Dieser Artikel wurde von mir ursprünglich auf Ciao, einer Meinungsplattform, veröffentlicht und später hier auf www.macmaniacs.at importiert.


Nun…Hausarbeit ist mir zutiefst zuwider. Im Allgemeinen vertrete ich ja die Meinung, ich ließe Schmutz in Ruhe, dann würde er mich wohl auch in Ruhe lassen…Und wenn die Staubschicht nicht angerührt würde, sähe man sie doch eigentlich gar nicht?!

Na, ja. Jedenfalls hatte mich der letzte Kauf der Staubbeuteln für den „alten“ Miele-Sauger etwas Stutzig gemacht. Verlangten die doch glatt 7€ für eine Packung. Nun gut, soll also dieses Micropor weniger schnell sich zusetzen. Ok, ich bin ja bereit, mich überzeugen zu lassen. Aber 7€???
Überzeugt wurde ich nicht wirklich, zwar dauerte es etwas länger, bis die Tüten zugesetzt waren und die Saugleistung abnahm, aber es geschah, unaufhörlich (und es passiert in tausenden von europäischen Haushalten tagtäglich) immer und immer wieder.

Aaaber, ich bin ja bekennender Technikfreak. Ich habe damit leben gelernt, könnte man sagenDie ungebremste Sucht nach technischen Neuerungen zu bekämpfen oder bremsen habe ich aber schon längst aufgegeben, lange Rede, kurzer Sinn, ich setzte mir einen neuen Staubsauger in den Kopf, und weil doch jeder einen viereckigen im fast sargmässigen Outfit hat, musste es was extravagantes sein. Ich könnte doch einen Ruf verlieren!

Die Wahl viel einfach, welcher Sauger sieht schon so gut aus, soll (lt. Prospekt) gut saugen und ohne Staubbeutel funktionieren? Dyson, natürlich![adsenseyu2]

Die Technik

Da saß ich dann und beäugte dieses „Dual Cyclone“ genannte Wunderwerk der Technik. Mir war klar, dass da jemand viele viele Nächte darüber gebrütet haben musste, bis ihm so was eingefallen war. Außerdem mussten enorme Entwicklungskosten angefallen sein (mit Blick auf die hohen Anschaffungskosten von immerhin 340EUR).
Das ganze ist eigentlich genial einfach:
Die Luft wird in den Luftbehälter seitlich eingesaugt. Dadurch entsteht ein Wirbel, zunächst im äußeren Teil des Behälters. Größere Brocken und Brösel z.B. werden dort gegen die Wand geknallt und bleiben – tot – liegen . Dann geht’s ab in den zweiten Cyclon (sieht irgendwie aus wie eine Eis-Tüte die unten abgeschnitten wurde (mal davon abgesehen, dass die gelb ist…und aus Plastik….). Dort werden die restlichen Partikel noch stärker beschleunigt und recht saubere Luft an den Nachmotorfilter (MEMA), der übrigens auswaschbar ist, übergeben. Dann geht’s durch den Motor und schließlich, bei meinem Modell, in den HEPA Filter, der (angeblich, ich bin Nichtraucher) sogar Zigarettenrauch filtern kann. War ne nette Zugabe, gebraucht hätte ich’s aber nicht, da ich gegen nichts allergisch bin.
Diese Technik ist, soweit ich das bis jetzt beurteilen kann, äußerst effizient. Denn durch die Rotation der Luft und das trennen Selbiger vom Schmutz eben dadurch, entsteht auch weniger Geruch (wer Haustiere hat wird’s wissen!) Die Luft wird ja nicht DURCH den Schmutz angesaugt. Allerdings gesellt sich zum üblichen Staubsaugergeräusch noch ein hochfrequentes Pfeifen, ähnlich dem, eines Turboladers. Mich stört’s nicht, andere dafür vermutlich umso mehr. Das ist aber Geschmackssache.

Design

Hey, habt ihr’s mitbekommen? Mein erster Bericht, in dem „Design“ nicht an erster Stelle steht. Aber es ist mir nicht minder wichtig! Das kuriose am Dyson DC05: Er wurde wirklich nach „Form follows function“ konstruiert. Daß dabei aber auch etwas schönes rauskommt (ich weiß, ich weiß, das ist Geschmackssache) ist selten. Nicht so hier! Der Dyson DC05 sieht richtig knuffelig aus, In meiner Ausführungsvariante grau, mit Lila und Gelben Akzenten.

(an Lady-shave: Was könnte ein Mann denn dazu anziehen? Hab leider keinen grau/lila/gelben Jogger!)

