Wer sich heutzutage auf die Suche nach Sicherheitskameras für den Privatgebrauch macht, also Kameras ohne die Notwendigkeit einer professionellen Installation, landet mit großer Wahrscheinlichkeit entweder bei Arlo (hier getestet: Arlo Pro 3Arlo Pro 2Arlo & Arlo Q), Nest (Hello, Indoor, Outdoor, IQ Outdoor) oder eben bei Eufy. Die Eufy Cam 2C habe ich natürlich ebenfalls bereits ausführlich für euch getestet. Die neuesten Produkte im Bunde sind die beiden Modelle „2k Indoor Security Camera“ (also ohne Akku, dafür mit Kabel), einmal als „einfaches“ Standmodell und einmal als motorisch schwenkbare „Pan & Tilt“ Version. Wie gut diese beiden Modell in meinem Alltagstest abschneiden, erfährst du hier in diesem Testbericht.

Videoreview

Verpackung & Lieferumfang

Vergleichen mit der Eufy Cam 2C Verpackung setzt der Hersteller hier etwas weniger Kunststoff bei der Verpackung ein, ein Fortschritt, aber das ginge durchaus noch besser.

2k indoor security camera verpackung

Der Lieferumfang der von mir getesteten zwei Kameramodelle ist ident, wenngleich die Netzgeräte und Montageplatten unterschiedlich sind. Je Kamera finden wir also folgendes in der Verpackung:

  • Kamera mit Micro-USB Anschluss
  • USB-A auf Micro USB Kabel, 2m lang
  • Netzgerät
  • Montageplatte mit Schrauben & Dübel

Der Standfuß bzw. Sockel der jeweiligen Kamera ist fest mit der Kamera verbunden, auf alternative Halterungen kann man hier also nicht setzen.

2k indoor security camera 2k indoor security camera

Inbetriebnahme, Montage & Design der Eufy2k Indoor Security Camera (s)

Inbetriebnahme

Natürlich überzeugen auch die neuen Indoor Camera (s) bei der Inbetriebnahme. Selbige verläuft absolut selbsterklärend über die Eufy Security App (die App ist Pflicht, ohne sie können die Kameras nicht installiert werden):

‎eufy
‎eufy
Entwickler: Power Mobile Life LLC
Preis: Kostenlos+
eufy Security
eufy Security
Entwickler: Anker
Preis: Kostenlos

Einfach das + antippen, QR Code an der jeweiligen Kamera scannen und den Schritten in der App folgen. Diese 2k Indoor Security Camera (s) allerdings benötigen für ihre Funktion keine Basisstation wie die zuvor genannten Eufy 2C Kameras, die neuen Innenraumkameras verbinden sich direkt mit dem heimischen WLAN, das ist super – wieder ein Gerät weniger, das herumsteht. Auch diese Kameras aber verbinden sich nur mit 2,4GHz WLAN Netzwerken, hier muss man also im Fall der Fälle für die richtige Einstellung am Router sorgen.

Nach erfolgter Einrichtung können die Kameras sofort verwendet und über die Eufy Security App gesteuert werden.

Montage

Grundsätzlich können beide Kameras einfach auf ein Schränkchen oder Regal gestellt werden und dort ihren Dienst verrichten, solange eine Steckdose in der Nähe ist. Wer mag, kann natürlich auch die jeweils mitgelieferte Montageplatte an die Wand schrauben und die Kamera dort montieren – wenn das herunterbaumelnde Kabel also nicht stört, nur zu.  Schön jedenfalls, dass Eufy Dübel und Schrauben gleich mitliefert.

2k indoor security camera

Die kleine Kamera ohne „Pan & Tilt“ Funktion, also jene mit einfachem Standfuß kann sowohl gedreht als auch nach oben oder unten geschwenkt werden. Das bringt ausreichend Flexibilität beim Blickwinkel. Jene mit „Pan & Tilt“, was für schwenken und neigen steht, erledigt diese Einstellung auf Wunsch sogar vollautomatisch und verfolgt sogar Bewegungen ganz ohne manuelles Einstellen.

