Hach ja, die Finanzen. Wer wünscht sich nicht, in der glücklichen Lage zu sein, die Finanzen einfach links liegen lassen zu können. Für die meisten von uns ist das nunmal aber nicht möglich und entsprechend sucht wohl jeder die eine oder andere Möglichkeit, den Überblick über Konten und vor allem die Kontostände zu behalten. Money Pro von iBear Soft ist solch Software. Ich erzähle euch nun, ob Money Pro eine gute Investition ist, oder nicht.

Videoreview

So ist Money Pro aufgebaut

Generell kommt man mit den von der Software gebotenen Features sehr gut über die Runden und nach mehreren Monaten des Testens kann ich sagen, dass mir bei Money Pro keine nennenswerten „fehlenden“ Optionen oder Features aufgefallen wären. Verbesserungsbedarf gibt’s natürlich, wie immer, an ein paar Stellen. Mehr dazu aber später.

Die App ist in fünf Hauptbereiche gegliedert. Hier finden wir „heute“, „Bilanz“, „Haushaltsplan“ sowie „Berichte“ und „Mehr“, wobei „Mehr“ eigentlich nur das Einstellungsmenü darstellt. Nicht wundern, ich habe das Theme „pure white“ aktiviert, standardgemäß sieht Money Pro etwas „blaugrauer“ aus.

Heute Ansicht

Die „Heute“ Ansicht ist jene, die man die meiste Zeit verwendet. Hier sehen wir grundsätzlich die für den heutigen Tag anstehenden und getätigten Buchungen. Am iPad und am Mac sehen wir das aktuelle Monat sowie darunter bzw. daneben die zugehörigen Buchungen.

Tippt bzw. klickt man einen Tag an, so sieht man die zugehörigen Buchungen. Sind Buchungen überfällig, so werden sie rot gekennzeichnet, getätigte Buchungen an einem Tag werden grün dargestellt, offene bzw. bevorstehende Buchungen sind mit einem weißen bzw. „nicht gefüllten“ Punkt gekennzeichnet.

Am iPhone ist die App recht schlau an das kleinere Display angepasst, die „Heute“ Ansicht stellt hier nur die Liste der geplanten und getätigten Buchungen dar, ein Tap auf’s Datum und schon sieht man den Kalender mit den zugehörigen Buchungen des jeweiligen Monats.

Wischen wir von rechts nach links über eine der Buchungen so bieten sich verschiedene Optionen. Buchungen können so schnell als „bezahlt“ markiert werden, alternativ können sie mit dem Uhrensymbol auch schnell um einen, drei oder sieben Tage nach hinten verschoben werden. Eine schnelle Kopie oder das Löschen sind natürlich ebenfalls möglich.

Bilanz Ansicht

Die Bilanz bietet die Übersicht über alle angelegten Konten sowie die zugehörigen Buchungen.

Tippt man eines der Konten an, so wird rechts daneben die Buchungsliste angezeigt. Last- und Gutschriften sind dabei farblich übersichtlich getrennt dargestellt. Die Angezeigten Buchungen können zudem nach Datum gefiltert werden, so kann man entweder nur die Buchungen der aktuellen Woche anzeigen oder z.B. alle des aktuellen Jahres. Sowohl von der Bilanzübersicht als auch von der Heute Ansicht aus kann jederzeit eine neue Buchung über das „+“ eingegeben werden.

Haushaltsplan

Der dritte Hauptpunkt im Interface von Money Pro ist der Haushaltsplan. Hier werden zunächst alle Ausgaben-Kategorien dargestellt.

Sobald eine neue Ausgabenkategorie angelegt wird, landet sie auch automatisch im Haushaltsplan. Je Kategorie kann, auf Wunsch eine Art Budget angegeben werden. Ich habe z.B. für Lebensmitteleinkäufe 400€ monatlich angegeben. So werden laufende Ausgaben der Kategorie „Lebensmittel“ immer diesem „Budget“ gegenübergestellt und in Form eines sich füllenden Kreises dargestellt. Speziell für Lebensmittel oder auch, wenn man weiß, dass man z.B. monatlich 300€ für Versicherungen ausgibt, kann das sinnvoll sein, um schnell zu sehen, wieviele der geplanten Buchungen bereits erledigt sind.

