Voreingenommenheit geziemt sich nicht (endlich konnte ich das Wort mal verwenden) für Soft- oder Hardwaretester. Gebe ich zu. Klar. Aber wenn ich ein Android Handy teste, bin ich natürlich vorbelastet. Schwer ist es, da alle Vorurteile und festgefahrenen Verhaltensweisen die in nunmehr fast 5 Jahren iPhone Benutzung sich eingebürgert haben, abzulegen. Ok, ich behaupte auch nicht, das gänzlich zu schaffen.
Lange Rede kurzer Sinn: Die Redaktion wird nach bestem Wissen und gewissen versuchen, möglichst unvoreingenommen das aktuelle Google Phone „Nexus S“, welches von Samsung produziert wird, zu reviewen. Der Folgende Testbericht gibt aber natürlich auch sehr viele persönliche Ansichten wieder, zudem verzichten wir auf wissenschaftliche Analysen und Benchmarks.
Wißt ihr warum? Weil Benchmarks nix sagen. Auf dem schnellsten Telefon kann ein Spiel absolut langsam laufen, wenn der Programmierer gepatzt hat – und umgekehrt können findige Menschen auch aus alter Hardware viel rausholen.
Verpackung & Lieferumfang
Ich weiß zwar nicht wer dahinter steckt und für die Verpackung Entscheidungsträger war, aber ich find’s toll. Bis auf den Kunststoff der Kopfhörer, Netzgerät und Akku einschweißt ist die Verpackung aus Karton. Das Nexus S liegt sowohl in einer Kartonschale als auch der Rest der Verpackung aus mehreren Teilen Karton in verschiedenen Stärken gefertigt ist. Die Umwelt sagt danke.
Mitgeliefert werden branchenüblich ein Datenkabel sowie Netzgerät und Kopfhörer und ein zwei Zetterl die über Garantiebestimmungen aufklären. Die Packung ist in dezentem weiß gehalten, die Googlefarben treten ebenso dezent in Erscheinung. Gefällt mir gut.
Design
Zuallererst fällt der „gebogene“ Bildschirm auf. Erinnert ein bisserl an eine Banane. Nein, im Guten gemeint 😉 Es sieht sogar ziemlich schick aus. Für ein Telefon, das äußerlich keinerlei Metal am Gehäuse verwendet, ist das Nexus S überraschenderweise auch gefühlt gleich schwer wie das iPhone 4. Es fühlt sich für ein Kunststoffgehäuse durchaus wertig an, kann aber mit der Konkurrenz aus Cupertino dahingehend nicht ganz mithalten.
Ich persönlich habe da dann immer Bedenken, wie solch Kunststofffgehäuse nach einem Jahr intensiver Nutzung aussehen wird. Kratzer sind etwas ganz natürliches, aber wenn teilweise, wie ich es von Nokia Geräten kenne, die Farbe abgewetzt ist, ist das doch eher peinlich.
Das Nexus S ist ein sehr dunkles Telefon. Bildschirm und Front sind schwarz, vorne hat Samsung auf ein Logo erfreulicherweise verzichtet. Hardwaretasten auf der Front such man ebenfalls vergebens. Auf der linken Seite befindet sich eine Lautstärkewippe, auf der Rechten der Ein-/Ausschalter. Die Unterseite beherbergt die MicroUSB Buchse sowie den Kopfhöreranschluß, die Oberseite weist nur eine Kerbe für den Fingernagel auf um die Rückenplatte zwecks Simkarten oder Akkutausch abnehmen zu können. In eben dieser Rückenplatte ist übrigens der NFC Chip integriert mittels dessen zukünftig über Google Wallet vieleicht bezahlt werden könnte. Mal sehen.
Vorne, über dem Display und rechts des Lautsprechers finden wir die Frontkamera, links davon Umgebungslicht- sowie Annäherungssensor. Ersterer regelt das Display aber tendenziell eher zu dunkel für meinen Geschmack. Aber dazu später mehr.