2k indoor security camera

Design der Eufy 2k Indoor Security Camera (s)

Beide Kameras empfinde ich als durchaus „hübsch“ in ihrer jeweiligen Geräteklasse. Die kleine und günstige stationäre 2k Indoor Security Camera mit Standfuß ist dezent und unaufdringlich. Die Front ist glänzend schwarz, der Rest matt weiß. Auf der rechten Gehäuseseite finden wir einen Schlitz für die Micro SD Karte, hinten die Sync Taste, die nur einmal während der Installation benötigt wird, sowie den Micro USB Anschluss. Vorne finden wir unter dem Kameraobjektiv die Statusleichte und rund um das Objektiv die Infrarot LEDs, darüber das Mikrofon.

2k indoor security camera

2k indoor security camera

Beim motorisch schwenk- und neigbaren Modell verhält es sich ähnlich, der Schlitz für die Mirco SD Karte befindet sich aber im beweglichen schwarzen Kameramodul und man erhält Zugriff, indem man (im stromlosen Zustand) das Kameramodul ganz nach oben schwenkt. Das muss man mal herausfinden ;-). Die Statusleuchte finden wir bei diesem Modell mittig am feststehenden Sockel – die Statusleuchten können natürlich, auf Wunsch, in der App deaktiviert werden.

2k indoor security camera

Besonders erfreulich ist die Lautstärke der motorischen Kameraverstellung. Sie ist ausgesprochen leise und nicht störend im Alltag. Da habe ich schon ganz andere Kameras gesehen.

2k indoor security camera

Insgesamt gefallen mir beide Modelle optisch recht gut, das Design ist effizient und dezent. So soll es sein.

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Eufy Indoor Kameras & Apple HomeKit

Normalerweise behandle ich HomeKit später in der Review, allerdings führt der Einsatz der Kameras in HomeKit (aktuell) zu so großen Einschränkungen der (möglichen) Funktionalität, dass wir dies gleich zu Anfang klären müssen.

Einschränkungen bei HomeKit

Eufy bewirbt diese Kameras ja mit „on device AI“ also mit am Gerät durchgeführt intelligenter Objekterkennung (artificial intelligence). Und eben genau das funktioniert nur, wenn man die Kameras NICHT mit HomeKit vewendet. In HomeKit eingebunden kann die Kamera also zwar alle Features wie Gesichtserkennung (ab iOS 14 + vorhandenem Apple TV oder HomePod), Haustiererkennung sowie Speicherung über HomeKit Secure Video nutzen, nicht aber folgende erweiterte Funktionen:

  • Geräuscherkennung (dezidierte Erkennung von „weinen“)
  • Haustierbefehl (bei Erkennung eines Haustiers in einem Aktivitätsbereich kann eine Audio-Aufzeichnung automatisch abgespielt werden, z.B. Hund am Esstisch)
  • Videoqualität: Bei Verwendung von HomeKit auf 1080p beschränkt, ohne HomeKit sind 2k Videoaufzeichnungen und Streaming möglich
  • Im Falle der schwenk- und neigbaren Kamera muss man auf manuelle Steuerungselemente innerhalb HomeKit verzichten

Während die ersten beiden Punkten (zumindest für mich persönlich) einfach zu verschmerzen sind, speziell mit HomeKit unter iOS 14, so ist aktuell der dritte Punkt eine sehr bedauerliche Einschränkung, muss man doch mit der halben möglichen Auflösung leben. Ein Aktivieren der 2k Auflösung ist nämlich nach HomeKit Aktivierung in der Eufy Security App nicht möglich und auch unter iOS 14 unterstützt HomeKit 1080p als maximale Videoauflösung.

Übrigens: Auch, wenn die QR-Codes auf der Unterseite der Kameras frappierende Ähnlichkeit zu HomeKit Codes besitzen: Ohne die Eufy Security App können die Kameras nicht in HomeKit integriert werden!

