Es hat eine ganze Weile gedauert, aber nun hat auch Arlo eine kabelgebundene Innenraumkamera im Programm. Die Arlo Essential Indoor Kamera. Die Arlo Essential Indoor Kamera ist günstiger als andere Kameras des Herstellers, muss man also ein paar Abstriche machen, aber ist das die perfekte Ergänzung für’s Arlo Ökosystem? (Ebenfalls bei Macmaniacs getestet: Arlo Pro 3, Arlo Pro 2, Arlo & Arlo Q). Finden wir es heraus!
Videoreview
Verpackung & Lieferumfang
Wie gewohnt setzt Arlo auf viel Karton und kaum Kunststoff in der Verpackung. Super! Mitgeliefert wird die Kamera, USB-A auf Micro USB (wie antiquiert) Kabel, ein Netzgerät sowie eine Wandhalterung und zugehörige Schrauben. Alles mit dabei, was man benötigt, fein.
Inbetriebnahme, Montage & Design der Arlo Essential Indoor Kamera
Inbetriebnahme
Arlo Kameras können schnell und einfach installiert werden. Das hat der Hersteller seit vielen Jahren gut im Griff. Alles, was es Bedarf, ist die Arlo App.
Die neue Arlo Essential Indoor Kamera kann sowohl mit einer Arlo Basisstation als auch ohne Basis betrieben werden. Nur beim Betrieb MIT der Basis ist die Kamera auch via HomeKit steuerbar. Etwas eigenartig, wie ich finde, denn es gibt keinen Grund, einer kabelgebundenen Kamera den HomeKit Zugang zu verweigern. Das ist immer nur bei Kabellosen, Batteriebetriebenen Kameras der Fall gewesen. Hier also klar Daumen nach unten für Arlo.
Die Installation ist aber, wie gesagt, sehr einfach und zuverlässig. Einach den Anweisungen ind er App folgen.
Eine weitere Unart die ich seit Jahren bemängle: Weshalb können kaum irgendwelche Smarthome Geräte mit 5GHz WLANs etwas anfangen? Klar, die Reichweite ist hier schlechter aber immer dieses Sparen an der Hardware…. Jedenfalls: Die Arlo Essential Indoor Kamera unterstützt wie viele viele andere Kameras (auch vieler anderer Hersteller) nur 2,4GHz WLANs.
Nach erfolgter Einrichtung kann die Kamera sofort verwendet und über die Arlo App gesteuert werden. Es ist natürlich, wie auch schon bei allen bisherigen Arlo Kameras, auch das Arlo Abo zum Testen für drei Monate aktiv. Mehr dazu weiter unten.
Montage
Auf die Montage muss eigentlich kaum eingegangen werden. Hauptsächlich wird die Arlo Essential Indoor Kamera wohl ob des Kabels einfach in ein Regal gestellt werden. Für Sonderfälle kann sie aber auch über die mitgelieferte Montageplatte einfach an die Wand geschraubt werden.
Design der Arlo Essential Indoor Kamera
In meinem Fall wurde mir vom Hersteller die Version mit hochglanz weißem Gehäuse zur Verfügung gestellt. Die Kamera ist schlicht und durchaus hübsch. Allerdings hat mich die Größe ein wenig überrascht. Ich hätte sie mir kleiner vorgestellt, da ja kein Akku verbaut werden muss. In der Praxis ist das aber eher irrelevant.
Die Kamera ist recht leicht und komplett aus Kunststoff gefertigt. Selbst das Gelenk zum Einstellen des Kamerawinkels ist aus Plastik. Bei meinem Test konnte ich aber keinerlei negative Auswirkungen entdecken. Lediglich etwas mehr Gewicht im Standfuß würde ich mir wünschen – durch das Kabel verrutscht die Kamera gerne mal, wenn das Kabel ein Eigenleben entwickelt. Obwohl dies alles nicht wirklich negativpunkte sind, hätte ich mir eine Spur mehr Wertigkeit gewünscht, wenn wir uns schon nach wie vor im Preissegment über 100€ bewegen.
