Alle Jahre wieder… kommt die iPhone Review, könnte man fast sagen. Schon am 18. Juli 2010 hatte ich das damals neue iPhone 4 genauer unter die Lupe genommen. Nun wollen wir uns den neuen Zwillingsbruder des iPhone 4, das „4S“ genauer ansehen. Für wen rentiert sich der Wechsel auf das neue Gerät? Gibt es immer noch Mängel (Stichwort „Antennagate“)? Was sind die „Killerfeatures“ die das 4S mindestens 629€ (ohne Vertrag) wert machen sollen?
Wie schon letztes Jahr, will ich bei diesem Testbericht einige Punkte Aufgreifen und genauer behandeln:
- Antennagate – hat das 4S immer noch Empfangsprobleme?
- Verpackung
- Design & Verarbeitung
- Usability & Haptik
- Performance
- Display
- Siri
- Kamera
- Videos
- Akkulaufzeit
- FAZIT
Zuallererst: Welche Version des iPhone 4S betrachten wir hier? Ein weißes 32GB Modell mit iOS 5.0. Bestellt habe ich es im deutschen Apple Onlinestore mit Lieferung an meine Schwiegermutter. Apple Deutschland liefert nämlich nur an deutsche Lieferadressen; wo derjenige, der letztlich die Rechnung bezahlt, wohnt, ist Apple egal. Der TNT Bote meinte, Schwiegermuttern sei sehr schlau gewesen, das iPhone online zu bestellen, vor dem Applestore in der großen Bockenheimer Strasse in Frankfurt wären schon lange Schlangen gestanden…
Die hier im Beitrag gezeigten Fotos liegen in einem eigenen Album auf Flickr! Ein Klick auf’s jeweilige Foto führt direkt ins Flickr-Album!
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1. Antennagate – Hat Apple dazugelernt?
Ja und nein, könnten böse Zungen behaupten. Natürlich wurde bei der Vorstellung des iPhone 4S mit keinem Wort auf die Probleme des letzten Jahres eingegangen. Damals wurde ja bemängelt, daß, würde das iPhone 4 „falsch“ in Händen gehalten, es zum Verbindungsabbruch kommen konnte. Beim iPhone 4S hat Apple nun intelligentere Schaltkreise und ein verbessertes Antennensystem verbaut.
Die Antenne des iPhone 4S liegt ja, wie schon beim Vorgänger, im Edelstahlband zwischen den beiden Glasplatten. Neu ist, daß der Chip im iPhone 4S nach Bedarf zwischen den Antennenelementen umschalten kann. Sollte der Nutzer also das Telefon „falsch“ anfassen, so wird einfach auf die nicht verdeckte Antenne umgeschaltet und das zwar sofort und natürlich auch während eines laufenden Gesprächs. Warum das nicht schon beim Vorgänger der Fall war… only God knows. Ich konnte jedenfalls keinerlei Empfangsprobleme am iPhone 4S feststellen. Die Antennen sind äußerst empfangsstark.
Neu ist auch, daß das iPhone 4S ein doppel Quadband Telefon ist. So werden bei UMTS/HSDPA/HSUPA sowohl 850 als auch 900,1900 und 2100MHz und auf GSM 850, 900, 1800 und 1900MHz unterstützt. 4G, also LTE, wird nicht unterstützt.
2. Verpackung
Würde da nicht ein „S“ nach der 4 stehen könnte man die beiden Verpackungen glatt verwechseln. Klar, im konkreten Fall ist ein weißes iPhone 4S abgebildet, ansonsten gibt es nichts neues. Die Ausstattung bleibt mager, auch das 4S wird nur mit dem schlanken Netzgerät und dem Headset ausgeliefert. Letzteres wurde klanglich leider nicht merklich verbessert, wird also nach wie vor dem, was das iPhone wiederzugeben vermag, nicht gerecht. Die Steuertasten für die Wiedergabe und Siri sind natürlich nach wie vor am Headset angebracht. Ein USB Kabel ist zwar weiterhin beigepackt, dient aber dank iOS5 hauptsächlich dem Laden als der Synchronisation.
3. Design & Verarbeitung
Auch frühe Kritiker des iPhone 4(S) Designs dürften mittlerweile überzeugt sein: Das iPhone 4(S) ist ohne Zweifel unter den schönsten und wertigsten Mobiltelefonen am Markt. Spätestens wenn man das iPhone 4S „fühlt“ sind jegliche Zweifel ausgeräumt, wenngleich natürlich der a-ha Effekt den das iPhone 4 ob der damals neuen Bauweise mit sich brachte, ausbleibt.
