Letzten Sommer habe ich euch bereits einen intelligenten Bewässerungscomputer von Gardena vorgestellt. Dieser ist mittlerweile auch HomeKit kompatibel geworden. Das Gardena System ist aber teuer und entsprechend attraktiv ist der Eve Aqua Bewässerungscomputer natürlich ob des günstigen Preises. Ob er neben schickem Design auch zuverlässig funktioniert und den Garten „smart“ werden lässt, erkläre ich euch im folgenden Testbericht.
Videoreview
Verpackung & Lieferumfang
In der komplett aus Karton bestehenden Verpackung finden wir den Computer, zwei AA Batterien und einen Anschlussadapter für gängige Schlauchkupplungen. Wirklich toll, dass hier komplett auf Kunststoff verzichtet wurde, nicht mal die Batterien waren in Folie verpackt. Ein weiterer Pluspunkt ist übrigens, dass Batterien mitgeliefert werden. Das ist nicht selbstverständlich. Der HomeKit Code steht übrigens sowohl am Gerät als auch in der Verpackung.
Installation in Homekit
Zunächst legen wir die Batterien ein. Hierzu muss gefühlt das halbe Gehäuse aus dem Computer geschoben werden, um das Batteriefach freizulegen. Das wird aber mit einem Sticker am Eve Aqua gut beschrieben. Die Installation in der App ist natürlich unglaublich einfach, wie bei allen HomeKit Geräten. Zwar könnte man den Eve Aqua auch problemlos ohne die Eve App betreiben, ich empfehle aber, die Installation über die Eve App durchzuführen. Sie kümmert sich um die perfekte Einrichtung bei HomeKit und wird zudem ohnehin für Softwareupdates benötigt.
Man tippt in der Eve App auf Einstellungen > Geräte > + und schon werden in der nähe befindliche Geräte gesucht, erkannt und der HomeKit Code kann gescannt werden. Namen & Raum definieren – fertig. In HomeKit sieht das Ganze dann etwa so aus:
Installation am Wasserhahn
Hier finden wir meinen einzigen und leider großen Kritikpunk. Der gesamte Eve Aqua Bewässerungscomputer (mit Ausnahme des Alu-Rahmens) ist aus Kunststoff konstruiert und wirkt hochwertig.
Leider aber ist auch die „Mutter“, welche am Wasserhahn montiert wird, aus Kunststoff. Grundsätzlich passt das Teil perfekt an übliche Wasserhähne im Garten, weil aber die Mutter selbst sehr nah am Gehäuse sitzt und die „Riffelung“ abgerundet ist meint man zwar, man könne mit den Fingern die Mutter fest genug anziehen um, um alles dicht zu bekommen, bei mir klappte das aber nicht, speziell da der Wasserhahn bei mir nur bedingt zugänglich ist. Es war eine Wasserpumpenzange und etwas Küchenrolle (damit die Zange nicht die Kunststoffmutter zerstört) von Nöten. Falls ihr ähnliche Probleme habt, geht bitte extrem vorsichtig vor, um die Mutter nicht zu beschädigen!!
Gardena macht das viel schlauer und verbaut auf seinen Geräten wirklich üppige und gut greifbare Muttern, die ein Festziehen am Hahn deutlich erleichtern (siehe erstes Bild oben mit dem Gardena Verteiler).
Warum ist dieser Punkt solch großes Problem? Tropft es halt ein wenig! Leider nein, denn hier hat Eve den Aqua falsch konstruiert. Ist es oben am Hahn undicht, so läuft das Wasser durch den Computer bis zum Batteriefach, Kontakte und Batterien können eventuell korrodieren und binnen eines Tages erhält man die Meldung, die Batterien seien leer…
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Diese ganze Thematik würde sich Eve beim Eve Aqua ersparen, wäre die Mutter einfach größer und besser festziehbar, idealerweise aus Metall.
Verbindung zum Eve Aqua
Die meisten Eve Produkte kommunizieren via Bluetooth. Das heißt, Daten werden jedes mal dann übermittelt, wenn man über die Home-App oder die Eve-App das Gerät anzeigt oder steuert. Grundsätzlich ist Bluetooth ja fein, da es stromsparend und damit Batterieschonend ist; im Falle eines Bewässerugnscomputers ist das System aber tückisch denn je nach Platzierung des Wasserhahns reicht die Bluetoothverbindung vom Handy oder dem nächsten HomeKit Hub nicht bis zum Eve Aqua Bewässerungscomputer. In meinem Fall war eine Verbindung über das Apple TV nicht möglich, ein nahe am Fenster Platziertes iPad im ersten Stock stellte dann aber doch die Verbindung her. Zwischenzeitlich hat die Kommunikation ein HomePod übernommen.
