Das Huawei P30 pro ist aktuell als DAS Kamera Smartphone und in aller Munde. Huawei hat mir leihweise ein Exemplar für meinen Testbericht zur Verfügung gestellt. Und da ich mit der iOS Plattform nicht mehr vollends zufrieden bin, erzähle ich euch nun, ob das P30 pro die allgemein hohen Erwartungen erfüllt und vielleicht sogar einen langjährigen iOS Nutzer zum Switch bewegen könnte. Dies ist jedoch KEIN Vergleichstest sondern ein Testbericht aus Sicht eines alltäglichen Smartphonenutzers, der viele Fotos macht, der eines der, so wird gesagt, besten Kamera-Smartphones tatsächlich zum Switch von iOS und dem iPhone in Betracht zieht…

Huawei P30 Pro

Design

Das Huawei P30 pro wird vom Hersteller mit zwei Speichergrößen, nämlich 128GB sowie 256GB sowie 8GB RAM ausgeliefert. An Farben stehen uns orangerot, blauweiß, weiß, blau und schwarz zur Verfügung. Natürlich heißt das bei Huawei anders, nämlich „Amber Sunrise“, „Breathing Crystal“, „Pearl White“, „Aurora“ sowie „Black“. Persönlich finde ich blau (Aurora) und orangerot (Amber Sunrise) etwas zu „schreiend“. Hier im Test seht ihr die Farbe „Breathing Crystal“. Ein Hingucker ist das Huawei P30 pro in jedem Fall, löblich ist zudem auch, dass der Hersteller auch ganz normale Farben wie schwarz und weiß anbietet, wenngleich diese manchmal schwer zu bekommen sind.

Huawei hat beim P30 pro beeindruckende Arbeit geleistet, ein Telefon zu erschaffen, das fast vollständig aus Display zu bestehen scheint. Während die Front bei ausgeschaltetem Display auf die Schnelle wie die jedes anderen Smartphones erscheint, so beeindruckt ein erster Blick auf das eingeschaltete Display durchaus.

Da wäre mal das 2340×1080 Pixel darstellende OLED Display, das links und rechts abgerundet ist. Dies erschafft die Illusion eines schmaleren schwarzen Randes rund ums Display. Klappt in der Praxis. Wenn man das Huawei P30 pro von vorne betrachtet erscheinen die linken und rechten Ränder tatsächlich schmäler als bei mancher Konkurrenz aus z.B Kalifornien. Tatsächlich sind die Ränder aber annähernd  gleich breit. Die Abrundung sieht gut aus, fühlt sich gut an, ist aber in der Praxis bei manchen Apps, die im Bereich der Rundung UI Bedienelemente platzieren, eher hinderlich.

Auch die „Notch“, also jene Aussparung für Kameras oder sonstige Technik fällt beim Huawei P30 pro außerordentlich klein aus. Anders als beim Hauptkonkurrenten aus Südkorea wurde hier kein Loch ins Display gestanzt, sondern stattdessen am oberen Bildschirmrand eine relativ kleine Aussparung gelassen.

Damit aber nicht genug, Huawei hat beim P30 pro sogar den Ohrhörer hinter das Display verfrachtet. Wow! Die Vorderseite wirkt damit ausgesprochen hochwertig; dass der untere Rand (das Kinn oder Chin) aber deutlich dicker als der obere Rand ist, ist schade, und wirkt weniger stimmig.

Nicht nur die Vorderseite ist links und rechts abgerundet, auch die Rückseite ist gleichermaßen geformt, dadurch erscheint das Gerät nochmals schlanker. Alle Fugen und Übergänge zwischen Glas und Edelstahl sind glatt und gleichmäßig, das P30 Pro erscheint durchgehend super hochwertig, der Vorsprung der Geräte aus Cupertino ist zwar noch fühlbar, aber nur minimal.

Huawei geht bei seinen P-Modellen seltsamerweise den Weg, alle vorhandenen Tasten auf die rechte Seite zu verachten. Entsprechend finden wir die Lautstärkewippe wie auch die Ein/Ausschalttaste am rechten Rand. Je nachdem, in welcher Hand man das Telefon zum Telefonieren üblicherweise hält, ist das praktisch oder unpraktisch. Ich halte das Telefon eigentlich fast immer ans linke Ohr, entsprechend sind die Tasten für mich suboptimal zu erreichen, beim Telefonieren.

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Viele von euch, mich eingeschlossen, wird aber nun die Rückseite interessieren, denn hier befinden sich die glorreichen Kameras, zumindest, wenn man dem Werbeversprechen glauben möchte. Wie die Front ist auch die Rückseite aus Glas, schillert relativ stark und weist (in meinem Fall) von unten nach oben einen Farbverlauf von (je nach Blickwinkel und Lichtquelle) Purpur oder Blau nach Hellblau auf. Wie eingangs erwähnt – Geschmacksache. Kabelloses Aufladen mit bis zu 15W versteht sich in dieser Smartphone-Liga von selbst.

Im linken oberen Bereich finden wir die Kameramodule. Ganz oben die Weitwinkellinse (20MP, f/2.2), mittig die Standardlinse (40MP, f/1.6) und ganz unten das Teleobjektiv (8MP, f/3.4). Rechts neben den Kameramodulen finden wir zudem noch den Blitz sowie eine vierte kleine Kamera, welche für die Tiefenschärfeinformationen zuständig ist.

