Optoma hatte uns ja quasi mit einem „Rundum sorglos audio Testpaket“ ausgestattet. Den Testbericht zu den hervorragenden Primo 8 Kopfhörern habt ihr ja zwischenzeitlich bereits gelesen. Nun, quasi als „Folgebericht“ durften wir den Verstärker STA200 sowie den Digital-Analog-Konverter WDC200 testen. Was ihr vom folgenden Bericht erwarten könnt? Nun, wir sind keine professionellen „HiFi Tester“. Fachgesimpel werdet ihr wenig finden, ebensowenig technische Analysen und wissenschaftliche Details. Wohl aber haben wir mit feinem Gehör die beiden Geräte quasi entdeckt, bedient und getestet…
Verpackung & Lieferumfang
Beide Geräte werden vermutlich meist im Doppelpack erstanden und damit liegen wir dann durchaus schon mal bei einem Gesamtpreis, um den man bereits voll ausgestattete Multimedia Receiver von z.B. Denon bekommen kann.
Während dem DA-Konverter WDC200 nur sein Netzgerät beiliegt, kommt der Verstärker STA200 inklusive eines 5V Kabels über das der WDC200 auf Wunsch in einem Rutsch mit mit Strom versorgt werden kann. Ein Stromkabel für den Verstärker liegt natürlich ebenfalls bei.
Beide Geräte kommen sicher und stabil verpackt daher, wenngleich etwas weniger Kunststoffschaum sicher machbar gewesen wäre, in diesem Preissegment.
Design
Das Design könnte eigentlich von Apple sein. Sanfte Rundungen und ausgesprochen hochwertiges Alu-Finish. Perfekt. Die Drehknöpfe könnten nur eine Spur hochwertiger wirken, aber hier „motzt“ man dann auf sehr hohen Niveau 😉
Persönlich hätte ich es begrüßt, wenn sich beide Geräte an das 43,5cm Rastermaß gehalten hätten. Eine Kombination mit bestehenden Anlagen ist so leider nicht möglich.
Die Anzahl der Bedienelemente der beiden Geräte ist erfreulich gering. Die Endstufe selbst verfügt lediglich über einen Ein/Ausschalter, der DAC über eben solchen sowie einen Umschalter für die Quelle (Optischer Digitaleingang / Wireless) sowie einen Lautstärkeregler (sofern optisch zugespielt wird).
So sehr ich das puristische Design mag, eine etwas bessere Anzeige der gewählten Quelle als eine zweifarbige LED wäre vielleicht keine schlechte Idee gewesen.
Insgesamt finde ich das Design gelungen – es eignet sich aber eher als Solitär-Lösung denn zur Integration in bestehende Anlagen. Ein Hingucker ist es aber definitiv, allein schon wegen der sehr guten Qualitätsanmutung.
Inbetriebnahme
Bis auf einen kleinen Punkt kinderleicht. Dazu kommen wir später. Um in den Genuss von Musik zu kommen verbindet man die Lautsprecher über klassische Schraubklemmen mit dem Verstärker. DAC und Verstärker werden über ein normales stereo Cinch Kabel verbunden.
Sehr gut hat mir der 5V Spannungsausgang am Verstärker für den DAC gefallen – das notwendige Kabel liegt bei. So entfällt ein weiteres lästiges Netzgerät. Mit dem Verbinden des 5V Kabels ist das Setup fast abgeschlossen.
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Zu guter Letzt muss nur noch die Antenne am DAC angeschraubt werden (sofern man die Audiosignale kabellos zuspielen will) bzw. ein optisches Digitalkabel (dies liegt nicht bei) mit einem passenden Zuspielgerät verbunden werden.
Kleiner Minuspunkt ist die Tatsache, dass der DAC bei Auslieferung nicht airplayfähig konfiguriert ist. Die Konfiguration selbst ist eine Sache von fünf Minuten, aber die Anleitung muss dennoch bemüht werden, da die Konfiguration über einen Browser zu erfolgen hat.
Um die „echte“ Airplayfähigkeit herzustellen, muss das Gerät mit dem heimischen WLAN verbunden werden. Dazu verbindet man das Smartphone (oder Tablet oder den Computer) direkt via WLAN mit dem vom WDC200 aufgespannten WLAN, surft 192.168.10.1 an und stellt dort dann anstatt „Direct Connection“ die Option „Connect to wireless network“ ein.
