Jabra_MotionUC_300Wir leben ja in der kabellosen Zeit. Handys, GPS, kabelloses Laden und und und. Natürlich darf dann hier ein Testbericht zu einem Bluetooth-Headset nicht fehlen. Ich habe mir das „Jabra Motion UC“ etwas genauer angeschaut. Die Spezifikation vom Hersteller liest sich jedenfalls schon ausgesprochen vielversprechend: NFC, 7h Gesprächszeit, umfangreiches Zubehör, hohe Passgenauigkeit, Geräuschunterdrückung, Sprachführung und Sprachsteuerung. Wirklich günstig ist das Ganze freilich nicht, weswegen wir nun mal prüfen wollen, ob das Jabra Motion hält, was die Werbung verspricht.

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Verpackung & Lieferumfang

Hier gleich mal ein großer Pluspunkt für Jabra. Die Verpackung ist aus Karton, auf Kunststoff wird weitgehend verzichtet. Das Schächtelchen ist zudem recht kompakt und aus ungebleichtem Papier. Sehr fein.

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In der Verpackung finden wir das Netzgerät und separat das Reiseetui des Jabra Motion UC+. Diese Halbrunde „Schachtel“ beinhaltet alles was das Freisprecher-Herz begeehrt: Headset, Ersatzohrstöpsel, ein ultrakurzes Micro USB Kabel sowie einen Bluetooth-Dongle für den heimischen Rechner. Das Reiseetui wiederum kann auch als Ladestation für das Headset verwendet werden. So ist alles Zubehör immer schön an einem Platz verstaut und zeitgleich das Headset immer geladen. Eine hervorragende Idee die sich auch während des Testzeitraumes bewährt hat.

Inbetriebnahme

Hier natürlich gibt es von Rechner zu Rechner und von Mobiltelefon zu Mobiltelefon immer Unterschiede. Ich habe mir die Kopplung des Headsets sowohl am Samsung Galaxy S4 via Bluetooth 4 als auch am iPhone 5 via Bluetooth 4 angesehen. In beiden Fällen schnell, problemlos und eine Angelegenheit von Sekunden. Als Bonbon kann das Jabra Motion auch via NFC gekoppelt werden (sofern man es in den Kopplungsmodus versetzt hat). Es reicht dann einfach ein Klopfen mit dem Headset gegen den NFC Sensor des Telefons, schon wird die Kopplung eingeleitet. Vorbildlich! Getestet mit Galaxy Nexus und Galaxy S4 und für gut befunden 🙂

Zum Koppeln muss am Headset lediglich die Rufannahme-Taste gedrückt gehalten werden, und der Mikrofonarm ausgeklappt werden. Nach einigen Sekunden ist das Headset paarungsbereit (daß ich dieses Wort in einer meiner Reviews verwenden würde hätte ich selbst nicht gedacht, ihr könnt es mir glauben). Es wird von den Mobiltelefonen problemlos erkannt und kann sofort gekoppelt werden. Fortan kann, sobald der Microfonarm (welcher auch gleichzeitig der Ein/Ausschalter ist) ausgeklappt wird, telefoniert werden oder auch die Sprachwahl genutzt werden. Das Headset verbindet sich schnell und  zuverlässig mit der jeweiligen Gegenstelle.

Headset & Ladestation

Headset & Ladestation

Wie schon erwähnt liegt dem Paket auch ein Bluetooth-Dongle bei. Zwar benötigt man diesen am Mac nicht unbedingt, er bietet aber den Vorteil, dass man sogar ohne jegliche Kopplung mit dem Rechner sofort Skypen kann oder Musik drahtlos am Headset hören kann. Sehr praktisch. Lediglich etwas kompakter hätte der Dongle noch ausfallen können, er steht etwas aus dem USB Port hervor… dies ist aber  der Antenne geschuldet und damit muß man sich nun mal anfreunden.

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Sprachfeedback

Mir persönlich hat dieses Feature am Besten gefallen. Es ist, gerade bei solch Gerätschaften die man eben NICHT vor Augen hat, wenn sie in Betrieb sind, einfach unglaublich praktisch Feedback per Sprache zu erhalten. Sei es die Meldung „Mobiltelefon verbunden“ oder wieviel Stunden Gesprächszeit das Headset noch bietet. Auch über die Kopplungsbereitschaft und eine erfolgte Kopplung wird man so informiert. Sehr praktisch und ein Feature das ich nicht missen möchte!

Sprachsteuerung

Einerseits kann die Sprachsteuerung des Mobiltelefons (z.B. Siri) über längeres Drücken der Rufannahmetaste aufgerufen werden, andererseits versteht das Headset selbst ebenfalls einige Sprachbefehle welche über die Taste vorne am Mikrofon aufgerufen werden können.

Wird Siri verwendet, so steht sie in vollem Funktionsumfang zur Verfügung. Selbiges gilt natürlich auch für z.B. S-Voice auf dem dem Samsung Galaxy S4 oder der Google Sprachsteuerung, wo verfügbar.

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Wird die Microfontaste vorne am Headset gedrückt, so kann mit „Akku“ z.B. der Ladezustand abgefragt werden oder mit „Telefonbefehle“ die telefoneigene Sprachsteuerung aufgerufen werden. Wer sich die „Jabra Connect“ App aus dem jeweiligen Appstore installiert, erhält damit auch gleich ein vollständiges Bedienhandbuch und zudem die Möglichkeit die Audioprofile nach Bedarf umzuschalten (Draußen/Büro/Auto). Ärgerlich: Ist das Headset gerade nicht mit dem Telefon verbunden bietet Jabra Connect auch nur Hinweise zum paaren der Geräte.