An der Unterseite des Huawei P30 pro gibt’s nur den Dual-Simkartenslot der auch Huaweis proprietäre Speicherkarte aufnimmt sowie Mikrofon, Lautsprecher und den USB-C Anschluss. Dass Huawei das Mikrofon direkt neben dem Simkartenslot platziert ist aber etwas unpraktisch, wenn man zum Auswurf der kleinen Schublade versehentlich das falsche Loch erwischt und im Mikrofon herumstochert…

Die Oberseite des Telefons beherbergt nur einen Infrarot-Sender (der das Telefon, auf Wunsch, zur Infrarot Fernbedienung werden lässt) sowie ein weiteres Mikrofon.

Sowohl Ober- als auch Unterseite sind abgeflacht, das Telefon steht aber nicht von alleine, das ist etwas schade.

Persönlich bin ich kein Freund „zu großer“ Telefone. Ich hatte früher immer die Größe „iPhone 7“ als optimale Smartphonegröße empfunden und nun seit 1,5 Jahren jene des iPhone X. Das Huawei P30 pro ist ungefähr gleich dick und nur marginal breiter als das iPhone X, das ist schon mal super. Zeitgleich ist das P30 pro aber ca. 1,5cm länger und das merkt man hinsichtlich der Erreichbarkeit mancher Bildschirmbereiche dann doch extrem – auch rutscht das P30 pro in der Praxis nochmal schneller aus Hosentaschen, wenn man z.B. in die Hocke geht. Für mich definitiv ein Nachteil, aber einer, den ich in Kauf nehmen würde, wenn ich einen Switch in Betracht ziehe.

Bildschirm

Ich werde euch hier nicht mit Spezifikationen zum Bildschirm aufhalten sondern euch meine (subjektive) Meinung schildern. Der Bildschirm des Huawei P30 pro ist hervorragend. Pixel sind nicht auszumachen, entsprechend gibt es auch an schrägen Linien keine Treppchenbildung. Ausgeliefert wird das Huawei P30 pro in der Farbeinstellung „lebhaft“, ich habe aber schnell in die Einstellung „Normal“ gewechselt um speziell bei Fotos ein Ergebnis näher am Original dargestellt zu bekommen. Für mich klappt das wunderbar.

Grundsätzlich ist die Farbdarstellung gut, aber kühler als die der Konkurrenz. Huawei hat aber umfangreiche Einstellmöglichkeiten eingebaut, die Farbwiedergabe kann vollends auf die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Persönlich hätte die Abstimmung ab Werk für mich aber etwas wärmer und noch natürlicher sein dürfen – ganz subjektiv ohne Messgeräte.

Die etwas kühlere und klare Darstellung kommt meiner Meinung nach der Darstellung und dem Lesen von kurzen Texten zu Gute, für das Sichten von Fotos würde ich aber eine wärmere und natürlichere Bilddarstellung bevorzugen.

Die maximale Helligkeit ist ebenfalls sehr gut, ich hatte auch bei Sonnenschein keine Probleme, das Huawei P30 pro zu bedienen. Einzig die beim Hochheben eingeblendete Markierung, wo genau sich der Fingerabdrucksensor befindet, ist bei Sonnenschein teils kaum auszumachen. In der Praxis findet man aber nach kurzer Zeit immer die richtige Stelle.

Fingerabdruck-Leser unter dem Display

Was für mich persönlich ein absolutes no-go ist, sind Fingerabdrucksensoren auf der Rückseite. Mein Telefon liegt die meiste Zeit neben mir am Sofa oder auf dem Schreibtisch und ich habe keine Lust, zum Entsperren eine Sensormulde auf der Rückseite zu suchen. Entsprechend ist das für mich bei z.B. den Google Pixel Telefonen auch ein Dealbreaker.

Huawei hat einen optischen Fingerabdrucksensor direkt unter dem OLED Display verbaut. Vor meinem Test war ich skeptisch ob dieser zuverlässig funktioniere (nasse Finger, Schmutz am Finger oder dem Display usw) – ich wurde aber äußerst positiv überrascht. Der Sensor funktionierte im Alltag, bis auf ganz wenige Ausnahmen, ausgesprochen zuverlässig und schnell. Man gewöhnt sich an, das Telefon bereits in einer Art und Weise hoch zu heben, bei der der Daumen gleich am Sensor liegt, entsprechend ist das Gerät entsperrt, sobald man auf den Bildschirm blickt. Klappt bestens. Der anlern-Prozess je Finger ist aber langwierig und deutlich mühsamer als bei der Konkurrenz.

Für mich ist das jetzt kein Thema, manche ungeduldige Leute dürften aber eventuell dann zum Entsperren mit dem Gesicht wechseln – und das funktioniert beim Huawei P30 pro leider nur mit der einzelnen Frontkamera (32MB, f2.0) – es wird also KEIN 3D Scan wie bei FaceID durchgeführt, entsprechend unsicher ist dieses Feature – ich habe es nur getestet und wieder deaktiviert.

Wo es zu Problemen mit dem Fingerabdrucksensor kommen könnte, wäre beim Verwenden von Schutzhüllen; ich habe meine Handys immer in der Hosentasche; entsprechend reinigt das innere der Tasche quasi nonstop den Bildschirm. Ist das Handy aber in einer Hülle, so könnte es schnell mal zu Verschmutzungen kommen, die den Sensor stören.