Leider ist diese Seite nicht auf Deutsch verfügbar. Dann noch das WLAN Passwort eintippen und schon haben wir ein tatsächlich Airplay taugliches Gerät vor uns. Leider versteht sich der WDC200 nur auf die WLAN Standards b/g/n und nicht AC. Nun gut, N sollte für den Hausgebrauch dick ausreichen.
Wird am iOS Gerät oder Mac nun der WDC200 als Airplay-Ziel angegeben kann sofort Musik gehört werden. Ebenfalls schön ist hier das Audiofeedback – das Gerät informiert nach dem Einschalten über die Lautsprecher (auf Englisch), dass die Verbindung mit dem Netzwerk hergestellt wird, und wenn sie hergestellt wurde.
Der WDC200 ist zudem auch WPS fähig, dies wurde aber aufgrund fehlender kompatiblen Hardware meinerseits nicht getestet.
Klang
Der wichtigste Punkt der gesamten Review. Wie klingen die beiden Geräte? Vorweg muss ich sagen, dass üblicherweise ein Denon Receiver (Typ AVR3310) bei uns zum Einsatz kommt. Jegliche Zuspielung läuft über das Gerät, im Falle von Airplay läuft dies über ein Apple TV 3 das über HDMI an den Verstärker angeschlossen ist und für Musik wird üblicherweise „Pure Direct“ also die Abschaltung jeglicher Filter oder Equalizereinstellungen verwendet. Als Lautsprecher sind Piega Premium 5.2 Lautsprecher im Einsatz. Und grundsätzlich war ich von diesem Setup bislang durchaus angetan und vollauf zufrieden.
Tja, dann kam Optoma daher und ich installierte das hier getestete Gespann. Und wieder war der erste abgespielte Track Joan Baez‘ „Diamonds And Rust“. BOAH dachte ich mir, das hört sich aber toll an. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir aber irgendwie noch nicht so sicher ob es grundsätzliche Überraschung über die unbekannten Geräte war…
Fortgesetzt wurde mit „It’s A Man’s World“ gesungen von Inga Rumpf. Glasklar, perfektes Timbre und unglaublich weites Klangbild. Auch „Kleine Fuge In G-Moll BMV 578“ vom Jacques Loussier Trio überzeugte. Bässe kräftig und voll, wieder extrem weites Klangbild und glasklare Höhen. Die Piega Hochtöner entlarven jeglichen Mangel unweigerlich und werden gerne als „zu gnadenlos“ bezeichnet. Für derartige Klangtests natürlich sind diese Lautsprecher hervorragend geeignet.
Auch das Percussion-Stück „Fôret Sacré“ von Matadi versetzte einen sofort in dieses Gefühl man sei live dabei. Unglaublich.
Jaaaaa und dann wurde wieder der „gute alte“ Denon angeschlossen. Und plötzlich hatte ich das Gefühl als höre ich die Musik durch einen Vorhang. Was will das heißen?
Fazit
Das Optoma Nuforce Duo aus WDC200 Digital-Analog Konverter sowie dem Verstärker STA200 liefert nicht nur hochwertig nüchterne Optik sondern auch noch hervorragenden Klang der durch hochwertige Kabel vermutlich sogar noch weiter gesteigert werden kann, gute Lautsprecher vorausgesetzt. Wer audiophil und in höchster Gerät Musik über Airplay (diese sollte dann aber bitte in unkomprimierten Formaten vorliegen) abspielen will und gute Lautsprecher sein Eigen nennt sollte diese Geräte definitiv in die engere Auswahl mit einbeziehen. Über den optischen Digitaleingang kann zudem bequem Musik direkt von Blu-Ray, DVD, SA-CD oder auch dem Mac zugespielt werden. Einzige kleine Minuspunkte sind der fehlende koaxiale Digitaleingang sowie dass beim Setup ein Browser bemüht werden muss, um echte Airplayfähigkeit zu realisieren.
Diese Geräte sind zwar sicher alles andere als Mainstream-Geräte, definitiv aber jeden Cent wert.
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