Grundsätzlich aber ist zu sagen, dass der Eve Aqua Bewässerungscomputer schlau genug ist, sich seine Zeitpläne auch ohne HomeKit zu merken. Wenn man einen fixen Bewässerungszeitplan hinterlegt hat, so wird dieser auch ohne HomeKit Verbindung durchgeführt – das ist super. Zeitpläne können zudem ausschließlich über die Eve App angelegt werden, HomeKit kann das nur über den Tab „Automation“ und in diesem Fall benötigt der Eve Aqua natürlich Bluetooth-Verbindung zu HomeKit.
Funktionen
Standard Bewässerungsdauer
Eve hat beim Eve Aqua Bewässerungscomputer einige schlaue Funktionen verbaut. Fein ist z.B., dass man fix festlegen kann, wie lange die standard Bewässerungsdauer ist. Sagt man Siri z.B. sie solle bewässern, so läuft die Bewässerung mit dieser Standarddauer ab.
Zählen der Wassermenge
Nett gemeint ist auch der Zähler für die Wassermenge. Leider aber läuft im Aqua kein kleines Rädchen durch um den reellen Verbrauch zu zählen; man kann in der Eve App definieren, wieviel Liter pro Minute aus dem Hahn kommen und entsprechend errechnet die App aus dieser Zahl x der Betriebsminuten den Wasserverbrauch. Drücke ich aber z.B. die Taste am Eve Aqua Bewässerungscomputer um mit dem ebenfalls angeschlossenen Schlauch eine Gießkanne zu füllen, drehe dann die Düse am Schlauch zu weil ich mit der Kanne durch die Gegend laufe, so zählt Eve Aqua weiter fröhlich verbrauchtes Wasser, weil ja das Ventil am Computer noch geöffnet ist, obwohl es keinen Durchfluss gibt. Für den veranschlagten Preis ist das zwar OK, es ist aber halt wirklich nur ein SEHR grober Messwert.
Zeitpläne
Zeitpläne lassen sich vielfältig und leicht verständlich anlegen. Man tippt den Eve Aqua an, tippt auf das Zahnrädchen unter Zeitplan und kann so z.B. je Wochentag eigene Bewässerungsprogramme anlegen usw. Auch eine Steuerung in Abhängigkeit von Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang ist seit dem letzten Firmware-Update möglich. Super!
Eve Aqua mit Siri steuern
Da der Eve Aqua Bewässerungscomputer HomeKit als Basis verwendet, ist er weder mit Android kompatibel noch mit Alexa oder Google Assistant. Siri, das muss ich, mittlerweile auch als HomePod Besitzer, anerkennen, hat sich hinsichtlich der Heimautomation tatsächlich gemausert. Gerade am HomePod mit seinen hervorragenden Mikrofonen gehorcht Siri auf’s Wort und startet oder beendet die Bewässerung oder gibt Auskunft, ob die Bewässerung gerade läuft. Läuft!
Der Eve Aqua im Winter
Ich werde diesen Teil ggf. ergänzen aber lt. Hersteller muss der Eve Aqua im Winter demontiert werden. Grundsätzlich sehe ich keinen Grund dazu, da in MEINEM Fall der Aqua an einem leerlaufenden Wasserhahn montiert ist; sprich, wenn ich das Wasser abdrehe und das Ventil öffne, läuft alles Restwasser aus der Leitung und dem Eve Aqua ab. Batterien entfernen und im Grunde darf nix passieren. Der Hersteller sagt aber, man müsse den Eve Aqua Bewässerungscomputer im Winter demontieren.
Austausch nach zwei Wochen 🙁
Am Rande sei erwähnt, dass ich meinen ersten Eve Aqua von Amazon tauschen hatte müssen, weil das Ventil nach kurzer Zeit nicht mehr dicht schloss. Auf Twitter wurde von hoher Zuverlässigkeit und von zufriedenen Nutzern berichtet. Falls ihr hier also keine Updates mehr lest, war das ein einzelner Ausreißer in meinem Fall.
