EKSA hat mich gefragt, ob ich mir deren recht neues Headset für Spieler, auf Neudeutsch das EKSA E910 „Gaming Headset“ ansehen wollte. Klar, her damit, sagte ich. Danke an EKSA für die kostenlose Testmusterstellung. Ich bin zwar nicht der hardcore Gamer aber ich spiele ab und an ganz gerne. Auch würde ich mich zwar gerne als „audiophil“ bezeichnen, bin ich aber eher nicht. Ich halte es wie beim Wein: Schmeckt, schmeckt nicht. Klingt, klingt nicht. Die letzten Wochen habe ich das EKSA E910 also für euch getestet, und das sind meine Eindrücke zum Gerät.

Videoreview

Verpackung & Lieferumfang des EKSA E910

Leider ist dei Verpackung „klassisch“ also mit viel Kunststoff gelöst. Gefällt mir weniger. Optisch finde ich deren Logo „interessant“. Den Tesla Fahrern unter euch dürfte es bekannt vorkommen ;-). EKSA, also bitte nachbessern und auf die Plastikschalen in der Verpackung verzichten, das ist wirklich nicht mehr notwendig oder zeitgemäß.

Auch, dass die Kopfhörer selbst in einer Schachtel kommen um dann nochmal in einer größeren zusammen mit dem Aufsteller zu landen ist eher… suboptimal. Nun gut.

Der Lieferumfang ist dafür umso erfreulicher und recht umfangreich für ein Headset:

  • Headset mit fest verbautem Akku
  • Anleitung
  • Kunstleder-Beutel zum Verstauen
  • Aufsteller
  • USB-A auf USB-C Ladekabel
  • 3,5mm AUX Kabel
  • 5,8GHz USB-A Adapter (Dongle)

Was wir nicht finden, ist ein Ladegerät; der durchschnittliche Gaming-Rechner sollte aber durchaus noch genug USB-A Anschlüsse aufweisen, um dort das Headset aufzuladen. Datenverbindung ist dieser USB-Anschluss aber keine, der Dongle ist für die Ton-Verbindung zum Rechner Pflicht.

Design & Qualitätsanmutung

Insgesamt finde ich die Kopfhörer durchaus hübsch. Würde ich ein Design wählen müssen, wäre es zwar jenes der Apfel-Marke, insgesamt sind die EKSA E910 aber, wie gesagt, hübsch. Wir finden relativ viel Plastik & Kunstleder. Das ist angesichts des Preisschildes absolut OK. Bedienelemente (Lautstärke-Rädchen, stummschalten des Mikrofons, Ein/Ausschalter) finden wir am Linken Ohr-Teil, dort befindet sich auch das ausfahrbare Mikrofon. Sowohl Rädchen wie auch Tasten & Mikrofonarm fühlen sich aber etwas „günstig“ an. An dieser Stelle darf auch bei einem günstigen Kopfhörer gerne noch nachgebessert werden, EKSA.

Eksa E910 Gaming Headset

Beide Ohr-Teile sind mit einem Metallgitter versehen, hinter dem sich das rot leuchtende EKSA Logo befindet. Recht dezent für ein Gaming Headset. Gefällt mir.

Eksa E910 Gaming Headset

Die Innenteile der Ohr-Muscheln sind ebenfalls in rot gehalten, „L“ und „R“ sind groß geschrieben und können auch in den Abendstunden leicht entziffert werden.

Eksa E910 Gaming Headset

Witziges Design-Element sind auch die kleinen Spiralkabel die vom Bügel zu den Ohrteilen gehen. Ich fürchte aber, dass diese gerade beim Transport extrem anfällig sein könnten.

Eksa E910 Gaming Headset

Tragekomfort

Ohrpolster sowie Bügel sind sehr weich und angenehm, auch bei längerem Tragen; der Spielraum für das Verstellen des Bügels ist allerdings recht klein. Mein Köpfchen passt, aber größere Menschen könnten hier ein Problem haben. Das geringe Gewicht von nur 300g trägt ebenfalls zum recht guten Tragekomfort bei. Zum Vergleich: Die Nuraphones wiegen ca. 320g, Apples Airpods Max wiegen 384g.

Da wir es hier nicht mit ANC Kopfhörern zu tun haben, es gibt also keine aktive Geräuschunterdrückung, fühlt man sich auch nicht so abgekapselt wie bei ANC Kopfhörern. Puncto ANC hat das EKSA E910 aber noch ein (kleines) Ass im Ärmel…

Insgesamt kann ich einen guten Tragekomfort bescheinigen, sofern man Over-Ear Kopfhörer mag.