Genauer beschreiben kann man das Teil hier eigentlich nicht, ihr seht ihn ja am Bild oben. Der Unterschied ist bei meinem Sauger, dass der bis auf den unteren Teil der cyclone die gelben Teile lila sind.

…wahrscheinlich wird die NASA eines der nächsten Mondfahrzeuge wie einen Dyson entwerfen. LOL

Auffallend sind die sehr großen Räder, die lt. Dyson eine leichte Manövrierbarkeit mit sich bringen sollen, dazu aber mehr im nächsten Kapitel.

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Aber, wie schon erwähnt, hier wird der Grundsatz „form follows function“ ausgelebt. Der Dyson ist genial zu bedienen, womit ich beim nächsten Punkt angelangt bin:

Bedienung & Handhabung

Manche meiner Freunde schimpfen mich lieb „Markensau“. LOL. Ok, ok, ich geb’s zu, zuerst greif’ ich meist bei Markenprodukten zu. Das ist zwar der Dyson auch, aber eben nicht im Sinne von Siemens oder Miele.
Allerdings prüft man die Qualität einer Neuerung natürlich umso kritischer, wenn man Miele-Qualität gewohnt ist, und umso mehr, wenn man einen Technologiesprung alla Dyson hinlegt.

Der Dyson wirkt zwar nicht ganz so robust wie der Miele, und manche Hebelchen, Knöpfe und Funktionen wirken etwas filigran, dem ist aber nicht so.
Die Handhabung und die erste Inbetriebnahme geht selbstredend vonstatten. Alles passt zusammen, man kann sich eigentlich nirgends vertun. Die Steckverbindungen zwischen Bodendüse, Saugrohr und schlauch sind mit gelben Schnappern versehen, die in der richtigen Position einrasten. Der Saugschlauch ist recht flexibel und mittels Drehgelenk an den Handgriff des Edelstahl-Teleskoprohres gekoppelt. Er erweist sich aber leider als widerspenstiger als der der Konkurrenz. Der Schlauch steckt recht locker im Gerät (seitlich, wegen der Zentrifuge) und wird in der Mitte, am „Bug“ des Dyson durch eine Plastik-Klammer fixiert. Diese Manschette an sich ist recht robust, beim ziehen des Dyson per Schlauch über meine (recht steile) Treppe, löste sich allerdings die Verklebung dieser Manschette und der Schlauch rutschte aus dem Gerät… Das sollte nicht (zumindest nicht am ersten Tag) passieren. Mal gucken, wie sich die Sache mit ner Tonne Loctite verhält. LOL

Die Umschaltung zwischen Parkett- und Teppich-Modus der beigefügten Düse erfolgt per Fußtaste. Diese wirkt total zerbrechlich, ist sie anscheinend aber nicht, beherztes Drauftreten mit den Holzschlapfen führt zum gewünschten Erfolg.

Durchdacht sind viele Einzelzeiten. Das Verlängern des Teleskoprohres erfolgt per Griff an die Manschette des solchen. Durch die Zieh-Bewegung wird es automatisch entriegelt und gleitet auseinander! Das ist genial, war es doch bei der Konkurrenz meist etwas sperrig und fummelig.

Die Saugkraftregulierung ist mechanisch und befindet sich am Griffstück des Teleskoprohres. Ein blick auf die dem Dyson erklärt auch, weshalb hier keine Elektronische Saugkraftregulierung möglich ist! Wenn der Motor weniger Kraft bekäme durch eine Elektronik, würde das Zyklon-System zusammenbrechen und der Schmutz dem Benutzer ins Gesicht fliegen (oder zumindest den MEMA-Filter zusetzen).

Die großen Räder wirken aufs Erste sperrig und unpraktisch. Das aber nur optisch. Denn funktionell, oh, ja, das sind se allemal! Durch den weit nach hinten (hinter die Räder) verlegten Schwerpunkt hebt der Dyson bei leichtem Zug am Schlauch vorne ab und läuft sehr leichtfüßig hinter einem her, nur auf den Hinterrädern! Dadurch wird das Gerät extrem wendig. Das geringe Gewicht von 5kg tut sein übriges dazu. Ich war für meinen Teil total begeistert. Lediglich Wellen im Teppich oder Türschwellen bereiten dem Kraftzwerg etwas Mühe.

Das Zubehör ist nicht, wie bei anderen Geräten, im Gehäuse integriert, sondern baumelt an einem speziellen Halter am Saugschlauch umher. Das ist zwar einerseits recht praktisch, da man sich nicht umdrehen muss um zum Dyson zu laufen, andererseits stört es mich einfach und ich hätte gerne die Möglichkeit es abzunehmen und anderweitig zu verstauen. Laut Prospekt soll dies beim neuen Modell DC08 möglich sein.