Berichte

Das ist für mich persönlich der wichtigste Punkt und leider bei Money Pro noch deutlich ausbaufähig. Öffnen wir die Berichte-Ansicht so springt die App zunächst zur Einkünfte/Ausgabenübericht. Grüne und rote Balken (oder das unten gezeigte Tortendiagramm) zeigen schnell und deutlich an, wie sich die Einkünftige gegenüber den Ausgaben verhalten.

Ein weiterer Bericht in Money Pro ist „Aktiva/Passiva“, für uns Privatanwender oftmals eher uninteressant. Bei mir tauchen unter den Passiva z.B. die Kreditkarten auf, bei den Aktiva erscheinen konsolidiert Giro- und Sparkonten. Ich hab aber zugegebenermaßen davon auch keine Ahnung 😉

Gucken wir weiter bei den Berichten von Money Pro, so kommen wir zum „Zahlungsstrom“. Das ist im Prinzip eine Gesamtansicht des Vermögens. Ein- und Ausgaben sowie Sparkonten werden hier zusammengefasst dargestellt. Hoffentlich ist in Summe alles über der Nulllinie bei euch. Hier sind die möglichen Filter unglaublich flexibel. Sowohl auf spezielle Konten als auch auf Kategorie, Transaktionen, Transaktionstypen oder Klasse und Empfänger kann hier flexibel gefiltert werden.

Persönlich verwende ich den Bericht „hochgerechneter Saldo“ am häufigsten. Hier ist der Clou, dass dieser Bericht von Money Pro geplante Zahlungen mit einbezieht. Habt ihr also z.B. eine Haushaltsversicherung die jeden Monat am 4. des Monats abbucht, so werden eben all diese Buchungen mit einbezogen in diesem Bericht. Für mich ist es einfach wichtig so eine schnelle Übersicht zu haben, wie die Finanzen z.B. in der Weihnachtszeit aussehen werden. Man kann sich die Kurven entweder einzeln je Konto anzeigen lassen oder konsolidiert für alle (ausgewählten) Konten.

Der vorletzte mögliche Bericht ist das „Reinvermögen“. Dieser Bericht ist relativ starr, nur die miteinbezogenen Konten können gewählt werden. Wir sehen im Prinzip eine Übersicht des Vermögens.

Der letzte „Bericht“ ist die Darstellung der Transaktionen. Im Prinzip finden wir hier eine Liste aller erfolgten Transaktionen mit Datum, Kategorie, Konto und Betrag. Auch hier können wir nach diversen Parametern, wie auch schon beim Zahlungsstrom, filtern. Diese Ansicht ist ungemein praktisch um z.B. eine Übersicht aller Buchungen einer Kategorie zu bekommen, z.B. alle Lebensmitteleinkäufe bei Rewe.

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Was könnte an den Berichten verbessert werden?

Nun, zuallererst unterstützt Money Pro leider am iPhone X keine Darstellung im Querformat. Gerade bei Kurven zur Entwicklung der Finanzen wäre es sehr praktisch, nicht alles in der Höhe verzerrt und in der Breite gestaucht dargestellt zu bekommen. Zumindest hier würde ich mir eine Darstellung im Querformat wünschen.

Der zweite Punkt, welcher mich stört, ist eine fehlende Speichermöglichkeit verschiedener Berichtsansichten. Man ist bei Money Pro genau auf die angegebenen Berichte festgelegt. Möchte man aber z.B. den hochgerechneten Saldo einmal für (angenommen) die Girokonten und einmal für die Sparkonten haben, weil man das einfach mal so, mal so nutzt, so muss man immer manuell in die Filtereinstellungen gehen und das ändern, weil es nicht möglich ist, verschiedene Einstellungen zu speichern (und dann abzurufen).