Bewegungssensoren & Automatikfunktionen

Eine weitere mehr als willkommene Funktion. Das Jabra Motion erkennt nämlich (daher der Name?) ob sich der Nutzer bewegt oder nicht bzw. ob es unbenutzt am Tisch herumliegt. So kann z.B. der Schlafmodus des Headsets vollautomatisch aktiviert werden um den Akku zu schonen. Wird dann z.B. das Headset wieder am Ohr montiert, so schaltet es sich automatisch wieder ein.

Im Test funktionierte das automatische Verbinden mit dem Mobiltelefon mit iOS eine Spur zuverlässiger. Hier konnte ich keinerlei Mängel feststellen. Unter Android gab es vereinzelt den Fall, dass das Handy das Headset ignorierte und man das Headset aus- und wieder einschalten musste, um die Verbindung herzustellen.

Auch ist anzumerken, dass unter iOS naturgemäß der Ladezustand des Headsets in der Menüleiste angezeigt wird während unter Android die „Jabra Connect“ App von Nöten ist. Man wird aber ohnehin nach erfolgter Kopplung gefragt, ob man diese App aus dem jeweiligen Appstore (kostenlos) laden möchte.

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Die „Jabra Connect“ App erfüllt zwar ihren Zweck, wirkt aber nicht sonderlich „hübsch“…  nunja, man wird sie nicht all zu oft verwenden müssen, sind die grundsätzlichen Einstellungen durchgeführt und die Anleitung gelesen.

Tragekomfort

Weiterer Pluspunkt! Das Headset ist ausgesprochen leicht (17g) und man vergißt schnell, dass man es trägt. Ich bin normalerweise recht empfindlich und bekomme schnell heiße Ohren, nicht so beim Jabra Motion. Fein. Das Lautsprecher kann gedreht werden damit das Headset sowohl am linken als auch am rechten Ohr getragen werden kann und er kann zudem in der Länge justiert werden,  je nachdem wie groß das Ohr des Trägers ist.

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Die Gummiteilchen (Eargels genannt) sind angenehm weich und werden in drei Größen mitgeliefert. Ich persönlich hätte aber etwas mehr in Richtung „in-ear“ gehendes besser gefunden da es mir so ermöglicht hätte mich besser auf den Gesprächspartner zu konzentrieren.

Audioqualität

Solange man sich relativ nahe am Mobiltelefon befindet ist die Gesprächsqualität ausreichend gut, nimmt aber ab etwa 5m Abstand merklich ab. Hat der Gesprächspartner selbst ein Headset in Verwendung addieren sich natürlich aber etwaige Verluste der Qualität was etwas mühsam sein kann. Leider merkt man von einem über HD Voice geführten Gespräch am Headset recht wenig, hier werden die zusätzlichen Fequenzen nicht bzw. nur unzureichend übertragen.

Musik über dieses Headset zu hören, sei es vom Handy oder auch vom Rechner, ist wenig zu empfehlen. Musik klingt einfach nicht gut.

Einen weiteren Pluspunkt erntet das Motion wiederum mit der automatischen Lautstärkeregulierung und der automatischen Reduktion von z.B. Windgeräuschen. Beides funktionierte im Test recht gut, wenngleich oftmals die Lautstärke grundsätzlich zunächst stark erhöht werden musste. Diesen Pluspunkt verspielt das Motion dann aber gleich wieder durch die „Touchpad“-artige Lautstärkeregulierung. Hinten am Gerät, also quasi hinter dem Ohr muss man mit dem Finger nach oben oder eben unten wischen um die Lautstärke zu regeln. Ich hätte hier richtige Tasten viel besser und zuverlässiger gefunden.

Akkulaufzeit

Jabra gibt 7h Gesprächszeit und 360h Standbyzeit an. Zwar konnte ich diese Werte im Test nicht zur Gänze Nachprüfen (7h vertelefoniere ich nicht mal in einem ganzen Monat), dennoch dürften diese Werte durchaus erreichbar sein, zumindest jene für die Gesprächszeit.

Besonders gut hat mir die schnelle Ladezeit (2h wenn das Headset komplett leer war) sowie die praktische Ladestation gefallen. Dass ein standard Micro-USB Anschluß auch direkt am Headset vorhanden ist, trägt natürlich ebenfalls zum positiven Gesamteindruck bei.

Fazit

Beim Jabra Motion UC+ stimmt fast alles – das darf man aber bei einem Preis von knapp unter 150€ auch erwarten. Üppige Akkulaufzeit, hoher Tragekomfort bei geringem Gewicht, vielfältige Steuermöglichkeiten und stabile Bluetooth-Verbindungen gepaart mit der Möglichkeit, die Sprachsteuerung des Telefons zu nutzen einhergehend mit nützlichem Lieferumfang machen das Jabra Motion UC+ zu einem empfehlenswerten Begleiter für alle die ständig „an der Stippe“ hängen. In Sachen Gesprächsqualität liefert das Headset gute Sprachqualität ist aber für Musik nicht zu empfehlen und kann auch mit echten Musik Kopfhörern (egal ob mit oder ohne Kabel) nicht ganz mithalten.

Weitere Infos zum Jabra Motion UC+ beim Hersteller.