Was noch zum „gebogenen“ Display gesagt werden sollte: Nicht das Display selbst ist gebogen, sondern lediglich das Glas darüber. Gorilla-Glass übrigens, also speziell gehärtetes Glas, wie es auch beim iPhone Verwendung findet.
Alles in allem finde ich das Design des Nexus S recht gelungen. die Rückseite hätte ruhig gummiert sein dürfen, anstatt dieses gepunkteten Musters.
Inbetriebnahme
Ganz ohne Computer, man glaubt es kaum 😉 Zumindest wenn man das iPhone gewohnt ist. Hier muß nichts irgendwo angesteckt werden. OK, darüber kann sich wohl nur ein langjähriger iOS Nutzer wundern, stimmt’s? 😉 Nunja, daß der „Connect to iTunes“ Dialog schon längst aus der Welt geschafft hätte werden müssen, bedarf wohl keiner Diskussion.
Beim Nexus S läuft alles ganz einfach. Akku rein, Simkarte, so vorhanden, rein, loslegen. Interneteinstellungen (im konkreten Falle von Orange.at und Bob.at) wurden anstandslos erkannt und angewendet. Alles funktionierte bei unserer Inbetriebnahme auf Anhieb. Was wäre ein Google Telefon ohne Google Account. Selbiger sollte schon vorhanden sein, um einen Nutzen aus den vielen Möglichkeiten ziehen zu können. Wer seinem Google Profil z.B. über Checkout bereits eine Kreditkarte hinzugefügt hat, kann sogleich mit dem App-Einkauf im Android Market beginnen.
Kalender, eMails usw. können über das Google Konto synchronisiert werden. Auch das funktioniert anstandslos und recht schnell. Google liefert naturgemäß auf den „eigenen“ Geräten (Nexus One, Nexus S) recht wenige Widgets für die Homescreens (derer 5 verfügbar sind) mit. HTC bietet hier mehr. Es ist aber sehr vieles aus dem Android Market nachrüstbar.
Das Display
Im Test befand sich die Variante mit TFT Display, also NICHT jene mit AMOLED Display. Nun, die Auflösung von 800×480 reicht nicht ganz an den Klassenprimus iPhone 4 heran, dennoch sind Pixel auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Obwohl die Blickwinkelabhängigkeit größer als bei AMOLED Displays oder auch dem iPhone 4 ist, würde ich das nicht als negativen Punkt betrachten, denn, mal ehrlich: Wann blickt man schon mal von einem anderen Winkel als Direkt frontal auf sein Telefon?! Die Farben sind leuchtend, die Darstellung scharf. Leider stellt die automatische Helligkeitsregelung für meinen Geschmack die Helligkeit immer viel zu schwach ein, über den entsprechenden Schalter im zugehörigen Widget für den Homescreen können nur recht grobe Schritte (hell, mittel, dunkel, auto) geschaltet werden.
Im Gegensatz zum Design des Telefones, welches suggeriert, das Display selbst sei gebogen, sei erwähnt, daß lediglich die aus Gorillaglas bestehende Displayabdeckung gebogen ist. Das darunterliegende Display jedoch ist ganz gerade, wie gewohnt.