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Die Arlo Essential Indoor Kamera & Apple HomeKit
Weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen. OK, ganz so schlimm ist es nicht. Ich verstehe ja, dass Arlo seine Systeme verkaufen will und auch, dass sie durch ihr Abo Geld einnehmen möchten. Ist ja legitim. Aber der HomeKit Standard von Apple besagt eben nur, dass kabellose Kameras mit einer Basis verbunden sein müssen, während kabelgebundene Kameras durchaus direkt bei HomeKit eingebunden werden könnten.
Tjo und genau das klappt eben nicht. Wer eine Arlo Basisstation sein Eigen nennt (und damit zumindest schon mal in das teurere Arlo (Pro) System mit kabellosen Kameras investiert hat) könnte diese Kamera mit HomeKit nutzen. Ohne HomeKit Secure Video, versteht sich. Das wird generell nicht unterstützt, weil man eben das Arlo Smart Abo verkaufen möchte.
Für’s Apple Smarthome ist die Arlo Essential Indoor Kamera damit leider eher nicht zu empfehlen. Das Arlo Smart Abo hat aber durchaus Vorteile, nicht falsch verstehen, dazu weiter unten mehr.
Bildqualität der Arlo Essential Indoor Kamera
Wir sprechen hier vom günstigsten Modell im Arlo Sortiment, und das liegt immer noch deutlich über 100€. Was bekommen wir? Einen 2MP Sensor der uns 1080P Video liefert. Anstatt eines Bewegungssensors wird über das Videobild Bewegung analysiert und erkannt. Das funktioniert in der Praxis hervorragend, ein fehlender Sensor ist hier also tatsächlich ein Pluspunkt, ein Einfallstor für Fehler weniger.
Das Bild der Arlo Essential Indoor Kamera ist scharf und mit recht ausgeglichenen Farben. Für den ausgerufenen Preis hätte ich mir aber dennoch etwas mehr erwartet. Einstellmöglichkeiten die über einen Helligkeitsregler und 180° Bilddrehung hinausgehen, HDR Modus usw. Insgesamt bin ich mit dem Bild zufrieden.
Die Latenz der Kamera, also wie lange es dauert, bis ich nach Tippen auf „Play“ in der Arlo App das live-Bild sehe, ist OK. Ca. 5 Sekunden muss man hier warten. Das geht natürlich auch besser, aber insgesamt ein OK-Wert.
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Die Arlo App
Nun, die nun folgende Information ist etwas redundant für euch, wenn ihr schon andere meiner Arlo Reviews gelesen hab. Für den Betrieb der Arlo Kameras ist die Arlo App nach wie vor absolut essentiell. In der Praxis klappt das auch sehr gut – öffnet man die App so sieht man in einer Scrollbaren Liste alle verbundenen Kameras zusammen mit einem Standbild der zuletzt erstellten Aufnahme.
Kleine Icons unter dem Videobild geben Aufschluß über Wifi Empfang, Lautsprecher und Bewegungserkennung sowie die Anzahl erfolgter Aufnahmen.
Am unteren Rand der App hat man dann eben Zugriff auf besagte Übersichtsseite, auf die Bibliothek (diese füllt sich nur bei aktivem Arlo Smart Abo) sowie auf den Betriebsmodus und die Einstellungen.
Speziell der Modus ist wichtig, denn hier kann gesteuert werden, wie sich die Kamera verhält wenn man zu Hause oder abwesend ist. Die Arlo App bietet nach wie vor Aktiviert, Deaktiviert, die Möglichkeit, einen Zeitplan zu hinterlegen oder aber auch Geofencinig. Dies funktioniert hervorragend!
Schön ist ebenfalls, dass man auch selbst einen Modus erstellen kann. Ich habe z.B. einen erstellt, bei dem die Kamera bei Anwesenheit aktiv ist und aufzeichnet, nicht aber Benachrichtigungen versendet. Schließlich teste ich sie ja ;-).
Ebenfalls toll: Schaltet man diese Kamera auf „deaktiviert“ so fährt ein physischer Schieber über’s objektiv und verhindert Aufnahmen. Vorbildlich gelöst, Arlo!
Die Geräteübersicht bietet uns natürlich die Kamerabilder sowie Statusinformation hinsichtlich Wifi Empfang, Betriebsmodus, Ereignisanzahl und Einstellungen jeder Kamera. Eventuell vorhandene Basisstationen scheinen ebenfalls hier auf.