In einer anderen Meinung hier hatte ich gelesen, dass das Ausleeren des Staubbehälters kompliziert sei. Dem muss ich widersprechen. Es ist nicht einfacher oder komplizierter als bei normalen Staubsaugern. Einen Knopf gedrückt und die große obere Klappe geht auf und legt den MEMA-Filter (Vormotorfilter) sowie den Staubbehälter frei. Beide können sodann entnommen werden. Der MEMA-Filter kann übrigens gewaschen und wieder verwendet werden!!
Der Staubbehälter kann sodann mitsamt seiner Abdeckung entnommen werden. Entweder man drückt dann noch ein Knöpfchen um die Abdeckung zu entfernen und leert den gesamten Inhalt in den Mülleimer, oder man spannt ein Pastiksackerl darüber, dreht’s um und lässt den Schmutz reinrieseln. Beide Methoden sind ok, wenngleich man natürlich bei ersterer sich in einer Staubwolke wieder findet 😉 Tipp für Allergiker: Besser Variante 2 versuchen! Das Herausnehmen bzw. Zusammenbauen klappt auch für nicht geübte Hände in weniger als 30sec.

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Alles in allem macht der Dyson in Sachen Bedienung und Handhabung einen sehr durchdachten Eindruck. Alles ist dort, wo man instinktiv hingreift. So ist z.B. der Knopf für die Kabeltrommel von der Form her gleich dem für’s ein- und ausschalten, er ist aber für die Bedienung von hinten konzipiert(man steht ja hinter dem Sauger, wenn man das Kabel einziehen will) und der Knopf für’s ein- und ausschalten wird von vorne geschaltet – man steht ja im allgemeinen vorm Dyson, wenn man saugen will.

Lieferumfang

  • Staubsauger (incl. Rohre)
  • Fugendüse
  • Polsterdüse
  • Düse mit Bürstenkopf
  • Bodendüse (für Hartböden und Teppiche)
  • MEMA und HEPA-Filter (beim Modell „absolute“)
  • Handbuch (ein aufklappbarer Zettel)
  • Garantiekarte mit Briefumschlag
  • Aufkleber mit Servicenummern

Kostenrechnung

Aber: Amortisation?? LACH.
Wenn ich von Miele Filtertüten ausgehe und ca. einer Pro Monat, so brauche ich pro Jahr also 12 Tüten. Bei einem Stückpreis von ca. 1,50EUR sind das im Jahr also ganze 18EUR. Um das Geld vom Dyson rein zu bekommen, muss er also theoretisch 18 Jahre in Betrieb sein.
Und selbst wenn ich die Preisdifferenz zum Miele-Modell von ca. 100EUR hernehme, muss man mit dem Dyson immer noch ganze 5 Jahre saugen, bis er sein Geld eingespielt hat. Wer den Dyson aus Rechengründen Kauft, wird selten auf seine Kosten kommen.

Wobei: Für mich persönlich sind laufende und Folgekosten weit schlimmer als die Anschaffungskosten eines Gerätes.

Pro & Contra

+ hohe Saugleistung
+ Saugleistung konstant
+ durchdachte und nützliche Details
+ Design
+ geringes Gewicht
+ sehr gute Luftfilterung, je nach Modell mit HEPA
+ psychologische Wirkung „ich seh’ den Dreck“

– lauter als vergleichbare Tüten-Modelle
– Argument „keine Folgekosten“ rechnet sich erst nach vielen Jahren
– der Schmutz im Plexiglasbehälter sieht grausig aus (für Zartbesaitete)

Fazit

In erster Linie ist ja ein Staubsauger nur ein Gebrauchsgegenstand, ne? Nun, nur wer ist schon solch ein Freak und saugt gerne die Wohnung? Ich nicht, das gebe ich offen gestanden zu. Ich kann mir schöneres vorstellen (z.B. meiner Waschmaschine beim waschen zugucken ;-)) Aber der Dyson trägt schon dazu bei, dass sogar das Staubsaugen etwas spaß macht. Es geht einfach leichter von der Hand, und rein psychologisch hat schon das Betrachten des Drecks im Behälter die Wirkung „Ich habe was geleistet weil da so viel Dreck drinnen ist“. Davon abgesehen, ist einfach die Saugleistung auch bei vollem oder fast vollem Behälter optimal und konstant, es entstehen also keine zusätzlichen Folgekosten.
Alles in allem überwiegen die positiven Punkte sowohl zahlenmäßig als auch gewichtsmäßig die negativen, ich kann den Dyson uneingeschränkt weiterempfehlen!

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