2k indoor security camera und HomeKit

Bildqualität der Eufy 2k Indoor Security Camera (s)

Die Kameras enttäuschen hier absolut nicht, sie liefern scharfe und gut ausgeleuchtete Bilder. Bewegungen werden flüssig dargestellt und die Farben sind recht natürlich. Kein Anlass zur Klage also! Was nicht möglich ist, ist HDR, also Aufnahmen mit hohem Dynamikufang; fängt die Kamera also z.B. ein Fenster mit ein, so kann der Rest des Bildes eventuell unterbelichtet erscheinen, hier muss man bei der Aufstellung der Kamera entsprechend aufpassen.

Bildqualität 2k indoor security camera

Bildqualität der Kamera ohne „Pan & Tilt“ Funktion

Bildqualität 2k indoor security camera

Bildqualität der 2k indoor security camera mit „pan & tilt“

Was die 2k Indoor Security Camera (beide Modelle) nicht hat, ist LED Licht, wir bekommen also keine Farb-Nachtsicht sondern nur ein klassisch schwarz weißes Nachtsichtbild. Ob des günstigen Preises ist das aber mehr als verschmerzbar.

Ebenfalls sehr positiv fällt die schnelle Verbindung zu den Kameras auf, dies klappt flotter als bei den batteriebetriebenen Versionen. Auch die Latenz, also der zeitliche Unterschied zwischen Kamerabild und Realität ist ausgesprochen gering.

Schwenken & Neigen mit der 2k Indoor Security Camera Pan & Tilt

Ja, na ja, sie tut halt exakt das, was auf der Verpackung steht 😉 Es gibt die Funktion „Rundumsicht“ bei der sich die Kamera fast komplett um die eigene Achse dreht (obwohl sie einmal maximal nach links, und einmal maximal nach rechts schwenkt) und natürlich kann man das Objektiv nach oben und unten kippen. Hierzu ist zu sagen, dass der Winkel, in dem sich das Objektiv nach unten bewegen kann, deutlich eingeschränkt ist im Vergleich zu dem, was nach oben geschwenkt werden kann.

2k indoor security camera 2k indoor security camera

Insgesamt ist aber diese Schwenk- und Neigefunktion zusammen mit der guten 2k Auflösung (ohne HomeKit) sehr willkommen und ersetzt in gewissem Maß die Notwendigkeit von noch höherer Auflösung + Ausschnittsvergößerungen.

Wie schon eingangs erwählt ist die Kamera beim motorisierten Bewegen ausgesprochen leise und die Bewegung sehr flott, das ist beides super.

Die Eufy Security App

Die Eufy Security App funktioniert in der Praxis zuverlässig und gut. Mit jedem Update werden die Übersetzungen etwas verbessert, alles in allem kann man damit sehr gut arbeiten, zumal die App sehr logisch in drei Hauptbereiche aufgeteilt ist. Grundsätzlich finden wir am unteren Bildschirmrand drei Tabs „Geräte“, „Ereignisse“ und „Sicherheit“.

Die Geräteübersicht bietet uns natürlich die Kamerabilder sowie Statusinformation hinsichtlich Wifi Empfang, Betriebsmodus, Ereignisanzahl und Einstellungen jeder Kamera. Eventuell vorhandene Basisstationen scheinen ebenfalls hier auf.

Eufy Security App

Unter „Ereignisse“ finden wir die aufgezeichneten Clips. Oben gibt’s einen Zeitstrahl um das Datum auswählen zu können, darunter alle Clips aller Kameras. Clips können natürlich gefiltert werden, z.B. nach Kamera oder ob sie am lokalen oder Cloudspeicher (u.a. auch NAS) liegen.

Der dritte Tab der App steuert die verschiedenen Modi: Zuhause, Abwesend, Aus, Geofencing und Zeitplan. Neue Modi können bei Bedarf auch selbst definiert werden, bestehende aber auch angepasst werden. Man kann z.B. für den Modus „Zuhause“ manche Kameras ganz abschalten, für andere aber den Bewegungsmelder aktiviert halten usw.

Webinterface?