Geändert hat sich nichts, am Design des iPhone 4S im Vergleich zum Vorgänger. Nach wie vor finden wir das Edelstahlband umlaufend zwischen zwei Glasplatten vor. Nach wie vor hat das Gerät auf der linken Gehäuseseite den Stummschalter sowie die Lautstärketasten und auf der rechten Seite, passgenau, die Einschubmöglichkeit für die Microsimkarte. Wer oft die Simkarte wechselt sollte sich das beigepackte Werkzeug an den Schlüsselbund hängen 😉 Lautstärketasten sowie Stummschalter sind beim 4S gegenüber dem 4rer allerdings ein wenig nach unten gewandert. Manche Hüllen dürften also eventuell nicht mehr passen! Das ist der neuen Antennenkonstruktion geschuldet.
Die Unterseite weist Mikrofon, Dockconnector sowie einen kleinen Lautsprecher auf und oben finden wir den Kopfhöreranschluss, das Mikrofon um Umgebungsgeräusche herauszufiltern sowie den Ein-/Ausschalter.
Die Vorderseite ziert das unglaublich brillante TFT Display sowie der obligatorische Home-Button, die Rückseite Kamera, LED Blitz sowie das Applelogo und einige dezente, in Silber gehaltene Schriftzüge.
Generell kann gesagt werden: Da wackelt nix. Das iPhone 4S ist, wie auch das iPhone 4, anscheinend ohne Toleranzen gefertigt, es gibt keine Spaltmaße, kein Wackeln und, vom Home-Button abgesehen, keinen Kunststoff am Gerät. Selbst die Abdeckungen von Mikrofon sowie Lautsprecher sind aus Metallgeflecht.
Über die Haltbarkeit der großen Glasflächen kann man nun streiten. Bei uns im Haushalt ist es passiert, daß ein iPhone 4 vom Sofa auf den Rand eines Blumentopfes rutschte und tatsächlich die Rückseite zerbrach. Ein anderes Gerät ist seit über einem Jahr ohne Probleme in Gebrauch…
Die Verarbeitungsqualität ist jedenfalls überragend. Die Konkurrenz mag technisch durchaus ähnlich gute Geräte bauen, wenn man die Datenblätter betrachtet. Qualitativ kann dem iPhone 4S aber kein anderes Telefon das Wasser reichen.
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4. Usability & Haptik
Wo man zum Erscheinungstermin des Vorgängers noch diverse Mängel der Usability hinsichtlich iOS4 (Benachrichtigungssystem z.B.) aufzählen hätte können, wurden dank iOS5 auch hier die letzten Mängel ausgemerzt.
An den Tasten hat sich ja im Vergleich zum Vorjahresmodel nichts geändert. Entsprechend machen nach wie vor die getrennten Lautstärketasten das Auffinden der jeweiligen Taste blind sehr einfach. Druckpunkte und Haptik sind stimmig.
Es gilt eigentlich der entsprechende Absatz meiner letztjährigen Review nach wie vor. So hochwertig sich Glas und Edelstahl auch anfühlen mögen, handschmeichelnder war das 3G/3GS Modell. Wer viel mit dem Telefon am Ohr, sprich, „telefonierend“ durch die Gegend läuft, dem werden zudem die Kanten als eher unangenehm auffallen. Vielleicht liegt’s aber auch an meinen Ohren 😉
Nicht falsch verstehen: Ich würde das iPhone 4S gegen kein anderes Telefon eintauschen, dennoch zahlt man natürlich für das derzeitige Design auch einen Preis.
Warum Apple übrigens im iPhone 4S kein größeres Display verbaut hat, weiß niemand so genau. Ein Grund könnte aber sein, daß bei der derzeitgen Displaygröße, nämlich einer Diagonale von 3,5″ mit einem Durschnittsdaumen jeder Winkel des Bildschirms gut erreichbar ist. Wäre der Bildschirm größer, könnte es sein, daß die zweite Hand zur Bedienung notwendig werden würde… Nur so ein Gedanke.