Wäre nun solch Fingerabdrucksensor unter dem Display für mich eine Option gegenüber FaceID? Ja. Ich könnte mit dem schnellen und zuverlässigen Sensor des P30 pro einwandfrei leben, ganz ohne FaceID, auch wenn letzteres vermutlich sicherer ist.

Ohrhörer unter dem Display & Lautsprecher

Das, muss ich ehrlich gestehen, war mir bei aller Berichterstattung, die ich bislang zum P30 pro gesehen und gelesen hatte, irgendwie fast entgangen: Huawei hat tatsächlich den Ohrhörer unter dem Display verbaut. Ich bin nun niemand, der viel telefoniert. Aber ich kann sagen: Die Qualität ist gleichermaßen gut, wie ich es bislang gewohnt war, man hat keinerlei Abstriche zu machen. Kudos an Huawei, dies im Flaggschiff Modell zu verbauen. Als kleinen Tipp blendet das Telefon übrigens bei eingehenden Anrufen einen „Lichtkreis“ ein, der einem anzeigen soll, wo man ungefähr sein Ohr platzieren sollte. Nach 1-2 Telefonaten ist das ohnehin kein Thema mehr, dann ist man es gewohnt. Top.

Was dieses Konzept dann aber doch negatives mitzubringen scheint: Das P30 pro gibt über den Lautsprecher nur Mono wieder. Wer also über die verbauten Lautsprecher Musik hören will, kann dies nur über den einen Lautsprecher an der Unterseite des Geräts tun. Zwar versprechen die Einstellungen hier „Dolby Atmos“ – verbessert den Klang aber ungefähr so viel, wie wenn ich es in Zuckerschrift auf eine Torte schriebe…

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Der verbaute Lautsprecher ist ausreichend laut und für Gespräche durchaus OK, Musikwiedergabe oder auch Filme holen einen schnell auf den Boden der Tatsachen. Klingt einfach nicht gut. Als Maßstab für Leute, die eventuell switchen möchten: Das iPhone X klingt genau so schlecht, etwas leiser, aber dafür in Stereo. Persönlich, da ich nie Musik über die Lautsprecher eines Telefons höre, würde ich die höhere Lautstärke dem Stereoklang vorziehen. Berauschend ist der Klang aber, für das aktuelle Topmodell aus dem Hause Huawei, definitiv nicht. Wer die Töne über Kopfhörer konsumiert (ein 3,5mm Kopfhöreranschluss wurde dem Huawei P30 pro NICHT spendiert), dem ist das so oder so egal.

Haptik, UI & Bedienung

Zuallererst: Ich werde hier nun nicht zwischen den Teilen, die Bestandteil des Android Betriebssystems sind, und jenen, die Huawei rundherum gebastelt hat, unterscheiden. Das könnte ich auch nicht, da ich kein Android Experte bin. Ich mag mich als Nutzer nicht mit Launchern und allerlei anderem Krimskrams befassen. Dass Anpassungen bei Android möglich sind, ist gut und wünschenswert – das ist aber nix für mich. Entsprechend habe ich das Huawei P30 pro so verwendet, wie es aus der Verpackung kam.

Im Setup Prozess wird man gefragt, ob man die Bedienung mit Gesten aktivieren möchte. Da ich dies seit 1,5 Jahren gewohnt bin – here you go, Gesten it is ;-). Der Setup Prozess ist im Übrigen zwar einfach, allerdings muss man gefühlt unzählige Checkboxen abnicken, Datenschutzerklärungen bestätigen und vor allem solle man, wenn’s nach Huawei ginge, eine Huawei ID anlegen. Testhalber habe ich dies probiert. 5GB Cloudspeicher auf den Chinesischen Servern von Huawei erhält man in diesem Fall. Ich sehe aber keinen Grund, auf einem Android Gerät zusätzlich zum Play Store und dem von Google zur Verfügung gestellten Speicherplatz, noch einen Huawei Store und eine Huawei Cloud zu benötigen…

Dito was Themes oder sonstiges angeht. Google bietet kostenlos 15GB Speicher und eine Erweiterung kostet die Hälfte zum von Huawei gebotenen Speicher. Sorry, Huawei, da sichere ich lieber mit Kabel am Rechner – das klappt mit der HiSuite am Mac übrigens relativ gut, wenngleich die App gelegentlich ohne offensichtlichen Grund die Verbindung zum Handy verliert. Um allerdings automatisch im Hintergrund komplette Datensicherungen des Telefons herstellen zu können, ist die Huawei ID unabdingbar, den Rest sollte auch das Google Cloud Backup erledigen können. Bedenkt das, solltet ihr euch für dieses Gerät entscheiden.

Ansonsten läuft alles, und wie wir es von diversen anderen Android Telefonen kennen, sind natürlich neben den Google Apps auch die Pendants aus (in diesem Fall) dem Hause Huawei auf dem P30 pro vorinstalliert, inklusive Bloatware. Gleich mal Facebook deinstallieren – würg. Warum es nach wie vor Usus ist, irgendwelche Apps vor zu installieren, ist mir schleierhaft. Nun gut, zumindest kann man einige deinstallieren, andere, wie Huaweis eigene Apps, nicht.

