Vor sechs Jahren bereits habe ich das „original“ Nuki getestet. 2018 wurden dann einige Funktionen mit der 2.0er Version von Nuki nachgereicht: HomeKit, Bluetooth 5 sowie ein mitgelieferter Türsensor. Nun, vier Jahre nach Nuki 2.0 darf ich euch über das Nuki 3.0 Pro berichten. Weshalb heißt es nun pro? Nun, weil zeitgleich auch eine günstigere Variante ohne „pro“ auf den Markt kommt. Das Nuki 3.0 Pro aber knüpft an das 2.0er an und verbessert wiederum einige Details. Dankeschön Nuki, dass ihr mir das Nuki 3.0 Pro sowie den Türsensor für einige Wochen für meine Review überlassen habt.
Videoreview
Verpackung & Lieferumfang des Nuki 3.0 Pro
Wie gewohnt ist die Verpackung von Nuki nachhaltig und verzichtet fast gänzlich auf Kunststoffbeutelchen usw. Sehr gut. Interessantes Detail: Die mitgelieferten Halteplatten sind nunmehr anstatt aus Metall aus Kunststoff. Generell sehe ich das Ersetzen von Metall durch Kunststoff eher kritisch, weswegen ich bei Nuki nachfragte. Tatsächlich benötigen die Kunststoffplatten weniger Energie zur Herstellung als es die Metallplatten brauchten, weswegen die neuen Kunststoffplatten des Nuki 3.0 Pro einen geringeren ökologischen Fußabtruck haben.
Mitgeliefert wird also:
- Nuki 3.0 Pro Türschloss
- Nuki Powerpack (NiMH Akkupack)
- 2 Kunststoff Halteplatten + Inbusschlüssel
- Ultra-kurzes USB-C auf USB-A Kabel
Was fehlt? Kenner merken es schon: Das Nuki 3.0 Pro beinhaltet keinen Türsensor mehr. Auch das hat mich verwundert. Auch hier habe ich mit Nuki gesprochen und tatsächlich, obwohl der alte Türsensor bei mir gute Dienste leistete, scheint der alte Türsensor, der eigentlich nur aus einem kleinen Magneten bestand, nur bedingt gut bei den Kunden angekommen zu sein, er hatte vor allem nicht zuverlässig genug funktioniert.
Nuki hat mir für den Testbericht den Türsensor, welcher nun gesondert verkauft wird, ebenfalls zur Verfügung gestellt.
Installation & Inbetriebnahme
Nachdem meine liebe Nachbarin, Frau C., schon lange auf ein Nuki gewartet hatte, kam ich in den Genuss bei ihr das Nuki 3.0 Pro „neu“ zu installieren. Also ganz ohne vorhandene Accounts oder Apps. Der Prozess wurde seitens Nuki zwischenzeitlich wunderbar optimiert und sollte auch für weniger Technik affine Menschen einfach ablaufen.
In meinem Fall wurde wie immer die geklebte Halteplatte verwendet. Nuki verwendet sehr starke Klebebänder auf den Halteplatten und auch nach mehreren Jahren im Einsatz sollte sich hier keine Lockerung ergeben. Durch die Form der Halteplatte und die Anpassung an unsere genormten europäischen Schließzylinder ist selbige auch extrem leicht einfach anzukleben. Das Nuki 3.0 Pro ist also ebenfalls, wie gewohnt, binnen weniger Minuten hardwareseitig installiert und hält bombenfest.
Pro Tipp:
Klebefläche auf der Tür mit Alkohol gründlich reinigen, bevor die Halteplatte aufgeklebt wird!
Softwareseitig gibt die Nuki App kaum Rätsel auf und wurde (glücklicherweise) dahingehend überarbeitet, dass sie nicht mehr ganz so… „einzigartig“, will heißen, nerdy-technisch aussieht. Ja, sie ist immer noch (für meinen Geschmack) zu finster, aber das Menüsystem und die Untermenüs wurden deutlich aufgeräumt und sind verständlicher gestaltet.
Im Prinzip muss man nur auf „Gerät hinzufügen“ gehen, das Türschloss wählen und den schritten folgen. Alles wird mit Text und Bildern erklärt. Zudem geht man schritt für schritt durch eine Checkliste was die Sache nochmals einfacher macht. Top.
Nuki 3.0 Pro vs „nicht pro“?
Der Hersteller hat offensichtlich auf seine Kunden gehört. Es gibt eben nicht nur Nerds wie mich da draußen, die unbedingt alles immer fernsteuern und einsehen wollen oder ein Türschloss mit WLAN möchten. 269€ werden für das Nuki Pro aktuell ausgerufen, das ist eine Stange Geld die mir zum Wechsel von Nuki 2.0 auf 3.0 Pro definitiv weh tun würde. Daher gibt es nun eine Version ohne Pro um schlankere 149€. Diese ist nur in weiß und rein aus Kunststoff erhältlich. Sicher für viele Interessenten eine gute Wahl! Wer das günstigere nicht-pro-Nuki dennoch fernsteuern will, kann sich später immer noch die Bridge, quasi ein Bluetooth auf WLAN Modul für die Steckdose, dazukaufen, gleiches gilt für das beim nicht-pro-Modell nicht mitgelieferte Powerpack.