Unter „Ereignisse“ finden wir die aufgezeichneten Clips. Oben gibt’s einen Zeitstrahl um das Datum auswählen zu können, darunter alle Clips aller Kameras. Clips können natürlich gefiltert werden, z.B. nach Kamera oder ob sie am lokalen oder Cloudspeicher (u.a. auch NAS) liegen.
Der dritte Tab der App steuert die verschiedenen Modi: Zuhause, Abwesend, Aus, Geofencing und Zeitplan. Neue Modi können bei Bedarf auch selbst definiert werden, bestehende aber auch angepasst werden. Man kann z.B. für den Modus „Zuhause“ manche Kameras ganz abschalten, für andere aber den Bewegungsmelder aktiviert halten usw.
Das Arlo Smart Abo
Machen wir uns nix vor, das Abo ist der Elefant im Raum an dem sich sehr viele Geister scheiden. Ihr habt auch hier in meinen YouTube Videos zahlreich eurem Unmut Luft gemacht.
„Teure Kameras und dann auch noch ein Abo“. Das kann ich nicht verneinen. Ja, die Arlo Kameras sind relativ teuer und ja, ohne Abo machen sie wenig Sinn.
Was aber kann das Arlo Smart Abo nun? Nunja, hier unterstützt der Arlo Server bei der Bilderkennung. So werden Personen, Fahrzeuge und Tiere identifiziert und die Vorschau bei Ereignissen ist animiert, was extrem praktisch ist. Speziell, dass man eben KEINE Benachrichtigung bekommt weil ein Ast sich draußen bewegt, wohl aber dezidiert informiert wird, dass ein Tier oder eben eine Person erkannt wird. Das funktioniert auch EXTREM gut.
Setzt man eine einzelne Kamera ein, so schlägt diese mit 2,79€ pro Monat zu Buche. Für 8,99€ pro Monat kann man bis zu 5 Kameras dem System hinzufügen. Für wen also HomeKit kein Thema ist und wer ein zuverlässiges System sucht, der kann auf das Arlo Smart abo setzen, muss aber eben die monatlichen Folgekosten einkalkulieren.
Ein wichtiger Punkt aber noch: Ohne Abo erhaltet ihr bei dieser Kamera bei Abwesenheit nur eine Nachricht „Bewegung erkannt“, ihr habt aber kein Vorschaubild und auch keinerlei Aufzeichnung des Ereignisses. Ihr könnt dann lediglich die App öffnen, und ein Livebild ansehen. Das war’s, lokalen Speicher gibt es nicht, wenn ihr die Kamera als Einzelerät ohne Arlo Basisstation verwendet.
Lokaler Speicher via Micro SD Karten?
Eine Lokale Speicherung ist, wie erwähnt, mit der Kamera nicht möglich. Mangels Arlo Basisstation konnte ich nicht überprüfen ob nach wie vor direkt auf der Arlo Basisstation Videos gespeichert werden können.
Alexa & Google Assistant Integration
Sowohl Google Assistant als auch Alexa werden unterstützt. Am Echo Show z.B. kann bequem das Videobild der Kamera aufgerufen werden.
Lautsprecher, Mikrofon & Gegensprechfunktion
Ein mini Lautsprecher zum Gegensprechen sowie ein Mikrofon ist natürlich verbaut. Kann man machen, zu viel darf man sich davon aber nicht erhoffen.
Im Alltag
So bin ich es von Arlo gewohnt: Funktioniert einfach. Das darf man bei dem ausgerufenen Preis aber auch erwarten. Die Verbindung zu der Kamera ist zuverlässig und ich konnte keinerlei negative Dinge entdecken.
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FAZIT
Obwohl die Arlo Essential Indoor Kamera eine der günstigsten Arlo Kameras ist, so ist sie dennoch teuer. Über 100€ werden fällig, zusätzlich dann noch mal 2,79€ pro Monat für’s Abo. Wie erwähnt hat das Abo durchaus sehr gut gemachte Funktionen, ob dies allerdings den deutlichen Mehrpreis rechtfertigt, muss jeder für sich entscheiden. Ich persönlich würde zu anderen günstigeren und voll bei Homekit integrierten Lösunen wie den Eufy 2k Kameras greifen. Ich zahle aber halt auch bereits 10€ monatlich für mein iCloud Abo… Insgesamt ist die Kamera durchaus empfehlenswert, sicherlich nicht aber für jeden Nutzer.
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