Technisches

  • Batterie: 1200mAh
  • Laufzeit: ca. 10h
  • Ladezeit: ca. 4h
  • Driver 50mm Durchmesser
  • Frequenzen: 20Hz bis 20000Hz
  • Reichweite: ca. 15m (bei freier Sicht)

Mikrofonqualität

Während die generelle Mikrofonqualität eher soso lala ist (also mittelmäßig), so hat der Hersteller ANC, also eine Geräuschunterdrückung für das Mikrofon eingebaut. Und das klappt tatsächlich ausgesprochen gut. Selbst direkt neben mir laufende Musik vom HomePod Mini wurde fast gänzlich weggefiltert. Zwar ist die Mikrofonqualität bestenfalls Mittelmaß, dieses aber klappt dann auch bei nerviger Geräuschkulisse. Also einen von zwei Daumen hoch an dieser Stelle.

Beispiel ohne Hintergrundgeräusche:

Beispiel mit Hintergrundgeräuschen (Musik):

5,8 GHz Verbindung mit dem Rechner?

Die EKSA E910 lassen sich ausschließlich über den mitgelieferten Dongle mit einem Rechner verbinden. Dabei überraschte mich, dass dies sowohl mit meinem M1 MacMini als auch mit dem Windows PC auf Anhieb und sehr schnell klappte. Ganz ohne Notwendige Installation von Treibern.

Eksa E910 Gaming Headset Dongle

Weiters ist die Verbindungsaufnahme des Headsets mit dem Dongle RASEND schnell. Kein langes Warten, Einschalten und zack – verbunden. Perfekt.

Der Dongle welcher mit einer 5,8GHz Funkverbindung wirbt ist aber auch ein Nachteil. Er ist die _einzige_ Verbindung der EKSA E910 zum Rechner. Geht er kaputt oder wird verloren, so bleiben diese Kopfhörer stumm.

Diese 5,8GHz Funkverbindung will der Hersteller übrigens aber auch als eines der wichtigsten Verkaufsargumente sehen; denn sie soll für möglichst verzögerungsfreie (latenzfreie) Funkübertragung zwischen Rechner und Kopfhörer sorgen. Andere Kopfhörer setzen üblicherweise auf eine Funkübertragung mit 2,4GHz was etwas anfälliger für Verzögerungen ist.

Da ich keine Spiele habe bei denen mir eine Latenz aufgefallen wäre hab ich’s mit sowohl Apple TV Plus als auch YouTube getestet – keinerlei negativ auffallende Verzögerungen zwischen Sprache und Lippenbewegungen. Scheint also zu klappen.

Die Reichweite zwischen Dongle & Kopfhörer gibt der Hersteller mit 15m an; da ist freilich Luftlinie mit Sichtkontakt gemeint. Eine Stahlbetondecke vermag das Signal nicht zu durchdringen aber 1-2 Räume die mit Trockenbauwänden getrennt sind, können durchaus überbrückt werden.

Aux-Eingang für einen Kopfhörer?

Ja, das ist in der Tat ausgesprochen nett. Der zuvor genannte Dongle hat nämlich einen 3,5mm Klinkenstecker-Anschluss. Mit dem mitgelieferten Kabel kann man dann, Kopfhörerausgang vorausgesetzt, Musik dort einspielen und auf den EKSA E910 Kopfhörer anhören. Klappt übrigens auch mit dem Lightning auf Klinke Adapter von Apple. Klar, das Fehlen von Bluetooth als quasi Backup-Lösung ist schade, so zumindest macht der Hersteller aber das Beste daraus. Eine Analoge Klinkenverbindung ist aber natürlich in diesem Segment nur bedingt der Klangqualität einträglich; auch kommt öfter mal ein leichtes Surren zur Musik hinzu, was schade ist.

Dieser Kabelverbindung funktioniert übrigens auch, wenn der Dongle gar nicht mit einem Rechner sondern z.B. einem USB-A Ladegerät verbunden ist. Schlau.

Klang

Den Klang dieser Kopfhörer muss man in zwei Kategorien unterteilen; einerseits jenen beim Hören von Musik, andererseits jenen beim Spielen von Spielen.Insgesamt betrachtet ist der Klang wie schon die Qualitätsanmutung dem Preis entsprechend. Und das ist absolut nicht negativ gemeint.