Das liefert das Nuki 3.0 Pro zusätzlich zur nicht-pro-Variante:
- Nuki Powerpack (Akkupack) ist mitgeliefert
- In schwarz oder weiß erhältlich
- Aluminumteile im oberen Bereich des Türschlosses
- WLAN Modul im Türschloss eingebaut
Lautstärke
Das originale Nuki und auch Nuki 2.0 waren definitiv nicht „leise“. Bauartbedingt, exponiert an der Tür sitzend, machen Motor, Getriebe und Kupplung nun mal Geräusche. Nuki 3.0 ist aber definitiv leiser, wenngleich das natürlich andere Ohren anders empfinden dürften. Für mich ist es eine klare Verbesserung.
Design
Hat man sich für das schwarze Nuki 3.0 Pro entschieden und kommt vom Nuki 2.0 so ist auf den ersten und zweiten Blick keine Veränderung erkennbar. Beim dritten Mal hingucken ist zu entdecken, dass der Leuchtring nun auch farbig leuchten kann. Gab es zum Beispiel beim Sperren einen Fehler, so blinkt Nuki nun rot. Eine kleine aber willkommene Neuerung. Weiters wirkt der Drehknopf einen Tick hochwertiger.
Ansonsten ist es eben Nuki, wie man es seit jeher kennt. Oben der Drehknopf, mittig darin der Leuchtring der jederzeit den Sperrzustand anzeigen kann, inmitten des Leuchtrings die Taste um über die Taste auf- oder zuzusperren.
Der schwarze oder weiße Kasten unter dem Metallteil beinhaltet hauptsächlich die Akkus und die restliche Technik. An der Unterseite finden wir einen Entriegelungsknopf um das Powerpack auszuwerfen, darunter wiederum einen gelben Mechanismus um das Nuki von seiner Halteplatte zu lösen.
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Powerpack inklusive
Als Nuki vor einigen Jahren das „Powerpack“ also ein NiMH Akkupack ankündigte, wusste ich sofort: Das muss ich kaufen. Warum? Weil ich ohnehin eine Steckdose recht nahe zum Türschloss habe und damit das lästige Batterien Wechseln (auch, wenn dies in meinem Fall nur etwa alle 4-6 Monate notwendig war) wegfiel. Seit Marktstart war also ein Powerpack im Nuki 2.0 bei mir am Laufen, umso besser, dass dies nun mitgeliefert wird. Es kommt auch mit einem brauchbaren Ladestand, man kann also sofort loslegen. Ein baldiges Aufladen auf 100% ist aber natürlich empfehlenswert.
Hier aber ein Kritikpunkt: Hätte ich nicht USB-C auf USB-A Kabel zu Hause herumliegen die länger als weniger Zentimeter sind, so müsste ich mit dem mitgelieferten Stummelkabel erneut den Akku zu jeder Ladung ausbauen. Außerdem lädt das Powerpack nur mit USB-C auf USB-A Kabeln, USB-C auf C Kabel klappen in der Regel _nicht_!
HomeKit & Bluetooth 5? Alles beim Alten
Und das ist nichts schlechtes. Das versperren klappt nach wie vor, das entsperren (ohne die Tür zu öffnen) klappt HomeKit-bedingt nach wie vor _nicht_. Da kann aber Nuki nix für. Dies sollte man aber bedenken, wenn Nuki z.B. in HomeKit in die Favoriten aufgenommen wird und so recht einfach mal angetippt werden könnte. Ein Tippen und die Tür öffnet, auch wenn man sie vielleicht nur entsperren wollte. Die Verbindung zum iPhone oder HomeKit Hubs wird über Bluetooth 5 hergestellt.
Endlich WLAN!
Ja, die Bridge hat in meinem Fall seit dem ersten Nuki wunderbar funktioniert, sie hat aber auch eine Steckdose belegt. Dank eingebautem 2,4GHz WLAN Modul kann Nuki nun direkt mit dem heimischen WLAN Verbindung aufnehmen, das klappt im Test auch einwandfrei mit meinem gemischten Unifi Netzwerk. Die Verbindung ist stets stabil. Einziger Nachteil: Nuki orientiert sich bei der WLAN Suche in der Nuki App an den vom Telefon gefundenen WiFis. Hat man also ein Gerät mit schlechtem Wifi Empfang am Start, so könnte es sein, dass das gewünschte Netzwerk am Nuki Installationsort nicht angeboten wird.
Das WLAN kann aber bequem über die Nuki App jederzeit geändert werden, einzig eine Bluetooth Verbindung muss zum Türschloss herstellbar sein, aus der Ferne klappt das also natürlich nicht.
FAZIT zum Nuki 3.0 Pro
Eigentlich hätte ich ja fast mein Fazit zu Nuki 2.0 hier hin kopieren können, aber dann wäre ja Google gleich stinkig. Nuki hat gemacht, was sich auch von Nuki 1 auf Nuki 2.0 bewährt hat: Auf seine Kunden gehört und das Produkt an den stellen verbessert, wo es Sinn machte. Bewährtes wurde beibehalten. Da anscheinend der alte Türsensor, welcher sowieso nur ein kleiner (leider schwarzer) Magnet war öfter mal Probleme machte, wurde er eingespart. Wer ihn dennoch möchte, kann ihn separat dazu kaufen. Dafür ist der nun optionale Sensor zuverlässiger und vor allem flexibler (da beliebig an der Tür) montierbar. WLAN macht die Bridge obsolet und den laufenden Betrieb flexibler während das mitgelieferte Powerpack den Komfort erhöht und abschließend das weiße Gehäuse sich deutlich eleganter in die meisten Wohnungen oder Häuser einfügt. Wirkliche Mängel leistet sich Nuki 3.0 Pro dabei keine. Nuki 3.0 Pro ist immer noch relativ hochpreisig aber das Geld wert und das mitgelieferte USB-C Kabel dürfte länger sein.
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