Was mich extrem überrascht hat, waren die Gesten: Sie sind 1:1 die selben, wie am iPhone X. Wie gesagt, mag sein, dass das ohnehin bei Android 9 „mit dabei“ ist, für mich als geneigter Switcher war das Telefon aber vollkommen ohne umzudenken zu bedienen, egal ob Google oder Huawei dafür verantwortlich ist. Wischt man von unten hoch, so wechselt man aus jeder App zurück zum Homescreen oder von einem von mehreren Homescreens zum Haupt-Homescreen. Wischt man hoch und pausiert etwas, so gelangt man zu den offenen Apps. Ein Wisch von links oder rechts über den Bildschirm springt immer einen Schritt zurück. Sind wir in der Foto-App und betrachten ein Foto, so führt das zurück zur Foto-Übersicht, wischen wir nochmal vom Bildschirmrand nach innen, so landen wir am Homescreen. Schon mal super einfach und intuitiv.

Überhaupt ist Huaweis „EMUI“ Interface durchaus OK. Lediglich in den Systemeinstellungen finden sich gefühlt eine Million an Unterpunkten. Gerade, wer sich vielleicht gar nicht so sehr damit befassen möchte, ist schnell überfordert. Ich hatte z.B. das „Smart Lock“ konfiguriert. Hier kann festgelegt werden, dass z.B. an bestimmten Orten zum Entsperren man keinen Fingerabdruck benötigt. Diese Einstellung befindet sich aber recht tief verborgen unter Sicherheit > Sperrbildschirmpasswort; und wenn man eben nicht (mehr) weiß, wonach man genau sucht, weil einem der Name der Funktion entfallen ist, macht das üppige Einstellmenü einem das Leben nicht eben einfacher – natürlich gibt es aber eine Suchfunktion.

Was mich an EMUI etwas gestört hat, war die Flüssigkeit. Ich meine, hier haben wir das absolute Flaggschiff von Huawei in Händen und ich finde, da darf es keine Mikroruckler geben. Die gibt es aber. Sei es beim hin- und her wischen zwischen Fotos oder generell in der UI. Es ist schon alles recht schnell und flüssig, aber das macht Cupertino besser. Auch hier ist das aber absolut kein Grund zu sagen, man wolle das Huawei P30 pro nicht gerne nutzen. Dies Punkte fallen vielleicht im ersten Tag auf, danach treten sie in den Hintergrund und „sind halt so“. Dennoch würde ich mir seitens Huawei hier noch Verbesserungen wünschen.

Das Konzept der UI, nämlich neue Apps auf den Homescreens abzulegen, hat mir ebenfalls gut gefallen. Als langjähriger iOS Nutzer ist dies für mich „normal“. Man wird aber gefragt, ob man dieses Konzept nutzen möchte, oder aber bei den „fixierten“ Apps am unteren Bildschirmrand einen Button als Zugriff zu allen Apps (=App Drawer) eingeblendet haben möchte. So oder so kann man natürlich jederzeit das „Konzept“ ändern. Allerdings nur, indem man über eine pinch-Geste in die Einstellungen der Homescreens wechselt und dann auf Optionen geht. Im „normalen“ Einstellmenü habe ich dies nicht gefunden… Entscheidet man sich für den Button  zu allen Apps, so kann man am Homescreen Apps nur entfernen (vom Homescreen) und nicht deinstallieren. Verwendet man die Standardeinstellung, so kann man direkt vom Homescreen Apps deinstallieren, aber eben nicht nur vom Homescreen entfernen. Ist logisch, muss man aber bedenken, sollte man beide Varianten ausprobieren.

Was ich nicht verstehe: Wenn ich in einem Ordner  mit mehreren Apps bin, eine dieser Apps öffne und dann die App verlasse – warum wird der Ordner geschlossen? Unlogisch.

Alles in allem merkt man deutlich, dass Huawei bei seinem EMUI Interface starke Anleihen aus Kalifornien genommen hat. Ich persönlich fühlte mich sofort aufgehoben und kam mit dem Konzept super zurecht, vor allem, weil endlich der Homescreen mit Widgets bereichert ist und nicht NUR Apps darstellt. Klar, seit Anbeginn ist das Standard bei Android, als eventueller Switcher ist dies aber für mich ein wichtiger Punkt!

Was aber einfach nur verwirrend ist, sind die doppelt gemoppelten Apps. Natürlich sind auch am Huawei P30 pro fast alle „Kern“-Apps doppelt. Email & Gmail, Galerie und Google Fotos, Kalender usw. Alles doppelt. In den Systemeinstellungen kann man zwar definieren, welche Apps als Standardapps fungieren sollen, weder die Google Apps noch die Huawei Apps kann man aber deinstallieren.

Im Falle des Kameratelefons P30 pro heißt das also, dass grundsätzlich Bilder sowohl in der „Galerie“ von Huawei auftauchen als auch in der Google Fotos App. Während die Fotos App automatisch alle Bilder sichert, tut dies die Galerie App nur mit HuaweiID. Auf Chinesische Server. Hmm…

Man muss sich auch bewusst sein, dass halt Fotos, die man in Huaweis Galerie-App löscht, zwar vom Gerät gelöscht werden, in Google Fotos aber weiterhin vorhanden sind. Löscht man sie in der Google Fotos App bevor sie hochgeladen wurden, so werden sie (natürlich) nicht hochgeladen UND vom Gerät gelöscht. Irgendwie nicht so toll. Dieses „Problem“ haben aber alle Android Geräte außer die hauseigenen Pixel Smartphones von Google.