Ach ja, und der Vollständigkeit halber sei auch noch erwähnt, daß das neue iPhone 4S ganze 3 Gramm an Gewicht zugelegt hat 😉 Aber das sollten wir Siri nicht erzählen 😉
5. Performance
Ich möchte meine Leser hier nicht mit Benchmarks langweilen. Balkendiagramme und Vergleichstests sind ja gut und schön, im täglichen Gebrauch helfen sie mir aber wenig. Wie oft rendere ich ein Video am Telefon im Vergleich zu all den Sekunden die ich im Laufe einer Woche auf die Systemeinstellungen warte? Ihr merkt schon, rein subjektiv und wenn man ehrlich ist, gar nicht sooo wichtig.
Fakt ist: Programme starten merkbar schneller, Websites laden merkbar schneller. Und wir reden hier von Verbesserungen auf hohem Niveau, schließlich war schon das iPhone 4 kein langsames Gerät! Natürlich werden zukünftig speziell Spiele, die an die neuen Chips im Inneren des iPhone 4S angepasst wurden, von der satt vorhandenen Leistung profitieren. Wer aber, so wie ich, kaum mit dem Gerät spielt, dem ist das eher egal.
Was wirklich unheimlich schön ist, ist die nun sehr schnell startende Kamera. DAS ist beim iPhone 4 manchmal einer meiner größten Kritikpunkte gewesen.
Zum Thema „Performance“ kann man aber durchaus auch die Qualität des Hörens und gehört werdens zählen. Hier ist das iPhone 4S mit dem iPhone 4 gleich auf. Stimmen kommen sowohl aus dem Lautsprecher wie auch aus der Hörmuschel durchaus klar und verständlich. Die Geräte der Konkurrenz, speziell von Nokia, bieten hier aber merkbar mehr Lautstärke und Klarheit. Nach wie vor könnte hier Apple bei einem solch teuren Gerät noch etwas nachlegen. Wie gesagt, keinesfalls „schlecht“, aber das ginge noch besser, Apple.
6. Display
Während man letztes Jahr beim iPhone 4 aus dem Staunen kaum mehr herauskam, hat man sich mittlerweile daran gewöhnt und sieht es als Standard an. Weit gefehlt, natürlich. Auch wenn Androis mit 800x480er Displays alles andere als „grob“ oder „schlecht“ sind, so ist dieses IPS Display mit 960×640 Bildpunkten nach wie vor eine Nasenlänge voraus. Nur ganz wenige Geräte aus dem Hause Samsung (Galaxy S II HD, Galax Note, Galaxy S III) bieten derzeit mit 1280x720er Auflösung auf über 4″ Displays teils höhere Pixeldichten.
Natürlich sind die Farben des hier eingesetzten Displays nach wie vor nicht so leuchtend wie bei Samsungs Super-AMOLED Displays. Auch das Schwarz ist nicht ganz so schwarz, dennoch ist meines Erachtens das IPS Display des iPhone 4S das einzige Display, welches in direkter Konkurrenz zu den Super-AMOLEDs stehen kann.
Sehr erfreulich ist, daß, anders als zum Marktstart des iPhone 4 damals, heute fast alle Apps an das Retinadisplay angepasst wurden. Verschwunden sind die pixeligen „alten“ Icons, verschwunden die Treppcheneffekte in Apps. Danke, liebe Entwickler!!
7. Siri
Eigentlich hätte dieser Punkt „Spezielle Features“ heißen sollen. Da das iPhone 4S aber „nur“ Siri und eine verbesserte Kamera mitbringt (die alleine schon Grund genug für den Wechsel darstellen, wie ich finde), befassen wir uns hier mal ausführlich mit der guten alten Tante Siri. Was übrigens beim iPhone 4 damals noch so neu war, ist in der Review zum iPhone 4 nachzulesen 🙂
„Siri: Du bist sexy“ – „Jeder ist berechtigt, seine Meinung zu haben, Holger.“…
Ich habe für euch folgendes kleines Video aufgezeichnet, einfach so als kurze Demonstration zu Siri:
httpvh://www.youtube.com/watch?v=EfhpU4hkpaQ
Wie ist nun aber Siri als gesamtes zu bewerten? Ist sie so außergewöhnlich und praktisch, wie Apple es uns in der Werbung verspricht? Nun, ja und nein. Siri kann einerseits viele Dinge, die in der Praxis verschiedenste Klicks erfordern, schnell und effizient erledigen. „Wecke mich morgen um 6 Uhr“ stellt einen Wecker und aktiviert diesen. Das ginge manuell nie so schnell. Ähnlich verhält es sich auch mit der Frage nach dem Wetter, der Temperatur oder ob ein Regenschirm benötigt wird, auch hier, speziell wenn man nicht nach dem Ort, an dem man sich ohnehin befindet, fragt.