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Eve Aqua Test Fazit
Die Haltbarkeit des Gerätes sehe ich mir über die nächsten Monate (hoffentlich Jahre) weiterhin an; auch den Batterieverbrauch behalte ich im Auge. Ansonsten ist zu sagen, dass der Eve Aqua Bewässerungscomputer nach dem Austausch absolut zuverlässig funktioniert, recht schnell im HomeKit Verband reagiert und nach dem Programmieren einfach zuverlässig den Garten bewässert. Schön, dass man jederzeit kontrollieren kann, ob und wann die letzte Bewässerung stattgefunden hat und dass das ganze vor allem relativ preiswert realisierbar ist. Minuspunkte erntet der Eve Aqua eigentlich nur für die schlecht konstruierte Mutter, mittels derer er am Wasserhahn befestigt wird. Sofern in meinem Fall nun alles dicht bleibt, spreche eine Empfehlung für den Eve Aqua aus.
Die Reichweite ist nicht so wichtig. Wenn man die Programmierung vorgenommen hatte und sich Eve Aqua einmal mit dem Handy/iPad verbunden hat, speichert sie den Befehl lokal. Sollte also zu Sonnenaufgang für 20 Minuten bewässert werden, passiert das auch, wenn Eve Aqua zu der Zeit keine Verbindung hat. Wer allerdings Kontrollfreak ist und alles immer verbunden haben will, sollte den Kauf eines Eve Extend für 50€ erwägen. Habe ich gekauft. Sah erst nicht so aus, als ob der tatsächlich alle Geräte in meinem Haus, u.a. zwei Eve Aqua, in Vorgarten und Garten, gleichzeitig unter Kontrolle bringen würde. Aber ich habe in Ruhe alle Geräte mit dem Extend verbunden, direkt danach waren nicht alle gleichzeitig online. Aber am nächsten Tag waren plötzlich alle parallel online.
Da hast du recht, die Reichweite ist für die Automation nicht so wichtig, aber wenn man eben schnell mal Siri sagen möchte, den Garten außerhalb des Zeitplans zu bewässern, ist man ohne Eve Extended leider sehr schnell sehr eingeschränkt durch eben die geringe Reichweite.
Hi, ich habe mal eine Frage. Ich suche eigentlich nur einen Bewässerungscomputer, den ich bequem mit meinem iPhone steuern kann. Wichtig ist mir, dass ich Zeitpläne erstellen kann. Zusätzliche Sensoren möchte ich nicht anschließen. Benötige ich hierfür nur die Eve Aua und das iPhone? oder brauche ich zwingend noch einen Homepod oder ein neues Apple TV?
Hi Björn, da ist der Eve Aqua der richtige Computer für dich. Du kannst in der Eve App Bewässerungspläne bequem anlegen und via Bluetooth auf den Bewässerungscomputer laden, diese Pläne laufen dann unabhängig von HomeKit ab.
@Holger: Ja richtig, ich habe ja jetzt sogar erfahren, dass ich mir einen Homepod oder ein neuereres, Homekitfähiges iPad zulegen muss, um die Verbindung zu gewährleisten;-)
Ne, Witz komm raus, du bist umzingelt, aber ich hab nicht mal von der Terrassentür, keine 2m neben dem Wasseranschluss mit dem iPhone eine Verbindung, auch nicht direkt hinter dem Wasseranschluss (geht von Küchenspüle ab, über der Spüle ein Fenster) und nicht mal in jedem Fall wenn ich 1m ohne irgendwas dazwischen neben dem Aqua stehe – iPad oder Homepod folglich auch keine Lösung.
Liegt dann wahrscheinlich am Wind, möglicherweise ist auch das irgendwo im Review, aber leider nicht im matchentscheidenden Fazit erwähnt;-)
Das Ding ist zwar billig, kann im schlimmsten Fall aber auch nur das, was ein billiger(er) Bewässerungscomputer ohne Internetzugang ebenfalls bringt. Das muss sich ein Käufer einfach bewusst sein.
Tja, sorry, ich verstehe zwar deinen Frust, aber das ist nun mal der Zug auf den Eve mit HomeKit und dem Verwenden von Bluetooth aufgesprungen ist. Von generell vollkommen überzogenen Preisen für Bewässerungslösungen abgesehen muss man leider mehr ausgeben um bessere Lösungen zu erhalten oder sich mit den Gegebenheiten abfinden.