Dritter Mängelpunkt: die Darstellung von Diagrammen und Kurven ist schon recht einfach. Hier hätte ich mir mehr Optionen für die Diagramme gewünscht.

Arbeiten mit Money Pro

Wie geht man’s also an, die Finanzen mit Money Pro zu verwalten? Nun, grundsätzlich sollte man sich überlegen, welche Konten man mit Money Pro verwalten möchte. Ich gehe an dieser Stelle absichtlich nicht auf die Abo-Varianten ein, da die Synchronisation über iCloud absolut einwandfrei funktioniert. Mehr dazu aber unten im Bereich „Bezahl-Abo?“.

Konten anlegen

Haben wir also definiert, welche Konten letztlich in Money Pro landen sollen, so wählen wir auf dem Tab „Bilanz“ oben „Bearbeiten“ aus und danach „Hinzufügen“. Wir können aus „Zahlungskonto“ (also das klassische Girokonto oder auch Bargeld), Kreditkarte, Aktivkonto und Passivkonto auswählen. Mit Gold-Abo steht zudem auch die Option „Online Banking“ zur verfügung.

In den meisten Fällen werden wir „Zahlungskonten“ für die täglichen Transaktionen und Bargeld verwenden sowie „Aktivkonten“ für Sparbücher. Kreditkarten sollten selbsterklärend sein.

Man legt also das Konto an und teilt Money Pro den Rahmen bzw. das Limit sowie den aktuellen Kontostand (bzw. den Stand der Schulden bei Kreditkarten) mit. Fertig. Natürlich kann man jedes Konto benennen und ein einprägsames Icon vergeben.

Buchungen anlegen

Der Rest geschieht im Grunde in der Heute-Ansicht. Man Tippt das große „Plus“ an und wählt die Art der Ausgabe oder des Einkommens. Am Anfang wird die Liste relativ leer sein – mit „bearbeiten“ können jederzeit neue Kategorien und auch Zahlungsempfänger hinzugefügt werden. Neu hinzugefügte Ausgaben landen dann auch gleich im Haushaltsplan.

Money Pro merkt sich, von welchem Konto zuletzt die jeweilige Kategorie bezahlt wurde. Leider aber schlägt Money Pro nicht auch automatisch den zuletzt verwendeten Laden vor. Ich kauf‘ halt meist beim selben Supermarkt ein, da wäre es schön, wenn dies auch, auf Wunsch, vorausgefüllt wäre.

Einnahmen können natürlich, analog zu den Ausgaben, ebenfalls angelegt werden. Bekommt ihr öfter mal von Oma etwas Geld zugesteckt, so kann „Oma“ natürlich als Einkommensquelle festgelegt werden.

Neben Einnahmen und Ausgaben können wir dann noch Umbuchungen zwischen bereits angelegten Konten erstellen. Optional könnte man auch noch „Kauf/Verkauf eines Vermögenswertes“ sowie „Aufnahme/Rückzahlung einer Verbindlichkeit“ auswählen. Das übersteigt aber meine finanztechnischen Kenntnisse mal wieder

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Natürlich können auch einer Buchung mehrere Kategorien zugewiesen werden. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, je nachdem, wie genau man es eben erfassen möchte.

Neue Buchungen werden zunächst als „bezahlt“ erstellt, Money Pro nimmt also an, man hätte die Zahlung bereits getätigt. Aber: Gerade zukünftige geplante Zahlungen, wie etwa die Autoversicherung zu erfassen und in die Finanzplanung zu integrieren, ist ja die Stärke solch einer Software.

Tippen wir also „bezahlt“ an, so springt Money Pro um auf „überfällig“. Ändern wir zudem das Fälligkeitsdatum auf z.B. ein Datum in der Zukunft, so wird „geplant“ angezeigt. Für diese geplante Buchung kann man nun zusätzlich sagen, dass sie z.B. automatisch gebucht wird (wenn z.B. der Stromversorger immer am selben Tag des Monats das Geld einzieht). Zu guter Letzt kann man dann noch festlegen, ob und wenn ja, wie häufig die betreffende Buchung wiederholt werden soll. Wunderbar.