In Summe ist für mich persönlich diese Foto-Thematik aber definitiv einer der größten Problempunkte. Ja, es gibt ein Foto-Backup Tool von Google, welches mit Google Fotos verzahnt ist, ein Import direkt nach Apple Fotos klappt aber nicht. Entsprechend muss ich die Bilder manuell mit der Huawei HiSuite App auf den Rechner ziehen. Das ist ein massiver Nachteil und der erste entscheidende Nachteil, ob ich einen Switch zu diesem Gerät in Erwägung ziehen würde. Wie gesagt, ich will mich nicht stundenlang in eine Thematik einlesen müssen oder Apps suchen, ich will das Gerät auspacken und loslegen und alles sollte funktionieren.

Die Kameras

Sodele, nun der wichtigste Punkt (für mich jedenfalls): Die Kameras des Huawei P30 pro. Vier sind davon verbaut. Die Hauptkamera mit 40MP ( f/1.6 Blende, optischer Bildstabilisator), die Weitwinkelkamera mit 20MP (f/2.2 Blende, ohne Stabilisierung) sowie das Zoomobjektiv mit 8MP (5x Zoom, f/3.4 Blende, optischer Bildstabilisator). Vorne finden wir eine 32MP Selfie Kamera mit Blende f/2.0. Alles in allem schon mal solide Spezifikationen.

Grundsätzlich müssen wir beim Thema Handy und Kamera nun einige Dinge beachten: Geringer Raum für Objektive heißt auch, dass die verwendeten Sensoren klein sind. Damit sind auch deren Pixel klein und die Möglichkeit, Licht aufzunehmen. Um dennoch möglichst gute Ergebnisse zu erzielen wird von den Herstellern tief in die Software Trickkiste gegriffen.

Eines vorne weg: Zaubern kann auch Huawei im P30 pro nicht, in vielen Fällen ist das, was Huawei aber hier mit „AI“, also künstlicher Intelligenz leistet, durchaus beachtlich. Das führt aber nicht automatisch dazu, dass jedes Bild ein Volltreffer ist.

Öffnen wir die Kamera App, so schaltet das Telefon erst mal auf die Standardlinse im Fotomodus und zeigt 1x Zoom an.

Standard Weitwinkel Kamera

Dank der sehr großen Blende (f/1.6) gelingen mit der Standardlinse hervorragende Aufnahmen mit schönem Bokeh-Effekt. Dank AI wird sogar automatisch Erkannt, ob man z.B. Blumen, Pflanzen, blauen Himmel, Katzen oder Wasserfälle usw. fotografiert.

Letzteres wird übrigens auch beim Fotografieren eines Springbrunnens angezeigt… Auch bei Fotos der Redaktionskatze, wie gesagt, erkennt dies die AI und führt Optimierungen durch.

Was genau diese Optimierungen beinhalten, ist schwer zu sagen. In den meisten Fällen, in denen die AI Gegenstände erkennt, sind die Resultate jedenfalls durchaus beeindruckend gut!

Ultra Weitwinkel Kamera

Eigentlich hätte ich nicht gedacht, diese Linse so zu schätzen. Tatsächlich ist sie aber wirklich unglaublich praktisch um z.B. wunderschöne Fotos einer (geputzten) Wohnung vor einem Abend mit Freunden zu machen oder einfach nur auch eine große Gruppe von Menschen bequem einfangen zu können.

Die ultraweitwinkel Kamera wird auch für das Erstellen von Macro-Aufnahmen verwendet. Bis zu 2,5 cm nah kann man an das Foto-Objekt der Begierde herantreten – sehr genial. Um ein Umschalten muss man sich als Nutzer nicht kümmern, der super Macro Modus wird zusammen mit der passenden Linse automatisch eingeschaltet.

Das Zoomobjektiv

Physisch hat Huawei hier im P30 pro ein 5x Zoom verbaut. Das alleine ist schon beachtlich. Möglich war dies durch ein Prisma, die eigentliche Kamera liegt um 90° gedreht innerhalb des Telefongehäuses. Helles Licht vorausgesetzt sind 5x und auch 10x Zoom-Aufnahmen dank AI tatsächlich außerordentlich gut. Ein ruhiges Händchen vorausgesetzt, gelingen erstaunliche Aufnahmen.

10x Hybridzoom aus der Hand

Seltsam ist, dass, sobald man die Auflösung auf 40MP einstellt (das ist schließlich die native Auflösung des Hauptsensors), überhaupt keinen Zugriff mehr auf die Zoomfunktion hat. Standardgemäß wird der 40MP Hauptsensor mit 10MP betrieben um das anspruchsvolle fast stufenlose Zoomen (u.a. 10x Hybridzoom) und die gute Lichtempfindlichkeit (bei nicht gezoomten Fotos) dabei erst möglich zu machen.