Im täglichen Betrieb
Eine Tatsache, die natürlich bei Android grundlegend unterschiedlich gelöst ist, als z.B. bei iOS ist die Navigation. Das Nexus S weist unter dem Display vier Tasten auf: Zurück, Menü, suchen und home. Egal in welcher Applikation man sich befindet, die Zurücktaste führt immer eine Ebene retour. Wer z.B. in der Twitter App auf einen Tweet geklickt hat, kommt über die Zurücktaste wieder in die Zeitleiste. Das ist für einen iOS Benutzer gewöhnungsbedürftig, aber durchaus eine absolut alltagstaugliche Idee. Mit der Menütaste ist es schon ein wenig komplexer. Sie ruft quasi, wie die rechte Maustaste auf Mac und PC ein Kontextmenü mit erweiterten Funktionen auf. Das kann alles mögliche sein. So sind bei der angesprochenen Twitter App dort die Einstellungen versteckt. Prinzipiell kommt man damit zwar gut zurecht, das Problem sehe ich aber vielmehr in einer gewissen Inkonsistenz da keine App gezwungen ist, genau dort das oder das hinzupacken. Manche nutzen das Kontextmenü halt nur für Funktionen, die nicht mehr am Bildschirm Platz fanden. Das heißt natürlich nicht, daß die Konkurrenz hier besser ist, auch bei iOS findet man schließlich manchmal die Einstellung in der App selbst, manchmal in den Systemeinstellungen…. von daher…
Hier ein tolles Video zum UserInterface des Nexus S von GSMArena.com
httpvh://www.youtube.com/watch?v=4RroBqh3LA0&feature=player_embedded
Ein entscheidender Vorteil von Android (im konkreten Fall 2.3.4 Gingerbread) über iOS 4.3.3 sind die Homescreen-Widgets und die Notifications. Ersteres fählt iOS bislang gänzlich, zweiteres ist bei iOS die grottenschlechteste aller nur erdenklichen Umsetzungen. Schon mal z.B. bei Omnifocus vier ToDos gleichzeitig aufpoppen gehabt während man eine SMS schreibt? Genau… nervtötend. Alles muß einzeln nacheinander weggeklickt werden; anders bei Android; kleine in der oberen Statusleiste links plazierte Icons weisen auf neue Tweets oder auch Facebookmessages oder SMS und sonstiges hin. Dieser Benachrichtigungsbereich kann sodann wie ein Rollo heruntergezogen werden um mehr Details preiszugeben. Einfach und gut. Allerdings scheint dies auch einen kleinen Nachteil mit sich gebracht zu haben: Man kann leider nicht in die Statusbar klicken um zum Anfang einer Liste zu scrollen. Gerade bei vielen verpassten Twittermeldungen leider etwas ärgerlich.
Die Widgets wiederum fehlen mir persönlich an iOS am meisten. Wie gerne hätte ich ein „Energie“ Widget wie auf Android um einfach Bluetooth oder WLAN ein- oder auszuschalten. Wie gerne hätte ich den Wetterbericht direkt auf einem der Homescreens. Und die Live-Wallpaper finde ich persönlich auch schön, auch, wenn sie natürlich sehr zu Lasten der Akkulaufzeit gehen.
Es fällt schwer, hier groß über Android zu schreiben. Es gibt zu viele Varianten und Versionen als ein allgemein gültiges Statement hier abzugeben. Das „blanke“ Android des Nexus S finde ich gut gelungen, funktionell und schön bedienbar. Daß natürlich auch HTCs „Sense UI“ oder auch Samsungs „TouchWiz“ Vor- und Nachteile haben, ist klar.
Um den Teil zum „täglichen Betrieb“ nicht zu ausufernd werden zu lassen: Android 2.3 erledigt seine aufgaben gut. Es kam zu keinerlei Abstürzen, für einen halbwegs technik-affinen Menschen stellt weder der Wechsel noch die allgemeine Bedienung ein Problem dar. Lediglich die nicht sortierbare Wurscht an Apps im App-Menü ist mühsam (das hat Samsung z.B besser gelöst).
Telefonie
Was kann man groß zur telefonie sagen. Man kann damit telefonieren 😉 Im Test im Netzwerk von Orange und Bob (=A1) kam es zu keinen abgerissenen gesprächen, das Gegenüber kam klar und deutlich an, die Empfangsstärke dürfte sich, ohne wissenschaftliche Messmethoden, im guten Mittelfeld befinden. Das Nexus S hat, so wie viele Telefone dieser Klasse, einen Annäherungssensor, schaltet also beim Telefonieren das Display ab.