Der letzte Punkt den man je Buchung definieren kann, wird von diversen Icons dargestellt. Dabei stellt die Sprechblase eine Beschreibung dar, das Hash eine Rechnungsnummer, die Silhouette den Empfänger der Zahlung und das Karteikartensymbol bietet zudem die Möglichkeit, Buchungen zu klassifizieren. z.B. privat oder geschäftlich.

Je nachdem, wieviel Genauigkeit man hier an den Tag legt, kann man also extrem granular alle Details zu den Finanzen festlegen und erfassen. Die Empfängerliste ist natürlich anfangs noch leer. Sobald man zu tippen beginnt und Money Pro keine Übereinstimmung findet, bietet es einen farblich hervorgehobenen Knopf an, um den neuen Empfänger zu speichern. Natürlich kann man den auch später noch bearbeiten oder löschen. Hier fände ich es schön, wenn Money Pro ganz oben in der Empfängerliste die häufigsten Empfänger anzeigen würde – das würde mir persönlich Tipparbeit ersparen.

Bezahl-Abo?

Wer möchte, kann natürlich auch das Plus-Abo für 1,99EUR monatlich (8,99/6M, 11,49/J) bezahlen um über die Server des Herstellers anstatt über iCloud zu synchronisieren. IMHO ist dies nicht notwendig, sofern man sich im Apple Universum (wie ich) bewegt. Wer einen Mix aus Apple Produkten und Android/Windows einsetzt, muß hier allerdings in das Abo investieren.

Über dem „Plus“ Abo gibt es dann noch das „Gold“ Abo, das dann auch Onlinebanking integriert. Dies habe ich erstens ob des Preises (7,49€/M, 29,49€/6M 48,99€/J) und zweitens mangels Schnittstelle zu vielen österreichischen Banken nicht getestet. Für mich persönlich bietet dies aber auch nicht direkt einen Mehrwert, da ich gerne alle Buchungen, seien es Einzelbuchungen oder auch wiederkehrende selbst verwalte um eben einen guten Überblick über die künftige Finanzentwicklung zu haben.

Im täglichen Gebrauch

Nun, ich muß wohl nicht erwähnen, dass solch Finanzsoftware nur funktionieren kann, wenn wirklich jede Buchung, und dies möglichst zeitnah, erfasst wird. In dem Moment, in dem man anfängt, Kassenzettel zu horten um sie „später dann mal“ einzutragen, bewegt man sich am Ziel vorbei.

Buchungen können auch (am iPhone) über einen ForceTouch auf das Homescreen-Icon schnell erstellt werden. Das Entsperren, sofern festgelegt, mit PIN oder Touch-/FaceID klappt gut und ist flott. Würde Money Pro sich nun nicht nur das zuletzt verwendete Konto sondern auch den dazugehörigen Empfänger merken, wäre es perfekt.

FAZIT zu Money Pro

iBearSoft hat hier sehr viel richtig gemacht. Die Software ist gut gepreist (sprich: nicht zu teuer) und bietet einen hervorragenden Funktionsumfang zusammen mit regelmäßigen Updates. Verschiedene farbliche Themes und generell ein hübsches Design runden die App ab. Manche Arbeitsabläufe könnten aber noch vereinfacht werden, und als neuer Nutzer muss man irgendwie alles mal anklicken um die Funktionsweise verstehen zu können. Die Hilfeseiten sind leider nur auf Englisch verfügbar zwar auch auf deutsch verfügbar, direkt von der App gelangt man dort aber aktuell nicht hin – hier sollte iBear nachbessern und am besten auf jeder Seite der App das ominöse „Fragezeichen“ darstellen, um schnell Hilfe zu den verfügbaren Funktionen, auf Deutsch, zu erhalten.

Alles in allem aber kann ich Money Pro definitiv empfehlen, speziell, da es für einen moderaten Preis für iPhone, iPad und den Mac zu haben ist.

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