Die Reichweite von BT LE ist leider begrenzt, und speziell moderne Bauten mit Stahlbeton und bedampfte Thermo-Scheiben tun das Übrige dazu. Leider aber kochen alle nur mit Wasser – das ebenfalls von mir getestete Gardena System war ebenfalls extrem eingeschränkt in seiner Reichweite. Besser als Eve aber eben auch lange nicht dort, wo man es sich als Anwender wünschen würde.
Ich hab‘ zwei der Eve Aqua getestet und die Reichweite war _nicht_ so schlecht wie du sie in deinem Fall beschreibst. Ggf. hat das Gerät eine Macke.
Ja, geb ich dir vollkommen recht, und dass Bluetooth problematisch sein könnte, war mir bewusst. In den vorab selbstverständlich gelesenen Betriebsvoraussetzungen ist aber eine max. Distanz AppleTV-Eve Aqua von 10m angegeben (wenn ich mich nicht grad täusche).
Und da es selbsterklärend ist, dass ein Wasseranschluss für die Gartenbewässerung ausserhalb vom Haus liegt, muss ich davon ausgehen können, dass bei Einhaltung der max. Reichweite auch eine 0815-Wand und ein Fenster grundsätzlich kein Problem darstellen sollten (andernfalls erwarte ich einen Hinweis wie „funktioniert nur bei unverstellter Blickverbindung“ o.ä.).
Ich hab das Teil halt einzig deswegen gekauft, weil a) im Vergleich günstig und b) wollte ich gerade in Abwesenheiten auch mal gezielt zusätzlich bewässern / weniger bewässern können, abhängig von der Wetterlage. Und das funktioniert halt nur bei zuverlässiger Verbindung.
Leider liest man von den Verbindungsproblemen in den meisten Reviews kaum etwas (was ich auch nachvollziehen kann, wenn man selber das Problem zwar ebenfalls festgestellt, aber wie bei dir „relativ“ einfach beheben konnte).
Sieht man sich aber die Kundenbewertungen z.B. auf Amazon an, machen die schlechtesten Bewertungen doch stolze 18% aus, wobei neben der mangelhaften Verbindung sehr häufig auch die Materialqualität gerügt wird (habe ich selber noch nicht feststellen müssen, aber schon mal gespannt bin, was bei deinem passiert, falls du es wirklich über Winter draussen lässt). Nimmt man dann noch die 2-Sterne Bewertungen hinzu (was ebenfalls keine Kaufempfehlung bedeutet), liegt man schon bei 32%. Ein knappes Drittel der Käufer rät also von einem Kauf kategorisch ab.
Hallo,
Bin auf der Suche nach einer Alternative zu Gardena, die auch Daten aufzeichnet. Eve Aqua gefällt mir aber es bleibt die Frage wie zuverlässig ist das Gerät – z. B.im Urlaub und nach einigen Monaten Betrieb
Hi Peter, also eine Alternative ist der Eve Aqua definitiv; die frage ist aber, welche Daten du aufgezeichnet haben möchtest. Bewässerungen zeichnet er auf, die Genauigkeit der Wassermenge ist aber eher soso lala. Puncto Zuverlässigkeit kann ich bislang nur berichten, dass er anstandslos schon mal einen Sommer bewässert hat, sorgfältige Installation ist aber Pflicht.
Es erstaunt mich ein wenig, dass sowohl im Test wie auch in der Antwort oben nicht darauf eingegangen wird, dass die Verbindung sowohl mit einem Apple TV wie auch mit dem Smartphone hundsmiserabel ist. Wand, Fenster oder sonst was dazwischen und die Chancen, dass das Ding auf „Knopfdruck“ anspringt sind etwa so gross wie im Lotto zu gewinnen. Selbst wenn man mit direktem Sichtkontakt 1m neben dem Gerät steht, funktioniert die Verbindung nicht zuverlässig.
Das übelste aus meiner Sicht ist dann aber, dass es dann und wann bei manuellem Einstellen der Bewässerung auf dem Handy die Rückmeldung gibt, dass das Gerät nicht erreichbar sei, dabei läuft in dem Moment die Bewässerung wie gewünscht!! Ist man also im Urlaub und will zusätzlich zu den fixen Bewässerungszeiten bewässern, hat man 50:50-Chancen, dass tatsächlich bewässert wird, egal ob die Rückmeldung nun bewässern/keine Verbindung lautet.
Mein Fazit: ziemlicher Fail das Ganze
Vielleicht genauer lesen? Ist in meiner Review erwähnt.