Möchte man mit der eingebauten Freisprecheinrichtung telefonieren, so kann man das, allerdings ist die Lautstärke nicht groß genug bei hohem Umgebungsgeräusch zu telefonieren. Dann wiederum: Wer tut das? 😉
Der Android Market
Generell erfolgt die Navigation anders als man es z.B. vom Appstore gewohnt ist. Weiß man, wonach man sucht, ist alles einfach. Weiß man es nicht, naja… zunächst kann man zwischen Apps und Spielen wählen. Ein eigener Bereich weist noch auf die eigenen Apps hin.
Entscheidet man sich für generell „Apps“ so kann man die verschiedenen Kathegorien durchgehen wie „Bücher & Nachschlagewerke“ oder „Effizienz-Tools“ usw.
Wählt man einen dieser Bereiche aus, so wird dieser in „top kostenpflichtig“, „top kostenlos“ sowie „ganz neu“ gegliedert und kann sodann in Listenform durchsucht werden.
Optisch schöner umgesetzt finde ich eindeutig den Appstore auf iOS als den Android Market. Über die Qualität der Apps kann ich schwerlich urteilen. Twitter, Facebook oder auch Quando sind ähnlich und doch wieder unterschiedlich, bieten aber dennoch die gleichen Funktionen. App-Juwelen wie Tweetbot für’s iPhone fand ich im Android Market bislang nicht, so jemand unter meinen Lesern aber dahingehend Tips für mich hat, bitte in den Kommentaren posten, idealerweise mit Link!
Was mich erstaunt und erfreut hat war die einfache und unkomplizierte Rückerstattung von Apps, die versehentlich gekauft wurde. Binnen 15 Minuten nach dem (Fehl)Kauf kann nämlich ganz einfach auf „rückerstatten“ geklickt werden und die Buchung wird storniert. Google macht hier nicht so ein Geheimnis aus dieser notwendigen und tollen Funktion, wie es Apple im Appstore tut. Ein Pluspunkt für den Android Market.
Bildqualität & Bedienung der Kamera, Kamerafunktionen
Zuallererst muß gesagt werden, daß natürlich für die Bewertung der Bildqualität einer Handykamera nie die gleichen Maßstäbe wie für z.B. eine digitale Spiegelreflex-Kamera gelten können. Ein Handy wird hier immer den Kürzeren ziehen, sollte dieser Maßstab angelegt werden.
Als Vergleich zur Messung der Kameraqualität dient mir die immer noch äußerst gute Kamera des iPhone 4. Beide Geräte, das Nexus S und das iPhone 4 sind ja mit 5 Megapixel Sensoren ausgestattet, die iPhone 4 Kamera ist durch ihre außerordentliche Qualität (mit leicht warmer Färbung) bekannt, die iPhone Software greift zudem weniger „glättend“ ins Bildgeschehen ein, als es die des Nexus tut.
Hier z.B. ist klar erkennbar, daß das iPhone durch die HDR Bildaufnahme definitiv in kritischen Situationen die besseren bzw. ausgewogeneren Bilder produziert. Weder saufen die Schatten ab noch ist das Weiß überbelichtet.
Weitere Fotovergleiche und Beispielfotos gibt’s im Nexus S Album meines Flickr Accounts!
Das Foto der violetten Blumen wiederum zeigt gut, daß auch das Nexus sowohl einen zuverlässig und recht flott agierenden Autofokus besitzt, als es auch ausgewogen belichtete und farblich echte Fotos erzeugen kann. Insgesamt ist die Bildqualität bei ausreichend Umgebungslicht durchaus ansehnlich, wenngleich aktuelle Telefone wie z.B. das Samsung Galaxy S II durchaus noch weit bessere Fotos erzeugen.
Was das Interface der Kamera angeht, so ist dieses recht aufgeräumt und gibt wenige Rätsel auf. Ein paar Icons könnten aber etwas aussagekräftiger sein. Betrachten wir das Gerät im Hochformat, so finden wir links unten den Auslöseknopf (das Nexus S hat keinen dezidierten Auslöser), mittig einen Schiebeschalter um zwischen Foto- und Videomodus umzuschalten und rechts das letzte aufgenommene Foto, welches bei klicken zur Fotogalerie führt.