Probleme hat Tante Siri aber z.B. dann, wenn sie darum gebeten wird, Lieder eines sagen wir mal englischsprachigen Künstlers wiederzugeben. Wer „Alanis Morrissette“ schon mal auf deutsch ausgesprochen hat, weiß, wie komisch sich das anhört. In Folge dessen hat sie natürlich keine Probleme z.B. Lieder von „Christina Stürmer“ abzuspielen, sofern man Songs des Mädels in seiner Sammlung hat. Hier gibt es also die selben Probleme, wie sie auch schon die Spracherkennung am iPhone 3GS oder am iPhone 4 hatte. Schade.
Auch sehr schade ist, daß Siri, wenn sie auf deutsch eingestellt ist, nicht auf Wolfram Alpha zugreifen kann und auch nicht nach Restaurants suchen kann. Hier kann im besten Fall nur eine Google Suche ausgeführt werden. Auch auf Englisch würde Siri z.B. Restaurants, die keine Bewertung bei Yelp aufweisen, gar nicht nennen… das ist dann aber weniger Hilfreich da einfach immer noch nicht jedes Restaurant eine Bewertung aufweist.
Wo es dann wieder interessant wird ist z.B. daß Siri keinerlei Probleme damit hat, bei „Sage Stephan ich komme in 10 Minuten und bringe Wein mit“ eine SMS an Stephan zu senden und als Text „Ich komme in 10 Minuten und bringe Wein mit“ einzufügen. Sind mehrere Stephans oder Stefans im Adressbuch vorhanden, muß man natürlich den richtigen zuvor auswählen. Siri liest aber alle Einträge der Reihe nach vor.
Ihr seht also: Siri hat ihre Vor- und Nachteile. Und Apple deklariert die Dame ja als „Beta“. Soweit so gut. Aber einen gravierenden Nachteil hat Siri definitiv. Und dieser ist umso ärgerlicher, wie ich finde, zumal Siri ja als Alleinstellungsmerkmal beim iPhone 4S angeboten wird: Ohne Netz, 3G oder WiFi, stellt Siri die Arbeit ein. Warum? Weil angeblich Apples Server die Berechnungen und die Sprachanalyse übernehmen. Nächste Frage: Und warum wurde Siri dann nicht auch für das iPhone 4 und das iPad 2 herausgebracht? Gute Frage! Nächste Frage… Ich tippe mal auf Marketing, zum größten Teil. Wenn das Telefon selbst keine großartige Analyse durchführen muss, hätte Siri ruhig auch auf’s iPhone 4 kommen können. Zumindest hätte ich mir gewünscht, daß Siri ohne Internetzugriff zumindest Basisfunktionen wie z.B. das Erstellen eines Termins oder Weckers beherrschen würde… aber, wie gesagt, nix geht.
So bleibt zu Siri also zu sagen: Großartige Technik mit mächtigem Potential die zudem schon sehr gut umgesetzt ist, leider aber jedoch auch immer noch einige Mängel mit sich bringt, die, speziell im deutschsprachigen Raum, den Spaß etwas beschneiden.
8. Kamera
Während Apple die Frontkamera für Facetime unverändert belassen hat wurde bei der rückwärtigen Kamera gehörig nachgebessert! Technisch finden wir nach wie vor einen von hinten beleuchteten Sensor vor. Das heißt, daß der Sensor quasi dem Licht seine Rückseite hinhält, das Licht also nicht erst durch den ganzen Sensor dringen muß um die lichtempfindlichen Elemente zu erreichen. Dadurch natürlich geht weniger Lichtenergie verloren und trotz der nunmehr 8 Megapixel bleibt der iPhone 4S Sensor genauso Lichtempfindlich wie sein Vorgänger. Defakto hat Apple sogar die Blende weiter geöffnet (sie ist nun f2.4 anstatt f2.8) und läßt nun so noch mehr Licht durch die Linse.
So viel zur Technik. Aber wie schaut’s denn nun in der Praxis aus? Kann man die Kompaktknipse nun getrost zu Hause lassen, in der Gewissheit, das iPhone 4S eingesteckt zu haben?