Nun, technisch bzw. theoretisch gibt es ein Webinterface. Im Prinzip spiegelt es einen Teil der Funktionalität der Eufy Security App… allerdings hätte ich den Flash-Player installieren müssen (ein No-Go für mich). Theoretisch sollte man über dieses Portal dann auch Cloudspeicher kaufen (abonnieren) können, hier wurde mir aber nichts angezeigt; also aktuell eher ein Punkt, den man für diese Kameras vernachlässigen kann (oder muss). In der Regel wird das Smartphone aber schneller zur Stelle sein als ein Rechner um die Aufnahmen zu sichten.

Lokaler Speicher via Micro SD Karten VS Cloudspeicher

Wie oben bereits erwähnt konnte ich keinen Cloudspeicher abonnieren. Will man also mit diesen Kameras etwas aufzeichnen, so muss eine Micro SD Karte installiert werden. Sollen die Kameras zudem tatsächlich als Sicherheitskameras eingesetzt werden, so darf man sie natürlich nicht auf das nächstgelegene praktische Regal oder Schränkchen stellen sondern möglichst außer Reichweite für Diebe anbringen, sonst sind zusammen mit der Kamera auch ihre Aufzeichnungen futsch. Hier haben die (deutlich teureren) Eufy Cam 2C Modelle einen deutlichen Vorteil – hier hat die Basisstation (die versteckt aufgestellt werden kann) den lokalen Speicher verbaut.

Erfreulich: Auf Wunsch kann man in der App auch kontinuierliche Aufzeichnung aktivieren, die App gibt uns hierzu auch freundlicherweise gleich an, wie lange wir mit welcher Größe von Micro-SD Karte aufzeichnen können, inklusive des Hinweises, das SD Karten üblicherweise bis zu 500 Mal beschrieben werden können. Dieser Hinweis ist nicht unwichtig, wer nämlich auf standard Micro SD Karten setzt, dürfte bei dauerhafter Aufzeichnung alle paar Monate (je nach Kartengröße) auf eine defekte SD Karte stoßen. Hier bietet sich dann der Einsatz sogenannter „Endurance“ Karten an, die besser für Dauerbetrieb geeignet sind.

Alexa & Google Assistant Integration

Alles mit dabei, die Eufy 2k Indoor Kameras können bequem sowohl über Alexa als auch Google Assistant aufgerufen werden, hat man also z.B. einen Amazon Echo Show oder eine Google Kiste mit Display im Einsatz, so wird auch das Kamerabild auf Zuruf angezeigt.

Steuerung von An- und Abwesenheit

Hier verhalten sich die Kameras etwas … „eigenwillig“. Denn, ja, geofencing ist möglich und damit eine automatische Umschaltung von „zuhause“ auf „abwesend“ (hierzu muss man natürlich den Standort des Smartphones freigeben), allerdings muss dies separat für jede Kamera und dann nochmal für eine etwaig vorhandene HomeBase (und die damit verbundenen Kameras z.B. Eufy Cam 2C Kameras) festgelegt werden. Ein schnelles umschalten des Sicherheitsmodus aller Kameras hat der Hersteller offenbar nicht vorgesehen.

Lautsprecher, Mikrofon & Gegensprechfunktion

Die Lautsprecher der Kameras sind OK, ebenso die Mikrofone. Die Sirenenfunktion klappt ok, ist aber nicht sehr laut; eher eine Spielerei. Gegensprechen klappt ebenso, qualitativ ist der kleine Lautsprecher der Kameras aber nicht wirklich für längere Gespräche zu gebrauchen. Alles in allem aber OK.

Im Alltag

Läuft. Die Kameras funktionieren zuverlässig, zu Verbindungsabbrüchen kommt es nicht, die Verbindung steht ausgesprochen schnell, selbst wenn man mal unterwegs ist, und die Bildqualität ist deutlich besser, als man es bei diesem günstigen Preis erwarten würde und verdient das Prädikat sehr gut!

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FAZIT

Diese Kameras sind absolute „nobrainer“, da muss man nicht nachdenken. Selbst ohne AI Funktionen (als HomeKit Kameras) sind ca. 40€ für die Innenraum Kamera und ca. 50€ für die schwenk- und neigbare Variante absolute Kampfpreise. Wer also nicht zwingend eine Batteriebetriebene Lösung braucht kann hier guten Gewissens zugreifen.