Über dieser Leiste befindet sich ein „Berge“ Symbol welches die Umschaltung zwischen Front- und Rückkamera ermöglicht, eines welches den Blitzmodus steuert, eines für den Weißabgleich und eines um die Geodatenspeicherung ein- bzw. auszuschalten. Das letzte Symbol führt dann zu den Einstellungen, die über den Fokussiermodus, die Belichtungssteuerung, die Bildqualität, die Auflösung, einen Farbeffekt sowie den Szenenmodus alles bieten. Hier ist man also gut versorgt, wenngleich ich die Steuerung noch als verbesserungswürdig empfinde. Man kann diese Modi irgendwie nicht schnell genug auswählen, zumal ich es besser fände, solche Änderungen im Nachhinein z.B. über die Fotogalerie anzuwenden, als das Bild von vornherein auf eine gewisse Darstellungsart festzulegen.
Mir fehlte die „Tap to focus“ Funktion die schon das iPhone 3GS beherrscht.
Die Fotogalerie
Fotos die am Telefon gespeichert wurden, seien es selbst erstellte Aufnahmen oder Fotos die mit dem Rechner auf die Speicherkarte kopiert wurden, können über die Galerie schnell gesichtet und auch verteilt werden. So stehen über den „Weitergeben“ Knopf z.B. SMS/MMS, Picasa, Bluetooth oder gmail zur Verfügung. Sind weitere Programme wie z.B. WhatsApp, Facebook oder auch Twitter installiert, so stehen diese Dienste ebenfalls in diesem Menü zur Verfügung. Leider ist das Popupmenü dann aber nicht scrollbar, sodaß im Querformat schnell einige Optionen abgeschnitten sein könnten.
Über einen „Mehr“ Knopf können sodann Details zum Bild eingeblendet werden, das Bild auf einer Landkarte dargestellt werden, es als Hintergrund verwendet werden und auch ein Zuschnitt oder eine Drehung ist möglich.
Mit seitwärts-wischen kann durch die Bilder geschaltet werden, zwei Finger Gesten zum Zoomen funktionieren natürlich ebenfalls – wenngleich nicht so flüssig wie bei der Konkurrenz aus Cupertino.
Schön auch die direkte Integration der Picasa Alben, Googles Fotodienst der in Konkurrenz zu Flickr steht. Auf Picasa einmal hochgeladene Bilder (dies funktioniert alles mit dem Google Account) erscheinen nahtlos in der Galerie.
Alles in allem eine schön gelöste Galerie und eine gut funktionierende Kamera für das Foto zwischendurch.
Videoqualität
Also, ein Großer Wurf ist die Videoqualität des Nexus S leider nicht. 720p – Fehlanzeige. Videos gibt’s nur bis 854×480 (=WVGA =D1 Auflösung). Die Videos werden im 3GP Format aufgezeichnet, was leider recht geringe Bitrate und damit auch Kompressionsartefakte bedeutet. Auch ist die Belichtungssteuerung nicht wirklich das Wahre, manchmal flackerts und die Regelung erfolgt zu abrupt.
Alles in allem also keine Sterne für die Videoqualität – aber da Handys in meinen Augen so oder so viel zu leicht für das Videofilmen sind und dadurch die Aufnahmen tendentiell so oder so stark verwackelt sind, spielt das keine große Rolle. Für das kleine Video wenn sonst keine ausgewachsene Videokamera zur Verfügung steht, tut’s auch das Nexus S.
Musikplayer & Audioqualität
Das Nexus S war ja eines der ersten Geräte mit Gingerbread. Von Froyo zu Gingerbread gab’s aber wenig Neues im Musikplayer und der wiederum war auch damals schon nur „OK“. Nicht schlecht, keine Frage, aber auf dem Niveau vom iPod spielt er nicht ganz mit, obwohl die Audioqualität des Nexus S durchaus ansehnlich ist!