Kurz und gut: Ja. Die Kamera des iPhone 4S liefert außerordentlich gute Ergebnisse. Sowohl im Standard- als auch im HDR-Modus. Farben sind kräftig und sehr natürlich, mit schwierigen Lichtverhältnissen kommt die Software sehr gut zurecht, der Weißabgleich liefert sehr gute, wenngleich tendenziell nach wie vor eher warm gefärbte, Ergebnisse.
Bei wenig Umgebungslicht wird naturgemäß das Ergebnis stark verrauscht, das resultierende Bild ist aber detaillreicher und schöner als beim iPhone 4. Gerade mit wenig Licht aber ist die Qualität der Bilder natürlich nicht ansatzweise mit der einer Spiegelreflexkamera zu vergleichen. Wohl aber mit dem einer durchschnittlichen Kompaktkamera.
Den eingebauten Blitz sollte man aber eher zum „Heimleuchten“ auf stromlosen Almhütten anstatt für Fotos verwenden. Zwar sind die Ergebnisse auch hier „akzeptabel“ aber alles andere als schön. Das gilt im übrigen auch für die meisten Blitze auf üblichen Kompaktkameras, obwohl diese zumindest wesentlich leuchtstärker sind, als die LED des iPhone 4S.
Im folgenden ein paar Testfotos die sowohl mit dem iPhone 4, dem 4S, dem Nokia N8 und einer Canon EOS7D erstellt wurden. Allen gemein ist, daß das iPhone 4S in allen Fällen das iPhone 4 überragt. Die Bilder weisen natürlichere Farben und weniger Überschärfung auf. Der Autofokus des neuen 8 Megapixel Moduls ist zudem schneller und zuverlässiger als beim iPhone 4.
Vergleicht man die Bilder des 4S mit denen des Nokia N8 so ist schwer zu sagen, welches Telefon die besseren Bilder macht. Je nach Szene schneidet mal das iPhone 4S, mal das Nokia besser ab. Bei den gezeigten Bildern ist zudem zu erwähnen, daß die Bilder der EOS 7D NICHT bearbeitet wurden; naturgemäß sind daher diese JPEG Bilder direkt vom RAW Foto farblich bei weitem nicht so knallig wie die der Mobiltelefone.
Die hier gezeigten Bilder und noch ein paar mehr kannst du in voller Auflösung als Zip-Datei herunterladen! (27,4MB!)
9. Videos
Neu beim iPhone 4S ist die Möglichkeit, stabilisierte Videos in voller HD Auflösung (1920×1080 mit 30fps) aufzeichnen zu können. Auch hier kommt dem 4S die Leistung des A5 Chips zu Gute. Einerseits ist eine sehr gute und schnelle Belichtungssteuerung möglich, andererseits eine sehr gut funktionierende Bildstabilisierung. Wer mit dem Vorgänger schon mal versucht hat, Videos ohne Stativ aufzuzeichnen, weiß, wie wichtig das ist. Leider rechnet sie Software den „Rolling Shutter Effekt“ nicht aus den Videos heraus; schnelle Schwenks können so also trotzdem noch etwas „eigen“ aussehen. Folgend zwei Beispielvideos die mit dem iPhone 4S aufgezeichnet wurden:
httpvh://www.youtube.com/watch?v=wflf9PCsVrU
httpvh://www.youtube.com/watch?v=FobW8VfjWmU
Die Videos sind aber, ebenso wie die Fotos der Kamera, sehr gut. Damit ist es eigentlich nicht mehr notwendig, in einen günstigen HD Camcorder zu investieren, wenn man schon das iPhone 4S in er Tasche hat. Natürlich ersetzt das iPhone 4S keinen hochwertigen Camcorder, wohl aber die 99-199€ Modelle. Auf ein richtiges Zoom muss man natürlich verzichten.
10. Akkulaufzeit
Trotzdem Apple „nur“ 200 anstatt der 300 Stunden Standby beim Vorgängermodell angibt, bemerke ich keine Veränderungen. Seien wir doch ehrlich: Wer hat jemals 300h Standbyzeit aus dem Telefon rausgeholt?? Das wären 12,5 Tage ohne aufzuladen! Im Flugmodus, versteht sich. Ist das praktikabel? Eher nein.
