Was ist LaMetric?

512x124Die schnelle Antwort: „Ein smartes Display“ – OK – häh? Na gut, LaMetric ist ein „Anzeigegerät“ für allerlei Daten. Facebook Freunde, Twitter Mentions oder auch Tage bis Weihnachten. Natürlich zeigt LaMetric auch Uhrzeit und Datum oder auch den Wetterbericht an.

LaMetric - apps driven

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Der Clou: Entwickler können selbst kleine Apps für LaMetric schreiben und es so uns Nutzern ermöglichen, speziell auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittene Benachrichtigungen zu erhalten.

LaMetric startete als Kickstarter Projekt und wird gerade ausgeliefert. Ich hatte das Glück bei den ersten dabei zu sein und habe mein LaMetric schon ein paar Wochen in Verwendung. Wollen wir uns also in dieser kurzen Vorstellung mal ansehen, wie zufrieden das kleine schwarze Kästchen macht.

Design & Qualität

Solange man bei Kickstarter nur „Updates“ bekommt und großspurig von der ach-so-tollen Qualität geschwärmt wird bleibt immer ein gewisses Restrisiko, dass die eigenen Erwartungen und jene des Projektgründers…ähem… sich unterscheiden. Sagen wir’s mal so. Auch die Macher von LaMetric haben von unzähligen Verbesserungen geschwärmt, die alle während der Produktion hätten eingeflossen sein sollen. Sind sie es? Ja! In diesem Fall – zu 100%. LaMetric ist ein fertiges Produkt, die Qualität ist super und dem durchaus anständigen Preis angemessen. 119$ habe ich bezahlt, für 179$ kommt LaMetric nun als kabelgebundene Version in den Handel. Wer das ganze kabellos, also mit eingebautem Akku, haben möchte, berappt 199$.

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LaMetric ist vor allem durch seine Unauffälligkeit im Alltag ein Hingucker. Das eigentliche Gerät ist matt schwarz. Ausgeschaltet ist kein Display zu erkennen und wer nicht weiß, was er vor sich hat, wird im entferntesten vielleicht ein kleines Taschenradio vermuten. Wobei, eigentlich hat mich die Größe des Geräts dann doch eher überrascht, wirklich portabel im Sinne von „pack ich mal eben ein“ ist LaMetric nun auch wieder nicht.

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Schön ist vor allem, dass der Hersteller Smart Atoms nicht auf eine reine Softwarelösung zur Steuerung gesetzt hat, sondern LaMetric auch drei Tasten zum Wechseln der Apps sowie zwei Lautsprecher spendiert hat. Will man so mal eben eine der aktivierten Apps aufrufen, reichen wenige Tastendrucke und sogar (bescheidenes) radiohören ist möglich.

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Das Display selbst erreicht eine ausgesprochen hohe Helligkeit, im Auslieferungszustand ist die automatische Helligkeitsregelung aktiviert und sie macht ihren Job ebenfalls ausgesprochen zuverlässig. Man hat einfach immer das Gefühl, dass LaMetric gut ablesbar ist.

Ebenfalls gut gelungen ist der farbige Anteil des Displays. Dieser zeigt nicht nur Farben an sondern auch durchaus Schattierungen. So wirken selbst bei der recht geringen „Auflösung“ von 8×8 Farbpixeln sowie 29×8 weißen Pixeln die Icons durchaus plastisch und die Animationen werden mit viel Liebe zum Detail ausgeführt. Sicher nicht jedermanns Design, mir gefällt’s aber gut. Alles in allem wurde der Hersteller hier allen Versprechen gerecht, die etwas längere Wartezeit (Oktober 2015 anstatt Januar) war’s allemal wert.

Die LaMetric App

Einziger Mangelpunkt: Das Icon. Das ist einfach nicht hübsch, am Homescreen, lach. Da hätte man doch etwas stilisiertes im „64px Design“ nehmen können, liebes LaMetric Team. Ansonsten – die App tut was sie soll und gibt keine Rätsel auf, auch Abstürze konnte ich keine verzeichnen. Alles in allem super für eine Version 1.0.5. Die Einrichtung von LaMetric erfolgt über die App auch innerhalb von 5 Minuten, perfekt.

Jegliche Apps die es gibt und die als normaler Nutzer installiert werden können, findet man in der „Apps“ Sektion der App. Tippt man einmal auf eine App im Übersichtsbildschirm, so zeigt sie LaMetric sofort an, tippt man die selbe App nochmals an, so gelangt man zu den Einstellungen der betreffenden App. Behandelt man ein App-Icon innerhalb der App wie eines am Homescreen des iPhones so kann man die meisten Apps auch wieder von LaMetric entfernen, verschieben oder auch von einigen Apps Duplikate herstellen. Ein Beispiel wäre die Twitter-App die dann z.B. bei einem neuen Follower eine Benachrichtigung, auf Wunsch sogar inklusive Ton, ausgeben kann und eine zweite Instanz der App um z.B. laufend über neue Twitter mentions informiert zu werden. Die genannten Benachrichtigungstöne klingen übrigens verdammt gut. Der Hersteller hat hier offensichtlich viel WErt darauf gelegt, die Töne perfekt auf die verbauten Lautsprecher auszulegen!

‎LaMetric Time
‎LaMetric Time
Entwickler: Smart Atoms Limited
Preis: Kostenlos
LaMetric Time
LaMetric Time
Entwickler: LaMetric
Preis: Kostenlos

Auf Wunsch kann LaMetric auch automatisch laufend durch alle installierten Apps durchschalten oder aber erst auf Tastendruck reagieren (oder komplett auf eine App gesperrt werden).

Ich würde mir noch eine Möglichkeit wünschen, auf einfache Art und Weise z.B. sagen zu können, wie lange jede App am Display erscheint, ohne das über Duplikate steuern zu müssen.

Im Alltag

Zunächst wirkt LaMetric unauffällig aber für mich hat das kompakte Gerät eine wunderbare Eleganz. Bei mir steht es auf einem dunklen TV Möbel und verschmilzt fast mit dem Hintergrund – bis zu dem Zeitpunkt, an dem eine Benachrichtigung rein kommt oder sich sonst was am Display tut. Ohne Brille und selbst beim Kochen gut zu erkennen. Perfekt.

Richtig toll wird’s aber, wenn Smart Atoms den IFTTT Channel freischaltet. Mit einem Schlag wird sich die Nützlichkeit von LaMetric damit vervielfachen. Plötzlich wird man zu allen nur erdenklichen Dingen Benachrichtigungen erhalten können – und das, dank WLAN, auch vollkommen abseits des Mobiltelefons.

Nachteile?

Derzeit nur die sehr geringe App Auswahl. Als iCloud Nutzer schaut man derzeit leider in die  Röhre. Google Nutzer hingegen finden schon eine Reihe kompatibler Apps um über Emails oder Kalender-Events benachrichtigt zu werden.

Fazit

Es freut mich, dass dieses Kickstarter Projekt sich zu dem tollen Gerät entwickelt hat, das versprochen wurde. Ich habe hier keine Sekunde die Investition bereut! Super! Allerdings hoffe ich, dass der Hersteller es schafft, mit der von ihm besetzten „Nische“ (nicht sehr viele Menschen werden akuten Bedarf an solch einem Gerät verspüren) auch längerfristig bestehen bleiben wird. Ich drück den Jungs und Mädels von Smart Atoms jedenfalls die Daumen.