Klang bei Musikwiedergabe

Nun, hier zeigt das EKSA E910 schnell seine Grenzen. Musik mit ausgeprägtem Stimm-Anteil wird gut wiedergegeben und hört sich insgesamt ganz OK an. Die Höhen sind aber etwas zu spitz und scharf, den Mitten fehlt es eine Spur an Wärme und Präsenz. Bässe sind sehr präsent und definitiv betont.

Hören wir uns aber, nur so als Beispiel, „Only“ oder „All because of you“ von Sunrise Avenue an, so sind die EKSA E910 schnell mal von der „Menge“ an Sound überfordert und klingen eher mau, übersteuert und überfordert.

Wählen wir als Track z.B. „Make you feel my love“ von Adele so ist das Klangbild deutlich angenehmer. Die etwas überspitzten Höhen und etwas zu wenig präsente Stimme bleibt aber bestehen. Wechselt man von den EKSA E910 z.B. zu Apples Airpods Pro (welche fast drei mal so viel kosten) fällt der Unterschied natürlich extrem auf.

Insgesamt kann man also durchaus mit den EKSA E910 Musik hören, die Qualität ist hier aber ebenfalls eher Mittelmaß.

Klang bei Spielen mit dem EKSA E910

Beim Spielen wiederum machen die EKSA E910 einen deutlich besseren Eindruck. Vergleichen kann ich persönlich sie nur mit den Alienware AW510H und da klingt das EKSA E910 Headset deutlich besser. Knackigerer Bass sowie klarere Höhen sorgen für ein breiteres Klangbild.

„Surround“ Sound

Was heutzutage alles als „Surround Sound“ verkauft wird sei mal dahin gestellt. Mit echtem Surround Sound, 7.1 oder Atmos, hat natürlich der Surroundsound der EKSA E910 nichts zu tun. Tippt man im Eingeschalteten Zustand die Ein/Ausschalttaste kurz an, so schaltet man den Surroundsound ein oder aus. Extrem viel Unterschiede im Klang konnte ich nicht feststellen. Bei Musik fand ich den Surroundsound definitiv unangebracht und den Klang negativ beeinflussend. Beim Spielen tendiere ich eher zum Einschalten des Surroundsounds am Gerät.

Unter Windows bietet sich zudem die Möglichkeit Windows Sonic Surround einzuschalten, das stellte für mich im Test das Optimum dar. Insgesamt ist hier das Ergebnis OK aber nicht in der Art, dass plötzlich Gegner, die im Spiel hinter einem stehen, den Eindruck erwecken, auch vom Sound her hinter einem zu stehen.

Batterielaufzeit

Mit einem Test von 10h am Stück kann ich nicht dienen; aber meine Notizen über mehrere Tage hinweg zeigen, dass diese 10h fast erreicht werden. Ca. 9,5h sind es in meinem Fall, aufgeteilt auf mehrere Sessions, geworden. Das hängt aber natürlich auch immer von der gewählten Lautstärke ab.

Das Ladekabel kann übrigens auch im laufenden Betrieb angesteckt bleiben, sollte es mal notwendig sein; sind die Akkus mal komplett leer, so dauert das Aufladen recht lange, bis zu 4h muss man hier einplanen, bis das Vergnügen wieder kabellos wird.

Sprachfeedback

Nun, sehr gesprächig sind diese Kopfhörer nicht. Es wird nur „connected“ (verbunden) oder „disconnected“ (Verbindung getrennt) angesagt, auf englisch. Steckt man z.B. das Ladekabel an, so ist nur durch ein wenig zusätzliches rotes Licht im Inneren des Headsets zu erkennen, dass es lädt.

Pro & Contra zum EKSA E910

+ Leicht & Bequem
+ ausreichende Akkulaufzeit
+ schnelle stabile Verbindung
+ Günstiger Preis

– funktioniert nur mit mitgeliefertem Dongle
– Qualität zum Hören von Musik bestenfalls Mittelmaß

FAZIT

Die Frage aller Fragen: Kann ich das Headset empfehlen? Nun, beim Hersteller sind aktuell ca. 80EUR für dieses Headset zu bezahlen. Betrachtet man den guten Lieferumfang, die schnelle und sorgenfreie Verbindung zum Rechner, guten Tragekomfort und ganz gute Akkuleistung, so ist das durchaus angemessen. Empfehlen würde ich das Headset aber nur jenen Personen, die es hauptsächlich für Spiele einsetzen und den Fokus weniger auf’s Musikhören legen.