Alles in allem gibt’s wenig Neues und kaum Störendes. Einen Equalizer (wer’s mag) sucht man aber leider vergebens und das links und rechts wischen wie es unter iOS 5 Einzug auf iPhone und iPod Touch halten wird, fehlt leider bei Gingerbread.
Wer aber, so wie ich, seine Musik auf’s Gerät lädt, die Kopfhörer (es ist mir nicht klar, weshalb der Kopfhöreranschluß unten am Gerät ist) einstöpselt und einfach loslegt und so durch die Gegend läuft, idealerweise mit etwas besseren als den beigepackten Kopfhörern, wird kaum Kritikpunkte finden. Paßt scho 😉
Fazit
Wenn mich als iPhone 4 Besitzer jemand fragt: „Würdest du das Nexus S empfehlen“ so wäre meine Antwort: „Wenn es kein iPhone 4 gäbe: ja!“. Lassen wir mal den (viel zu hohen) Preis des iPhones außer Acht und betrachten diese beiden Geräte rein basierend auf deren Leistung: Das iPhone 4 gab’s ab Sommer 2010, das Nexus S erst ab Winter 2010. Trotzdem hat das Nexus S eine unterlegene Kamera und kann, trotz der potenten Hardwareausstattung kein HD Video aufzeichnen. 16GB Speicher hat das Nexus S und dieser ist auch nicht erweiterbar. Beim iPhone 4 gäbe es zumindest die 32GB Variante.
Warum ich das Nexus S nur kaufen würde, wenn es kein iPhone 4 gäbe? Weil für mich persönlich das hervorragende Display des iPhones sowie die äußerst gute Kamera wichtig wären und die „Freiheiten“ die einem Android als Betreibssystem einräumt, für mich absolut irrelevant sind. Aber das gilt nur für mich.
Das Nexus S ist ein schönes Telefon. Das Design ist stimmig, die Haptik stimmt, wenngleich etwas mehr Metall nicht geschadet hätte. Das Display ist hell und produziert etwas frischere Farben als das iPhone 4 beispielsweise. Die Auflösung ist mit 480×800 Bildpunkten ausreichend hoch, beim Nexus S mit TFT Display ist die Blickwinkelabhängigkeit geringfügig größer als beim iPhone aber immer noch sehr gut. Geschwindigkeit und Ansprechverhalten sind auf sehr hohem Niveau und machen ein Arbeiten mit dem Telefon sehr angenehm.
Aber: Das Nexus S kostet nur etwa 350€, das iPhone 4 jedoch 629€! Webt man also den Preis mit ein in die Bewertung, so fällt die Entscheidung schon denkbar schwerer. Ich bleibe beim iPhone. Ich mag das Glas, den Edelstahl, iOS, iTunes und natürlich den üppig mit hervorragender Software ausgestatteten Appstore. Ich kann aber das Nexus S, auch wenn es schon etwas angestaubt ist neben Galaxy S II und Co. guten Gewissens jedem nur wärmstens empfehlen. Ein tolles Telefon.
thanks for sharing this
Hi! Habe seit gestern das Nexus S und vermisse mein altes iPhone 4 schon, denn damit funktionierten viele Dinge mit meinem Mac einfach, wo ich jetzt im Netz nach Lösungen suche. Z.B. Google Kalender synchronisieren, Bilder in iPhoto übertragen ect. Sobald es das iPhone 5 gibt, geht das Nexus S zu eBay.
Ja, mit ein Grund, weswegen für mich Android als Macuser nicht in Frage kommt, ich will halt einfach ein System das ohne mein großes Zutun funktioniert. Ohne Konfigurationen oder „Lösungssuche“. Wobei am Nexus S doch gerade die Integration mit Google Services perfekt funktionieren sollte?!
Super Bericht! Danke!
Das iPhone gibts erst fast vier Jahre, Dein erstes hab ich Dir vor drei Jahren abgekauft, lebt noch…
Gruß