Ein „Modewort“ unserer Zeit ist „Ambience Lighting“, also eine Stimmungsvolle Beleuchtung der Wohnräume. Über Philips „Living Colors“ haben wir bereits berichtet, diese Lampen sind seit nunmehr über drei Jahren im täglichen Einsatz und haben sich bewährt. Relativ neu am Markt ist aber Philips HUE. Ein Lichtsystem das auf „normale“ Lampen mit E27 Schraubfassung setzt. Entsprechend können die zugehörigen „Birnen“ in die alltbekannten Fassungen geschraubt werden. Im folgenden Testbericht wollen wir uns ansehen, ob das HUE Starterpaket die fast 200EUR Anschaffungskosten wert ist und sich in der Praxis auch bewährt.
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Verpackung
HUE wird entweder als Einzellampen oder wie für unseren Test als „Starterpaket“ vertrieben. Das Starterpaket beinhaltet die Steuereinheit für bis zu 50 Lampen, das Netzgerät dafür, ein Netzwerkkabel zur Verbindung mit dem Router sowie drei Hue Lampen.
Die Verpackung ist zu großen Teilen aus Karton und in schwarz mit peppigen Farben gehalten. Sehr hübsch. Etwas kompakter hätte die Verpackung aber ausfallen können.<
Installation
HUE ist kinderleicht einzurichten. Auf eine umfassende Anleitung wird verzichtet, ein paar Bilder müssen laut Philips Ansicht reichen. Das stimmt. Man schraube die lampen in die Fassungen schalte sie ein. Dann wird die „Bridge“, also das „Gehirn“ des Systems mit Router und Strom verbunden.
Nun muss nur noch die Hue-iPhone App geladen und gestartet werden. Auf Kommando drückt man die Verbindungstaste auf der Bridge und das System ist betriebsbereit. Ein kleiner Rundgang durch die App hätte nach ihrer Installation beim Erststart aber nicht geschadet, denn nur wer sich etwas mehr Zeit nimmt, um alle Funktionen auszutesten, wird das System auch vollständig nutzen können und nicht alle Bedienelemente sind auf Anhieb einleuchtend.
Design
Während die Bridge recht billig wirkt, was Material und Ausführung angeht sind die Lampen selbst ausgesprochen hochwertig. Wichtiger noch, die Bridge wird nach der Installation kaum je wieder ins Auge des Betrachters rücken, außer das System wird erweitert.
Die Lampen sind aus Metall und Glas gefertigt und daher relativ schwer. Sie hinterlassen einen sehr guten Qualitätseindruck.
Das Licht
Am skeptischsten war ich was die Lichtausbeute anging. Würden diese LED Leuchten annähernd an die Leuchtstärke herkömmlicher Lampen herankkommen? Würden sie gleichmässig leuchten?
Die Antwort ist: Ja! Die HUE Leuchten verströmen ausgesprochen gleichmässiges Licht und das sehr leuchtstark. Klar, 100W Glühbirnen sind heller, aber für ihren Zweck, ambience-light, sind sie mehr als ausreichend hell, speziell wenn helle Farbtöne gewählt werden.
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Die App
Integration vorhandener Living Colors Leuchten (2. Generation)
Nun, einerseits ist es ausgesprochen positiv, dass es MÖGLICH ist, Living Colors 2. Generation und das Hue System zu koppeln. Allerdings ist dies alles andere als selbsterklärend und funktioniert auch nicht immer auf Anhieb.
Tip
Um das Hue System mit Living Colors Lampen zu koppeln muss wie folgt vorgegangen werden:
- Hue Bridge mit dem Knopf auf der Unterseite zurücksetzen (etwas gedrückt halten)
- Living Colors Fernbedienung zurücksetzen (0 + * (* = Kontrast +) für 5 Sekunden gedrückt halten)
- An der zurückgesetzten Bridge die Mitteltaste drücken
- Taste I und Favorit 1 auf der Living Colors Fernbedienung gedrückt halten, bis der Button an der Bridge nicht mehr leuchtet.
- Nun mit der Living Colors Fernbedienung zu jeder Lampe gehen, (LC sowie HUE) und I so lange gedrückt halten bis die jeweilige Lampe dreimal geblinkt hat.
- Sind alle Lapen „erlernt“ in der Fernbedienung retour zur Bridge und dort den Knopf drücken.
- Nun an der Living Colors Fernbedienung wieder I so lange drücken, bis an der Bridge die Taste wieder leuchtet.
- Zum Abschluß die App am iPhone oder iPad starten, und die Bridge nach Anleitung suchen. Danach werden die Lampen automatisch gesucht, und, sofern die Prozedur funktioniert hat, alle Lampen gefunden.
- Es können ab jetzt alle Hues und Living Colors Leuchten sowohl mit der iPhone App als auch mit der Living Colors Fernbedienung gesteuert werden.
Nachteile?
