein, es ist mir nicht erlaubt, diesen Mist abzubestellen), gieße im Sommer noch schnell die Pflanzen und öffne dann die Türe mit dem Nuki Keypad 2.0, ganz ohne Gefahr, dass einer der Kater ausbüxt.

Anderer Anwendungsfall: Mal eben den Müll wegbringen – da springt Auto Unlock naturgemäß nicht an, da man den Geofence nicht verlässt. Auch hier einfach super komfortabel mit dem Nuki Keypad 2.0.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Zahlencodes nerven einfach. Man hat doch heutzutage so verdammt viele Codes im Einsatz dass man schnell Gefahr läuft, überall den selben Code zu verwenden. Fällt solch Codeeingabe weg, weil es mit dem Fingerabdruck funktioniert, ist ein weiteres Sicherheitsrisiko eliminiert. Ganz davon abgesehen, dass auch fehlsichtige Leute so keine Brille benötigen und der Betrieb auch für Kinder vereinfacht wird.

Zu guter letzt kann nun sowohl Smartphone als auch Smartwatch vergessen werden (z.B. bei der Gartenarbeit) und der Zutritt funktioniert dennoch einwandfrei.

Batterielaufzeit

Nun, zwar gibt Nuki für das Keypad 2.0 eine deutlich geringere Laufzeit als für das kleinere Vorgängermodell an (12 Monate VS 18 Monate), dank handelsüblicher AAA Batterien sind diese aber schnell ausgetauscht, z.B. gegen die von mir favorisierten Eneloop Akkus (die laut Hersteller auch problemlos verwendet werden können).

In der Praxis

Nuki hat nicht übertrieben, als sie sagten, dass das Nuki Keypad 2.0 ein großer Komfortgewinn sei. Tatsächlich ist das schnelle Aufsperren bzw. Tür öffnen über den Fingerabdrucksensor für mich persönlich ob unserer drei Katzen praktischer als Auto-Unlock. Das Nuki Keypad 2.0 funktionierte in den Wochen meines Tests sehr sehr gut. Sehr selten wurde mal ein Finger im ersten Anlauf nicht erkannt, im zweiten aber immer. Dann lag’s aber meist an zu kurzem Auflegen des Fingers oder sehr schlampigem Auflegen des Fingers. Trocken sollte der Finger aber sein.

Fazit zum Nuki Keypad 2.0

Ich konnte mir zwar bei der Vorstellung des Nuki Keypad 2.0 ausmalen, dass ich es „ganz praktisch“ fände im Alltag, dass ich es aber tatsächlich nach wenigen Tagen den von mir heiß geliebten Auto-Unlock ablösen würde und tatsächlich eine kaum mehr wegzudenkende Verbesserung des Gesamtsystems ist, hätte ich nicht gedacht. Das haben die Damen und Herren von Nuki mal wieder gut gemacht. Teuer ist es aber leider. 159€ kostet das Nuki Keypad 2.0, Stand Dezember 2022. Ob jemandem der tolle Komfort zur Türöffnung über den Fingerabdruck _neben_ dem zuverlässigen Auto-Unlock diese 80€ Aufpreis zum einfache Keypad wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Ich persönlich finde schon.

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