In der Praxis merke ich keine Unterschiede. Benutze ich das iPhone 4S wie auch schon davor das iPhone 4, sprich, häufiges prüfen des Postfaches, gelegentliche Fotos, ca. eine Stunde iPod pro Tag, Twitter, Google+ und Facebook Updates, Wetterberichte und natürlich die RSS Nachrichtenfeeds, so ist der Akku ca. 40-65% gefüllt, wenn ich das Telefon Abends neben dem Nachttisch mit dem Ladegerät verbinde. Es sollte auch erwähnt werden, daß natürlich die Leistung des Akkus meines iPhone 4 über die Zeit abgenommen hat. Während ich bei meiner letzten Review Abends noch 65-75% Restladung verzeichnete fordern natürlich tägliche Benutzung und sicher auch die neueste Version von iOS ihren Tribut. In diesem Artikel habe ich noch einen kleinen Tip zum Thema Akkulaufzeit niedergeschrieben.
Laut Apple soll eine Gesprächsdauer von 8h im 3G und 14h im GSM Netz sowie 6h Internetnutzung mobil bzw. 9h in einem WiFi Netzwerk möglich sein. Dauervideo ist mit 10h sehr ordentlich, die Musik kann angeblich 40h am Stück wiedergegeben werden. Da derartige Tests aber meines Erachtens nichts mit der Praxis zu tun haben, lassen wir das mal.
Zusammenfassend ist die Akkuleistung solide und sollte niemanden vor ernsthafte Probleme stellen. Überragend oder außergewöhnlich gut oder schlecht ist die Leistung der iPhone 4S Batterie nicht, über einen ganzen Tag mit viel Benutzung des Telefons, sollte man es aber schaffen.
11. Fazit
Gut gemacht, Apple. Allen Unkenrufen zum Trotz ist das iPhone 4S ein gelungenes Update. Gelungener zudem als der Sprung vom iPhone 3G zum iPhone 3GS. Die Leistung des A5 Prozessors der mit seinen 800MHz etwas langsamer als der des iPad 2 getaktet ist, ist vollkommen zufriedenstellend. Apps starten äußerst flott, die Grafikleistung bei Spielen ist erstklassig.
Display und Verarbeitungsqualität sind nach wie vor auf konkurrenzlos hohem Niveau und Features wie Siri, die hervorragende Kamera sowie die bildstabilisierte Videoaufnahmemöglichkeit runden das Angebot ab.
Wer enttäuscht war, kein iPhone 5 von Apple erhalten zu haben, der sei daran erinnert, daß das iPhone 4S alle Features, die ursprünglich dem iPhone 5 zugeschrieben worden waren, aufweist. Einzige Ausnahme: NFC. Wobei, seien wir ehrlich, wo fängt man heutzutage, fast Ende 2011, etwas mit NFC an?
Wer noch ein iPhone 1, 3G oder 3GS verwendet, dem sei dieses Upgrade definitiv ans Herz gelegt. Sowohl der Sprung hinsichtlich der Geschwindigkeit als auch hinsichtlich der Display- und Kameraqualität ist enorm. Wer bereits ein iPhone 4 einsetzt muß selbst für sich entscheiden, ob Siri und die verbesserte Kamera sowie die etwas höhere Geschwindigeit den Preis wert sind.
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Absatz 4: Usability & Haptik
„[…] bei der derzeitgen Displaygröße, nämlich einer Diagonale von 4″ […]“
Ich hoffe, dass Apple bei 3.5″ bleibt. 😉
Ups, gut aufgepasst!! Vielen Dank – ist korrigiert!
Klasse Beitrag. Folge dir auf Google+ und youtube. Hoffe auf viele ähnlich gute Beiträge. Kahns kaum erwarten bis mein 4S kommt.
Grüße aus Nürnberg
Armin
Danke dir! Freut mich wenn’s gefällt! 😀
Schön zusammengefasst – hab es nämlich auch schon seit Erscheinen hier. Klar, mein Vertrag war auch zuende (Ausrede Nr.10)
Der Autofokus des neuen 8 Megapixel Moduls ist zudem schneller und zuverlässiger als beim iPhone 4S.
Wie jetzt nun ?!?
Danke, ist korrigiert. Vor lauter 4 und 4S kommt man da schon mal schnell durcheinander 😉
Wie immer Super Review.
Danke!!
Ich frage mich immer, wenn ich so eine Review von dir lese, warum du nicht für Seiten wie z.B. Chip.de oder Computerbild.de schreibst
Lach, danke! Das frage ich mich auch ab und zu… nur meistens stellen die Verlage die Leute nur freiberuflich an – und das ist für mich fast ein no-go.
Aso