Prinzipiell keine, vom doch recht happigen Preis und der (immer noch) schlechten Verfügbarkeit abgesehen. Persönlich hätte ich mir gewünscht, dass nach Ausschalten die gewählte Farbstimmung erhalten bleibt. Die Hues aber, anders als Living Colors Leuchten, „vergessen“ die zuvor getätigte Einstellung, das gewünschte Setting muß über die Hue-App wieder aufgerufen werden.
Fazit
Philips hat mit dem HUE System ins Schwarze getroffen. Viele Leute wollen universell einsetzbare Leuchtensysteme mit klassichen Stärken, einfacher Lichtverfügbarkeit UND verschiedenen Lichtfarben und Stimmungen. Mit HUE hat Philips ein einfach zu installierendes und zu integrierendes System auf den Markt gebracht das auf Anhieb überzeugen kann. Die schlechte Verfügbarkeit scheint die hohe Nachfrage zu unterstreichen; seit dem Marktstart sind speziell die Starterpakete non-stop vergriffen. Wenn das notwendige Kleingeld zur Verfügung steht: zuschlagen. Hue ist jeden cent wert. Soll nicht eine ganze Wohnung beleuchtet werden, kann natürlich aucheine Living Colors Lampe zum Einsatz kommen.
UPDATE 16.03.2014
Nun muss ich leider in diesem Update darüber informieren, dass zwei Lampen des damals getesteten Starterkits ziemlich zeitgleich defekt wurden. Knapp einen Monat nach Ablauf der Garantie ließen sich die Lampen plötzlich nicht mehr fernsteuern und wurden von der Bridge nicht mehr erkannt.
Einen Support seitens Philips scheint es nicht zu geben; keine Supporthotline, keine Supportemail und auf Twitter wurde zwar gemeint man sähe sich den Fall an, allerdings ohne Erfolg. Ich kann hier nur noch anmerken dass sich letztlich der Apple Support ausgesprochen professionell und kulant verhalten hat, ich bekam kostenfrei ein neues Starterkit zugesandt.
Und nun? Nach knapp 5 Tagen in Verwendung ist eine dieser NEUEN Lampen defekt. Sie blitzt beim Einschrauben oder Einschalten kurz auf, dann bleibt’s finster. Die Bridge findet sie ebenfalls nicht mehr.
Philips, so geht das nicht. 69EUR für eine Lampe und 199EUR für ein Starterpaket zu verlangen das dann zu 66% nach einem Jahr defekt ist und dann auch keinen Support anbieten ist einfach mies.
Ich revidiere hiermit also (leider) meine Kaufempfehlung des Hue-Systems.
Update 04.09.2014
Sodele: Ohne nun zu weit ausholen zu wollen noch ein Nachtrag zu der obigen Thematik: Zwischenzeitlich hatte Philips die beiden „defekten“ Lampen getauscht, zwei neue geschickt und eben diese beiden neuen wollten sich nach nur zwei Tagen ebenfalls nicht mehr steuern lassen. Zeitgleich kam ein Update der Hue App und der gute Stephan von TouchTalk meinte: „Da kannst du jetzt den Hue-Kanal wechseln – probier das doch mal!“ – in meiner Verzweiflung tat ich das und siehe da – seither (seit etwa Juli) funktioniert alles wieder perfekt wie am ersten Tag. Also doch anderthalb Daumen hoch – passieren hätte die Geschichte mit dem Kanal nicht dürfen, dennoch kann man dies wenigstens mittlerweile lösen. Apropos, im Artikel zur IFA 2014 findet sich auch ein ausführlicher Bericht zu den aktuellsten Hue-Produkten!
Hab meine hue für die LC Fernbediehnung angelernt war kein Problem, nur jetzt findet die Bridge die hue Lampen nicht mehr. Ging vor dem Anlernen der FB problemlos.
App ist verbunden mir der Bridge aber hue findet die nicht.
Hat jemand eine Lösung für mich?
Reset bringt auch nichts….
ist das hier sowas ähnliches nur billiger als die philips hue?
http://www.meinhausmeineidee.de
Nun, soetwas muss man sich genau ansehen. Erstens funken die Hues über das Zigbee Protokoll mit extrem geringem Stromverbrauch (diese Lampen scheinen WiFi zu nutzen, was üblicherweise mehr Strom zum Funken verbraucht) und liefern laut Angaben nur 45W Lichtleistung im Vergleich zu herkömmlichen Birnen, während die Hues 50W Lichtleistung liefern. Letztlich müsste man aber einerseits mit einem Strommessgerät messen, wieviel diese Birnen tatsächlich verbrauchen und andererseits müsste getestet werden, ob Abstrahlwinkel und Lichtausbeute tatsächlich vergleichbar sind.
Meine Persönliche Erfahrung bei LED Leuchtmitteln derzeit ist, dass man besser auf Namhafte Hersteller wie Philips setzt als auf Noname marken…