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Problematisch wird die Zoom-Funktion aber, sobald das Licht nicht mehr optimal ist; als Nutzer merkt man erst beim finalen Resultat das Problem. Ab einem gewissen Level an Umgebungslicht verwendet das P30 pro nämlich nicht mehr die 8MP Zoom-Linse sondern das 40MP Hauptobjektiv. Dieses Digitalzoom führt aber zu kaum nutzbaren Ergebnissen, man sieht all starkes Bildrauschen, genau was man eben nicht sehen will (so auch im Video etwas weiter unten, aber bei Sonnenschein). Man wird auch als Nutzer leider nicht darüber informiert, wann umgeschaltet wird. Hier hätte ich mir zumindest einen Schalter gewünscht, der es ermöglicht, dass das automatische Umschalten bei schlechtem Licht unterbunden wird.

Videomodus

Was mich eher enttäuscht hat, war der Videomodus des Huawei P30 pro. Standardgemäß nimmt das Gerät in 16:9 1080p 30fps auf. Zur Kodierung stehen H.264 sowie H.265 zur Verfügung. Ich habe die Standardeinstellungen belassen. Die Ergebnisse bei Videos mit der Hauptkamera waren aber leider extrem gemischt. Teilweise waren die Farben extrem blass, teilweise waren die Kontraste stark überzogen. Andere Aufnahmen waren, wie man es sich gewünscht hätte; tendenziell war die Farbabstimmung bei Videos aber fast immer eher kühl und nicht genau den Tatsachen entsprechend (außer ich hab ’nen Knick in der Optik ;-)).

Auch das Benutzen der Zoomfunktion ist hier bei mittelmäßigem Licht schon gefährlich; es kann passieren, dass die Kameras von echtem 5x Zoom plötzlich auf digitales 5x Zoom umschalten, herauskommt ein eher verrauschtes Video. Eine fehlerhafte Umschaltung kann sogar bei Sonnenschein passieren, im Video startet die Aufnahme mit schrecklichem Digitalzoom, später wird auf das echte Zoom-Objektiv umgeschaltet..

Hinzu kommt mangelhafte Flimmer-Anpassung. Habt ihr schon mal Leuchtstofflampen gefilmt? Hier kann es zu starkem Flimmern kommen. Eigentlich dachte ich, dieses Probleme gehörten der Vergangenheit an; einige Aufnahmen des P30 pro allerdings wiesen starkes Flimmern auf – de facto waren sie für eines meiner Videos für YouTube dann unbrauchbar. Gerade das darf bei einem Gerät das so mit AI wirbt und preislich in der Premiumliga mitspielt, einfach nicht passieren. Ein anderes Mal mußte ich einige Clips neu aufzeichnen, weil kein Ton aufgezeichnet wurde. Nein, das war keine falsche Einstellung sondern ein Bug der verschwand, als ich das Telefon neu startete… geht gar nicht.

Nachtmodus

Wow. Wer schon mal bei Dunkelheit Aufnahmen mit einem iPhone versucht hatte, kennt dieses tief sitzende Ernüchterung. Aktuell (Stand Mai 2019) ist das iPhone dafür unbrauchbar. Und dann das P30 pro. Man sitzt am Sofa, schummrige Abendbeleuchtung, das aufgenommene Foto spiegelt exakt die Lichtstimmung wieder. Perfekt ausgeleuchtet und scharf. Aus der Hand! Der Nachtmodus hat mich absolut begeistert, jedes einzelne Mal. Man sollte aber ausschließlich die Weitwinkel und die Standard Kamera verwenden.

Pro-Modus

Das Huawei P30 pro überzeugt aber nicht nur mit AI und Spielereien sondern bietet einen echten „pro“ Modus für Fotografie. Lichtempfindlichkeit, Verschlusszeit, Blende und Belichtung sowie verschiedene Einstellungen des Autofokus lassen sich hier steuern, auch der Weißabgleich kann manuell durchgeführt werden. Das finde ich ausgesprochen bemerkenswert, muss man hier doch bei der Konkurrenz vielfach bezahl-Apps laden, um diese Funktionsvielfalt zu erhalten. Super!

Portraits

Nun, hier müssen wir grundsätzlich zwischen vorderer und hinterer Kamera unterscheiden. Die hintere Kamera kann auf eine kleine Hilfskamera für die Tiefeninformation zurückgreifen und damit tatsächlich einen schönen Bokeh/Portrait-Effekt erzielen. Speziell die Freistellung funktioniert sehr gut und die „Blende“ kann sogar nachträglich angepasst werden. Der Fokus kann nachträglich auf einen speziellen Punkt im Bild gelegt werden und der Rest des Bildes mit Effekten „verbessert“ werden. z.B. kann man den Hintergrund schwarzweiß oder als Bleistiftzeichnung erscheinen lassen, während die Person im Vordergrund scharf bleibt. Alles in allem hat man viele Möglichkeiten und erzielt gute Ergebnisse.

Huawei P30 pro Portraitmodus

Der Portraitmodus der Frontkamera ok, arbeitet aber ausschließlich mit AI. Hier versucht die künstliche Intelligenz das Gesicht inklusive der Haare vom Hintergrund freizustellen, allerdings auch erst dann, wenn einer der speziellen Effekte gewählt wird.

