Eines kann ich ja, ohne euch, meine Leser, zu überraschen, zugeben: Die meisten Android Telefone ließen mich bislang einen gewissen „WOW-Faktor“ vermissen. Oftmals war für mich das, was die Hersteller aus Android gemacht hatten, zu bunt, „too much“ oder schlicht und ergreifend nicht bedienfreundlich.
Vor einer Weile nun schon hat Google Motorola gekauft. Während mindestens für genau so lange Zeit nichts wirklich weltbewegendes an Mobiltelefone seitens Motorola auf den Markt kam (meines Erachtens) wurden hunderte neue Modelle von HTC, Samsung, Nokia und diversen anderen Marken veröffentlicht.
Was hatten all diese Geräte für mich gemein? Besser gesagt, was vermisste ich bei all diesen Geräten? Den „will-haben-Faktor“. Klar, das ist meine persönliche Ansicht. Meine ganz persönliche und (zugegeben) nicht zu 100% objektive Meinung. Dennoch, ich denke es wird oftmals vielen Menschen ähnlich wie mir gehen.
Nun gibt es für mich derzeit zwei Geräte, von denen ich mir auch persönlich vorstellen könnte, sie zu nutzen: Das HTC One und jenes Gerät, um das es hier geht: Das Moto X.
Warum fasziniert mich das Moto X?
Das wiederum ist eher schwer auf den Punkt zu bringen. Das Moto X will nicht alles sein. Es will nicht jeden zufriedenstellen und versucht auch nicht mit einer elend langen und illusorischen Hardwareliste die Nutzer zu ködern…
Es ist ein einfaches und solides Gerät (hat es den Anschein). Es ist ergonomisch designt, verzichtet auf falsches Chrom und Metall, das dann doch keines ist.
Anstatt sich mit CPU Cores und Gigaherz zu überschlagen punktet das Moto X mit solider Leistung und angeblich 24h Akkulaufzeit bei normaler Nutzung. Wenn diese Werte auch nur annähernd in der Praxis erreicht werden, schon mal ein Kaufanreiz für mich.
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Das Moto X bricht (glücklicherweise!) mit dem Trend zu immer größeren Telefonen und weist „nur“ ein 4,7″ Display mit nur 1280×720 Pixeln auf. Es hat „nur“ eine dual core CPU und keine abgehobenen Features wie smartes scrolling oder das Verfolgen der Blicke seines Nutzers. Es hat kein Unibody Gehäuse aus Metall und keinen austauschbaren Akku. Stattdessen ist es ergonomisch geformt – sogar der Akku wurde an das abgerundete Äußere angepasst und die Rückseite ist mit Soft-Touch Kunststoff gestaltet. Alles Werte die sowohl von iPhone Nutzern wie auch Android Fans vielfach geschätzt werden (und über die natürlich auch ebenso viele die Nase rümpfen).
Das Moto X ist einfach ein funktionelles, durchdatchtes Telefon, das den Anschein erweckt: „It just works“. Und genau das ist der Punkt. Das ist einer der Gründe, weshalb ich privat ein iPhone nutze. Nicht, weil ich mir einrede, Android oder Windows Phone seien schlecht. Nicht, weil ich mir einrede, das iPhone sei besser als alles Andere. Ich will mir persönlich nicht Tutorials ansehen müssen, um mein Telefon bedienen zu können. Ich möchte von dem Gerät unterstützt werden (Stichwort Moto Assist) und ich will SINNVOLLE Features verwenden KÖNNEN und sie nicht irgendwann entnervt deaktivieren müssen.
Auch hier hat Motorola vieles richtig gemacht (immer vorausgesetzt die Praxis wird dies auf lange Sicht belegen). Das Moto X hört auf’s Wort und erwacht dank dezidiertem Sprachprozessor auch wenn der Bildschirm schwarz ist. „OK, Google now“ und schon können Kommandos gegeben werden. Das Moto X erkennt, ob man sich mit dem Auto fortbewegt und liest entsprechend Nachrichten auf Wunsch laut vor. Und wer gerade in einer Besprechung ist, wird auch nicht gestört, denn das Moto X weiß ja, dass man einen Termin hat. DAS sind Features die mir helfen, über die ich mir keine Gedanken machen muss.
Zu guter Letzt fasziniert mich das Konzept der Personalisierung. Oben seht ihr ja schön welche Farben möglich wären. Vorerst leider nur in den USA und nur für AT&T Kunden. Aber wie heißt es so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt. DAS ist es, was ich genial finde. Klick-klick-klick und ein wirklich persönliches Gerät binnen 4 Tagen zugestellt zu bekommen.
Zwei Punkte halten mich aber vom Kauf eines Moto X (der über gewisse Umwege immer irgendwie zu bewerkstelligen wäre) ab: Die Kamera soll leider nicht berauschend sein. Wunderbares Interface, ja, aber leider mit mauer Bildqualität. Ein no-go für mich. Und dann wären da die Apps. Auch wenn hier Android nur mehr um Haaresbreite (bezogen auf hochkarätige Apps) hinter iOS zu liegen scheint – ein Smartphoneleben ohne Tweetbot, Reeder, Mailbox & MoneyWiz ist für mich leider auch derzeit nicht denkbar.
Und wie ist eure Meinung?
Ich habe das Gefühl, das Moto X ist ein ganz großer Wurf. Ein Smartphone das zwar nicht die Geeks unter uns begeistert aber eben die „breite Masse“, ein Smartphone das nicht alles kann, aber vieles sehr gut. Wär’s für euch ein wünschenswertes Gerät? Wie sieht’s bei euch mit dem „will haben“ Faktor zum Moto X aus?
Hier übrigens eine schöne Zusammenfassung der technischen Daten des Moto X.
Das mit der Besprechung fehlt mir schon seit Ewigkeiten. Eines meiner allerersten Handies (Siemens S25 IIRC) konnte automatisch nach Kalendereinträgen das Profil wechseln. Leider war der Kalernder ziemlich mau.
Warum das bis heute kein Hersteller mehr geschafft hat, bleibt mir ein Rätsel.
Das Telefon scheint nett zu sein, ohne es in der Hand gehalten zu haben. Leider für mich immer noch zu groß. 4,3″ sind bei mir die Grenze. Und das obwohl ich eher große Hände habe. Aber ich will es bequem in die Hose stecken können, ohne dass ich es spüre. So wie mein iPhone derzeit.
Und was bei mir gegen Android spricht ist, dass man die Telefone eigentlich nur dann sinnvoll ausnützt, wenn man alles in Google ablegt. Und mein Kalender, meine Kontakte und meine Mails gebe ich sicher nicht zu Google. Die wissen so schon genug über mich.
cheers
hELMUT
Ja, deine Bedenken kann ich ausgesprochen gut verstehen. Wobei es mittlerweile durchaus auch Möglichkeiten gibt, seine Daten am eigenen Server abzulegen. Aber NUR um ein spezielles Telefon nutzen zu können, wäre das etwas viel Aufwand.
Im Prinzip wäre das für mich schon möglich und ich überlege es mir immer wieder. Aber der doch nicht unerhebliche administrative Aufwand schreckt mich ab. Zumal ich selbständig bin und die Zeit entweder lieber wirklich als Freizeit konsumiere oder aber dann Geld verdienen kann.
Deswegen hab ich auch vor langer Zeit meinen eigenen Mailserver wieder stillgelegt.