Wählt man keinen, so gibt es auch keinen (künstliche) Tiefenschärfe. Warum? Deshalb wechsle ich doch in den Portraitmodus?! Den Tiefenschärfeeffekt von Portrais die mit der vorderen Kamera aufgenommen wurden, kann man nachträglich nicht ändern, dafür gibt es bei der Aufnahme einige „Optionen“…

Beauty Spielereien und Sonderfunktionen

Natürlich dürfen Spielereien wie „Gesichtsverschönerungen“ oder Sticker auch nicht fehlen. Alles mit dabei. Wer mag, kann also beim Verwenden der hinteren Kamera einen Verschönerungsgrad in zehn Stufen einstellen. Benutzt man die Selfie-Kamera so kann man sogar zwischen „weicher Haut“, „dünnerem Gesicht“ sowie „Wärme“ auswählen. Natürlich ist auch alles gleichzeitig möglich. Während dies tatsächlich für typische recht niedrig aufgelöste Instagram Fotos brauchbare „gehübschte“ Ergebnisse erzielt, so sieht man mit etwas zoomen ins Bild wie stark das Ergebnis verfälscht wird; wollte man dieses Bild mal vergrößern oder drucken lassen, so wäre es unbrauchbar. Vermutlich aber sind das zwei grundverschiedene Ansätze die eher selten in der Praxis vermischt werden.

Damit aber nicht genug. Unter dem Tab „Mehr“ erhalten wir direkt Zugriff auf HDR, Supermakro, Panorama, Zeitlupe, Monochromaufnahme, AR Objektiv (sowas wie Animoji in schlecht), Lichtmalerei, Zeitraffer, Momente (sowas wie Live-Foto), Filter, Unterwassermodus (für Aufnahmen mit einem Unterwassergehäuse). Eine Duale Anzeigte ermöglicht die Aufnahme mit beiden hinteren Kameras und unterschiedlichen Zoomstufen und schließlich gibt es noch einblendbare und erweiterbare Sticker und Dokumente. Mehr geht dann aber auch nicht mehr. Ich habe die meisten der „Sonderfunktionen“ nicht aktiv genutzt und nur kurz ausprobiert, aber der Funktionsumfang ist schon enorm. Schön übrigens auch, dass die Sonderfunktionen um-arrangiert werden können und Dinge wie Sticker oder Dokumente, auf Wunsch, auch ausblendbar sind.

RYB Sensor?

Ich verlinke euch mal einen (englischsprachigen) Artikel von Mobilegeeks – wer sich in die Materie tiefer einlesen möchte, nur zu. Grundsätzlich ist der RYB Sensor eine Neuentwicklung von Huawei, der anstatt grüner Pixel gelbe einsetzt. Dadurch ergibt sich eine andere Technik der Farbmischung und lt. Huawei Vorteile bei der Farbqualität der aufgezeichneten Fotos. Mir persönlich wäre da jetzt nichts aufgefallen….

Fazit zu den Kameras des Huawei P30 pro

Ich war teils unglaublich begeistert von dem, was das P30 pro als Handykamera leisten kann. Der Nachtmodus ist der Wahnsinn, das 5x Zoom bei Tageslicht wirklich toll, die Ultraweitwinkel-Kamera extrem praktisch und ermöglicht sogar Makro-Fotografie und die Standardlinse ist dank großer Blende fähig, selbst ohne AI tolle Portraitaufnahmen anzufertigen.

Vom Nutzer kaum kontrollierbares Umschalten vom physischen hin zum Digitalzoom und recht überschaubare Ergebnisse bei Videos hingegen wären für mich ein Ausschlusskriterium für dieses Gerät, um es für einen Wechsel in die Andoid Welt in Betracht zu ziehen. Nicht falsch verstehen, für die kurzen Katzenclips zwischendurch oder das Kind auf der Schaukel reicht es dick, sieht gut aus – aber hier schafft das P30 pro einfach nicht das, was möglich wäre. Vermutlich alles Softwaregeschichten… aber ich habe meine Zweifel an der Regelmäßigkeit der Updates…

Beispielbilder

Google Fotoalbum https://photos.app.goo.gl/7RcREgGjkXtYxhf69

Akkuleistung

Ich teste die Akkulaufzeit nicht mit Stoppuhr oder Spannungsmesser. Für mich zählt, mit dem Gerät durch den Tag zu kommen, selbst dann, wenn ich viele Fotos und Videos aufnehme, viel in die Cloud geladen wird und/oder es ein geschäftiger Tag auf Twitter und Co. war.

All diese Anforderungen hat das Huawei P30 pro mit Bravour gemeistert. Nicht nur war der Akku am Ende meines üblichen Tages noch mehr als halb voll, ich bin sogar regelmäßig ganze zwei Tage über die Runden gekommen. Jeder nutzt aber nun mal ein Handy anders – wer stromhungrige Apps nutzt, muss öfter aufladen, wer nur gelegentlich Nachrichten verschickt, vielleicht nur alle drei Tage. Huawei hat dem Gerät zudem verschiedene Modi verpasst, mittels derer man, auf Wunsch, die Laufzeit verlängern kann. Im Grund greifen diese Modi dahingehend ein, wieviel und wie lange Apps im Hintergrund laufen dürfen. Schaltet man also in den Modus für maximale Laufzeit so werden teilweise Benachrichtigungen oder auch WLAN im standby gekappt – meiner Meinung nach nur in Notfällen brauchbar – und dank des üppigen Akkus musste ich diese Modi auch kein einziges Mal tatsächlich für längere Zeit aktivieren. Die 4200mAh des Akkus führen zu einem ziemlich sorglosen Smartphoneleben. No range anxiety. 😉

Die Sache mit der US-Blacklist

Nun, ich will die Thematik gar nicht in allen Details erläutern. Fakt ist, Stand Mai/Juni 2019, dass die USA mit Huawei auf Kriegsfuß stehen und amerikanischen Firmen nahelegen, die Zusammenarbeit mit Huawei zu vermeiden da sie sonst selbst sanktioniert oder abgestraft werden könnten. Entsprechend hat Google verkündet, keine Android Updates mehr für neue Huawei Geräte zu liefern und auch den Zugang zu Google Services wie den Play Store zu verhindern. Zu dem Zeitpunkt an dem ich diesen Testbericht schreibe, ist davon nichts zu merken… Für künftige Interessenten an Huawei Geräten wie dem hier getesteten P30 Pro, sind die Aussichten aber aktuell zumindest bedenklich…

MKBHD hat’s gut in einem (englischsprachigen) Video erklärt:

Pro & Contra

++ Extrem hochwertige Verarbeitung
++ hervorragendes Display
++ außerordentliche Kameras für Fotografie, speziell der Nacht- und SuperMakromodus
++ hohe generelle Geschwindigkeit
++ Fingerabdrucksensor schnell und zuverlässig
++ Akku extrem ausdauernd

— Mono Lautsprecher mit schlechter Qualität
— Videoaufnahmen nicht so hochwertig wie Fotos
— UI nicht so flüssig wie die Leistung es erwarten lassen würde
— abgerundete Displayseiten zwar hübsch aber unpraktisch

Technische Daten

Display
  • 6,47 Zoll OLED Display, Verhältnis 19,5:9
  • Full HD+ Auflösung (2340 x 1080)
CPU
  • HiSilicon Kirin 980, Mali G76 GPU
RAM
  • 8 GB RAM
Speicherplatz
  • 128/256/(512 nicht in DE) GB Speicher, Erweiterbar per Huawei NM Card, nicht Micro SD
Kameras
  • 40 MP Hauptkamera (27 mm, f/1.6, OIS), RYB Sensor (siehe oben)
  • 20 MP Ultrawide Kamera(16 mm, f/2.2, 120° FOV, Macro bis 2,5 cm)
  • 8 MP optischer 5-Fach-Persiscop-Zoom Kamera (125 mm, f/3.4, OIS)
  • Time of Flight Sensor (für die Tiefeninformation)
  • ISO 409600
  • 10x Hybridzoom (270 mm)
  • 50x AIS Digitalzoom
  • Weitere Features: AI Image Stabilisation, Handheld Nachtmodus mit 4-6 Sekunden Langzeitbelichtung, Silk Water Effekt, AIS Portrait, AI HDR+, Multi Level Bokeh, AI Measure
  • Videostabilisierung OIS und AIS
  • Low Light Video mit SuperSpectrum Sensor
  • 10 Fach Hybrid Video Zoom
  • Kein 4k 60 FPS
Selfiekamera
  • 32 MP, f/2.0
Betriebssystem
  • Android 9, EMUI 9.1
Batterie
  • 4200 mAh
  • Huawei 40 Watt Supercharge, 15 Watt Wireless Charging
  • Reverse Charging
Größe und Gewicht
  • 158 x 73,4 x 8,41 mm
  • 192 g
Sonstiges
  • Farben: Pearl White, Breathing Crystal, Black, Amber Sunrise, Aurora
  • IP68 Staub und Wasserresistent
  • Frontlautsprecher unter dem Display: Display als Resonanzkörper
  • Kein 3,5mm Klinkenanschluss

Fazit

Die Frage aller Fragen: ist das Huawei P30 pro empfehlenswert? Ja. Ist es. Uneingeschränkt? Nein. Die Kameras zusammen mit Huaweis guter AI leisten für Fotografie außerordentliches. Der Nachtmodus des P30 pro ist momentan unerreicht und liefert bei Nacht beeindruckend Aufnahmen aus der Hand. Bei Sonnenschein ist die Zoomfunktion toll und erweitert die fotografischen Möglichkeiten eines Smartphones deutlich.

Für Leute, die das optimale Smartphone für Videoaufzeichnungen suchen, würde ich das P30 pro eher nicht empfehlen. Kurze Katzenvideos gelingen natürlich und sehen auch gut aus, aber weder war ich von der Farbwiedergabe noch der Stabilisierung oder generell dem Bildeindruck sonderlich begeistert. Die Videoqualität fällt leider im Vergleich zur hervorragenden Fotoqualität deutlich ab.

Abseits der Kameras überzeugt das P30 pro durch ein tolles Display, großartige Akkulaufzeit und genereell hohe Geschwindigkeit – über die Microruckler in der UI kann man wohl hinwegsehen und mit den doppelt gemoppelten Apps von Huawei und Google kann man ebenfalls leben. Wer mit der Größe des Smartphones zurecht kommt und den aktuell noch hohen Preis zahlen möchte, dem kann ich das Huawei P30 pro definitiv empfehlen. Die Thematik mit den USA sollte man aber im Auge behalten.